DE2232225C3 - Verfahren zur Herstellung von kubischem Bornitrid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von kubischem BornitridInfo
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Description
Aus der US-PS 29 47 617 ist bereits ein Verfahren
zum Umwandeln von hexagonalem Bornitrid in kubisches Bornitrid bekannt, bei dem als Katalysator
mindestens ein Stoff der Alkalimetalle, Erdalkalimetalle, Blei, Antimon, Zinn und Nitride dieser Metalle
umfassenden Stoffgruppe eingesetzt wird. Weiterhin ist es bereits bekannt (Abhandlung »Synthesis of Cubic
Boron Nitride« von Saito u. d. in Yogyo-Kyokai Shi, Vol. 78, No. 893), Fe5Al und bestimmte Silber-Kadmium-Legierungen
als Katalysatoren bei der Umwandlung von hexagonalem Bornitrid in kubisches Bornitrid
einzusetzen.
Es hat sich nun herausgestellt, daß Legierungen aus Aluminium mit Kobalt, Nickel und/oder Mangan als
Katalysatoren zur Umwandlung von hexagonalem Bornitrid in kubisches Bornitrid hervorragend geeignet
sind. Besonders wirksam sind Legierungen als Aluminium und Nickel sowie Aluminium und Kobalt.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zum Umwandeln von hexagonalem Bornitrid in
kubisches Bornitrid, bei dem hexagonales Bornitrid in Gegenwart eines Katalysators gleichzeitig Drücken und
Temperaturen ausgesetzt wird, die in dem Bereich des Zustandsdiagramms von Bornitrid liegen, in dem
kubisches Bornitrid die stabile Phase ist, das erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß als Katalysator
mindestens eine Legierung aus Aluminium mit mindestens einem der Metalle Kobalt, Nickel oder Mangan
verwendet wird.
Nach dem Verfahren der Erfindung können insbesondere verschleißfeste Schneideinsätze für Werkzeuge zur
spanabhebenden Bearbeitung hergestellt werden.
Die Erfindung wird nun näher anhand von Zeichnungen erläutert, in denen zeigt
F i g. I eine Ausführungsform einer zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung geeigneten Vorrichtung
zum Erzeugen von hohen Drücken und hohen TeniDeraturen.
Fig.2 eine Ausführungsform einer Füllung, mit der
die Vorrichtung nach Fig. 1 bei der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung beschickt werden kann,
Fig.3 eine andere Ausiührungsform einer Füllung,
iiiit der die Vorrichtung nach F i g. 1 zur Herstellung
eines Werkzeugeinsatzes beschickt werden kann,
Fig.4 eine perspektivische Ansicht eines aus kubischem Bornitrid und Sinterhartmetall bestehenden
Werkzeugeinsatzes,
to F i g. 5 einen Schnitt entlang der Linie X-X oder Y- Y
in F i g. 4,
Fig.6 und 7 schematische Ansichten von aus
kubischem Bornitrid und Sinterhartmetall zusammengesetzten Werkzeugeinsätzen, die nach dem Verfahren
! 5 der Erfindung hergestellt worden sind, und
F i g. 8 im Schnitt einen Teil einer Beschickungsanordnung zur Herstellung der Einsätze nach den F i g. 4, 6
und 7.
Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung wird vorzugsweise die in der US-PS 29 41 248 beschriebene Vorrichtung zum Erzeugen von hohen Drücken und hohen Temperaturen verwendet, die daher nachstehend anhand von Fig. 1 kurz erläutert wird.
Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung wird vorzugsweise die in der US-PS 29 41 248 beschriebene Vorrichtung zum Erzeugen von hohen Drücken und hohen Temperaturen verwendet, die daher nachstehend anhand von Fig. 1 kurz erläutert wird.
•5 Die in F i g. 1 dargestellte Vorrichtung 10 weist zwei aus Sinterhartmetall bestehende Stempel 11 und 1Γ auf,
zwischen denen ein aus dem gleichen Material bestehendes gürteiförmiges Matrizenteil 12 vorgesehen
ist, das eine öffnung 13 aufweist, in der ein Reaktionsgefäß 14 angeordnet wird. Zwischen jedem
der Stempel 11 und 11' und dem Matrizenteil 12 sind Dichtungsanordnungen 15, 15' vorgesehen, von denen
jede aus zwei wärmeisolierenden und nicht leitenden Pyrophyllitteilen 16 und 17 besteht, zwischen denen eine
Metalleinlage 18 angeordnet ist.
Das Reaktionsgefäß 14 besteht in einer bevorzugten Ausführungsform aus einem Hohlzylinder 19 aus Salz.
Der Hohlzylinder 19 kann auch aus einem anderen Material, beispielsweise Talk, bestehen, das a) bei den
beim Betrieb auftretenden hohen Drücken und hohen Temperaturen nicht in einen festeren und steiferen
Zustand (durch Phasenübergang und/oder Verdichtung) umgewandelt wird und b) im wesentlichen frei von
Volumendiskontinuitäten ist, die bei der Anwendung von hohen Drücken und Temperaturen beispielsweise
bei Pyrophyllit und porösem Aluminiumoxyd auftreten können. Werkstoffe, die die vorstehend angeführten
Kriterien erfüllen und sich daher für die Herstellung des Hohlzylinders 19 eignen, sind in der US-PS 30 30 662,
Spalte 1, Zeile 59 bis Spalte 2, Zeile 2, angeführt.
Im Zylinder 19 ist ein als elektrisches Widerstandsheizelement dienendes Graphitrohr 20 angeordnet, das
am Zylinder anliegt. Innerhalb des Graphitrohres 20 ist wiederum ein zylindrisches Futter 21 aus Salz
konzentrisch angeordnet. Das Futter 21 ist am unteren und oberen Ende mit aus Salz bestehenden Stopfen 22
bzw. 22' versehen. Wie weiter unten näher erläutert wird, kann das Futter 21 einen zylindrischen Hohlraum
zur Aufnahme einer gegebenenfalls mehrteiligen Füllung aufweisen oder das Futter kann auch zur
Herstellung der in den F i g. 4, 6 und 7 dargestellten Einsätze aus einer Reihe von iibereinandergeschichleten
Formaggregaten bestehen. An jedem Ende des Zylinders 19 ist eine aus elektrisch leitendem Metall
bestehende Endscheibe 23 bzw. 23' vorgesehen, über die
Strom zur Aufheizung des Ciraphilrohres 20 zugeführt werden kann. Im Anschluß an jede der Endscheiben 23
b/.w. 23' ist eine Abschlußkappe 24 bzw. 24' vorgesehen,
die aus einer Pyrophyllitscheibe 25 besteht, die von
einem elektrisch leitenden Ring 26 umschlossen ist.
Mit der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung kann in bekannter Weise eine im Reaktionsgeräß angeordnete
Füllung gleichzeitig hohen Drücken und hohen Temperaturen ausgesetzt werden. Anstelle der in F i g. 1
dargestellten Vorrichtung können natürlich auch andere Vorrichtungen verwendet werden, mit denen die beim
Verfahren nach der Erfindung erforderlichen hohen Drücke und hohen Temperaturen erzeugt werden
können.
In F i g. 2 ist schematisch eine Ausführungsform einer
Füllung für die Umwandlung von hexagonalem Bornitrid in kubisches Bornitrid schematisch dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform wird die Aluminiumlegierung in situ gebildet, wenn sie mit Hilfe der Vorrichtung
10 Drücken und Temperaturen unterworfen wird, bei denen kubisches Bornitrid als stabile Modifikation
vorliegt. Die Füllung 30 paßt in den Hohlraum 31 der Vorrichtung nach Fig. J. Der Maßstab für die Fig. 1
und 2 wurde aus Platzersparnisgründen unterschiedlich gewähiL
Die in Fig.2 dargestellte Füllung 30 enthält eine Scheibe 32 aus Kobalt, Nickel oder Mangan und eine
kleinere Scheibe 33 aus Aluminium. Die Scheiben 32 und 33 sind von relativ reinem hexagonalem Bornitrid 34
umschlossen.
Anstelle der beiden Scheiben 32 und 33 können natürlich auch vorgebildete Legierungen verwendet
werden, beispielsweise eine Legierung aus 13% Aluminium und 87% Nickel. Das Verhältnis Aluminium
zu Legierungskomponente liegt vorzugsweise innerhalb eines Bereiches von 1 Gewichtsteil Aluminium pro 2
Gewichtsteile Legierungskomponente bis 1 Gewichtsteil Aluminium pro 100 Gewichtsteile Legierungskomponente.
Der Katalysator kann auch pulverförmig vermischt mit dem hexagonalen Bornitrid in Form der
einzelnen Legierungskomponenten oder der vorgeformten Legierung eingesetzt werden.
Das hexagonale Bornitrid und der Katalysator sind von einem Zylinder 36 umschlossen, der durch
Abschlußscheiben 37 und 37' abgeschlossen ist. Der Zylinder 36 und die Abschlußscheiben 37 und 37'
bestehen aus einem Metall, das den Eintritt von Sauerstoff verhindert und die Entfernung von Sauerstoff
begünstigt. Für diese Zwecke geeignete Metalle werden später bei der Beschreibung von Fig. 3
angeführt. Stopfen 38 und 39, die aus dem gleichen Material wie der Zylinder 19 bestehen, füllen das zur
Füllung des Innenraumes 31 erforderliche restliche Volumen aus.
Es wurde die in Fig. 2 dargestellte Fnllanordnung verwendet, wobei die Scheibe 32 aus Kobalt bestand.
Das hexagonale Bornitrid wurde vor Einbringen in die Füllanordnung eine Stunde lang bei 900° C in Ammoniak
gebrannt, um den Sauerstoffgehalt soweit wie möglich zu verringern. Die Füllanordnung wurde dann 60
Minuten lang einem Druck von ungefähr 55 kb und bo einer Temperatur von ungefähr 1500°C ausgesetzt,
worauf die Aufheizung abgebrochen und der Druck auf Atmosphärendruck verringert wurde. Es hatten sich
kubische Bornitridkristalle traubenförmig rund um den Bereich gebildet, in dem sich Kobalt und Aluminium fc5
legiert hatten. Die gebildeten kubischen Bornitridkristalle wurden durch Röntgenstrahlenbeugungsbildcr
identifiziert. Die gebildeten kubischen Bornitridkristalle besaßen eine braune Farbe und hatten eine größte
Abmessung von ungefähr 10 bis 100 Mikrometer. Der Habitus des Kristallwachstums war im allgemeinen
säulenförmig, und die Kristalle waren oft ineinander verwachsen.
In den folgenden Beispielen sind die Ergebnisse einer Verschleißprüfung angegeben, bei der ein aus Rene 41
(Superlegierung auf Nickelbasis) begehender Stab mit einem Durchmesser von 3,2 mm, der mit 2000
ίο Umdrehungen pro Minute rotiert, gegen den Preßling aus kubischem Bornitrid gedrückt wurde. Es wurde dann
die Tiefe der aus dem Preßling herausgefressenen Verschleißnarbe gemessen.
Ein aus Molybdän bestehender Becher (Dicke 0,5 mm, Durchmesser 6,35 mm) wurde mit einem Pulvergemisch
(0.05 g hexagonales Bornitrid, 0.003 g Al und 0,014 g
WC) und einer Scheibe aus Co (0,034 g) gefüllt und dann
jo mit einer aus Molybdän bestehenden Scheibe (Dicke
0.05 mm) abgedeckt. Diese Anordnung wurde dann 70 Minuten lang gleichzeitig einem Druck von 54 kb und
einer Temperatur von 1550°C ausgesetzt. Das gesamte
hexagonale Bornitrid wurde dabei in kubisches Botnitrid umgewandelt, das als harte feste Masse aiis
ineinandergewachsenen, säulenförmigen Kristallen vorlag.
Es wurde die Anordnung nach F i g. 2 verwendet. Der Zylinder 36 bestand aus Mo (Durchmesser 6,35 mm),
und die Abdeckscheiben 37 und 37' bestanden ebenfalls aus Mo (Dicke 0,05 mm). Die Scheibe 33 war ein Span
(ungefähr 0,02 g) aus lnconel 718, das die folgende Zusammensetzung aufweist:
52,5% Ni | 0,6% Al |
0,2% Mn | 19% Cr |
18% Fe | 3% Mo |
5,2% Cb | 0,8% Ti |
Die Scheibe 32 bestand aus Mo (Dicke 0,05 mm). Die Füllanordnung wurde 60 Minuten lang gleichzeitig
einem Druck von 54 kb und einer Temperatur von 15000C ausgesetzt. Die Heizung wurde dann unterbrochen
und der Druck auf Atmosphärendruck verringert. Der aus lnconel bestehende Span 33 war geschmolzen
und hatte sich mit der Molybdänscheibe legiert. Rund um die legierten Metalle war eine Schicht aus kubischen
Bornitridkristallen gewachsen. Diese Kristalle waren dunkel und dentritisch und hatten eine Größe von bis zu
0,1 mm.
Ein Molybdänzylinder (Länge 1,8 mm. Durchmesser 6,35 mm) mit zwei aus Molybdän bestehenden Abschlußscheiben
(Dicke 0,5 mm) wurde mit zwei Massen aus hexagonalem Bornitrid gefüllt, die durch eine
Scheibe aus Co (Dicke 0,13 mm, Gewicht 0,034 g) getrennt waren, mit der ein Ring aus Al (Außendurchmesser
6,22 mm, Innendurchmesser 4,7 mm. Dicke 0,13 mm, Gewicht 0,005 g) in Berührung stand. Die
Anordnung wurde 60 Minuten lang gleichzeitig einem Druck von 55 kb und einer Temperatur von 1550 C
ausgesetzt. Am Co bildeten sich in der Nähe des Al Klumpen aus polykristallinem kubischen Bornitrid, liiis
kubische Bornitrid ritzte einen Prüfblock aus BjC und
wurde weiter durch Röntgcnstrahlenbciigungsbildcr
identifiziert.
Ein Zylinder aus Mo (Durchmesser 6,35 mm) mit zwei aus Mo bestehenden Abschlußkappen wurde gefüllt mit
einer Masse aus hexagonalem Bornitrid (0,04 g), einer Scheibe aus Ni (0,034 g) und einer Scheibe aus Al
(0,004 g). Die Aluminiumscheibe besaß eine geringere Fläche als die Nickelscheibe und wurde über dieser
derart angeordnet, daß sie die Wandung des Molybdänzylinders berührte. Die Anordnung wurde 59 Minuten
lang gleichzeitig einem Druck von 54 kb und einer Temperatur von 1550°C ausgesetzt. Der größte Teil des
hexagonalen Bornitrids wurde in kubisches Bornitrid umgewandelt. Es wurden säulenförmige und dentritische
Agglomerate gebildet, die voneinander gespalten werden konnten.
Es wurde ein Becher aus Mo mit einer Abdeckscheibe aus Mo (Dicke 0,05 mm) verwendet. Ein Pulvergemisch
aus hexagonalem Bornitrid (0,04 g) und NiAI3 (0,008 g) wurde in Form einer kaltverpreßten Pille eine Stunde
lang bei 9800C in NH3 gebrannt und dann zusammen mit
drei dünnen Kobaltscheiben (Gesamtgewicht 0,18 g), die
eine Stunde lang bei 7000C in H2 gebrannt worden
waren, in den Molybdänbecher gegeben. Die Anordnung wurde 70 Minuten lang gleichzeitig einem Druck
von 54 kb und einer Temperatur von 15800C ausgesetzt.
Der größte Teil des hexagonalen Bornitrids wurde in kubisches Bornitrid mit feiner Korngröße (maximal
30 μ) umgesetzt, das mit einer Metallphase durchsetzt war. Bei der Verschleißprüfung ergab sich eine Tiefe der
Verschleißnarbe von 16,5 μ.
Ein Zylinder aus Mo (Durchmesser 6,35 mm) mit Abschlußscheiben aus Mo (Dicke 0,05 mm) wurde mit
einer Schicht aus hexagonalem Bornitrid (0,03 g) und einer damit in Berührung stehenden Schicht aus
grobkörnigen (23 bis 40 Maschen/cm) Metallpulvern (0,005 g Al, 0,025 g Mn) gefüllt. Die Anordnung wurde 61
Minuten lang gleichzeitig einem Druck von 54 kb und einer Temperatur von 1480° C ausgesetzt. Aus dem der
Al-Mn-Legierung am nächsten liegenden hexagonalen Bornitrid wurden schwarze krustige Massen aus
kubischem Bornitrid gebildet.
Ein dem im Beispiel 7 verwendeten Behälter entsprechender Behälter wurde mit zwei Schichten aus
hexagonalem Bornitrid gefüllt, die durch eine Scheibe (0,034 g) aus einer Legierung aus 87% Ni und 13% Al
getrennt waren. Die Anordnung wurde iiä Minuten lang gleichzeitig einem Druck von 55 kb und einer
Temperatur von 15700C ausgesetzt. Das hexagonale
Bornitrid wurde vollständig in eine Masse aus dentritischen, ineinandergeschachtelten, säulenförmigen
Kristallen aus kubischem Bornitrid umgewandelt
Ein Becher aus Zr (Dicke 0,05 mm. Durchmesser 635 mm) wurde zusammen mit einer Abdeckscheibe aus
Mo (Dicke 0,05 mm) als Behälter verwendet Der Behälter wurde mit zwei getrennten Schichten aus
hexagonalem Bornitrid gefüllt, die voneinander durch eine Schicht (Dicke 13 mm) aus Sinterhartmetall (93%
WC 6% Co) getrennt waren. Ein Ring aus Al (Dicke 0.13 mm. Innendurchmesser 4,7 mm, Außendurchmesser
6,22 mm) wurde in Berührung mit der oberen Schicht aus hexagonalem Bornitrid und in Berührung mit der
benachbarten Fläche der Sinterhartmetallschicht angeordnet. Einige kleine Klumpen aus Al (Gesamtgewicht
0,004 g, Korngröße 23 Maschen/cm) wurden in Berührung mit der unteren Schicht aus hexagonalem
Bornitrid und in Berührung mit der benachbarten Fläche dei Sinterhartmetallschicht angeordnet. Die
Anordnung wurde 60 Minuten lang gleichzeitig einem Druck von 54 kb und einer Temperatur von 1500" C
ausgesetzt. Auf der oberen Fläche der Sinterhartmetallschicht wurde innerhalb des Aluminiumringes eine
große Masse aus kubischem Bornitrid gebildet. Diese Masse wurde poliert und geprüft, wobei sich ergab, daß
die kubischen Bornitridkristalle ineinandergewachsen waren und einen dentritischen Kristallhabitus aufwiesen.
Bei der Verschleißprüfung wurde eine Verschieißnarbentiefe von 8,9 μ gemessen. Klumpen aus polykristallinem
kubischem Bornitrid wurden auch auf der unteren Seite der Sinterhartmetallschicht im Bereich
der Aluminiumklumpen gebildet.
Die im Ausgangsmaterial vorgesehene Aluminiummenge kann von ungefähr 2 bis ungefähr 40 Gew.-% des
hexagonalen Bornitrids reichen, während die Legierungskomponente (Nickel, Kobalt, Mangan) von ungefähr
4 bis ungefähr 100 Gew.-% des hexagonalen Bornitrids reichen kann. Die als Matrixmaterial im
gebildeten kubischen Bornitrid verbleibende Menge dieser Legierungsmetalle hängt vom angewendeten
Druck und davon ab, wie lange der hohe Druck und die hohe Temperatur angewendet werden. In jedem Fall
beträgt der Anteil des Aluminiums und der Legierungskomponente im Preßkörper aus kubischem Bornitrid
über ungefähr 1 Gew.-% des kubischen Bornitrids.
Anstelle der zur Legierungsbiidung an Ort und Steile
vorgesehenen getrennten Scheiben können natürlich auch vorgeformte Aluminiumlegierungen verwende!
werden.
Reines Aluminium oder reines Kobalt, Nickel oder Mangan könnten allein nicht als Katalysator für die
Umwandlung von hexagonalem Bornitrid in kubisches Bornitrid wirken.
F i g. 3 zeigt eine Anordnung, mit der erfindungsgemäß eine Reihe von Scheiben oder pillenförmiger
Schichrkröpern hergestellt werden können, die aus einer Sinterhartmetallunterlage bestehen, auf der eine
Schicht aus gesintertem kubischem Bornitrid aufgebracht ist Wie die Füllanordnung 30 nach F i g. 2 paßi
auch die Füllanordnung 40 nach Fig.3 in der Innenraum 31 der Vorrichtung nach F i g. 1.
Die in Fig.3 dargestellte Füllanordnung 40 weisi
einen Abschirmzylinder 41 aus einem Abschirmmetali zur Verhinderung des Zutritts von und zur Entfernung
von Sauerstoff auf. Als Abschirmmetall ist Zirkonium
Titan, Tantal, Wolfram und Molybdän geeignet Innerhalb des Abschirmzylinders 41 sind eine Reihe vor
Teilfüllungen vorgesehen, die voneinander durcr
Scheiben 42 getrennt sind, die aus dem auch für der Zylinder 19 verwendeten Material bestehen. Die
Teilfüllungen sind oben und unten durch Abschirmschei
ben 43 geschützt die aus Titan, Zikronium, Molybdän Tantal oder Wolfram bestehen. Jede auf diese Weise au]
allen Seiten abgeschirmte TeilfüHung besteht aus einei
größeren Masse 44, einer kleinere Masse 46 unc
es Metallscheiben 47 und 48. Jede Masse 46 besteht zun
großen Teil oder vollständig aus hexagonalem Bornitrid Der Habitus und die Größe der aus dem hexagonalei
Bornitrid gebildeten Kristalle kann durch Zumischei
von Teilchen aus kubischem Bornitrid (beispielsweise mit einer Korngröße von 1 bis 10 μ) oder Sinterhartmetallkarbidpulver
(Korngröße 1 bis 5 μ) zum hexagonalen Bornitrid geändert werden. Vorzugsweise wird das
hexagonale Bornitrid zur Entfernung von Sauerstoff vorbehandelt.
Jede Masse 44 besteht aus einer Sinterhartmetallscheibe, die vorzugsweise aus einem Gemisch aus
Wolframkarbidpulver und Kobaltpulver hergestellt ist. Gegebenenfalls kann Sinterhartmetallpulver verwendet
werden, wobei dann die Sinterhartmetallscheibe in situ bei der Herstellung des Schichtkörpers aus Sinterhartmetall
und kubischem Bornitrid gebildet wird.
Die eine der beiden Metallscheiben 47 und 48 besteht
aus Aluminium und die andere aus Kobalt, Nickel oder Mangan. Wenn diese Teilfüllungen gleichzeitig Drücken
und Temperaturen innerhalb des Bereiches im Zustandsdiagramm von kubischem Bornitrid ausgesetzt
werden, in dem kubisches Bornitrid die stabile Phase ist, wird das hexagonale Bornitrid in kubisches Bornitrid
umgewandelt, wobei ein zur spanabhebenden Materialbearbeitung geeigneter Körper gebildet wird, der mit
der aus Sinterhartmetall bestehenden Unterlage eine Einheit bildet.
Falls für die Masse 46 lediglich im wesentlichen reines hexagonales Bornitrid verwendet wird, neigen die
kubischen Bornitridkristalle, die in einer mit der Sinterhartmetallschicht verbundenen Schicht gebildet
werden, zu einem Habitus in Form von schlanken Dentriten mit einem Durchmesser von ungefähr 10 bis
20 μ und einer Länge von ungefähr 50 bis 100 μ. Wo die so gebildeten kubischen Bornitridkristalle nicht aufgrund
ihres dentritischen Habitus ineinandergreifen, sind die Kristalle fest miteinander durch Metall aus den
Scheiben 47 und 48 und aus der Masse 44 verbunden.
Das Aussehen eines polierten Schnittes eines Preßlings aus kubischem Bornitrid, dessen Kristalle in
situ nach der vorliegenden Erfindung gebildet wurden, unterscheidet sich vom Aussehen eines polierten
Schnittes eines Preßlings aus kubischem Bornitrid, der aus vorgebildeten kubischen Bornitridkristallen hergestellt
worden ist Im ersten Fall sind die Kristalle langgestreckt und verlaufen überwiegend in einer
einzigen Richtung (säulenförmig) und können auch abzweigende Fortsätze (Dentriten) besitzen. Im letzteren
Fall sind die Kristalle klotziger. Im ersteren Fall ist das Längen-Breiten-Verhältnis der Kristalle überwiegend
größer als 1,5 :1, während im letzteren Fall das Längen-Breiten-Verhältnis überwiegend kleiner als
1,4 :1 ist
Falls zur Herstellung der Masse 46 dem hexagonalen Bornitrid ein fein zerteilter kristalliner Hartstoff
(beispielsweise kubisches Bornitrid. WC. AI2O3. Si3N1
usw.) zugemischt wird, der a) bei den zur Anwendung gelangenden Drücken und Temperaturen fest bleibt und
b) einen Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweist, der
annähernd dem Wärmeausdehnungskoeffizienten von kubischem Bornitrid entspricht, besitzen die sich
bildenden kubischen Bornitridkristalle eine maximale Länge von 2 bis 10 μ und sind säulenförmig oder
blockförmig. Die kristalline Masse ist frei von Hohlräumen und die Zwischenräume zwischen den
kubischen Bornitridkristallen sind mit Metall und/oder mit kristallinen Hartstoffteilchen ausgefüllt, falls solche
zugesetzt werden. Die Verbindung der Kristalle miteinander und mit dem Sinterkarbid erfolgt überwiegend
durch Metal] aus den Scheiben 47 und 48 und aus der Masse 44 und durch das gegebenenfalls verwendete
Sinterkarbidpulver.
Es wurden auch Schichtkörper unter Verwendung einer in den Zeichnungen nicht gezeigten Teilanordnung
hergestellt, die aus einer Sinterkarbidscheibe und einer mit deren Oberseite in Berührung stehenden
Scheibe aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung bestand, wobei diese beiden Scheiben von einer Masse
aus hexagonalem Bornitrid bedeckt waren, in der kein zusätzliches Katalysatormetall vorhanden war. Es
ίο stellte sich heraus, daß Kobalt aus dem Sinterkarbid in
ausreichender Menge verfügbar war, um zusammen mit dem Aluminium aus der Aluminiumscheibe die erforderliche
Katalysatorlegierung zu bilden. In ähnlicher Weise kann anstelle des vorgesinterten Karbids ein pulverförmiges
Sinterhartmetall (bestehend aus Karbid und Sintermittel) verwendet werden.
Bei der aus Fig.3 ersichtlichen Teilfüllur.g steht
Kobalt aus der Masse 44 an der Grenzfläche zwischen der Masse 44 und den in der Masse 46 gebildeten
kubischen Bornitridkristallen zur Verfügung und ergibt ein komplexes Matrixsystem, das eine ausgezeichnete
Bindung zwischen dem gebildeten kubischen Bornitrid und dem Sinterkarbid gewährleistet
Zwischen der gebildeten Schicht aus hochfestem kubischem Bornitrid und der Unterlage, die im
Vergleich zur Schicht aus kubischem Bornitrid merklich größer ist, erfolgt also bei der Herstellung eine
unmittelbare Bindung, so daß keine Zwischenschicht aus Weichlot oder Hartlot erforderlich ist. Da der an
kubischem Bornitrid reiche Schneid- bzw. Schleifkantenbereich unmittelbar mit der steifen und unnachgiebigen
Unterlage verbunden ist, wird die Bruchgefahr für die kubische Bornitridmasse wesentlich verringert und
die Verbindung des Schichtkörpers mit einem anderen Körper, beispielsweise mit einem Werkzeugschaft,
erleichtert
Nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren der Erfindung hergestellte Schichtkörper wurden bei der
Druckentlastung des Reaktionsgefäßes manchmal zufäl-Hg zerbrochen. Der Bruch verläuft dabei im wesentlichen
rechtwinklig zur vertikalen Achse der Füllanordnung. Bei den mit der Füllanordnung nach F i g. 3
hergestellten Schichtkörpern verläuft die Grenzfläche zwischen der kubischen Bornitridmasse und der
Sinterhartmetallmasse in der gleichen Richtung. Die hohe Qualität der Verbindung an dieser Grenzfläche
zeigt sich dadurch, daß die Bruchlinie in den meisten Fällen gewöhnlich durch die kubische Bornitridschicht
verlief. Nur in seltenen Fällen konnte ein Bruch an der
so Grenzfläche zwischen kubischem Bornitrid und Hartmetall beobachtet werden, wobei in diesen Fällen die
Bruchfläche einen irregulären Verlauf aufwies und teilweise durch das kubische Bornitrid, teilweise durch
das Hartmetall und teilweise entlang der Grenzfläche verlief. Die Grenzfläche ist also im allgemeinen fester
als die Zugfestigkeit von kubischen Bornitridkristallen.
Bei der mikroskopischen Untersuchung (300fache Vergrößerung) der polierten Kanten von zu Werkzeugeinsätzen
geformten Schichtkörpern wurde die Ursache für die ungewöhnlich feste Verbindung zwischen der
Schicht mit kubischem Bornitrid und der Unterlage festgestellt Bei einer guten Bindung stehen die
kubischen Bornitridkörner an der Grenzfläche entweder direkt mit dem Sinterkarbid in Verbindung oder
weisen eine dünne Reaktionsschicht auf, die zwischen den kubischen Bornitridkörnern und dem Sinterkarbid
verläuft Die Reaktionsschicht ist in jedem Fall dünner als 10 μ, was darauf hindeutet, daß das Sinterkarbidgefü-
ge in jedem Fall nur geringfügig angegriffen wird. Die Grenzfläche ist frei von Hohlräumen und unregelmäßig
in Mikrometergrößenordnung (1 bis 100 μ), da das kubische Bornitrid in den Sinterkarbid hineingedrückt
und/oder plastisch deformierter Sinterkarbid in die Zwischenräume zwischen benachbarte kubische Bornitridkristalle
hineingepreßt worden ist. Eine derartig ineinandergreifende Grenzfläche läßt sich offensichtlich
nicht erzielen, wenn ein vorgeformter Preßling aus kubischem Bornitrid auf eine Sinterkarbidscheibe
gelötet wird.
Bei der Herstellung von Werkzeugeinsätzen nach dem Verfahren der Erfindung wird die Füllanordnung
30 oder 40 in die Vorrichtung 10 eingesetzt, unter Druck gesetzt und dann aufgeheizt. Die Füllung wird während
einer Zeitspanne von über 3 Minuten einer Temperatur im Bereich von ungefähr 1300 bis 16000C ausgesetzt, um
das Karbid-Kobalt-Gemisch zu sintern, wobei die Füllung gleichzeitig sehr hohen Drücken ausgesetzt
wird, beispielsweise in der Größenordnung von 50 Kilobar, damit thermodynamisch stabile Bedingungen
für die Bildung von kubischem Bornitrid aus hexagonalem
Bornitrid gewährleistet sind. Bei einer Temperatur von 13000C sollte der Mindestdruck ungefähr 40 kb und
bei einer Temperatur von 16000C sollte der Mindestdruck
mindestens ungefähr 50 kb betragen.
Das zur Herstellung der vorgesinterten Masse 44 verwendete oder als Masse 44 eingesetzte Pulvergemisch
besteht vorzugsweise aus einem Wolframkarbid-Hartmetallpulver (Gemisch aus Wolframkarbidpulver
und Kobaltpulver), das im Handel in Korngrößen von 1 bis 5 μ erhältlich ist Gegebenenfalls kann Wolframkarbid
ganz oder zum Teil durch Titankarbid und/oder Tantalkarbid ersetzt werden. Da auch als Bindemetall
Nickel und Eisen verwendet worden sind, können als Bindemetall für die Karbidteilchen Kobalt, Nickel, Eisen
und Gemische dieser Metalle verwendet werden. Vorzugsweise verwendet man jedoch als Bindemetall
Kobalt. Aluminiumlegierungen der drei vorstehend genannten Metalle wirken als Katalysatorlösungsmittel
für die Synthese von kubischem Bornitrid bei der Herstellung der aus kubischem Bornitrid und Sinterhartmetall
bestehenden Schichtkörper für Werkzeuge. Für die Durchführung des Verfahrens nach der
Erfindung sind Sinterhartmetallpulvergemische geeignet, die ungefähr 75 bis 97 Gew.-% Karbid und 3 bis 25
Gew.-% Kobalt enthalten.
In den nachstehenden Beispielen sind die Ergebnisse einer Verschleißprüfung angeführt, bei der ein mit 2000
Umdrehungen pro Minute rotierender Stab aus der Superlegierung Rene 41 mit einem Durchmesser von
32 mm gegen die kubisches Bornitrid enthaltende Schicht des Schichtkörpers aus kubischem Bornitrid und
Sinterhartmetall gepreßt wurde. Die Tiefe der im kubischen Bornitrid erzeugten Verschleißnarbe wurde
gemessen und ist in den nachstehenden Beispielen angeführt
Ein Molybdän-Becher (Durchmesser 635 mm) wurde mit einem Gemisch aus gemahlenen kubischen Bornitridkristallen
(1 bis 10 μ, 0,017 g), hexagonalem Bornitrid
(0,05 g) und NiAl3 (Teilchengröße 3Ou, 0,013 g) gefüllt
und über dem Pulvergemisch wurde eine Scheibe (Dicke 0,13 mm) aus Sinterhartmetall (Carboloy 883) angeordnet
Das Pulvergemisch wurde vor dem Eindringen in den Molybdän-Becher eine Stunde lang in NH3 bei
8200C gebrannt Die Anordnung wurde 69 Minuten lang
gleichzeitig einem Druck von 55 kb und einer Temperatur von 15500C ausgesetzt. Dabei wurde ein
Schichtkörper gebildet. Die auf der Hartmetallscheibe gebildete Masse bestand aus einem innigen Gemisch aus
Metal! und kubischen Bornitridteilchen. Die kubischen Bornitridteilchen waren überwiegend kleiner als 40 μ.
Der Schichtkörper konnte gut poliert werden. Bei der Verschleißprüfung wurde eine Verschleißnarbentiefe
von 22,8 μ gemessen.
Beispiel 11
Ein Molybdän-Becher (Dicke 0,05 mm. Durchmesser 6,35 mm) wurde mit einem Pulvergemisch aus hexagonalem
Bornitrid (0,051 g), Hartmetallpulver (Carboloy 883, 0,033 g), Aluminium (0,005 g) und Nickel (0,010 g)
beschickt und über dem Gemisch wurde eine Scheibe
(Dicke 1,27 mm) aus Hartmetall (Carboloy 883) angeordnet. Die Anordnung wurde 124 Minuten lang
gleichzeitig einem Druck von 54 kb und einer Temperatur von 15000C ausgesetzt. Es wurde ein
Schichtkörper aus einer auf der Hartmetallscheibe fest haftenden Masse aus kubischem Bornitrid gebildet. Die
kubischen Bornitridteilchen besaßen eine säulenförmige Gestalt, waren jedoch viel kleiner als die kubischen
rs Bornitridteilchen, die erzielt werden, wenn ohne Zusatz
von Sinterhartmetallpulver gearbeitet wird. Die kubischen Bornitridteilchen wurden fest in einer metallischen
Matrix festgehalten. Bei der Verschleißprüfung wurde eine Verschließnarbentiefe von 12,7 μ gemessen.
Beispiel 12
Ein Zirkoniüm-Becher (Dicke 0,05 mm. Durchmesser
8,89 mm) wurde mit einem Pulvergemisch aus hexagonalem Bornitrid (0,1 g) und NiAl3 (0,02 g) gefüllt, und das
Pulvergemisch wurde mit einer Scheibe (Dicke 2,92 mm) aus Sinterhartmetall (Carboloy 883) abgedeckt. Das
Pulvergemisch wurde vor dem Eindringen in den Zirkonium-Becher in kaltem Zustand zu einer Pille
verpreßt und eine Stunde lang bei 9000C in NH3
gebrannt. Die Anordnung wurde 62 Minuten lang gleichzeitg einem Druck von 54 kb und einer Temperatur
von 15000C ausgesetzt. An der Hartmetaiischeibe wurden aus dem hexagonalem Bornitrid und NiAl3
bestehenden Gemisch Knötchen aus kubischem Bornitrid gebildet
Beispiel 13
Ein Molybdän-Becher (Dicke 0,05 mm. Durchmesser 635 mm) wurde mit einem Pulvergemisch (mit der
Siebgröße von unter 130 Maschen/cm) beschickt, das aus hexagonalem Bornitrid (0,05 g), Co (0,012 g), W
(0,003 g), Al (0,003 g) bestand. Ober dem Pulvergemisch
wurde eine Scheibe (Dicke 1,27 mm) aus Hartmetall (Carboloy 883) angeordnet. Die Anordnung wurde 120
Minuten lang gleichzeitig einem Druck von 54 kb und einer Temperatur von 146O0C ausgesetzt Es wurde ein
fester Schichtkörper gebildet der ein gutes Poliervermögen zeigte. Der Belag aus kubischem Bornitrid
bestand aus kleinen Bornitridteilchen (unter 30 μ) mit zwischen den Teilchen liegenden dünnen Metallschichten.
Bei der Verschleißprüfung wurde eine Verschleißnarbentiefe von 10 μ gemessen.
Ein Molybdän-Becher (Durchmesser 8^89 mm) wurde
mit einem Pulvergemisch aus hexagonalem Bornitrid (0,1 g), Ni2Al3 (0,01 g) und Mo (0,007 g) beschickt Ober
dem Pulvergemisch wurde eine Scheibe (Dicke
3,05 mm) aus Hartmetall (Carboloy 883) angeordnet. Vor dem Einbringen des Pulvergemisches in den
Molybdän-Becher wurde dieses in kaltem Zustand zu einer Pille verpreßt und eine Stunde lang in Wasserstoff
bei 800°C gebrannt. Die Anordnung wurde 70 Minuten lang gleichzeitig einem Druck von 55 kb und einer
Temperatur von 15000C ausgesetzt. Es wurde ein Schichtkörper mit einer auf der Hartmetallunterlage
fest haftenden Masse gebildet. Das Poliervermögen des Schichtkörpers war gut. Die auf der Hartmetallunterla-
£e haftende Masse bestand aus feinen kubischen Bornitridkristallen, die in einer metallischen Matrix
eingebettet sind.
Beispiel 15 ]5
Ein Behälter aus einem Molybdän-Zylinder (Dicke 0,025 mm. Durchmesser 6,35 mm) und eine Molybdänscheibe
(Dicke 0,05 mm) wurde mit einer Nickelscheibe (0,034 g), einer an der Nickelscheibe anliegenden
Aluminiumscheibe (0,004 g), einer Hartmetallscheibe (Dicke 1,25 mm, Carboloy 883) und einem Pulvergemisch
aus hexagonalem Bornitrid (0,025 g) und kubischen Bornitridkristallen (1 bis 10 μ, 0,025 g) beschickt.
Das Pulvergemisch wurde zwischen der Hartmetallscheibe und den beiden anderen Metallscheiben
angeordnet Der Behälter wurde 60 Minuten lang gleichzeitig einem Druck von 55 kb und einer
Temperatur von 15500C unterworfen. Es wurde ein Schichtkörper gebildet, der aus einer Hartmetallunterlage
besteht, auf dem eine harte Masse fest haftet. Die harte Masse besteht aus im wesentlichen säulenförmigen
kubischen Bornitridkristallen, die in einer metallischen Matrix eingebettet sind. Bei der Verschleißprüfung
wurde eine Verschleißnarbentiefe von 30,5 μ gemessen.
Zur Herstellung der in den Fig.4, 6 und 7 dargestellten Schichtkörper, die als Werkzeugeinsätze
verwendet werden, ist eine modifizierte Ausführungsform des Salzfutters 21 und der Stopfen 22 und 22'
erforderlich, da die Werkzeugeinsätze eine nicht scheibenförmige, sondern eine viereckige Form aufweisen.
Zur Herstellung von viereckigen Schichtkörpern kann die innerhalb des Heizrohres 20 vorgesehene
Anordnung entsprechend r i g. 8 ausgestaltet werden, wobei eine Reihe von zylindrischen Blöcken vorgesehen
sind, um Formen zu bilden, die mit einem vorgeformten Sinterhartmetallkörper 52 (oder mit einem zur Herstellung
eines Sinterhartmetallkörpers geeigneten Pulvergemisch), einer Masse 53 aus hexagonalem Bornitrid
(oder hexagonalem Bornitrid und einem Zusatz von feinen kubischen Bornitridteilchen) oder einem Pulvergemisch
sus hexagcRs'.cm Bornitrid und Karbid und mit
dem Legierungskatalysator gefüllt werden. Beispielsweise weist der in F i g. 8 dargestellte Salzblock 21a eine
Aussparung 54 auf, die eine dem gewünschten Werkzeugeinsatz entsprechende Form aufweist Die
Aussparung 54 wird mit Abschirmmetall 56 ausgekleidet und dann mit den Massen 52 und 53 beschickt Der
Legierungskatalysator für die Masse 53 kann in Form eines Pulvergemisches aus Aluminium und der Legierungskomponente
(Kobalt, Nickel und Mangan) vorgesehen werden, das mit dem hexagonalen Bornitrid
vermischt ist, oder in Form von Scheiben (nicht gezeigt), die an einer Außenfläche der Masse 53 vorgesehen
werden. Der zur Abdeckung vorgesehene Salzblock 2Ii)
weist ebenfalls eine Aussparung auf, die zur Aufnahme eines Abdeckbleches zur Vervollständigung der Metallabschirmung
der Pulvermasse und vorzugsweise zur Aufnahme eines Hartmetallblockes SC dient, der das
Abdeckblech 57 vor Zerstörung schützt. Es kann eine Reihe von übereinandergestapelten Salzblöcken 21a
und 2\b in die Vorrichtung zur Erzeugung von hohen Drücken und hohen Temperaturen eingesetzt werden.
Bei dem Werkzeugeinsatz 60 nach Fig.4 sind die
Stirnflächen 61 und 62 des Hartmeta!!b!ockes63 und der
Einlage 64 aus kubischem Bornitrid in der aus Fig. 5 ersichtlichen Weise geneigt, damit die Schneidkanten
der Einlage 64 aus kubischem Bornitrid ohne Schwierigkeiten an ein Werkstück herangebracht werden können.
Die in den Fig. 6 und 7 dargestellten Werkzeugeinsätze
72 und 82 weisen dünne Schichten 71 und 81 aus kubischem Bornitrid auf, die fest mit den Hartmetallkörpern
73 und 83 verbunden sind. Die Dicke der Schichten beträgt mindestens ungefähr 0,025 mm und höchstens
1,5 min, obwohl auch Schichtdicken in der Größenordnung bis ungefähr 2 mm realisiert werden können. Die
Schichten 71 und 81 werden absichtlich so dünn ausgeführt, damit a) die aus kubischem Bornitrid
bestehenden Schichten 71 und 81 als Spanbrechflächen wirken können und b) die Werkzeugeinsätze 72 und 82
leichter geschärft werden können. Im Idealfall sind die Eigenschaften der Schicht aus kubischem Bornitrid und
der Unterlage aus Hartmetall so aufeinander abgestimmt, daß die aus kubischem Bornitrid bestehende
Schneidkante etwas weniger schnell verschleißt als das Hartmetall; in diesem Fall steht ein kleiner Anteil der
Schicht aus kubischem Bornitrid immer etwas über den Hartmetallkörper vor und bildet eine Schneidkante,
wodurch die vorhandene Menge an kubischem Bornitrid im richtigen Verhältnis zur Lebensdauer des
Werkzeugs steht.
Nach Anwendung des hohen Druckes und der hohen Temperatur wird zunächst die Temperatur und dann der
Druck verringert. Das fest an den Außenflächen des gebildeten Werkzeugeinsatzes haftende Abschirmmetall
läßt sich an den gewünschten Stellen leicht abschleifen.
Die Eigenschaften der kubisches Bornitrid enthaltenden Schicht können durch Einführen von Wolfram
verändert werden. Zu diesem Zweck kann Wolfram
in rr-
ctalüsciier ■ orm ocser ;r· ror
Wolframkarbid dem hexagonalen Bornitrid zugesetzt werden.
Nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte Schichtkörper werden gewöhnlich an einem größeren
Körper, beispielsweise an einem Werkzeugschaft oder an einer Bohrspitze, befestigt wo sie dann zur
Bearbeitung eines Werkstücks dienen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Umwandeln von hexagonaleni Bornitrid in kubisches Bornitrid, bei dem hexagonales
Bornitrid in Gegenwart eines Katalysators gleichzeitig Drücken und Temperaturen ausgesetzt
wird, die in dem Bereich des Zustandsdiagramms von Bornitrid liegen, in dem kubisches Bornitrid die
stabile Phase ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator mindestens eine Legierung aus
Aluminium mit mindestens einem der Metalle Kobalt, Nickel oder Mangan verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator in situ gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator in vorgebildeter Form
angewendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch !, dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator in Pulverform vermischt mit dem hexagonalen Bornitrid angewendet
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Druck von mindestens ungefähr 50
Kilobar und eine Temperatur von mindestens ungefähr 1400° C angewendet wird.
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