DE2248367C3 - Vorrichtung zum Freihalten der Kammerwände von Farbstoff einer Behandlungskammer zur elektrostatischen Farbstoffauftragung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

Aus der DE-PS 9 73 950 ist es bekannt, bei der elektrostatischen Farbstoffauftragung die Wände der Behandlungskammer aus Isoliermaterial herzustellen, um die geladenen Farbstoffpartikel, die nicht auf den zu bearbeitenden Gegenstand gelangen, aufzufangen. Die Wände der Behandlungskammer sind abnehmbar, um die angesammelten Farbstoffpartikel entfernen zu können. Die Wände haben außerdem geerdete Leiter, um die Bildung großer Ladungsmengen zu verhindern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der die Ansammlung überschüssiger Farbstoffpartikel an den Wänden der Behandlungskammer verhindert werden kann.

Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs angegebenen Merkmale.

Als Wechselspannung kann eine Einphasen- oder eine Mehrphasenwechselspannung verwendet werden. Bei Verwendung einer Mehrphasenwechselspannung werden die Farbstoffpartikel nicht nur von den Kammerwänden abgestoßen, sondern auch parallel zu diesen transportiert.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der F i g. 1 bis 11 beispielsweise erläutert. Es zeigen

Fig. 1 bis 10 verschiedene Elektrodenanordnungen • der Vorrichtung und

F i g. 11 eine Behandlungskammer mit verschiedenen Elektrodenanordnungen zum Freihalten von Farbstoffpartikeln.

F i g. 1 zeigt einen Teil einer Behandlungskammer zur elektrostatischen Farbstoffauftragung mit einer Vorrichtung zum Freihalten der Kammerwände von Farbstoff. 1 bezeichnet einen Isolator oder Halbleiterkörper nahe dem oder in Berührung mit dem parallele, voneinander isolierte Elektroden 2, 3, 2', 3' ... angeordnet sind. Die Elektroden sind abwechselnd mit Leitungen 4 und 5 verbunden und damit zwei Gruppen unterteilt; sie sind außerdem über Leitungen 6,7 mit den Anschlüssen A, B eines Einphasentransformators 8 verbunden. Beim Anlegen einer Wechselspannung an die Elektroden werden inhomogene stationäre elektrische Wechselfelder 10 mit Kraftlinien 9 erzeugt. Der mit 11 bezeichnete Teil der Kraftlinien durchdringt den Isolator 1 und gelangt in den gegenüberliegenden Bereich 12. Wenn sich Farbstoffpartikel auf der Außenfläche 13 des Isolators 1 ablagern, werden diese positiv bzw. negativ aufgeladen und in Richtung des Pfeils 15 abgestoßen und bewegen sich aufgrund der Schwerkraft in Richtung des Pfeils 16.

Fig.2 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Elektroden 17,18,19,17'₄18', 19'... durch Leitungen 20, 21, 22 in drei Gruppen unterteilt und durch Leitungen 23,24,25 mit den entsprechenden Anschlüssen U.V.W eines Dreiphasentransformators 26 verbunden, so daß zwischen benachbarten Elektroden ein inhomogenes elektrisches Wechselfeld 29 mit den elektrischen Kraftlinien 28 erzeugt wird, das längs der Elektroden in Richtung des Pfeils 27 wandert Ein Teil 30 der ίο Kraftlinien durchdringt wiederum den isolator 1 und erstreckt sich bis in den gegenüberliegenden Bereich 12. Wie bei der vorherigen Ausführungsform werden die Farbstoffpartikel 14 in Richtung des Pfeils 15 abgestoßen und aufgrund der an die Elektroden angelegten Dreiphasenwechselspannung in Richtung des Pfeils 27 bewegt

Es ist nicht erforderlich, daß die Elektroden der Ausführungsformen dar Fig. 1 und 2 aus Metall, sondern können auch aus irgendeinem elektrisch leitenden Material bestehen. Die Elektroden können stab-, platten-, netzförmig ausgebildet und nahe oder in Berührung mit einer Seite des Isolators 1 angeordnet oder in diesen eingebettet sein. Statt des Isolators 1 kann auch ein anderes Material verwendet werden, soweit es sich zur elektrischen Kontaktaufladung der Farbstoffpartikel eignet Zweckmäßigerweise wird ein unbrennbares Material verwendet

Der angelegten Ein- oder Mehrphasenwechselspannung kann auch eine Gleichspannung oder ein Spannungsimpuls überlagert werden.

Die F i g. 3 und 4 zeigen eine Ausführungsform, bei der streifenförmige Elektroden 2, 3, 2', 3' ... in einer Kunstharzplatte angeordnet sind. Die Elektroden sind abwechselnd mit eingebetteten Leitungen 3, 4 verbunden, die über Anschlüsse 31, 32 und 3Γ, 32' mit einer benachbarten Elektrodenanordnung in Reihe oder parallel zu dieser geschaltet sind. Die Elektroden sind außerdem mit einer Einphasenwechselspannungsquelle verbunden.

Die Fig.5 und 6 zeigen eine weitere Elektrodenanordnung mit einer Platte 1, die an gegenüberliegenden Seiten Ausnehmungen 33, 34, 33', 34' ... hat, in die drahtförmige, isolierte Elektroden 37, 38, eingesetzt sind, die über Anschlüsse 31, 32 und 3Γ, 32' mit benachbarten Elektrodenanordnungen verbindbar sind. Die Elektroden sind außerdem mit einer Einphasenwechselspannungsquelle verbunden.

Die F i g. 7 und 8 zeigen eine Ausführungsform ähnlich den F i g. 3 und 4 unter Verwendung einer Dreiphasenwechselspannung. Die Elektroden 17,18,19, 17', 18', 19' sind über Leitungen 20, 21, 22 in drei Gruppen unterteilt und über Anschlüsse 39, 40, 41 und 39', 40', 41' mit benachbarten Elektrodenanordnungen verbindbar.

Die Fig.9 und 10 zeigen eine Ausführungsform ähnlich den Fig.5 und 6, jedoch unter Verwendung einer Dreiphasenwechselspannung. Die Elektroden 48, 49, 50 sind in Ausnehmungen 42, 43, 44 ... der Platte 1 eingesetzt und über Anschlüsse 39, 40, 41 und 39', 40', 4Γ mit einer benachbarten Elektrodenanordnung verbindbar.

Fig. 11 zeigt eine Behandlungskammer 52 mit einer Öffnung 51 und einem oberen Raum 53, in dem eine geerdete Schiene 54 angeordnet ist, in deren Nuten 55 zwei Rollen 56 verschiebbar sind. Ein mit Farbe zu versehender Gegenstand 58 ist an einem Aufhänger 57 aus Metall an den Rollen aufgehängt. Beim Durchlauf durch die Kammer werden elektrisch geladene Partikel

62 von einer Sprühvorrichtung 61, die mit einer negativen Gleichhochspannungsquelle 59 über ein Kabel 60 verbunden ist, auf den Gegenstand aufgebracht Die sich ausbreitenden Partikel 63 werden durch einen Trichter 64 und eine Leitung 65 zu einem Zyklon 67 transportiert, der mit einem Sauggebläse 66 verbunden ist Die gereinigte Luft wird durch den Zyklon 67 nach oben abgegeben. Die gesammelten Partikel gelangen durch ein Ventil 69 über einen Förderer 70 und ein Sammelrohr 71 und ein ^ventil 72 in einen Behälter 73 oder 74. Von der Innenwand der Kammer 52 aufgrund der Schwerkraft nach unten gewanderte Partikel 96 werden von einem Förderer 97 durch das Sammelrohr 71 dem Behälter 73 oder 74 zugeführt. Die gesammelten Partikel werden vom Behälter 73 oder 74 über ein Schaltventil 75 und ein Auslaßrohr 76 wieder einer Düse 77 zugeführt, von der sie durch die Wirkung von einem Rohr 78 zugeführter Druckluft über ein flexibles Rohr 79 wieder zur Sprühvorrichtung 61 gelangen.
Die Ablagerung der Partikel an der Innenwand der Kammer 52 wird durch Elektroden anordnungen 80 bis 84 entsprechend den Fig 9 und 10 verhindert An der Innenwand des Trichters 64 sind ebenfalls Elektroden 83, 84 vorgesehen. Die Elektroden sind mit den sekundärseitigen Anschlüssen U, V, W eines Dreiphasentransformators 26 verbunden, auf dessen Primärseite ein Schalter 85 vorgesehen ist Die Elektrodenanordnungen werden außerdem über den Anschluß 86 des Transformators 26 von einer Gleichspannungsquelle 87

ίο mit einer hohen negativen Spannung beaufschlagt An der Innenwand der Leitung 65 sind ebenfalls Elektrodenanordnungen 88, 89 ähnlich den Fig.3 und 4 angeordnet die über sekundärseitige Anschlüsse X, Y mit dem Transformator 26 verbunden sind.

Die Förderer 70, 97 haben eine Kammer 92 bzw. 93, der über ein Rohr 90 bzw. 91 Druckluft zugeführt wird. Die Kammern sind oben mit Platten 94, 95 versehen, in die eine Elektrodenanordnung wie in den F i g. 6 und 7 eingebettet ist, so daß sich keine Partikel auf den Platten 94,95 ansammeln können.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung in einer Behandlungskammer zur elektrostatischen Farbstoffauftragung zum Freihalten der aus einem zur elektrischen Kontaktaufladung geeigneten Material bestehenden Kammerwände von Farbstoff, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Außenseiten der Kammerwände Elektroden (2, 2', 3, 3'; 17, 18, 19, 17', 18', 19') in einem solchen gegenseitigen Abstand vorgesehen sind, daß sich bei Anlegen von Wechselspannung zwischen jeweils benachbarten Elektroden durch die Kammerwände greifende Wechselfelder ausbilden.