DE2242766C - Schaltungsanordnung für Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen, zur Betätigung von Schaltmitteln durch Entladung eines Kondensators - Google Patents
Schaltungsanordnung für Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen, zur Betätigung von Schaltmitteln durch Entladung eines KondensatorsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Schaltungsanordnungen für Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen,
zur Betätigung von Schaltmitteln durch Entladung eines Kondensators. Derartige Anordnungen
werden vor allem dann benötigt, wenn am Ort des zu schaltenden Verbrauchers keine eigene Stromversorgung
vorhanden ist und die verfügbare elektrische Leistung kleiner ist als der für die wirksame Beeinflussung
der Schaltmittel erforderliche Leistungsbedarf.
Bei bekannten Anordnungen dieser Art - deutsche Patentschrift I 250 507 -ibt in den Entladest rom kreis
des Kondensators ein Transistor oder ein ähnliches steuerbares Schaltelement eingefügt, da* während des
Fließens von Aufladestrom durch den Spnnnmigsab-
fall an einem in den Aufladestromkreis eingefügten, in Durchlaßrichtung beanspruchten Gleichrichter gesperrt
ist. Wenn die Spannung der den Aufladestrornkreis
speisenden Spannungsquelle gegenüber der Kondensatorspannung auf Null abgesenkt wird, Un-
dert die zwischen den beiden Elektroden des Gleichrichters
herrschende Potentialdifferenz ihr Vor/eichen, so daß der Gleichlichter in seinen Sperrzustand
gelangt. Die erwähnte Potentialdifferen/ bildet eine geeignete Steuerspannung bzw. verursacht einen ge-
eigneten Steuerstrom für die dem Gleichrichter parallclgeschaltete
Steuerstrecke des in den Entladestromkreis des Kondensators eingefügten steuerbaren
Schaltelements.
Von Nachteil ist, daß infolge der exponentiell ab-
ao klingenden Spannung während der vöihgen Kondensatorentladung
sich sehr ungünstige Energiebilanzen ergeben, wenn der Entladestromkreis eine beträchtliche
induktive Komponente aufweist. In diesem Falle ist nämlich der Stromfluß im Entladestromkreis nicht
der Kondensatorspannung proportional, sondern er steigt v$n einem anfänglich geringen Wert exponentiell
auf ein Maximum an und klingt danach wieder auf Null ab. Um bei einem derartigen Stromverlauf
z. B. ein Relais einwandfrei schalten zu können, ist es erforderlich, daß dem Kondensator vor jeder Entladung
wesentlich mehr Energie zugeführt werden muß, als für die Betätigung des Relais normalerweise
erforderlich wäre.
Die Erfindung bezweckt daher eine Verbesserung des Wirkungsgrades derartiger Anordnungen. Erreicht
wird dies dadurch, daß der Kondensator so groß gewählt ist, daß bereits eine geringe Teilentladung zur
Betätigung der Schaltmittel ausreicht, und daß durch gesonderte Schaltmaßnahmen sichergestellt ist, daß
nach jeder Schaltmittelbetätigung eine annähernd
konstant hohe Restladung erhallen bleibt.
Der Erfindung liegt dabei die Überlegung zugrunde, daß die Energiebilanz am günstigsten zu gestalten
ist, wenn die Spannung am Verbraucher mögliehst der idealen Gleichspannung entspricht. Eine
Annäherung in dieser Richtung ist aber nur möglich, wenn die Zeitkonstante des Entladestromkreises entsprechenderhöht
wird, was bei in engen Grcn/.cn vorgegebenen Widerstandswerten det zu betätigenden
Schaltmittel nur über eine höhere Kapazität des Kondensators zu erreichen ist. Eine Vergrößerung der
Kapazität aber würde zugleich die Zeitkonstante des Ladestromkreises vergrößern und dazu führen, daß
bei der bisherigen Betriebsweise der Kondensator in der angestrebten Impulszeit nicht auf die erforderliche
Spannunggeladen werden kann. Diesem Mangel wird dadurch abgeholfen, daß abweichend von der bisherigen
Betriebsweise der Entladevorgang zur Betätigung der Schaitmittel zeitlich begrenzt wird, so daß nach
jeder Entladung eine Restladung verbleibt und durch den Steuerimpuls für die Auslösung der Betätigung
lediglich die hierfür benötigte Energie nachgeliefert werden muß.
Die Begrenzung des Entladevorganges ist auf verschiedcnc
Weise möglich: Erfolgt die Steuerung der Schaltmittel bei dauernd anliegender Spannung an
den Eingangsklemmen, so kann die Betätigung sowohl durch eine kurzzeitige Spannungsüberhöhung als auch
durch eine kurzzeitige Spannungsabsenkung herbeigeführt werden. Da nach Beendigung des Steuerimpulses
die Ruhespannung wieder wirksam ist, kann der Kondensator sich nur auf diesen Wert entladen.
Bei vollständiger Spannungsabsenkung darf die Unterbrechung dagegen nur so lange anhalten, bis der
erwünschte Entladezustand erreicht ist.
Eine andere Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle eines einzigen
Kondensator zwei gleichzeitig durch einen die Betätigung der Schaltmittel auslösenden und die benötigte
Schaltenergie liefernden Spannungsimpuls aufladbare Kondensatoren vorgesehen sind, von denen der eine
mit großer Kapazität und zusätzlicher Ladung unmittelbar zur Speisung der zu betätigenden Schaltmittel
abhängig von der Schaltvorrichtung und der andere mit kleiner Kapazität zur Speisung und Steuerung der
Schaltvorrichtung dient, und daß die maximale Dauer des Entladevorganges durch die Entladezeit des Kondensators
der Schaltvorrichtung festlegbar ist.
Eine derartige Lösung ermöglicht die Anwendung des neuen Lösungsprinzips auch dann, wenn keine
Ruhespannung an den F.ingangsklemmen .virksam ist. Auch weist die Anordnung eine höhere Empfindlichkeit
auf.
In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Die Anordnung gemäß F ig. 1 enthält den Kondensator C als Energiespeicher für das zu betätigende
Schaltelement V in Form eines Relais. Der Kondensator C ist über die beiden Adern /1 und /2 sowie
den Schalter α mit der Batterie B verbunden. Abweichend von der bekannten Anordnung ist jedoch der
Schalter α im Ruhezustand geschlossen, so daß der Kondensator C aufgeladen wird. Der Ladestrom des
Kondensators C sowie der nach vollständiger Aufladung des Kondensators C über die Zcnerdiode Z
fließende Strom bewirkt an der Diode D einen derai tigcn
Spannungsabfall, daß der als Schaltvorrichtung dienende Transistor 7 sicher gesperrt ist. Wird dagegen
die an den Leitungsadern /1 und Il wirksame Spannung gegenüber der Kondensatorppannung abgesenkt,
so gelangt der Gleichrichter D in seinen Sperrzustand, da an ihm nunmehr die Differenz zwischen
der erreichten Kondensatorspannung und der gegenüber dieser abgesenkten Leitungsspannung anliegt
und diese Spannungsdifferenz den Gleichrichter D in Sperrichtung beansprucht. Der Transistor T
wird infolgedessen aufgesteuert und damit der Entladestromkreis zur Betätigung des Relais V durchgeschaltet.
Abweichend von der Betriebsweise der bekannten Anordnung wird jedoch der Kondensator C
zur Betätigung des Relais V nicht vollständig entladen. Seine Kapazität ist vielmehr so gewählt, daß zur
Betätigung des Relais lediglich eine geringe Teilentladung erforderlich ist. Die Begrenzung der Entladung
wird dadurch sichergestellt, daß entweder die Leitungsspannung auf einen vorgegebenen Wert abgesenkt
oder aber bei vollständiger Abschaltung die zeitliche Dauer der Abschaltung entsprechend begrenzt
wird. Bei Spannungsabsenkung ist eine Steuerung zur Betätigung des Relais V sowohl durch Absenkung
der Ruhespannung als auch durch kurzzeitige Überhöhung der von der Batterie B gelieferfen Ruhespannung
möglich.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind statt
eines einzigen Kondensators die zwei Kondensatoren C und Cl vorgesehen, von denen der Kondensator
C mit großer Kapazität lediglich als Energiespeito
eher für das zu betätigende Schaltelement in Form des Relais V dient, während der Kondensator Cl Bestandteil
der Schaltvorrichtung mit den Transistoren T und 7Ί ist. Die Aufteilung der ursprünglichen
Kondensatorfunktion auf zwei getrennte Kondensats toren ist u.a. erforderlich, wenn die Betriebsweise
eine Versorgung mit Ruhespannung nicht zuläßt und mit jedem Steuerimpuls lediglich so viel Energie bereitgestellt
werden kann, daß der Energieverbrauch durch das zu betätigende Schaltelement gedeckt wird,
ao Das setzt aber voraus, daß der als Energiespeicher für das zu betätigende Schaltmittel dienende Kondensator
vor der Aufnahme des Betriebes in irgendeiner Weise aufgeladen wird. Beim voi liegenden Ausführungsh
'ipiel erfolgt diese Aufladung üb?r die Ruheseite
des Kontaktes h und die Ruheseite des Kontaktes ι.·. Sie wird /. B. unterbrochen, wenn die
Schalteinrichtung durch Umlegen des Kontaktes u betriebsbereit geschaltet wird und nachfolgend der
Kontakt b umgelegt wird.
Während der Aufladung des Kondensators C bewirkt der Spannungsabfall an der stromdurehflossenen
Diode DA in Verbindung mit dem Widerstand Ri. daß der Transistor T sicher gesperrt ist. Nach
Umlegung der Kontakte u und Ii bleibt diese Sperrung
durch die Diode DU und den Widerstand RS aufrechterhallen, wobei der Kondensator C als Spannungsquellc
wirkt. Der dadurch bedingte Energieverbrauch ist jedoch vernachlässigbai.
Wird nun von dem Impulsgeber J(> ein Impuls an
die beiden Adern /1 und Il angelegt, so werden beide Kondensatoren Cl und C parallel zueinander gela
den. Die Diode DX verhindert dabei, daß der Transistor 71 aufgesteuert wird. Auch '.!er 'Transistor T
bleibt weiterhin gesperrt. Sobalt' der angelegte Steucrimpuls
beendet ist, gelangt der Gleichrichter DX in seinen Sperrzustand, so daß der Transistor TI durchgesteuert
wird. Als Folge davon wird zugleich der Transistor T durchgesäuert und damit der Eiüladestromkreisdes
Kondensators C über das Relais Tgeschlossen.
Dieser Zustand bleibt nun so lange aufrechterhalten, bis der nächste Impuls des Impulsge-'vrs
JG eintrifft euer aber bis sich der Kondensator
Cl entladen hat und damit der Ausgangszustand wieder hergestellt wird. Die maximale Dauer des Entladevorgangesam
Kondensator Cl wird also durch die Entladezei; des Kondensators Cl bestimmt. Unabhängig
von der Steuerung eines Relais oder ähnlichen Verbrauchern ist in Verbindung mit einem Spannungsstabilisator
auch die Speisung von integrierten Schaltkreisen auf diese Weise möglich.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Schaltungsanordnung für Fernmelde-, insbesondere
Fernsprechanlage!!, zur Betätigung von Schaltmitteln durch den Entladestrom eines über
zwei Eingangsklemrnen, z. B. über eine zweiadrige Fernmeldeleitung, aufladbaren Kondensators,
dessen Entladestromkreis durch eine Schaltvorrichtung wirksam schaltbar ist, die durch die an
einem in den Aufladestromkrcis eingefügten Widerstand
auftretende Potentialdifferenz in der Weise steuerbar ist, daß der Entladestromkreis
wirksam wird, wenn die steuernde Potentialdifferenz nach vorhergehender Aufladung des Kondensators
durch Absenken der an beiden Eingangsklemmen anliegenden äußeren Spannung ihr Vorzeichen wechselt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kondensator ( C) so groß gewählt ist, daß bereits eine geringe Teilentladung
zur Betätigung<icr Schaltmittel ( V) ausreicht, und
daß durch gesonderte Schaltmaßnahmen sichergestellt ist, daß nach jeder Schaltmittelbetätigung
eine annähernd konstant hohe Restladung erhallen bleibt.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Betätigung der
Schaltmittel durch Absenken der an den Eingangsklemmen (/1, 12) des Kondensators (C) anliegenden
Spannung die Dauer des Entladevorganges durch den Weit der abgesenkten Spannung
an den Eingangsklemmen festlegbar ist.
3. Schaltungsanordnung nacri Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß be' Betätigung der Schaltmittel (V) durch Abschalten der an den
Eingangsklemmen (/1, 12) des Kondensators (C) anliegenden Spannung die Dauer des Entladevorganges
durch die Dauer der Spannungsunterbrechung festlegbar ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei gleichzeitig durch
einen die Betätigung der Schaltmittel auslösenden und die benötigte Schaltenergie liefernden Spannungsimpuls
aufladbare Kondensatoren (Cl, C2) vorgesehen sind, von denen der eine (C2) mit großer
Kapazität und zusätzlicher Ladung unmittelbar zur Speisung der zu betätigenden Schaltmittel
( V) abhängig von der Schaltvorrichtung (Ti, T2)
und der andere (Cl) mit kleiner Kapazität zur Speisung und Steuerung der Schaltvorrichtung
(Tl, TZ) dient, und daß die maximale Dauer des Entladevorganges durch die Entladezeit des Kondensators
(Cl) der Schaltvorrichtung (Tl, T2) festlegbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722242766D DE2242766B1 (de) | 1972-08-31 | 1972-08-31 | Schaltungsanordnung für Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen, zur Betätigung von Schaltmitteln durch Entladung eines Kondensators |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2242766C true DE2242766C (de) | 1974-08-29 |
Family
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