DE2234020B1

DE2234020B1 - Verfahren zur herstellung von mit aminoplastharzen beharzten traegerbahnen mit einer rueckseitigen klebschicht

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Publication number: DE2234020B1
Application number: DE19722234020
Authority: DE
Priority date: 1972-07-11
Filing date: 1972-07-11
Publication date: 1974-01-10
Also published as: GB1406185A; SE387145B; DE2234020A1; ES417196A1; DE2234020C2

Description

die Verwendung eines Copolymerisates mit Acryl- 0,3 Gewichtsteile N-Methyläthanolammonium-

säurebutyl-Ester als Acrylsäure-Ester. acetat (latenter Härter)

Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungs- 20 Gewichtsteile Polymerisatdispersion,

gemäßen Verfahrens besteht darin, daß in dem Ge- 50gewichtsprozentig, Zusammensetzung des

misch ein Copolymerisat verwendet wird, bei dem das 5 Copolymerisate: 60 Gewichtsteile Vinyl-

Verhältnis von Acrylsäurebutyl-Ester zu Vinylchlo- chlorid, 40 Gewichtsteile Butylacrylat

rid 30 bis 45 : 55 bis 70 Gewichtsprozent beträgt. 0,1 Gewichtsteil Netzmittel

Die Klebschicht wird zweckmäßig in einer Menge

von 20 bis 50 g Leim-Trockensubstanz je m² aufge- Man trocknet und kondensiert bei 140° C, bis die

bracht. io Folie einen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen von

Das Verfahren ist sowohl anwendbar für beharzte 5,5 Gewichtsprozent erreicht hat. Das Flächenge-Trägerbahnen aus Papier, welche bereits mit einem wicht der Grundierfolie beträgt 155 g/m², entspre-Dekor versehen sind und anschließend mit einem chend einem Trockengewicht von 146 g/m², der Auf-Klarlack überzogen werden, als auch für gebleichte trag an trockenem Leimharz somit etwa 23 g/m². Die oder ungebleichte, gefüllte oder ungefüllte und mit 15 so hergestellte Grundierfolie wird mit »A« bezeichden Aminoplastharzen beharzte Kraftpapiere, welche net.

nach Aufleimung und Aushärtung des Kunstharzes Auf dem gleichen Wege wird eine weitere Grun-

mit einer pigmentierten Lacksicht überzogen werden. dierfolie hergestellt, wobei der Zusatz an Polymeri-

Es war für den Fachmann überraschend, daß satdispersion im Leimharz entfällt. Diese Grundier-

durch den begrenzten Zusatz der definierten Misch- 20 folie wird mit »B« bezeichnet.

polymerisate der Preßdruck dennoch in niedrigen Beide Grundierfolien werden gegen Aluminium-

Grenzen gehalten werden kann, und es war ferner bleche bei 145 ° C unter einem Druck von 5 kp/cm²

nicht vorherzusehen, daß die in der Klebschicht ent- während 40 Sekunden auf Holzspanplatten gepreßt

haltenen Mischpolymerisate die Festigkeit der Kleb- und heiß entformt.

fuge nicht negativ beeinflussen. Die erhaltenen Ver- 25 Die Haftung der Grundierfolien wird nach einem

klebungen sind gegen Wasser und die üblichen Lö- in der Möbelindustrie gebräuchlichen Verfahren ge-

sungsmittel sowie gegen Temperatureinflüsse bestän- prüft, indem man die vergütete Plattenoberfläche mit

dig. einem scharfen Schneidegerät kreuzweise einschnei-

Die Herstellung geschieht in der Praxis zweckmä- det und die Folie an den Schnittstellen abzuheben

ßig so, daß man die Trägerbahnen zunächst mit der 30 versucht.

Lösung der härtbaren Kunstharze tränkt und dabei Die aufgeleimte Folie »B« läßt sich abheben, ohne

die Konzentration des Tränkharzes und die Art der daß in nennenswertem Maße Holzspäne anhaften;

Tränkung so wählt, daß sich das gewünschte Behar- die Haftung ist somit unzureichend. Folie »A« dage-

zungsverhältnis einstellt. Die beharzten Trägerbah- gen läßt sich nur zusammen mit anhaftenden HoIz-

nen werden nun auf einen Gehalt an flüchtigen Be- 35 spänen abheben; die Haftung zum Holzwerkstoff ist

standteilen von unter 30 Gewichtsprozent getrocknet. gut.

Anschließend wird die Dispersion des Klebmittels, Auch nach Lackierung der beschichteten Holzweiche etwa 50 Gewichtsprozent des Klebmittelgemi- spanplatten mit einem handelsüblichen, pigmentiersches enthält, rückseitig aufgetragen. Die so behan- ten Polyesterlack ist die Haftung unverändert gut bei delte Trägerbahn wird auf einen Gehalt an flüchtigen 40 Folie »A«.

Bestandteilen von etwa 5 bis 6 % getrocknet und ent- Folie »B« zeigt erst dann eine gute Haftung, wenn

weder auf Format geschnitten oder aufgerollt. Die der Druck beim Aufleimen der Folie von 5 auf min-

Verwendung einer besonderen Trennfolie ist nicht destens 10 kg/cm² gesteigert wird, erforderlich.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand 45 Beispiel2 der folgenden Beispiele noch näher erläutert:

~ . . , ₁ Ein saugfähiges, mit einem Holzdekor bedrucktes

Beispiel J. Edelzellstoffpapier, das ein Flächengewicht von 100

Ein gebleichtes, saugfähiges Kraftpapier mit einem g/m² und einen Aschegehalt von 15 % aufweist, wird Flächengewicht von 80 g/m² und einem Aschegehalt 50 wie in Beispiel 1 mit Harnstoffharz vorgetränkt und von 20 Gewichtsprozent wird mit einer handelsübli- getrocknet. Das Vortränkgewicht liegt bei 190 g/m², chen, wäßrigen, 50 gewichtsprozentigen Harnstoff- der Gehalt an flüchtigen Bestandteilen bei 20 Geharzlösung, der 0,1 Gewichtsprozent Ammonium- wichtsprozent. Die vorgetränkte Papierbahn wird mit chlorid als Härter zugesetzt worden ist, vorgetränkt den gleichen Leimharzen wie im Beispiel 1 untersei- und bei 140° C getrocknet und das Harz dabei wei- 55 tig beschichtet und getrocknet. Das Endgewicht beter kondensiert, bis die vorgetränkte Papierbahn trägt 185 g/m², der Gehalt an flüchtigen Bestandteieinen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen von etwa 15 len 5,2 Gewichtsprozent.

Gewichtsprozent aufweist. Das Flächengewicht be- Die erhaltenen Dekorfolien werden gegen verträgt 145 g/m², das Gewicht nach Abzug der flüchti- chromte Messingbleche bei 130° C unter einem gen Bestandteile (Trockengewicht) somit 133 g/m². 60 Druck von 5 kp/cm² während 80 Sekunden auf Hart-

Danach wird die vorgetränkte Papierbahn mit faserplatten gepreßt und heiß entformt. Anschließend

einem Leimharz folgender Zusammensetzung einsei- werden die vergüteten Oberflächen mit einem PoIy-

tig beschichtet: ester-Klarlack lackiert.

Wie im Beispiel 1 zeigt die Dekorfolie, die Polyvi-

40 Gewichtsteile Harnstoffharzlösung, 65 nylchloridbutylacrylat im Leimharz enthält, eine gute

50gewichtsprozentig, wäßrig Haftung zum Holzwerkstoff, während die Dekorfolie

40 Gewichtsteile Melaminharzlösung, ohne Mischpolymerisat erst bei Preßdrücken ober-

50gewichtsprozentig, wäßrig halb 10 kp/cm² eine gute Haftung aufweist.

Claims

artige harzgetränkte Trägerbahnen auf die Holzwerk-Patentansprüche: stoffplatte aufleimt und das erhaltene Preßgut anschließend mit einem Lack versieht. Verwendet man

1. Verfahren zur Herstellung von mit 25 bis als Bindemittel zum Verkleben der beharzten Träger-100 Gewichtsprozent (bezogen auf Papierge- 5 bahn mit der Holzwerkstoffplatte einen an sich bewicht) Aminoplastharzen beharzten Trägerbah- kannten Leim, wie z.B. einen Harnstoffharzleim, so nen aus Papier und mit einer rückseitigen Kleb- ist es möglich, die beharzte Trägerbahn auf diese schicht, die zur Oberflächenvergütung von Holz- Leimschicht mit dem relativ geringen Druck von 3 werkstoffplatten dienen, dadurch gekenn- bis 10 kp/cm² aufzupressen. Die Druckvorrichtungen zeichnet, daß als Klebschicht die Dispersion io zur Erzielung eines solchen Druckes sind in größerer eines Gemisches von 60 bis 90 Gewichtsprozent Anzahl vorhanden.

Aminoplastharz und 10 bis 40 Gewichtsprozent Verwendet man als Leimschicht eine wäßrige Lö-

eines Copolymerisates aus einem Acrylsäure- sung oder Dispersion eines Leimes oder Leimharzes,

Ester und Vinylchlorid aufgebracht und dann ge- ist es jedoch notwendig, zum gleichmäßigen Auftrag trocknet wird. 15 der Leim- bzw. Leimharzschicht auf die Oberfläche

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- der Holzwerkstoffplatte besondere Auftragsvorrichkennzeichnet, daß das als Klebschicht aufge- tungen zu benutzen, um einen gleichmäßigen Auftrag brachte Gemisch aus 70 bis 80 Gewichtsprozent zu erzielen.

Aminoplastharz und 20 bis 30 Gewichtsprozent Bei der Verwendung eines wäßrigen Leims oder

des Copolymerisate besteht. 20 Leimharzes als Klebemittel tritt ferner der Nachteil

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch auf, daß das Wasser die an der Oberfläche der Holzgekennzeichnet, daß das Copolymerisat des Ge- werkstoffplatte gelegenen Fasern, Holzspäne od. dgl. misches als Acrylsäure-Ester Acrylsäurebutyl- zum Quellen bringt, so daß die erzielte, vergütete Ester enthält. Oberfläche nicht gleichmäßig glatt, sondern uneben

4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch 25 oder, wie der Fachmann sagt, unruhig ist. Ein weitegekennzeichnet, daß in dem Gemisch ein Copo- rer Nachteil kann darin bestehen, daß der Leim oder lymerisat verwendet wird, bei dem das Verhältnis das Leimharz bei der Verpressung durch die bevon Acrylsäurebutyl-Ester zu Vinylchlorid 30 bis harzte Trägerbahn hindurchdringt und zu Störungen 45 : 55 bis 70 Gewichtsprozent beträgt. in der Oberfläche der vegüteten Holzwerkstoffplatte

5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, da- 30 und zu Verklebungen der Trägerbahn beim Verpresdurch gekennzeichnet, daß die Klebschicht in sen mit dem Preßblech führt.

einer Menge von.2.0.bis 50 g Trockensubstanz je Es hat deshalb auch nicht an Versuchen gefehlt,

m² aufgetragen wird. um besondere Auftragsvorrichtungen zu vermeiden,

die beharzten Trägerbahnen rückseitig direkt mit

35 einer Leimschicht zu versehen.

So hat man beispielsweise die beharzte Trägerbahn rückseitig mit Aminoplastharz beschichtet. Das hat

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- aber wiederum den Nachteil, daß die notwendigen lung von mit 25 bis 100 Gewichtsprozent (bezogen Preßdrücke steigen. Man hat andererseits auch Verauf Papiergewicht) Arninoplastharzen beharzten 40 klebungen mit Dispersionen von Polyvinylderivaten Trägerbahnen aus Papier und mit einer rückseitigen durchgeführt, die aber wiederum den Nachteil haben, Klebschicht, die zur Oberflächenvergütung von daß die Klebfugen, insbesondere bei Heißentformung Holzwerkstoffplatten dienen. des Preßgutes, unzureichende Festigkeit haben und

Bei der Vergütung von Holzwerkstoffplatten mit unbeständig sind gegen zahlreiche organische Lö-Trägerbahnen, insbesondere aus Papier, welche hart- 45 sungsmittel und gegen Feuchtigkeit,
bares Kunstharz enthalten und auf die Oberfläche Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu-

von Holzwerkstoffplatten bei Aushärtungstemperatu- gründe, relativ schwach mit Arninoplastharzen beren aufgepreßt werden, kann man sich verschiedener harzte Trägerbahnen mit einer Klebschicht zu verse-Verfahren bedienen. hen, welche einwandfreie Verklebungen der Träger-

Bei dem einen Verfahren tränkt und beschichtet 50 bahn nach dem Aushärten des Harzes mit dem HoIzman die Papierbahn mit solchen Mengen an härtba- Werkstoffuntergrund sicherstellt, andererseits aber rem Kunstharz (etwa 120 bis 150 °/o Harz, bezogen bei der Verpressung die Anwendung niedriger Preßauf Papier), die ausreichend sind, daß einerseits eine drücke, d. h. also Peßdrücke von etwa 3 bis 10 Verbindung mit dem Untergrund durch das Kunst- kp/cm², zuläßt.

harz erreicht und andererseits eine geschlossene 55 Überraschenderweise gelingt dies bei dem eingangs Kunstharzoberfläche ausgebildet wird. Hierzu ist es erwähnten Verfahren zur Herstellung von mit Aminotwendig, relativ hohe Drücke, z. B. Drücke von 18 noplast beharzten Trägerbahnen erfindungsgemäß bis 20 kp/cm², anzuwenden. Pressen zur Erzeugung dadurch, daß als Klebschicht die Dispersion eines hoher Drücke stehen den Verarbeitern, z. B. Möbel- Gemisches von 60 bis 90 Gewichtsprozent Aminoherstellern, nicht immer zur Verfügung. 60 plastharz und 10 bis 40 Gewichtsprozent eines Copo-

Ein anderes Verfahren besteht darin, daß man die lymerisates aus einem Acrylsäure-Ester und Vinyl-Trägerbahn aus Papier mit geringeren· Harzanteilen, Chlorid aufgebracht und dann getrocknet wird,
z. B. 25 bis 100 Gewichtsprozent Harz, bezogen auf Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gePapiergewicht, beharzt. Diese Harzmengen reichen kennzeichnet, daß das als Klebschicht aufgebrachte aber nicht mehr aus, um beim Verpressen einen Ver- 65 Gemisch aus 70 bis 80 Gewichtsprozent Aminoplastbund mit der Oberfläche der Holzwerkstoffplatte zu harz und 20 bis 30 Gewichtsprozent des vorgenanngewährleisten und eine geschlossene Harzoberfläche ten Copolymerisats besteht,
auszubilden. Es ist deshalb notwendig, daß man der- Besonders bewährt hat sich dabei in dem Gemisch