DE2252736C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Transport von Pulverlacken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Transport von PulverlackenInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Transport von Pulverlacken durch vorzugsweise Ringleitungen,
wobei an diese eine beliebige Anzahl von Pulverlack verbrauchenden Sprühorganen angeschlossen sind und
eine Vorrichtung, enthaltend ein Fließbett mit einem porösen Boden, zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bekannt, bei Großlackieranlagen mit flüssigen Lackprodukten so zu verfahren, daß man das Lackmaterial
von einem Großbehälter ausgehend über eine Ringleitung den Verbrauchern, z. B. den Beschichtungselementen,
zuführt und ständig im Kreis pumpt.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß das Lackmaterial nicht durch mehrfaches Umfüllen verunreinigt
werden kann und darüber hinaus eine wesentlich höhere Wirtschaftlichkeit infolge geringerer Lohnintensität
erreicht wird.
Neuerdings ist ein Verfahren entwickelt worden, bei
welchem keine flüssigen Lackmaterialien, beispielsweise durch Preßluft, luftlos oder elektrostatisch aufgeladen
appliziert werden, sondern bei dem Lack in Pulverform elektrostatisch aufgeladen auf das Werkstück aufgesnrüht
und anschließend durch thermische Behandlung zu einem gleichmäßigen Film verschmolzen wird. (W. A.
Riese, »Löserfreie Anstrichsysteme« (1967), S. 325/326).
Dieser Prozeß, das sog. elektrostatische Pulversprühverfahren (EPS-Verfahren), läßt sich mit vielen thermoplastischen
und duroplastischen Pulverlacken durchführen. Bei seiner Übertragung in die Großtechnik aber,
wo, wie in der Automobilindustrie, sehr große Stückzahlen zu beschichten sind, wird das EPS-Verfahren
insofern problematisch, als man bis heute noch kein geeignetes Transportsystem, durch welches der Pulverlack
von einem zentralen Silo kontinuierlich zu den verbrauchenden Sprühorganen gefördert wird, gefunden
hat.
Es ist ein Verfahren bekannt, bei welchem aus einem Pulverlacksilo durch Vibration absatzweise das Pulvermaterial
in Leitungen eingebracht und dort durch einen Preßluftstoß bis zu 100 m Entfernung in ein Vorratsgefäß
für das Sprühorgan gefördert wird [Journal Oberflächen-Technik, Nr. 9 (September 1972), S. 36],
jedoch ist ein solches System sehr aufwendig und störanfällig, so daß dieser diskontinuierliche Prozeß
bisher noch nicht in der Großtechnik Eingang finden konnte.
Aus der US-PS 31 00 724 ist ferner ein Verfahren zur Behandlung von metallischen Oberflächen bekannt,
wobei unter Behandlung z. B. Sandstrahlen, Aufbringen von Schmiermitteln, einer Dispersion von Polytetrafluorethylen
oder von Metallen zu verstehen ist. Hierbei wird das zur Behandlung verwendete Pulver-Luft-Gemisch
in den Sprühorganen mit zusätzlicher Luft vermischt und auf die zu behandelnden Gegenstände
aufgeschleudert. Durch diese Maßnahme soll eine sehr hohe Geschwindigkeit erreicht werden.
Diese hohe Geschwindigkeit hat zur Folge, daß die Partikeln infolge Reibung die Düse mit über 3000C
verlassen und geschmolzen oder teilweise geschmolzen auf das Werkstück auftreffen.
Dieses Verfahren hat Ähnlichkeit mit dem Flammspritzen.
Die US-PS 36 96 780 betrifft ferner eine Vorrichtung zur partiellen Beschichtung von Rotoren bzw. Kollektoren
für Elektromotoren, wobei nicht beschichtete Teile gekühlt werden.
Bevor das Pulver versprüht wird, wird dieses jedoch zwischengelagert.
Die DT-PS 12 73 412 beschreibt eine pneumatische Fördervorrichtung bei der ein Pulver-Luft-Gemisch in
einer Leitung gefördert wird. Hierbei wird das zu fördernde Gut in einem Vorratsbehälter gelagert und
über eine Schleuse an eine Ringförderleitung angeschlossen. Durch ein Fördergebläse wird die Förderluft
geliefert, mit deren Hilfe das Pulver aus dem ruhenden Zustand in die Ringleitung gefördert wird.
Gemäß DT-PS 12 53 148 wird das Pulver mittels durch einen porösen Boden zugeführte Luft aufgelokkert
und in der Schwebe gehalten und anschließend in die Förderleitung überführt, wobei der Anfangsabschnitt
der Förderleitung als Ejektor ausgebildet ist. Wesentlich ist jedoch, daß der Ejektor in der oberen
Behälierkammer angeordnet ist und zwar so, daß er und
die Düse von dem auf dem porösen Boden lagernden staubförmigen Gut frei bleibt.
Nachteilig ist bei dieser Fördervorrichtung, daß keine hohe Pulverkonzentration erreicht wird, die erforderlich
wäre, um die Pulver verbrauchenden Organe ausreichend mit Pulver zu versorgen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese
Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und ein Verfahren zur kontinuierlichen Beschickung der Sprühorgane
mit Pulverlacken, vorzugsweise über Ringleitir.igen.
ähnlich wie von der Flüssiglaekierung her
bekannt, auch für Pulverlacke zu erreichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäO dadurch gelost,
daß man den Pulverlack in einem unier Druck siehenden Fließbett in Schwebe hält und aus diesem
durch einen im Kreis geführten Luftstrom mittels eines Injektors eine Pulver-Luft-Mischung herauszieht, sie
durch Ringleitungen den Pulverlack verbrauchenden Spruhorganen ohne Zwischenlagerung direkt zuführt
und den nicht verbrauchten Anteil kontinuierlich im Kreislauf dem Fließbett wieder zuführt.
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen ,,
Verfahrens vorgeschlagene, ein Fließbett mit einem porösen Boden enthaltende Vorrichtung ist gekennzeichnet
durch eine im Fließbett mit porösem Boden angeordnete Injektordüse, einem Niveauregler, einem
Gebläse zur Führung der Luft über eine Ringleitung, einem Kreislaufgebläse zur Führung des Pulver-Luft-Gemisches
durch eine weitere Ringleitung, an welche die Pulverlack verbrauchenden Sprühorgane angeschlossen
sind, Zyklonenabscheider, in welchen der Pulverlack aus dem Luftstrom abgeschieden und über
Leitungen sowie die Sammelleitung dem Fließbett wiederum zugeführt wird, einem Windkessel, der durch
einen Kompressor über das Filter mit komprimierter und staubfreier Luft versorgt wird, einem Regelventil,
welches über das Manometer gesteuert wird, und einer
Doppelkegelschleuse, die durch den im Fließbett angeordneten Niveauregler gesteuert wird und Pulver
aus dem Silo über eine Leitung dem Fließbett intermittierend wieder zuführt, und einem Dreiwegeventil,
das den Luftstrom, gegebenenfalls über den ^ Bypass, zur weiteren Ringleitung führt.
Die Erfindung hat insbesondere den Vorteil, daß eine
kontinuierliche Zufuhr von Pulver zu Pulver verbrauchenden Organen, z. B. Spritzpistolen, möglich ist, ohne
daß das Pulver zwischengelagert werden muß. Da das Pulver ständig in Schwebe gehalten wird, tritt keine
Fnimiscliung zwischen Pulver und Pigment ein. F.s wird
permanent ein kolloidales System, bestehend aus Tragergas (Luft) als Dispersionsmittel und Pulverlack
als disperse Phase, aufrechterhalten. Dieses System ist maßgebend zur Erzielung der einwandfreien Pulverlackierungen
wie sie mit der Erfindung erreicht werden.
Im Gegensatz zum Stande der Technik, z.B. nach DTPS 12 53 148, wird bei der Erfindung der Injektor
inmitten des Pulver Wirbelbettes angeordnet, was den Vorteil hat, daß eine höhere Pulverkonzentration
erreicht wird, die entsprechend hoch ist, um die Pulver verbrauchenden Organe, z. B. Pulverlack-Pistolen, so
mit Pulver zu versorgen, daß beispielsweise eine ausreichend starke Kunststoffbeschichuing erzielt wird.
Weitere Unterschiede bestehen darin, daß in DT-PS 12 53 148 dem als Ejektor bzw. als Injektor ausgebildeten
Anfangsabschnitt der Förderleitung eine Düse gegenüber angeordnet (siehe Fig. 5) und daß in der
oberen Behälterkammer ein weiterer Dnickluftan- f,0
Schluß zur Zufuhr zusätzlicher Luft angebracht ist.
Im Gegensatz hierzu wird bei der Erfindung die durch
den porösen Boden gepreßte Luft im Kreislauf geführt. Dieser Luftkreislauf ist unabhängig von der in den
Injektor eintretenden Luft, die mit Hilfe des Kreislaufgebläses zugeführt wird.
Durch die sinnvolle Anordnung der einzelnen Bestandteile wird bei der vorgeschlagenen Vorrichtung
ein kontinuierlicher Betrieb aufrechterhalten, der praktisch keiner Wartung bedarf.
Die Erfindung und eine zur Durchführung der Erfindung geeignete Vorrichtung ist schematisch und
beispielsweise in dem folgenden Ausführungsbeispiel und der Zeichnung näher beschrieben.
Ausführungsbeispie!
In einem unter eine/n Druck von 3 atü stehenden
Fließbett 1, in welchem der Pulverlack durch die vom Gebläse 2 durch den porösen Boden 3 gepreßte Luft, die
über die Ringleitung 4 nach Durchströmen der Pulverschicht im Kreis geführt und in Schwebe gehalten
wird, wird durch den Injektor 5. in welchem die aus dem Kreislaufgebläse 6 kommende Luft eingeblasen wird.
Pulver herausgezogen und in die Ringleitung 7 eingeblasen. Von der Ringleitung 7 werden die
Sprühorgane 8a, 8/1. 8c und Sd mit einer unter Druck
stehenden Pulver-Luft-Mischung ständig versorgt. Die unverbrauchte Pulver-Luft-Mischung wird sodann den
Abscheidezyklonen 9a und °>b zugeführt, in welchen das
Pulver vom Luftstrom getrennt und über die Leitungen 10a und 10/) sowie über die Sammelleitung Vl wiederum
in das Fließbett 1 zurückgeführt wird.
Die in den Abseheidezyklonen vom Pulver befreite Luft wird über die Ringleitung 7 dem Kreislaufgebläse 6
wiederum zugeführt.
Wenn durch die Sprühorgane 8,1 bis 8</ das Pulver-Luft Gemisch verbraucht wird, strömt die
äquivalente Menge Luft aus dem unter einem Druck von 5 atü stehenden Windkessel 12 über das durch das
Manometer 21 gesteuerte Regelventil 14 über Leitung 22 in die Ringleitung 7 vor dem Umlaufgebläse nach.
Der Windkessel 12 wird durch den Kompressor 13
mit komprimierter Luft versorgt, die mit Hilfe des Filters 20 von Staub und Feuchtigkeit befreit wurde.
Wenn im Fließbett 1 der Pulverspiegel 15,7 infolge Pulververbratichs in den Sprühorganen 8,-i bis 8rfauf das
Niveau 15b abfällt, wird über den Minimum/Maximum Kontakt des Niveaureglers 16 die Doppelkegelschleust'
17 so lange geöffnet, bis aus dem Pulverlacksilo 18 eine entsprechende Menge, die zur Erreichung des Niveaus
15a erforderlich ist, über Leitung 19 in das Fließbett 1 nachfließt.
Vor Farbwechsel oder bei Schichtende wird die durch die Ringleitung 7 geführte Kreislaufluft durch das
Dreiwegeventil 23 auf Bypass 24 geschaltet vind so das gesamte System pulverlackfrei geblasen.
Das unter 3 aiii stehende Pulver-Luft-Gemiseh in
Ringleitung 7 strömt mit einer Geschwindigkeit von 40 m/sec und enthält ca. 50 kg Pulverlack/ni'.
Hierzu 1 Blau Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Transport von Pulverlacken durch vorzugsweise Ringleitungen, wobei an diese
eine beliebige Anzahl von Pulverlack verbrauchenden Sprühorganen angeschlossen sind, dadurch
gekennzeichnet, daß man den Pulverlack in einem unter Druck stehenden Fließbett in Schwebe
hält und aus diesem durch einen im Kreis geführten Luftstrom mittels eines Injektors eine Pulver-Luft-Mischung
herauszieht, sie durch Ringleitungen den Pulverlack verbrauchenden Sprühorganen ohne
Zwischenlagerung direkt zuführt und den nicht verbrauchten Anteil kontinuierlich im Kreislauf dem
Fließbett wieder zuführt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, enthaltend ein Fließbett mit einem
porösen Boden, gekennzeichnet durch eine im Fließbett (1) mit porösem Boden (3) angeordnete
Injektordüse (5), einem Niveauregler (16), einem Gebläse (2) zur Führung der Luft über eine
Ringleitung (4), einem Kreislaufgebläse (6) zur Führung des Pulver-Luft-Gemisches durch eine
weitere Ringleitung (7), an welche die Pulverlack verbrauchenden Sprühorgane (8a; 8ö; 8c,- 8d)
angeschlossen sind, Zyklonenabscheider (9a und 9b), in welchen der Pulverlack aus dem Luftstrom
abgeschieden und über Leitungen (10a und XOb) sowie die Sammelleitung (11) dem Fließbett (1)
wiederum zugeführt wird, einem Windkessel (12), der durch einen Kompressor (13) über das Filier (20)
mit komprimierter und staubfreier Luft versorgt wird, einem Regelventil (14), welches über das
Manometer (21) gesteuert wird, und einer Doppelkegelschleuse (17), die durch den im Fließbett
angeordneten Niveauregler (16) gesteuert wird und Pulver aus dem Silo (18) über eine Leitung (19) dem
Fließbett intermittierend wieder zuführt und einem Dreiwegeventil (23), das den Luftstrom, gegebenenfalls
über den Bypass (24), zur weiteren Ringleitung (7) führt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722252736 DE2252736C3 (de) | 1972-10-27 | Verfahren und Vorrichtung zum Transport von Pulverlacken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722252736 DE2252736C3 (de) | 1972-10-27 | Verfahren und Vorrichtung zum Transport von Pulverlacken |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2252736A1 DE2252736A1 (de) | 1974-05-09 |
DE2252736B2 DE2252736B2 (de) | 1977-04-28 |
DE2252736C3 true DE2252736C3 (de) | 1977-12-22 |
Family
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