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Verfahren und Schaltungsanordnung zum Betrieb eines Parallelschwingkreis-Wechselrichters
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb eines Wechselrichters mit
steuerbaren Ventilen in diagonalen Zweigen, dessen Lastkreis einen Parallelschwingkreis
enthält, welcher insbesondere aus der Parallelschaltung eines ersten gondensators
mit der aus einem zweiten Kondensator und einem induktiven Verbraucher gebildeten
Serienschaltung besteht, wobei die Taktgebung für die Zündung der steuerbaren Ventile
vom Lastkreis her erfolgt und die Ventile entsprechender diagonaler Zweige jeweils
abwechselnd gezündet werden, sowie eine Schaltungsanordnung zur Durchfuhrung des
Verfahrens.
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Es ist ein Wechselrichter mit steuerbaren Ventilen bekannt, dessen
Lastkreis einen Parallelschwingkreis enthält, welcher aus der Parallelschaltung
eines Kondensators mit einem induktiven Verbraucher besteht. Bin solcher Parallelschwingkreis-Wechselrichter
wird vornehmlich zur induktiven Erwärmung oder zum induktiven Schmelzen von metallischem
Material eingesetzt. Als induktiver Verbraucher wird dabei eine Induktorspule verwendet,
welche zusammen mit dem Kondensator einen Parallelschwingkreis ergibt, dessen Eigenfre
quenz im Mittelfrequenz-Bereich liegt. Die steuerbaren Ventile des Parallelschwingkreis-Wechselrichters
können dabei in einer-Brückenschaltung angeordnet sein. Es ist aber auch möglich,
an eine Versorgungsgleichspannungsquelle sowohl eine Reihenschaltung zweier steuerbarer
Ventile oder Ventilgruppen als auch eine Reihenschaltung zweier Kondensatoren anzuschliessen
und den Parallelschwingkreis zwischen den Verbindungspunkt beider Ventile oder Ventilgruppen
und den Verbindungspunkt beider Kondensatoren zu schalten. Zur Erhöhung der Grenzschwingungsfrequenz
des Parallelschwingkreises ist es ferner möglich, in
diesem zwei
weitere, gegenparallel geschaltete steuerbare Ventile anzuordnen, die abwechselnd
etwa bei maximalem Strom im Parallelschwingkreis gezündet werden (deutsche Offenlegungeschrift
2 015 673). Die Eingangsleitung des Wechselrichters enthält im allgemeinen eine
Glättungsdrossel, die zur Entkopplung der speisenden Gleichspannungsquelle vom Wechselrichter
dient.
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Zum Anschwingen von Parallelschwingkreis-Wechielrichtern mit steuerbaren
Ventilen in Brückenschaltung sind zwei Verfahren und Anschwingschaltungen bekannt
geworden. Nach der ersten M6gliohkeit werden die Ventile beider Brückendiagonalen
Jeweils abwechselnd dann gezündet, wenn die Ladespannung des Kondensators im Parallelschwingkreis
etwa ihr Maximum erreicht hat oder, was dasselbe ist, wenn der Ladestrom des Kondensators
annähernd durch Null geht (deutsche Offenlegungsschrift 1 638 600). Die Frequenz
der Zündimpulse und damit die Taktfrequenz des Wechselrichters wird also ausschließlich
von der Frequenz des mittelfrequent anschwingenden Parallelschwingkreises bestimmt.
Der Wechselrichter ist also lastgetaktet. Nach der zweiten Möglichkeit dient dem
Anschwingvorgang des Parallelschwingkreises eine besondere Vorstrom- und Starteinrichtung.
Mit dieser wird die Ladespannung eines Startkondensators durch Zünden eines Startventils
auf den Parallelschwingkreis geschaltet (Brown Boveri-Mitteilungen, Oktober 1966,
Seiten 693 bis 701).
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Es ist weiterhin ein Parallelschwingkreis-Wechselrichter bekannt geworden,
dessen Parallelschwingkreis aus der Parallelschaltung eines ersten Kondensators
mit der aus einem zweiten Kondensator und einem induktiven Verbraucher gebildeten
Serienschaltung besteht (deutsche Auslegeschrift 1 563 132). Als induktiver Verbraucher
kann wiederum eine Induktorspule für induktive Schmelz-und Erwärmungsanlagen verwendet
werden. Der Vorzug dieses Parallelschwingkreis-Wechselrichters ist darin zu sehen,
daß die Spannung am induktiven Verbraucher wesentlich höher ist als die Ausgangsspannung
des Wechselrichters. Untersuchungen haben ergeben,
daß das Anschwingen
bei solchen Parallelschwingkrels° Wechselrichtern problematisch ist. Werden die
ventile in der einen Briiekendiagonale gezündet, so saigt.die Ladespannung des ersten
Kondensators nach einer mittelfrequenten Salbschwingung kein ausgeprägtes Maximums
Auch ist zu diesem Zeitpunkt der Ladestrom des ersten Kondensators keineswegs Null
Das bei einem lastgeführten ParallelschwlngkreissWechßelrichter, dessen Lastkreis
lediglich die Parallelschaltung eines Kondensators mit dem induktiven Verbraucher
enthält, nach der ersten Möglichkeit durchgeführte Verfahren zum Anschwingen ist
daher bei diesem Parallelschwingkreis-Wechselrichter nicht anwendbar.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Schaltungsanordnung zum Anschwingen eines Parallelschwingkreis-Wechselrichters
anzugeben, welche auch bei einem Parallelschwingkreis-Wechselrichter angewendet
werden könnten, dessen Lastkreis einen Parallelschwingkreis enthält, welcher aus
der Parallelschaltung eines ersten Kondensators mit der aus einem zweiten Kondensator
und einem induktiven Verbraucher gebildeten Serienschaltung besteht.
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Ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art wird diese
Aufgabe nach einer ersten Ausführungsform erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zum
Anschwingen des Wechselrichters der mit einem Multiplikationsfaktor kleiner 1 multiplizierte
Lastkreisstrom des Wechselrichters mit dem Ladestrom des ersten Kondensators verglichen
wird, und daß jeweils bei Stromgleichheit abwechselnd die steuerbaren Ventile entsprechender
diagonaler Zweige gezündet werden.
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Eine Schaltungsanordnung zur Durchfü-hrung dieses ersten Verfahrens
ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittlung des Lastkreisstromes
des Wechselrichters ein erster Stromwandler und zur Ermittlung des Ladestromes des
ersten Kondensators ein zweiter Stromwandler vorgesehen ist, daß der erste
Stromwandler
über ein Multiplizierglied mit einem Multiplikationsfaktor kleiner 1 mit dem ersten
Eingang und der zweite Stromwandler mit dem zweiten Eingang eines Vergleichsgliedes
verbunden ist, welches jeweils bei Gleichheit der an seinen beiden Eingängen anstehenden
Eingangssignale abwechselnd Zündimpulse für die steuerbaren Ventile diagonaler Zweige
freigibt.
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Die genannte Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren der eingangs
genannten Art nach einer zweiten Ausführungsform auch erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß zum Anschwingen des Wechselrichters der Lastkreisstrom des Wechselrichters mit
dem mit einem Multiplikationsfaktor größer 1 multiplizierten Ladestrom des ersten
Kondensators verglichen wird, und daß jeweils bei Stromgleichheit abwechselnd die
steuerbaren Ventile entsprechender diagonaler Zweige gezündet werden.
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Eine Schaltungsanordnung zur Durchführung dieses zweiten Verfahrens
ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß zur rmittlung des Lastkreisstromes
des Wechselrichters ein erster Stromwandler und zur Ermittlung des Ladestromes des
ersten Kondensators ein zweiter Stromwandler vorgesehen ist, daß der erste Stromwandler
mit dem ersten Eingang und der zweite Stromwandler über ein Multiplizierglied mit
einem Multiplikationsfaktor größer 1 mit dem zweiten Eingang eines Vergleichsgliedes
verbunden ist, welches jeweils bei Gleichheit der an seinen beiden Eingängen anstehenden
Eingangssignale abwechselnd Zündimpulse für die steuerbaren Ventile diagonaler Zweige
freigibt.
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Beide Verfahren und Schaltungsanordnungen eignen sich sowohl für Parallelschwingkreis-Wechselrichter
mit steuerbaren Ventilen in Brückenschaltung,als auch für solche, bei denen zwei
nebeneinander liegende Zweige durch eine Serienschaltung von zwei Kondensatoren
ersetzt sind.
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Bei beiden Ausführungsformen des Verfahrens ist sichergestellt, daß
die Kommutierung von den Ventilen erster entsprechender diagonaler Zweige auf die
Ventile zweiter entsprechender
diagonaler Zweige vor dem Nulldurchgang
der Wechselrichter-Ausgangsspannung eingeleitet und auch beendet wird. Anschließend
an die Kommutierung behält die Ladespannung des ersten Eondensators zumindest während
einer gewissen Zeit, der sogenannten Freiwerdezeit, ihre Polarität bei. Als besonderer
Vorteil der beiden Ausführungsformen des Verfahrens und der Schaltungsanordnung
muß hervorgehoben werden, daß beide Erfordernisse auch beim Anschwingen mit unbekannter
Eigenfrequenz des Parallelschwingkreises erfüllt sind.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der später
folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung beruht auf folgenden berlegungen: Ausgegangen wird von
einem Parallelschwingkreis-Wechselrichter in Brückenschaltung, der über eine Glättungsdrossel
an eine speisende Gleichspannungsquelle angeschlossen ist und dessen Parallelschwingkreis
aus einem ersten Kandensator (Kapazität C1) und der dazu parallel angeordneten Serienschaltung
eines zweiten Kondensators (Kapazität C2) mit einem induktiven Verbraucher (Induktivität
X, ohmscher Widerstandswert R) besteht.
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Die Induktivität der Glättungsdrossel soll groß sein gegenüber der
Induktivität L des Verbrauchers. Berechnet man den Ladestrom ic(t) des ersten Kondensators
in Abhängigkeit von der Zeit t nach dem Zünden der Ventile in der einen Brückendiagonale,
so erhält man bei Vernachlässigung der Dämpfung durch den ohmschen Widerstand des
Verbrauchers: ist = in(t) + im(t). (1) in(t) ist dabei ein niederfrequenter Stromanteil,
der durch die Reihenschaltung der Glättungsdrossel mit dem Parallelschwingkreis
und durch die treibende Gleichspannung zustande kommt, und i(t) ist ein mittelfrequenter
Stromanteily dessen Frequenz sich aus den Daten des Parallelschwingkreises ergibtç
E}t an<1eren
Worten: der mittelfrequenten Schwingung ist eine
niederfrequente Schwingung unterlagert.
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Ab einem gewissen Verhältnis C1/(C1+C2) ergeben sich bei zeitlich
konstanter Gleichspannung Nulldurchgänge des Ladestromes i (t) nur dann, wenn der
niederfrequente Stromanteil in (t) einen Nulldurchgang besitzt. Eine von diesen
Nulldurchgängen abgeleitete Zündimpulsgabe für die steuerbaren Ventile der anderen
Brückendiagonale kommt somit nicht in Frage. Es muß die Schwingung des mittelfrequenten
Stromanteils ist isoliert werden. Deren Nulldurchgänge müssen für die lastgetaktete
Zündimpulsbildung herangezogen werden.
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Die Rechnung ergibt nun weiter, daß sich der niederfrequente Stromanteil
1n (t) auch schreiben läßt: in(t) = A iw(t). (2) iw(t) ist darin der Lastkreisstrom
des Wechselrichters, und A ist näherungsweise gegeben durch das Verhältnis der Kapazität
C1 des ersten Kondensators zur Summe der Kapazitäten C1, C2 beider Kondensatoren:
A = C1/C1+C2). (3) Der Fehler, der durch die in Gleichung (2) gegebene Näherung
unter Verwendung des Multiplikationsfaktors A nach Gleichung (3) begangen wird,
ist gering. Der berechenbare Zündwinkelfehler liegt Im Bereich weniger Grad elektrisch.
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Aus den Gleichungen (1) und (2) ergibt sich im(t) = c (t) - A iw(t)
(4) In jedem Nulldurchgang im (tk) = 0 des mittelfrequenten Stromanteils im(t) zum
Zeitpunkt tk gilt:
ic (tk) = A iW(tk) oder (5a) B ic(tk) = iW(tk)
(5b) mit B = 1/A (6) Die Erfindung beruht somit auf der Erkenntnis, daß die Nulldurchgänge
des mittelfrequenten Stromanteils im(t) und damit die Zündzeitpunkte tk der steuerbaren
Ventile des Wechselrichters gemäß Gleichung (5a) oder (5b) aus dem Lastkreisstrom
iw(t) und aus dem Ladestrom i0(t) des ersten Kondensators ermittelt werden können.
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Der Multiplikationsfaktor A oder B des Multipliziergliedes muß bei
den genannten Ausführungsformen der Erfindung wenigstens annähernd entsprechend
Gleichung (3) bzw. Gleichung (6) gewählt werden. Der mit der Wahl dieses Multiplikationsfaktors
A bzw. B begangene Fehler ist für die Praxis vernachlässigbar.
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A und B sind von der Induktivität und dem ohmschen Widerstand des
Verbrauchers weitgehend unabhängige Multiplikationsfaktoren. Die angegebenen Verfahren
lassen sich daher auch bei unbekannter oder sich im Betrieb ändernder Induktivität
des Verbrauchers durchführen.
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Die beiden Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden beispielhaft
anhand der Figuren 1 bis 3 näher erläutert. Es zeigt Figur 1 einen von einer Gleichspannungsquelle
gespeisten Wechselrichter in Brückenschaltung mit einem Parallelschwingkreis und
eine Schaltungsanordnung zur lastgetakteten Zündung der steuerbaren Ventile des
Wechselrichters, Figur 2 den zeitlichen Verlauf der Ströme im Wechselrichter, nachdem
die steuerbaren Ventile einer Brückendiago nale gezündet wurden, und
Figur
3 den entsprechenden zeitlichen Verlauf der Lade spannung des ersten Kondensators
im Parallelschwingkreis.
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Figur 1 zeigt einen bekannten statischen Wechselrichter 2 mit gesteuerten
Ventilen 3 bis 6 in Brückenschaltung. Als gesteuerte Ventile 3 bis 6, denen jeweils
eine (nicht gezeigte) Drossel in Reihe geschaltet sein kann, sind Halbleiterventile,
vorzugsweise Thyristoren oder Jeweils Gruppen von Thyristoren, vorgesehen. An Stelle
der Ventile 4 und 5 können auch Kondensatoren vorgesehen sein. Der zwischen den
Klemmen 7 und 8 angeschlossene Lastkreis des Wechselrichters 2 enthält einen Parallelschwingkreis
9, welcher aus der Parallelschaltung eines ersten Kondensators 10 mit der Serienschaltung
eines zweiten Kondensators 11 und einem allgemein mit 12 be«.eichneten induktiven
Verbraucher besteht. Der induktive Verbraucher 12 ist beispielsweise eine Induktorspule
zur induktiven Erwärmung, insbesondere eine solche für einen Induktionsechmelzofen.
Der Verbraucher 12 besteht aus einem induktiven Widerstand 13 und einem ohmschen
Widerstand 14 und ist zwischen den Ausgangsklemmen 15 und 16 angeschlossen. Als
erster und zweiter Kondensator 10 bzw. 11 wird man im allgemeinen Jeweils eine Parallelschaltung
einzelner Kondensatoren vorgesehen.
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In einer praktischen Ausführung kann beispielsweise als induktiver
Verbraucher 12 eine Induktorspule mit einem induktiven Widerstand 13 der Induktivität
L = 0,2 mH und mit einem ohmschen Widerstand 14 des Widerstandswertes R = 0,58 Ohm
vorgesehen sein. Die Kapazität des ersten Kondensators 10 kann da-210 uF bei C1
= , diejenige des zweiten Kondensators 11 kann C2 = 500 /uF betragen. Aus diesen
Werten ergibt sich eine Schwingungsdauer T des gedämpften Parallelschwingkreises
9 von 1,125 msec. Die Eigenfrequenz des Farallelschwingkreises 9 beträgt somit etwa
900 Hz und liegt in dem bei der induktiven Erwärmung üblichen Mittelfrequenzbereich
zwischen 500 und 10 000 Hz. Der Parallelschwingkreis 9 kann aber auch für höhere
oder niedrigere Eigenfrequenzen ausgelegt sein.
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Der Wechselrichter st über einen Gleichstromzwischenkreis, der eine
Glättungsdrossel 17 mit einer Induktivität L von z.B. = 10 mH enthält, an die Ausgangsklemmen
18, 19 einer Gleichspannungsquelle 20 angeschlossen, welche bei der Inbetriebnahme
des Wechselrichters 2 eine Ausgangsgleichspannung von z.B. u& = 250 V abgibt.
Die Induktivität Ld der Glättungsdrossel 17 ist in praktischen Anwendungsfällen
immer groß gegenüber der Induktivität L des induktiven Verbrauchers 12.
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Als Gleichspannungsquelle 20 ist im vorliegenden Fall ein netzgeführter
Stromrichter mitsteuerbaæn Stromrichterventilen 21 bis 26, insbesondere Thyristoren,
in Drehstrombrückenschaltung vorgesehen, welcher an die Phasen R, S, T eines Drehstromnetzes
angeschlossen ist. Das Drehstromnetz liefert beispielsweise eine verkettete Spannung
von 380 V. An Stelle des Stromrichters kann z.B, auch eine Batterie als Gleichspannungsquelle
20 vorgesehen sein.
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Aus den Figuren 2 und 3 geht hervor, welchen Verlauf in Abhängigkeit
von der Zeit t der Lastkreisstrom bzw des Wechselrichters 9, der Ladestrom 1c des
ersten Kondensators 10, der durch den Verbraucher 12 fließende negative Verbraucherstrom
e bzw. die Ladespannung uc am ersten Kondensator 10 nehmen, wenn bei der Inbetriebnahme
des Wechselrichters 9 zu einem Zeitpunkt to die steuerbaren Ventile diagonaler Brückenzweige,
z.B. die Ventile 3 und 4, gleichzeitig gezündet werden. Dabei ist vorausgesetzt,
daß die Kondensatoren 10 und 11 zuvor spannungslos waren. Die in den Figuren 2'und
3 eingezeichneten Zahlenangaben beziehen sich auf die im Vorangegangenen beispielsweise
genannten Werte.
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Nach Zündung der Ventile 3 und 4 zum Zündzeitpunkt to fließt von der
Gleichspannungsquelle 20 über die Glättungsdrossel 17, das Ventil 3, den Parallelschwingkreis
9 und über das Ventil 4 ein stetig ansteigender Lastkreisstrom i. Wie aus Figur
3 ersichtlich ist, wird der erste Kondensator 10 zunehmend aufgeladen. Mit zunehmender
Aufladung des ersten Kondensators
10 nimmt sein Ladestrom c wieder
ab. Der negative Verbraucherstrom-il hingegen steigt auch weiterhin stetig an.
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Verbraucherstrom-il und Lastkreisstrom bzw ergeben zu jedem Zeitpunkt
t zusammen den Ladestrom ic. Es gilt also: (t) + iw(t) = ic (t).
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Im Zeitpunkt t1 zeigt der Kurvenverlauf des Ladestromes c des ersten
Kondensators 10 einen Wendepunkt. Zu diesem Zeitpunkt t1 ist eine mittelfrequente
Halbschwingung beendet. Hier sollen die Ventile 5, 6 der anderen Brückendiagonale
gezündet werden.
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Der zeitliche Abstand der Zeitpunkte t1 und to entspricht also einer
halben Schwingungsdauer T/2, im Wertebeispiel T/2 0,5625 msec. Im Gegensatz zu einem
Parallelschwingkreis, bei dem der in Reihe mit dem Verbraucher 12 geschaltete zweite
Kondensator 11 (Figur 1) fehlt, ist der Ladestrom ic im Zeitpunkt to jedoch nicht
Null, sondern besitzt immer noch einen positiven Wert. In Figur 2 ist gestrichelt
angedeutet, wie der Ladestrom c weiterverlaufen würde, wenn im Zeitpunkt to nicht
die steuerbaren Ventile 5, 6 der anderen Brückendiagonale gezündet würden. Er würde
zunächst ein Minimum im positiven Strombereich durchlaufen und dann weiter ansteigen,
ohne innerhalb einer vollen Schwingungsdauer T die Strom-Nullinie zu kreuzen. Im
Ladestrom c ist ein mittelfrequenter Stromanteil im einem niederfrequenten Stromanteil
in überlagert, dessen Schwingungsdauer von der Induktivität Ld der Glättungsdrossel
17 und den Werten der Bauelemente 10, 11 und 12 im Parallelschwingkreis 9 und der
gegebenenfalls zeitlich nicht konstanten Ausgangsgleiohspannung Ud & der Gleichspannungsquelle
20 abhängt.
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Während bei einem Parallelschwingkreis ohne zweiten Kondensator 11
die Ladespannung uc am ersten Kondensator 10 zum Zeitpunkt tl, also nach einer mittelfrequenten
Halbschwingung, ihr Maximum erreicht hat, ist das beim Parallelschwingkre-is-Wechselrichter
2 mit zweitem Kondensator 11 nach Figur 3 nicht der Fall. Wie in Figur 3 gestrichelt
veranschaulicht ist, nimmt die Ladespannung Uc des ersten Kondensators 10 bei einem
Wechselrichter
2 mit zweitem Kondensator 11 auch nach dem Zeitpunkt
t1 noch weiter ab.
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Aus den Figuren 2 und 3 ergibt sich also, daß es bei dem in Figur
1 gezeigten Wechselrichter 2 prinzipiell nicht möglich ist, zum erforderlichen Zeitpunkt
t1 in der üblichen Weise, d.h. aus dem Nulldurchgang des Ladestromes ic oder aus
dem Maximum der Ladespannung uc, Zündimpulse für die Ventile 5, 6 der anderen Brückendiagonale
herzuleiten, weil zu diesem Zeitpunkt t1 weder ein Stromnulldurchgang noch ein ausgeprägtes
Spannungsmaximum vorhanden ist.
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Um jeweils nach einer halben mittelfrequenten Schwingungsdauer T/2
bei der Inbetriebnahme des Wechselrlchters 2 die Ventile 3, 4 bzw. 5, 6 beider Brückendiagonalen
abwechselnd 2wunden zu können, kann die in Figur 1 zusätzlich eingezeichnete Schaltungsanordnung
verwendet werden. Diese Schaltungsanordnung ermittelt zunächst die Zeitpunkte t1
t2, t t, tk (k= 1,2 . .
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gemäß Gleichung (5a) oder (5b) und gibt zu diesen Zeitpunkten t1 t2O
. ., tk Zündimpulse an die steuerbaren Ventile 3, 4 oder 5, 6 der einen oder anderen
Brückendiagonale ab.
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Gemäß Figur 1 ist zur Ermittlung des Lastkreisstromes iw ein erster
Stromwandler 30 vorgesehen. Der ermittelte Lastkreisstrom 1w wird mit Hilfe eines
einseitig auf Nullpotential gelegten Widerstandes 31 in eine proportionale Spannung
X umgewandelt, welche über einen Anschlußwiderstand 32 einem Xultiplizierglied 33
zugeführt wird. Der Multiplikationsfaktor A des Multipliziergliedes 33 ist an einem
Einstellorgan 34 auf einen festen Wert kleiner 1 eingestellt. Als Multiplizierglied
39 kann insbesondere, wie in Figur 1 dargestellt, ein integrierter Verstärker vorgesehen
sein, dessen Rückkopplungswiderstand als veränderbares Einstellorgan 34 ausgebildet
ist. An diesem läßt sich der Multiplikationsfaktor A einstellen. Der Xultiplikationsfaktor
A wird gleich dem Verhältnis der Kapazität C1 des
ersten Kondensators
10 zur Summe der Kapazitäten C1, C2 des ersten und des zweiten Kondensators 10 bzw.
11 gewählt. Es gilt also: A = c1/(c1 + C2). Im oben angegebenen Wertebeispiel erhält
man A = 0,7. Der Anschlußwiderstand 32 ist dabei an den einen Eingang des integrierten
Verstärkers angeschlossen; dessen zweiter Eingang ist auf Nullpotential gelegt.
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Der Ausgang des Multipliziergliedes 33 ist über einen Verbindungswiderstand
35 mit dem ersten Eingang eines Subtraktionsgliedes 36 verbunden. Die Eingangsspannung
am ersten Eingang des Subtraktionsgliedes 36 ist also um den Faktor A kleiner als
die Spannung Uw Zur Ermittlung des Ladestromes c des ersten Kondensators 10 ist
ein zweiter Stromwandler 37 vorgesehen, der über eine ähnlich aufgebaute und dimensionierte
Schaltung mit dem zweiten Eingang des Subtraktionegliedes 36 verbunden ist. Besteht
der erste Kondensator 10 aus einer Parallelschaltung einzelner Kondensatoren, so
genügt es, mit dem Stromwandler 37 den Ladestrom eines dieser einzelnen Kondensatoren,
also nur einen Bruchteil des gesamten Ladestroms c zu messen. Entsprechend diesem
Bruchteil wird dann auch der vom ersten Stromwandler 30 gemessene Lastkreisstrom
bzw untersetzt. Der vom zweiten Stromwandler 37 ermittelte Ladestrom ic wird zunächst
mittels eines einseitig auf Nullpotential gelegten Widerstandes 38 in eine proportionale
Spannung Uc umgewandelt. Diese gelangt über einen Anschlußwiderstand 39 in ein Multiplizierglied
40, dessen Multiplikationsfaktor B an einem Einstellorgan 41 auf den festen Wert
1 eingestellt ist. Als Multiplikationsglied 40 kann wiederum ein integrierter Verstärker
vorgesehen sein, dessen Rückkopplungswiderstand als Einstellorgan 41 dient und auf
denselben Widerstandswert eingestellt ist wie der an seinem einen Eingang angeschlossene
Anschlußwiderstand 39.
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Der andere Eingang des integrierten Verstärkers ist wiederum auf Nullpotential
gelegt, so daß sich der gewünschte Multiplikationsfaktor 1 ergibt. Ein Verbindungswiderstand
42 verbindet den Ausgang des Multiplikationsgliedes d0 mit dem
zweiten
Eingang des Subtraktionsgliedes 36.
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Das Subtraktionsglied 36 vergleicht die an seinem ersten Eingang anstehende
Eingangsspsnnung' welche proportional zu dem mit dem Multiplikationsfaktor A multiplizierten
Lastkreisstrom iw ist, mit der an seinem zweiten Eingang anstehenden Eingangsspannung,
welche proportional zum Ladestrom i des ersten gondensators 10 ist. Das ermittelte
Differenzsignal wird einem Grenzwertmelder 43 zugeführt, welcher Jeweils beim Durchgang
des Differenzsignals vom Positiven ins Negative oder vom Negativen ins Positive,
also jeweils bei Gleichheit beider Eingangsspannungen am Subtraktionsglied 36, sein
Ausgangssignal von O auf L bzw. von L auf 0 oder umgekehrt ändert. Subtraktionsglied
36 und Grenzwertmelder 43 bilden zusammen ein Vergleichsglied.
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Als Vergleichsglied kann z.B. auch ein mitgekoppelter Differenzverstärker
herangezogen werden0 An den Ausgang des Grenzwertmelders 43 sind über eine erste
Zeitstufe 49 zwei Impulsverstärker 44, 45 und über eine Umkehrstufe 46, z.B. ein
NAKD-Gatter9 und eine zweite Zeitstufe 50 zwei weitere Impulsverstärker 47 und 48
angeschlossen. Die beiden Impulsverstärker 44, 45 sind zur Zündung der steuerbaren
Ventil 3 bzw. 4 des Wechselrichters 2 vorgesehen, welche in der einen Brückendiagonale
liegen. Entsprechend sind die beiden Impulsverstärker 47, 48 zur Zündung der steuerbaren
Ventile 5 bzw. 6 in der anderen Brückendiagonale vorgesehen. Die Steuerelektrode
der Ventile 3 bis 6 sind zu diesem Zweck mit dem Aus gang des zugeordneten Impulsverstärkers
44, 45, 47 bzw. 48 verbunden.
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Erscheint beispielsweise am Ausgang des Grenzwertmeiders 43 zum Zeitpunkt
tl, wenn Aiw = ic gilt, ein Ausgangssignal L, so wird im ersten Zeitglied 49 daraus
-ein Zündimpuls arorgegebener kurzer Zeitdauer gebildet, welcher-uber die Impulsverstärker
4A, 45 an die zugeordneten Ventile 3 bzVg -4 weiter gegeben. wirde Diese werden
dadurch.gezünuet. Das Ausgangssignal
L' des Grenzwertmelders 43
wird gleichzeitig durch die Umkehrstufe 46 in ein Eingangssignal 0 für die zweite
Zeitz'rufe 50 umgewandelt, welche in diesem Fall keinen Zündimpulse weitergibt.
Erscheint zu einem Zeitpunkt t2, wenn wiederum Aiw = i¢ gilt, ein Ausgangssignal
0 am Grenzwertmelder 43, 80 bleiben die Impulsverstärker 44, 45 gesperrt. Das Ausgangssignal
0 wird durch die Umkehrstufe 46 in ein Signal L verwandelt. Mit Beginn dieses Signals
L gibt die zweite Zeitstufs 50 einen Zündimpuls kurzer Dauer an die ImpulsverstärkBr
47, 48, und diese zünden die Ventile 5, 6 der anderen Brückendiagonale.
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In Figur 2 ist ab dem Zeitpunkt to der Zündung der Ventile 3, 4 zusätzlich
der mit dem Multiplikationsfaktor A < 1 multiplizierte Lastkreisstrom iw, also
der niederfrequente Stromanteil in = Aiw (Gleichung 2) eingezeichnet, der vom Ladestrom
i im Subtraktionsglied 36 subtrahiert wird. Man erkennt, daß der niederfrequente
Stromanteil in entsprechend dem Lastkreisstrom praktisch einen geradlinigen Kurvenverlauf
besitzt, nur ist seine Steigung um den Multiplikationsfaktor A = C1/(C1 + C2) geringer.
Zum Zeitpunkt t1 schneidet die Kurve des niederfrequenten Stromanteils in die Kurve
des Ladestromes c in einem Schnittpunkt PA. Hier gilt also in(t i) = AiW(t1) = ic
(t1).
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Das Vergleichsglied 36, 43 spricht an. Es werden nun in diesem Zeitpunkt
t1 die Ventile 5, 6 mittels der in Figur 1 dargestellten Schaltungsanordnung gezündet.
Die Impulsgabe und Zündung diagonaler Brückenzweige erfolgt also Jeweils im Nulldurchgang
des vom Subtraktionsglied 36 abgegebenen Differenzsignals, welches proportional
zu (Aiw - ic) c ist.
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Abweichend von der bisherigen Beschreibung läßt sich der in Figur
1 dargestellten Schaltungsanordnung auch eine etwas andere, aber äquivalente Ausführungsform
geben, welche ebenfalle die lastgetaktete Zündung der Ventile 3, 4 sowie 5, 6 des
Wechselrichters 2 sicherstellt. Gemäß dieser zweiten Ausführungeform wird der unveränderte
Lastkreisstrom iw des Wechselrichters 2 mit dem mit einem Multiplikationsfaktor
B multiplizierten
Ladestrom ic des ersten Kondensators 10 vergleichen.
In diesem Fall ist der Multiplikationsfaktor B größer als 1.
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Zur Durchführung dieses Verfahrens wird bei der in Figur 1 gezeigten
Schaltungsanordnung das Einstellorgan 34 des Multipliziergliedes 33 auf einen EultiplikationsfakJGor
A = 1 eingestellt. Das Einstellorgan 41 des zweiten Multipliziergliedes 40 hingegen
wird auf einen Multiplikationsfaktor 3 B eingestellt, welcher größer als 1 ist und
sich aus den Kapazitäten C1 und C2 des ersten bzw. zweiten Kondensators 10 bzw.
11 gemäß der Gleichung (6) zu B = (C1 + C2)/C1 ergibt. Zündimpulse werden durch
die Impulsverstärker 44, 45 sowie 47, 48 jedesmal dann gebildet, wenn iw = 3i c
gilt, was durch das Subtraktionsglied 36 ermittelt wird. Das bedeutet also, daß
man zunächst den in Figur 2 eingezeichneten Kurvenverlauf des Ladestromes ic mit
dem Multiplikationsfaktor B multipliziert. Die der besseren Übersichtlichkeit wegen
nicht eingezeichnete Kurve Bi schneidet in einem Schnittpunkt P3 die Kurve des Lastkreisstromes
Dieser Schnittpunkt P3 liegt , wie aus Figur 2 ersichtlich ist, ebenfalls beim Zeitpunkt
t1, also eine mittelfrequente Halbperiode /2 nach dem Zünden der Ventile 3, 4. ;Wie
beim erstgenannten Verfahren können auch hier alle weiteren, durch Gleichung (5b)
definierten Zeitpunkte tk bestimmt und jedesmal Zündimpulse gegeben werden.
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Dieses zweite Verfahren und die entsprechende Schaltungsanordnung
besitzen gegenüber dem ersten Verfahren bzw. der ersten Schaltungsanordnung den
Vorzug, daß der vom ersten Stromwandler 30 ermittelte Lastkreisstrom iw nicht verkleinert
zu werden braucht. Man kommt also mit einem weniger empfindlichen Vergleichsglied
36, 43 aus.
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Es ist besonders darauf hinzuweisen, daß die erste Ausführungsform
des Verfahrens und der Schaltungsanordnung nicht nur bei dem in Figur 1 dargestellten
Parallelschwingkreis 9 mit zweitem
Kondensator 11 verwendet werden
kann. Sie läßt sich auch dann einsetzen, wenn die Kapazität C2 dieses zweiten Kondensators
11 gegen unendlich geht, also auch bei fehlendem Kondensator 11. Das bedeutet, daß
bei der ersten Ausführungsform für beide Anwendungsfälle eines Parallelschwingkreises
nur eine einzige Schaltungsanordnung, die z.B. in Form einer gedruckten Platte ausgeführt
sein kann, auf Lager gehalten werden muß. Die Lagerhaltung kann also wesentlich
vereinfacht werden.
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15 Patentansprüche 3 Figuren