DE2236083C3 - Verfahren zur Beseitigung von strukturierten Aufladungen auf hochisolierenden Folien - Google Patents
Verfahren zur Beseitigung von strukturierten Aufladungen auf hochisolierenden FolienInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Beseitigung von strukturierten, elektrostatischen
Aufladungen auf hochisolierenden Folien, die in einem elektrischen Ladungsraum liegen.
Bei der Informationsaufzeichniing in der elektrostatischen
Elektrographie, aber auch in Bereichen der Folien verarbeitung sind hochisolierende Folien
durch parasitäre, triboelektrische Effekte unregelmäßig aufgeladen und müssen zur Informationsaufzeichnung
in einen jungfräulichen Zustand versetzt werden.
Will man andererseits hochisolierende Folien, die mit Information in Form von latenten elektrostatischen
Ladungsbildern versehen sind, z. B. der Wiederverwendbarkeit in einem zyklischen Prozeß aufbereiten,
so müssen auch hier die latenten elektrostatischen Ladungsbilder beseitigt werden. Geht man
davon aus, daß es sich bei den hochisolierenden Folien nicht um solche mit Photoleitfähigkeit handelt, so bieten
sich zur Lösung dieser folgende Möglichkeiten an:
1. Die Verwendung ausreichend leitfähiger Flüssigkeiten, mit denen sich die latenten elektrostatischen
Ladungsbilder gut beseitigen lassen, wobei man jedoch die den hochisolierenden Folien
anhaftenden Flüssigkeitsreste verdampfen muß.
2. Die Umkehrung der zur Erzeugung latenter elektrostatischer Ladungsbilder benutzten Verfahren.
Hierbei muß jedoch der Abstand /wischen der verwendeten hochisolierenden Folie und der Löscheinrichtung in der Größenordnung
der Bildabmessungen der zu löschenden latenten elektrostatischen Ladungsbilder sein. Beträgt
z. B. der Durchmesser von zu löschenden Ladungsbildpunkten 0,1 mm, so muß auch die
Löscheinrichtung auf ca. 0,1 mm an die hochisolierende
Folie herangeführt werden. Die Forderung bringt Schwierigkeiten in bezug auf die
Führung der hochisolierenden Folie sowie die (iel'ahr der Verschmutzung der Löscheinrichtung
durch Staubpartikel.
3. Die direkte Berührung mit geerdeten Metallteilen oder anderen hoehleitfähineii Stoffen. Hiermit
können zwar bei Berührung elektrostatische Aufladungen abgebaut werden, aber durch unvollkommene
Berührung und an Stellen ohne Ladung entstehen - durch triboelektrische Effekte - nicht beherrschbare Aufladungen.
Es ist aus der DE-OS 2 120397 bekannt, für die Beseitigung von elektrostatischen Ladungen eine höherfrequente
stille Entladung bei verhältnismäßig hohen Spannungen (einige 1000 Volt) auszunutzen.
Abgesehen von der immer mit Isolationsschwierigkeiten verbundenen Verwendung derartig hoher Spannungen
kann kein neutrales Gasplasma erzeugt werden, das wie gefunden für die eingangs erwähnte
Beseitigung besonders gut wirksam ist, denn die Träger pendeln dabei im Takte der Elektrodenspannung.
Dabei ist die. Amplitude der Ionen gegenüber der der
Elektronen vollständig zu vernachlässigen, so daß im Endeffekt kein neutrales Gasplasma vorliegt.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein wirksameres und weniger aufwendiges Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die hochisolierende Folie auf beiden Seiten örtlich und zeitlich
zugleich in die Nähe eines neutralen Gasplasmas gebracht wird, das durch an freier Atmosphäre brennende
Glimmentladungen zwischen zwei Elektroden in Form von gespannten Metalldrähten und zwei längs
zu diesen Elektroden bewegbaren Elektroden erzeugt wird und die bewegbare hochisolierende Folie zwischen
den Elektroden im Abstand von einigen mm liegt.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel dar.
Der besseren Übersichtlichkeit wegen ist hier nur der obere Teil der Löschvorrichtung komplett dargestellt.
Die hochisolierendc Folie 1 wird durch den Spalt von zwei parallelen Elektroden, z. B. im Abstand
von einigen mm angeordneten Metalldrähten 2, vorzugsweise Wolframdrähten, geführt. In der Normalen,
bezogen auf die hochisolierende Folie, werden zwei Elektroden 3 synchron und zur Achse 4 fluchtend
längs den Metalldrähten 2 bewegt. Der Luftspalt 5 zwischen den bewegbaren Elektroden 3 und
den gespannten Metalldrähten 2 ist so zu wählen, daß sich unter Normalbedingungen an freier Atmosphäre
eine Glimmentladung ausbilden kann und beträgt vorzugsweise einige Zehntel mm. Die Elektrode 3
wird über einen Vorwiderstand Rv an ein Netzgerät 6
angeschlossen, während die Metalldrähte 2 an Masse liegen.
Bei der ausgeführten Vorrichtung waren typische Werte für die Glimmentladung:
Brennspannung 300-400 V, Strom einige 10 mA
Es bildet sich dann um den Metalldraht 2, dessen Durchmesser vorzugsweise 0,2 mm betrug, das Gasplasma
aus.
Die Wirkungsweise des Gasplasmas dürfte so zu verstehen sein, daß die zu beseitigenden latenten
elektrostatischen Ladungsbilder durch ein leitfähiges, gasförmiges Bad, entsprechend dem Löschen mit leitfähigen
Flüssigkeiten, geführt werden, mit dem Unterschied, daß dieses aus Ionen besteht, welche man
nicht noch entfernen muß. Da der Raum zwischen ilen Metalldrähten 2 feldfrei ist, besteht auch nicht die
Gefahr, daß neue Ladungsträger auf der hochisolierenden Folie abgelagert werden. Der Wirkungsbereich
des Ciasplasmas ist so groß, daß der Vorschub der zu löschenden hochisolierenden Folie 1 mehrere
mm für jede (Juerhewegung der stiftartigen Eicktro-
3 4
den 3 betragen kann. Für höhere Vorschubbewegun- sehen den Metalldrähten 2 einen Potentialunterschied
gen könnte man mehrere stiftartige Elektroden 3 par- erzeugt. Dadurch baut sich auf der hochisolierenden
allel vorschieben. Folie eine elektrische Doppelschicht mit gleichmäßi-
Die beschriebene Vorrichtung läßt sich zu einer ger Dipolbelegung auf, da sich auf beiden Seiten der
Aufladevorrichtung modifizieren, indem man zwi- 5 Folie Ladungen ansammeln.
Hierzu 1 Blr.lt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Beseitigung von strukturierten, elektrostatischen Aufladungen auf hochisolierenden
Folien, die in einem elektrischen Ladungsraum liegen, dadurch gekennzeichnet, daß die hochisolierende Folie (1) auf beiden Seiten
örtlich und zeitlich zugleich in die Nähe eines neutralen Gasplasmas gebracht wird, das durch an
freier Atmosphäre brennende Glimmentladungen zwischen zwei Elektroden (2) in Form von gespannten
Metalldrähten und zwei längs zu diesen Elektroden (2) bewegbaren Elektroden (3; 4) erzeugt
wird und die bewegbare hochisolierende Folie (1) zwischen den Elektroden (2) im Abstand
von einigen mm liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Elektroden (2) einen
Potentialunterschied haben.
Priority Applications (5)
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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- 1973-07-19 JP JP48082640A patent/JPS4954038A/ja active Pending
Also Published As
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GB1378367A (en) | 1974-12-27 |
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