DE223985C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es ist an sich bekannt, Zweitaktexplosionskraftmaschinen mit einer oder mehreren mit dem Verbrennungsraum der Maschine in Verbindung stehenden zusätzlichen Gemischkammern auszustatten. Diese Gemischkammern der bekannten Konstruktionen stehen jedoch teils in einem derartigen Abhängigkeitsverhältnis zueinander, daß sie nur alle zu gleicher Zeit oder wenigstens in ganz bestimmten Zeitabschnitten in Wirkung treten, teils werden sie derartig zwangläufig gesteuert, daß sie zu ganz bestimmten Zeiten des Kolbenhubes mit der Hauptverbrennungskammer in Verbindung gesetzt werden, so daß keine beliebige Änderung der auf den Kolben wirkenden Kraft erzielt werden kann.

Demgegenüber besteht das neue Kennzeichen des Erfindungsgegenstandes darin, daß die Verbindung der Hilfskammer mit dem Zylin-

ao der zu beliebigen Zeiten stattfinden, also entweder beschleunigt, verzögert oder sogar unterdrückt werden kann, wobei außerdem eine Ausschaltung einer oder mehrerer Kammern möglich ist.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen Ausführungsform in den Fig. 1 und 2 in zueinander senkrecht stehenden Achsialschnitten dargestellt.
In dem Zylinder α bewegt sich der KoI-ben b, welcher durch an sich bekannte seitliche Schubstangen d mit der Kurbelwelle c verbunden ist. In Tandemanordnung mit dem Motorzylinder α ist der Zylinder e vorgesehen, welcher die doppelt wirkende Luftpumpe bildet, die dazu dient, Druckluft von einer geeigneten Spannung, beispielsweise von

2 kg pro Quadratzentimeter, zu erzeugen. In diesem Zylinder e bewegt sich der Kolben f, welcher durch die Stange g mit dem Kolben b des Motorzylinders verbunden ist.

Der Druckluftzylinder bewirkt das Ansaugen der Luft durch zwei selbsttätige Ventile h, während die erzeugte Druckluft in den Behälter j durch die beiden Ventile i gedrückt wird und von hier durch das gesteuerte Ventil k in den Arbeitszylinder gelangt.

Auf dem Boden des Zylinders α oder in der Nähe desselben sind eine, zwei oder mehrere Kammern / vorgesehen, von denen eine jede mit dem Zylinder durch ein gesteuertes Ventil m oder durch irgendein anderes Abschlußorgan in Verbindung steht. Der Auspuff der verbrannten Gase findet durch eine oder mehrere Öffnungen η statt, die in der Zylinderwandung vorgesehen sind und von dem Kolben b gegen Ende seines Abwärtshubes freigegeben werden. Am Boden des Zylinders α ist noch die elektrische Zündkerze ο oder ein anderes Zündmittel vorgesehen sowie eine Anordnung p, welche im geeigneten Zeitpunkt eine kleine Menge verbrennbarer Flüssigkeit für die Bildung des explosiven Gemisches einführt.

Die Steuerung der Ventile k und m ist auf der Zeichnung nicht dargestellt, da sie jeder beliebigen Bauart sein kann, um diese Ventile im geeigneten Augenblick und während der nötigen Zeitdauer zu öffnen. Ebenso kann der ganze Motor beliebig anders ausgebildet sein.

Die Wirkungsweise der Hilfskammern ist die folgende:

Während des Kolbenlaufes und in geeigneten, durch die besonderen Bedingungen eines . jeden Motors geregelten Zeitzwischenräumen öffnen sich die Ventile m der Hilfskammern I, wodurch die zusätzlichen, in diesen Kammern enthaltenen Ladungen sich mit der Hauptladung vereinigen können, bei deren Berührung sie sich entzünden und somit einen zusätzlichen Antrieb auf den Motor ausüben.

ίο Es wird also ein allmählicher Antrieb des Kolbens erzielt und dadurch ein gleichmäßiger und weicher Gang des Motors gesichert. Durch beliebiges Einschalten der Hilfskammern (infolge geeigneter Betätigung ihrer Steuerdaumen) kann der Motor beispielsweise mit normaler Arbeitsweise durch die Zylinderladung allein laufen oder aber mit erhöhter Kraft durch Benutzung der zusätzlichen Kammer. Man erhält dadurch einen Motor von großer Antriebskraft und einem Wirkungsgrade, der höher ist als derjenige der bekannten Zweitaktmotoren.

Die Erfindung ist nicht auf die besondere dargestellte Bauart beschränkt und kann auch mit anderen geeigneten Abweichungen, die jedoch das Grundprinzip der Erfindung nicht berühren, ausgeführt werden. Es ist klar, daß die zusätzlichen Kammern I nicht notwendig am Boden des Zylinders angeordnet zu sein brauchen, sondern auch seitlich vom Zylinder an geeigneten, mit Rücksicht auf den Hub des Kolbens gewählten Punkten sich befinden können.

Solche zusätzlichen Kammern könnten auch an Motoren mit Viertakt angeordnet werden, wo sie genau wie in dem geschilderten Beispiel eine Vergrößerung .der Arbeitsleistung des Motors hervorrufen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Zweitaktexplosionskraftmaschine mit einer oder mehreren mit dem Verbrennungsraum der Maschine in Verbindung stehenden Gemischkammern, dadurch gekennzeichnet, daß die Gemischkammern mit dem Zylinder durch zwangläufig gesteuerte Ventile zu beliebigen Zeiten verbunden werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.