DE2249094C3 - Verfahren zur Herstellung flexibler zelliger Produkte - Google Patents
Verfahren zur Herstellung flexibler zelliger ProdukteInfo
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- C08J9/00—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
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Description
Polyurethanschäume, die üblicherweise durch Umsetzung zwischen einem organischen Polyol, einem
organischem Polyisocyanat und Wasser hergestellt werden, haben im allgemeinen viele hervorragende
Eigenschaften, wie gutes Federungsvermögen, ausgezeichnete chemische Trägheit und hohe Zugfestigkeit.
In einigen Eigenschaften sind sie jedoch beschränkt, wie in ihrer Tragfähigkeit, das ist der Gewichtsbetrag, der
benötigt wird, um den Schaum in einem gegebenen Umfang zu verformen. Übliche Methoden zur Verbesserung
der Tragfähigkeitseigenschaften dieser Schäume bedienen sich beispielsweise der Erhöhung der organischen
Polyisocyanatmenge, die zur Reaktionsmischung gegeben wird, um mehr vernetzte Stellen und letztlich
eine größere Vernetzungsdichte zu schaffen. Eine derartige Methode erfordert höhere Materialkosicn
und steigert die Wärmeabgabe der Reaktion, was eine größere Feuergefahr in der Produktionanalage bedingt.
Eine· andere Methode bedient sich aromatischer Diamine und/oder Polyamine in der Reaktionsmischung,
um mehr Stellen für die Entwicklung von Vernetzungen zu schaffen. Diese letztere Methode wird
selten angewendet, da aromatische Di- oder Polyamine teuer sind. Verstärkende und versteifende Füllstoffe
worden mehrfach in der viskosen Schaum-Reaktionsmisehung dispergiert, um physikalisch die Dichte und die
Tragfähigkeitseigenschaften des Schaumes zu erhöhen. Das gleichmäßige Dispergieren der Füllstoffe in der
viskosen Mischung bringt jedoch wesentliche Kosten für das Vermischen in Form von Zeil und Einrichtungen
mit sich. Bei einer anderen Methode werden elastomere Latices zur nicht geschäumten Rcakiionsmassc gegeben
(vgl. US-PS 29 9J013); man fand jedoch, daß die
4i Tragfähigkeitseigenschaften bei Schäumen einer Djchie
von 16—48 kg/m1 nicht signifikant verbesert werden.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung flexibler Polyureihanschäume oder zelliger Polyurethanprodukte
niedriger Dichte mit verbesserter Tragfähigkeit.
Gegenstand der Erfindung ist daher das Verfahren gemäß den Patentansprüchen.
Das Verfahren hat viele hervorragende Vorteile. Erstens erhöht das zugesetzte Polymerisat die Tragfähigkeit
des Schaumes, wodurch neue Verwendungszwecke für Polyurethanschäume erschlossen werden.
Zweitens kann das Wasser im Latex anstelle des getrennt der Schaumformulierung zugesetzten Wassers
verwendet werden, wodurch von dein Latex mehr als lediglich der Polymerisatgehalt ausgenutzt wird. Nach
einer besonderen Ausführungsform werden dem Polyesterpolyol oder Polyätherpolyol vor de· Bildung des
zelligen Produkts 1 bis 20 Gew.-Teile des Polymerisats in Form eines nicht geschäumten wäßrigen Latex pro
100 Gew.-Teile des Polyester- oder Polyätherpolyols zugegeben, wonach ein Teil des Wassers von der
Mischung abgestreift wird, z. B. verwendet man 15-40 Gew.-Teile Latex je 100 Gew.-Teile Polyesterpolyol
oder Polyätherpolyol und streift einen Teil des Wassers im Vakuum ab. Hierdurch können der Mischung große
Polymerisatmengen einverleibt werden, bevor der Polyurethanschaum entwickelt wird. Drittens ist ein
Einmischen des Polymerisailatex leichter als. das Dispergieren trockener Füllstoffe, wodurch die Kosten
für das Einmischen dieser Partikeln in die nicht umgesetzte Mischung verringert werden. Außerdem
sind die wäßrigen Latices bedeutend billiger als organische Polyisocyanate, aromalische Diamine und
die meisten trockenen verstärkenden Füllstoffe.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Polyurethanschäume besitzen eine Dichte von
16 —80 kg/cm1 und sind flexibel. Die Flexibilität dieser
Schäume ist nicht genau definierbar, da die Rezepturen geändert werden können, um eine zunehmende
Steigerung oder Verringerung der Flexibilität des Schaumes zu bewirken.
Erfindungsgemäß wird entweder ein Polyätherpolyol oder ein Polyesterpolyl mit einem Molekulargewicht
von 1000 bis 6000 oder eine Kombination davon
verwendet.
Zur Herstellung der flexiblen Polyurethanschäumc kann eine große Vielzahl von Polyätherpolyolen
verwendet werden, wie Polyätherdiole, -triole und -tetrole. Polyätherdiole werden im allgemeinen durch
Umsetzung eines Alkylenoxides, wie Propylenoxid, mit einer starken Base, wie Kaliumhydroxid, hergestellt.
Polyäther mit einem stark verzweigten Kettennetzwerk sind ebenfalls brauchbar. Derartige verzweigte PoIyälher
lassen sich leicht aus Alkylenoxiden und Initiatoren mit einer Funktionalität größer als 2
herstellen. Die verzweigten Polyäther ermöglichen eine Vernetzung ohne die Zwischcnreaklion von Harnstoffoder
Urethangruppen mit den Isocyanatgruppen.
Zu den höherfunkiionellen Initiatoren, die für die oben beschriebenen Alkylenoxide geeignet sind, gehören
l'olyolc, Polyamine und Aminoalkohole mit insgesamt drei oder mehr reaktionsfähigen Wasserstoffatomen.
/. B. in Form von Hydroxyl- und primären oder sekundären Aminogruppen. Zu geeigneten Polyolcn
gehören Triole. wie Glycerin, Trimethylolpropan. Butaniriole. llexantriole, Trimcthylolphenole, Tris-hydroxyphenylpropan.
Tris-hydroxyxylylpropan. Novola-
ke und Truilkanolamine, Tetrole, wie Eryihrii und
Pentaerythrit, Pentole, I lexole, wie Dipeniaeryihrii und
Sorbit, sowie Alkylglucoside, Kohlenhydrate, Polyhydroxy-Fettsäureester,
wie Rizinusöl, und polyoxyalkylierte Derivate oder polyfunktionelle Vorbindungen mit
drei oder mehr reaktionsfähigen Wasserstoffatomen, wie z. B. das Reaktionsprodukt von Trimethylolpropan
oder Glycerin mit Äthylenoxid oder Propylenoxid oder Mischpolymerisate davon, z. B. Mischpolymerisate von
Äthylen- und Propylenoxiden. Zu höherfunktionellen Aminoalkoholen und Polyaminen gehören beispielsweise
Äthanolamin, Diäthanolamin, Triäthanolamin, Isopropanolatnin,
Diisopropanolamin, Triisopropanolamin, 2-(2-Amino UhylaminoJ-äthanol, 2-Amino-2-(hydroxymethyl)-I,3-propandiol,
Diäthylentriamin, Triäthylentetramin. Harnstoff und Harnstoff-Formaldehyd-Polymerisate
sowie verschiedene Arylpolyamine, wie 4,4',4"-Methylidentrianilin.
Bevorzugte Polyäther des verzweigten Typs sind solche, die hergestellt werden, indem man Propylenoxid
zu verschiedenen Diolen, Triolen.Tetrolen und Polyolen als Starter gibt, um Addukte verschiedener Molekulargewichte
herzustellen. Polyäther, die eine spezielle Erwähnung verdienen, sind die Polypropylenoxidaddukte
an 1,2,6-Hexantriol und Glycerin, wobei der Polyäther
ein Molekulargewicht im Bereich von 1000 bis 6000 hat. Die erfindungsgemäß verwendeten Polyäther sind
normalerweise flüssig, obgleich schmelzbare feste Polyälher auch verwendet werden können. Sie besitzen
Viskositäten im Bereich von 5OcP bis etwa 500 00OcP
bei 25"C und Molekulargewichte im Bereich von 1000 bis 6000.
Dit· Polyesterpolyole wurden Ljrch Kondensation
eines oder mehrerer mehrwertiger Alkohole mit einer oder mehreren Polycarbonsäuren hergestellt. Für
flexible Schäume sind solche Polyester besonders geeignet, die als mehrwertige Alkohole hauptsächlich
Äthylcnglykol, Diäthylenglykol und/oder 1,3-Butandiol
sowie gegebenenfalls Trimethylolpropan und/oder Hcxantriol eingebaut enthalten und bei denen als
Polycarbonsäure Adipinsäure eingesetzt worden ist.
Beispiele für organische Polyisocyanate sind
Beispiele für organische Polyisocyanate sind
Toluol-2,4-diisocyanat, I.S-Naphlhalindiisocyanat.
Cumol-2,4-diisocyanal.
4-Mcihoxy-).3phcny!cndiisocyanat.
4-Chlor-l,3-phenylendiisocyanal,
4-Brom-I,3-phenylendiisocyanat,
4-Äthoxy-l,3-phenylendiisocyanat,
2,4'-Diisocyanatodiphenyläther,
S.ö-Dimethyl-U-phenylendiisocyanat.
2,4- Dimethyl-1,3-phcnylendiisocya na t,
4,4'-Diisocyanatodiphcny lather,
Benzidindiisocyanat.
4,6-Dimcthyl-l,3-phenylendiisocyanat.
9.10-Anthrazendiisocyanat,
4.4'-Diisocyanatodibcnzyl,
3.3-Dimethyl-4,4'-diisocyanatodiphcnylmclhan.
2.6-Dimct hy l-4,4'-diisoeya na lodi phenyl,
2,4-Diisocyanatoslilben,
3,i'-Dinic(hyl-4,4'-diisocyanaU}diphenyl,
ι»
->n
1.8-Naphthalindiisoeyanat,
2,6-Diisocyanatobenzofuran und
2,4,6-Toliioltriisocyanal.
Auch Gemische von zwei oder mehreren dieser hi
Polyisocyanate können verwendet werden. Aromatische Polyisocyanate sind bevorzugt, insbesondere
Toluoldiisocyanal.
Zur Beschleunigung der Ureihanbildungs- und Isocyaniii-Wasser-Reaktionen
gibt man Katalysatoren hinzu. Die Kettenverlängerungsreaktion, bei der das
Polyol mit dem Polyisocyanai unter Bildung des Polyurethans reagiert, wird durch tertiäre Amine und
metallorganische Katalysatoren beschleunigt. Die tertiären Amine katalysieren auch die gasbildende
Isocyanat-Wasser-Reaktion. Alkylmorpholine verleihen dem Schaum bestimmte physikalische Eigenschaften,
wie Zerreißfestigkeit und Zugfestigkeit. Brauchbare tertiäre Amine sind bekannt,dazu gehören
Triäthyldiamin.Tetramethylbutandiamin,
Triethylamin, N-Methylmorpholin,
N-Äthylmorpholin, Dläthyläthanolamin,
N-Kokos-morpholin,
l-Methyl-4-dimethylaminoäthylpiperazin,
3-Methoxy-N-dimethylpropylamin,
N.N-Diäthyl^-diäthylamino-propylaminund
Dimethylbenzylamin.
Die metallorganischen Katalysatoren sind ebenfalls bekannt. Zinn-Katalysatoren sind im allgemeinen
bevorzugt. Zu Beispielen für derartige Katalysatoren gehören
Dibuiy!zinn-dilaurat,Zinn-(II)-chlorid.
Dibutylzinn-di-(2-äthylhexoat), Zinn-(ll)-octoat und
Zinn-(ll)-oleat.
Ein oberflächenaktive* Mittel kann zur Stabilisierung
des Zellgefüges während des Aufsteigens des Schaumes und zur Verhinderung eines Zusammensackens, KoIIabierens
und Platzens der Zellen verwendet werden. Zu derartigen Mitteln gehören Polyoxyalkylenpolysiloxan-Blockmischpolymerisate.
die in dem Fachgebiet bekannt sind.
Die nicht geschäumten wäßrigen Latices enthalten bis
zu 65% Feststoff in Form von Polymerisaten, die eine Glasicmpcralur (Tg) von wenigstens 500C haben. Die
Polymerisatpartikel weisen TeilchengröQen im Bereich von 200 bis 800 Ä auf. Zu diesen Polymerisatlatices
gehören beispielsweise Polymcihyimcthacrylat-I.alices.
Polystyrol-Laliccs. Vinylchlorid-acrylat-Mischpolymerisat-l.atices.
Die Glastemperatur (Tg) der Polymerisate muß wenigstens 50nC sein, damit sie die Tragfähigkeit des
Polyurclhanschaumes verbessert. Polymerisate mit Giastc-mpL-raiureti unter 50"C schaffen keine Tragfähigkcitsverbcsscrung,
die ausreichen würde, um die Verwendung des Polymerisates im Polyurethanschauni
/ti rechtfertigen. Der Begriff »Glastemperatur«, wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf die Temperatur
oberhalb der ein Polymerisat seine Härte verliert und mehr gummiartiges oder lederartiges Verhalten annimmt.
Es gibt keine Ilöchst-Glastemperatur für die l.atexpolymerisate, die crfindiingsgemäß brauchbar
sind, ausgenommen natürlich die Zerset/.ungstempcra·
türen für die entsprechenden Polymerisate.
Der Polymcrisallatex kann in die nicht geschäumte Reaktionsmischung oder in einen nichtreaktiven feil
davon eingearbeitet werden, bevor die Mischung /u einem zelligen Gefüge geschäumt worden ist. Wäßrige
l.atices, die bis zu 65 Gew.% Feststoffe enthalten, sind
für eine Verwendung bei dem erfindungsgemäl3en Verfahren ausreichend dispcrgicrbar. Der Feststoffgchalt
kann 10% oder weniger betragen, und solche l.aliccs mil niedrigem Feststoflgehalt können vorteilhaft
sein, wenn die Polymerisaipartikeln etwa 200 Ä
groß sind, die Verwendung derartig verdünnter l.atices macht jedoch im allgemeinen anschließend ein Abstreifen
von Wasser aus dem System notwendig, bevor man
die Sehäiimungsreaklionen ejnlt-Mlei. Vorzugsweise
verwendet man daher Latices mit einem Fesisioflgehali
von wenigstens etwa 30 Gew.-"/".
Der Latex oder die Latices werden erfindungsgemäß in Mengen verwendet, die ausreichen um I bis 20,
vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-Teile des Polymerisats in das Polyurethanreaktionssystem pro 100 Gew.-Teile des
Polyester- und/oder Polyätherpolyols einzuführen. Bei einem Latex, der 30 bis 65% Feststoffe enthält, zieht
man es vor, zwischen 5 und 40 Gew.-Teile Latex pro 100 in Gew.-Teile Polyester- und/oder Polyätherpolyol zu
verwenden, um eine signifikante Verbesserung der Tragfähigkeit des Schaumes zu erzielen. Beispielsweise
kann der nicht geschäumte Polymerisatlatex zum Polyester- und/oder Polyätherpolyol gegeben werden,
bevor man Wasser und Polyisocyanat zugibt. Von besonderem Vorteil ist auch die Verwendung des
ungeschäumten Latex für die Zugabe von Polymerisatpariikeln zur Reaktionsmischung und für die Zugabe
von Wasser anstelle der separaten Wasserzugabe, die für die Umsetzung mit dem Isocyanat zur Erzeugung
von Kohlendioxid notwendig ist.
Die Teilchenabmessungen des Polymerisates im Latex dürfen nicht größer als 800 Ä sein. Im allgemeinen
haben die Polymerisatparikeln eine annähernd kugelige 2>
Gestalt. Bei Teilchengrößen größer als 800 Ä beginnt die Fähigkeit des Polymerisates, die Tragkraft zu
verbessern, rasch abzunehmen. Die Mindestparlikelgröße der Polymerisatpartikeln der erfindungsgemäß
verwendeten Latices liegt nicht unter 200 Ä. Es können jedoch Polymerisatpartikeln außerhalb des spezifizierten
Größenbereiches in kleineren Mengen vorhanden sein, ohne signifikante Wirkungen auf die Brauchbarkeit
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren brauchba- r>
ren wäßrigen Latices sind im Handel erhältlich. Sie werden normalerweise durch Emulgieren eines polymerisierbaren
Monomeren oder einer Mischung derartiger Monomerer in Wasser unter Verwendung eines
oberflächenaktiven Mittels und anschließende Homo- 4«
polymerisation oder Mischpolymerisation des emulgicrlen Monomeren oder der Monomeren durch Verwendung
verschiedener wasserlöslicher Katalysatoren, wie Ammoniumpersulfat, hergestellt. Diese Latices müssen
nicht geschäumt oder in anderer Weise modifiziert werden, da sie vor der Bildung des Polyurethanschaumes
zur viskosen urethanbildcnden Rcaktionsmischiing gegeben werden.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen das erfindungsgemäße Verfahren. Falls nichts anderes angege- ">
<> ben ist. stellen alle quantitativen Maßangaben Gewichtsangaben
dar.
Ein mit Wasser getriebener Polyurethanschaum niedriger Dichte wird durch Vermischen per Hand der
in Tabelle I genannten Bestandteile hergestellt. Das verwendete Toluoldiisocyanal ist eine Mischung aus
2,4-Toluol-diisocyanal und 2,6-Tuluol-diisocyanat in
einem Verhältnis von 4:1. Man mischt, indem man die mi Materialien in der angegebenen Reihenfolge zusetzt.
Probe A (Verglciehsvcrsuch) enthält vier Teile Wasser,
während Probe B 6,5 Teile eines 38,46% Gesamtfestsloff
enthaltenden Latex eines Polymcthylmelhacrylats von hohem Molekulargewicht, in dem der Wassergehalt tv3
des Latex <J Teile beträgt, enthält. Die Größe der
Latexpartikcln licp' im Bereich von 200 bis 300 Ä, und
die Glastemperatur des Polymerisats beträgt 103'C.
Jede Probe wird per Mund gemischt, in einen Itehiilia
uns Puppe gegossen, der freien, iivpimsion bei
Raumtemperatur überlassen und danach 60 Minuten lang bei 121,Γ C gehärtet. Die Proben werden dann in
bezug auf ihre Dichte, Zugfestigkeit, Dehnung, Druckverformung bei 25%iger Eindrückung und Druckverforniung
bei 65%iger Eindrückung getestet. Die Testergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt. Der Test der
Druckverformung im zusammengedrückten Zustand (»compression load deflection«; CLD) wird nach ASTM
T 1564 durchgeführt. Der Belastungs- oderSAC-Faktor ist das Verhältnis von 65% CLD zu 25% CLD.
Tabelle I
Bestandteile
Bestandteile
Probe A
Probe B
Polyoxypropylentriol aus 100 Teile 100 Teile
Propyienoxid und Glycerin,
MG =3000
Zinn(II)-ocloat 035 0,35
Triäthylendiamin 0,20 0,20
Oberflächenaktives Silicon 1,00 1,00
Wcsser 4,00 —
Polymethylmethacrylat- — 6,5
Latex (38,46% Feststoff)
Toluoldiisocyanat 52 52
Eigenschaften | 25,3 | 25,3 |
Dichte, kg/m3 | 0,865 | 0,963 |
Zugfestigkeit, kg/cm2 | 175 | 185 |
Dehnung, % | ||
CLD-Belastungen, kg | ||
(10,16xl0,16x5cm Probe) | 2,13 | 3,36 |
25% Verformung | 4,31 | 6,58 |
65% Verformung | 2,02 | 1.97 |
SAC-Faktor | ||
Dieses Beispiel zeigt, daß die Zugabe des bezeichneten
38,46% Feststoffe enthaltenden Polymethylmethacrylat-Latex in einer Menge, bei der das Wasser im
Latex gleich der Wassermenge eines nicht mit Latex behandelten, mit Wasser getriebenen Schaumes gleicher
Zusammensetzung ist, signifikant verbesserte CLD-Belastungen ergibt (38% Zunahme bei 25%igcr
Verformung und 53% Zunahme bei 65%igcr Verformiing),
wobei der SAC-Faktor nicht verschlechtert wird.
Man stellt einen mit Wasser getriebenen Pclyurethanschaum gemäß der in Tabelle Il angegebenen
Rezeptur her, wobei die 4 Teile Wasser der Probe C (Vcrgleichsversuch) in Probe D durch 9 Teile eines
Vinylchlorid-Acrylat-Mischpolymcrisat-Latex mit 56%
Gesamtfeststriff, einer Glastemperatur von 81CC und
einer Teilchengröße im Bereich von 500 bis 800 Ä, und in Probe E durch 7.7 Teile eines Polystyrol-Latex mit
49.5% Gesamtfeststoff, einer Glaslempcraiur von 85"C
und einer Teilchengröße im Bereich von 200 bis 800 A. ersetzt werden. Diese per Hand gemischten Schäume
werden wie in Beispiel I beschrieben hergestellt und gehärtet, und es werden die gleichen Tests mit den
gehärteten Proben durchgeführt. Die Tcstwcrlc sind in Tabelle Il enthalten.
Tabelle Π
Bestandteile
Probe C Probe D
Probe E
Polyoxypropylentriol aus Propylen- 100 Teile
oxid und Glycerin, MG = 3000
Zinn(II)-octoat 0,35
Triäthylendiamin 0,20
Oberflächenaktives Silicon 1,00
Wasser 4,00
Vinylchlorid-Acrylat-Latex —
(56% Gesamtfeststoff)
Polystyrol-Latex (49,5% Gesamt- -
feststoff)
Toluoldiisocyanat
Dichte, kg/m3 25,4
Zugfestigkeit, kg/cm2 0,865
Dehnung, %
CLD-Belastungen, kg
(10,16 χ 10,16 χ 5 cm Probe)
25% Verformung 2,13
65% Verformung -4,31
SAC-Faktor 2,06
100 Teile
0,35
0,20
1,00
0,20
1,00
52
26,7
1,03
200
26,7
1,03
200
2.49
5,44
2,18
5,44
2,18
100 Teile
035 0,20 1,00
7,7 52
2,81 5,62 2,00
Dieses Beispiel zeigt wiederum die her-, orragenden
Vorteile der Erfindung, gemäß der das Wasser der Formulierung durch eine gleich große Wassermenge
aus dem wäßrigen Polymerisat-Latex ersetzt wird.
Zu 500 g eines Polyoxypropylentrioles aus Propylenoxid und Glycerin mit einem Molekulargewicht von
3000 gibt man 100 g Polymethylmethacrylat-Latex von
hohem Molekulargewicht mit einem Feststoffgehalt von 38%, einer Glastemperatur von 1030C und einer
Teilchengröße im Bereich von 200 bis 300 A. Diese Mischung hat anfangs einen Wassergehalt von 10,3
Gew.-%. Aus der »Master«-Mischung wird anschließend im Vakuum unter Rühren bei 8 mm Druck und
Temperaturen zwischen 16° C bis 300C Wasser abgestreift.
Nach ungefähr 1 Stunde wird das Abstreifen eingestellt und der Wasserprozentsatz in der Mischung
nach einer standardisierten Karl-Fischer-Wasserbestimmung ermittelt, er beträgt 5,63%. Dieses mit Latex
versetzte Triol oder »Master«-Gemisch wird dann mit den in Tabelle III angegebenen Bestandteilen umgesetzt.
Aus diesen Rezepturen stellt man per Hand gemischte Schäume her, die wie in Beispiel 1
beschrieben geschäumt und gehärtet werden. Jede Probe wird danach auf ihr physikalisches Verhalten
getestet, und die Testwerte sind in Tabelle III zusammengefaßt.
Bestandteile
Probe F (Vergleichsversuch)
Probe G
0,20 1,00
52
25,4
1,027
210
2,40 6,12 2,55
Bestandteile
Probe F (Vergleichsversuch)
Probe G
»Master«-Mischung —
(5.63% Wasser)
Polyoxypropylentriol aus 100
Propylenoxid und Glycerin,
MG-3000
Zinn(il)-octoat 035
Polyoxypropylentriol aus 100
Propylenoxid und Glycerin,
MG-3000
Zinn(il)-octoat 035
72,5 Teile 36
035
Triäthylendiamin 0,20
Oberflächenaktives 1,00
Silicon
Silicon
'' Wasser 4,0
Toluoldiisocyanat 52
Eigenschaften
Dichte, kg/m3 25.9
4(1
Zugfestigkeit, kg/cm2 0,794
Dehnung, % 220
CLD-Belastungen, kg
(10,16 χ 10,16 χ 5 cm
Probe)
(10,16 χ 10,16 χ 5 cm
Probe)
25% Verformung 2,27
65% Verformung 4,76
SAC-Faktor 2,10
50 Dieses Beispiel zeigt die günstigen Ergebnisse, erzieh
durch Zugabe einer großen Menge eines Latex zu einem der schaumbildenden Reaktionsteile und nachfolgende:
Abstreifen eines Teiles des Wassers, um seinen Gehall auf einen brauchbaren Wert zu verringern. Wie das
Beispiel zeigt, wird nach dieser Methode die 25%-CLD-Belastung um 6% erhöht, während die 65%-CLD-Belastung
um 28% erhöht wird.
»Master«-Mischungen, hergestellt wie in Beispiel 3 aber im Vakuum auf einen Wassergehalt von 0,67%
bzw. 0,63 Gew.-%, abgestreift, werden mit den ir Tabelle IV genannten Bestandteilen umgesetzt Die
Proben werden genauso geschäumt und gehärtet wie es in Beispiel 1 beschrieben ist Man bestimmt dit
physikalischen Eigenschaften, sie sind in Tabelle I\ zusammengefaßt
55
60
10
Pestandteile | Probe H | Probe I | Probe K |
Master-Mischung (0,67% Wasser) | 108 | ||
Master-Mischung (0,63% Wasser) | — | — | 108 |
Polyoxypropylentriol aus Propylenoxid und | 100 | — | — |
Glycerin, MG-3000 | |||
Zinn(II)-octoat | 0,35 | 0,35 | 035 |
Triäthylendiamin | 0,20 | 0,20 | 0.20 |
Oberflächenaktives Silicon | 1,00 | 1,00 | 1,00 |
Wasser | 4,00 | — | — |
Toluoldiisocyanat | 52 | 52 | 52 |
Polymethylmethacrylat-Latex | — | — | 5,5 |
(38,46% Feststoff) aus Beispiel 1 | |||
Eigenschaften | |||
Dichte, kg/mJ | 25,9 | 24,7 | 28,6 |
Zugfestigkeit, kg/cm2 | 0,794 | 1,127 | — |
Dehnung, % | 220 | 205 | - |
CLD-Belastnngen, kg | |||
(10,16 χ 10,16 χ 5 cm Probe) | |||
25% Verformung | 2,27 | 2,90 | 3,45 |
65% Verformung | 4,76 | 7,44 | 9,84 |
SAC-Faktor | 2,10 | 2,50 | 2,85 |
' i.n die speziellen Leistungen wäßriger Latices eines
Polymerisates mit einer Glastemperatur von 500C oder höher, gegenüber wäßrigen Latices, bei denen das
Polymerisat eine Glastemperatur von weniger als 500C
hat, zu demonstrieren, wird eine Reihe von Polyurethanschaumproben gemäß den in Tabelle V angegebenen
Rezepturen hergestellt. Die Schäume werden per Hand gemischt, man läßt sie in einem Behälter aus Pappe frei
expandieren und härtet sie anschließend 60 Minuten lang bei 121,1°C. Die CLD-Belastungswerte sind in
Tabelle V zusammengestellt.
Bestandteile
Probe L
Probe M Probe N
Probe
Polyäthertriol aus Propylenoxid und Glycerin, MG = 3000 Zinn(II)-octoat
Triäthylendiamin
Oberflächenaktives Silicon
Wasser
Acryl-Latex (38% Feststoff, Glastemp. 1030C,
Teilchengröße 200 bis 300 A)
77% Butadien/23% Styrol-Latex (50% Feststoff, Glastemp.
-64 bis -59° C, Teilchengröße 2000 A)
Vinylpyridin-Butadien-Latex (50% Feststoff, Glastemp.
-60 bis -4O0C, Teilchengröße 750 bis 800 A)
Toluoldiisocyanat 80/20-Isomerverhältnis
Eigenschaften
Dichte, kg/m3
Dichte, kg/m3
CLD-Belastungen, kg (10,16 χ 10,16 χ 4 cm Probe)
25% Verformung
65% Verformung
25% Verformung
65% Verformung
Dieses Beispiel zeigt, daß die Verwendung wäßriger Latices, bei denen die Glastemperatur des Polymerisats
weniger als 500C beträgt, nicht die Verbesserung der
100 0,35 0,20 1,00 4,00
52
253
253
2,63 4,99
100 0,35 0,20 1,00
6,7
52 25,4
336 6,58
100 0,35 0,20 1,00
8,0
52 24,6
2,22 4,676.
100 0,35 0,20 1,00
8,0 52
25,4
2,27 535
ι ragfahigkeit oder des CLD-Beiastungswertes ergibt,
die durch Polymerisate mit Glastemperaturen über 500C geschaffen wird.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung flexibler zelliger Produkte durch Umsetzung eines organischen ■>
Polyisocyanats mit einem Polyesterpolyol und/oder Polyätherpolyol mit einem Molekulargewicht von
1000 bis 6000 und I bis 20 Gew.-Teilen eines Polymerisats in Form eines nicht geschäumten
wäßrigen Latex mit einem Feststoffgehalt bis zu 65% pro 100 Gew.-Teile Polyester- oder Polyätherpolyl
in Gegenwart von Wasser, Katalysatoren und einem oberflächenaktiven Mittel, dadurch gekennzeichnet,
daß man als nicht geschäumten wäßrigen Latex einen solchen eines Polymerisats mit einer Glastemperatur (Tg) von wenigstens 500C
verwendet, wobei das Latexpolymerisat eine Teilchengröße im Bereich von 200 bis 800 Ä hat und
kleinere Mengen Latexpolymerisatpartikeln mit einer Teilchengröße außerhalb dieses Bereiches
vorhanden sein können.
2. Verfahren zur Herstellung flexibler zelliger Produkte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man dem Polyesterpolyol oder Polyätherpolyol vor der Bildung des zelligen Produktes 1 bis 20
Gew.-Teile des Polymerisats in Form eines nicht geschäumten wäßrigen Latex pro 100 Gew.-Teile
Polyester- oder Polyätherpolyol einverleibt und einen Teil des Wassers aus der ungeschäumten
Reaktionsmasse vor der Bildung des zelligen jo Produktes abstreift.
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