-
"Bahnhofsanlage für Eisenbahngüterverkehr mittels Behältern" Die Entwicklung
des Eisenbahngüterverkehrs tendiert zu neuen Formen. Man muß versuchen. möglichst
viele Güter in großen Normalkisten von etwa 5 - 10 t Inhalt zu befördern, die mit
meehanischen Mitteln auf den Güterwagen geladen und von ihm abgeladen werden, d.h.
in sogen. Behältern Dabei besteht die wesentliche Ersparnis darin, daß diese Lademanipulationen
unmittelbar am ungeteilten Zug ausgeführt werden können, so daß die Notwendigkeit
des Rangierens entfällt, d.h. die Wagen brauche nicht mehr zum Zwecke der Zielordnung
aus dem Zug ausgesetzt und in einen anderen Zug eingefügt
zu werden.
Dieses Zerlegen der Züge in Einzeiwagen und das Widersusammensetzen der Einzeiwagen
zu neuen Zügen, dh.
-
das Rangieren auf ausgedehnten Gleisanlagen, ist der zeitraubendste
Vorgang im Güterverkehr auf Eisenbahnen. Durch Behälter kann man den Güterfernverkehr
zwischen etwa 40 Knotenpunkten in einer neuartigen Weise so organisieren, daß er
ausschließlich aus Schneliverbindungen besteht, ähnlich wie fUr Reisezüge und mit
etwa den gleichen Fahrzeiten wie letztere. Dazu müssen dann allerdings die Behalter,
von denen eine größere Anzahl auf einer Rampe bereitsteht, die vom Zug angefahren
wird, in wenigen Minuten in diesen Zug bzw. aus demselben entnommen und auf der
gleichen oder auf einer anderen Rampe abgestellt werden.
-
Bahnhofsanlagen dieser Art sind bisher noch nicht bekannt Es gibt
zwar in großen Seehäfen Kaianlagen für 40 Fuß lange Überseebehälter, bei denen aus
einem eben angekommenen Schlaff größere Mengen derartiger Behälter ausgeladen und
auf einem Ladeplatz abgestellt werden, von wo sie später in Straßen fahrzeuge oder
auf Eisenbahnwagen umgeladen werden. Die notwenigen Bewegungen werden jedoch durchwegs
in erster Linie mit großen Krananlagen bewerkstelligt, zu denen man auch bodengleiche
Einrichtungen hinzunimmt, z.B. ständig laufende Förderbänder, mit denen man die
Behälter in der Längsrichtung des Landeplatzes transportiert, wobei die Kräne, die
im übrigen die Behälterarbeit vorwiegend allein besorgen. die Behälter auf diese
Transportbänder aufsetzen0 Diese Transportbänder bewegen dabei die Behälter in Längsrichtung
des Landeplatzes, während die Kräne Bewegungen der Behälter in Querrichtung des
Landeplatzes durchführen.
-
Für einen neuartigen Eisenbahngüterverkehr mittels Behältern sind
diese bekannten Boförderungsarten nicht nur viel zu
wenig leistungsfähig
sondern auoh zu zeitraubend und aufwendig. Nur dann, wenn es möglich ißt, in der
kurzen Zeit von wenigen Minuten hunderte von auch etwas kleineren Behältern vom
Zug abzuladen und an andere Standplätze zu bewegen, ist eine Abfertigung des Güterzuges
wie bei einem normalen Reisezugverkehr erreichbar. Dazu ist es allerdings erforderlich,
daß diejenigen Rampenplätze, auf die vom ankommenden Zug Behalter abgeladen werden
sollen, freigehalten bleiben, und daß die in den ankommenden Zug einzujadenden Behälter
auf Plätzen der Rampe stehen, die leeren oder leer werdenden Plätzen für die Behalter
im Zug entsprechen. Ein derartiges Vorordnen ist mittels EDV-Rechnern aufgrund von
Vormeldungen aus vorhergehenden flaltepunkten ohne Schwierigkeiten möglich. Dabei
entsteht auf einer großen Rampe, die den Kern des Bahnhofs bildet, eine ununterbrochene
ständige Bewegung von Behältern, die sätmlich gleichzeitig, durch Computer programmiert,
von ihren Ankunftsplätzen zu ihren Abgangsplätzen gefördert werden.
-
Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, eine Bahnhofsanlage
für Eisenbahngüterverkehr mittels Behältern, die von etwa der Zuglänge entsprechenden
Rampen aus in den Je weiligen Zug eingeladen bzw. auf diese Rampen aus dem Zug entladen
werden, so auszubilden, daß ein störungsfreier Bewegungsablauf für aus Güterzügen
ab- und in andere einæubadende Behälter in kürzester Zeit möglich ist, die etwa
der Aufenthalts zeit normaler Reisezüge auf üblichen Bahnhöfen entspricht.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe sind gemäß dem Hauptmerkmal der Erfindung
bei einer Bahnhofsanlage der vorstehend genannten
Art die Rampen
mit einem Netz von Bewegungsgleisen versehen, die sich in Längsrichtung und in Querrichtung
der Rampen sowie auch in Ebenen oberhalb dieses Gleisnetzes erstrecken, sich dabei
rechtwinklig kreuzen und zur Führung von fahrbar ren, gegebenenfalls mit Antriebsaggregaten
versehen Untersätzen (Paletten) für die Behälter zu den jeweiligen Lade-und Entladevorrichtungen
des Bahnhofe dienen, wobei weiterhin ftlr den Betrieb dieser Untersätze auf den
zugeordneten Bewegungsgleisen ein durch Computer gesteuertes Leitsystem vorgesehen
ist.
-
Die Behälter, die dem Zug entnommen werden, am einfaohsten durch Überrollen
wie eine Rollschublade, stehen dabei während ihres Aufenthaltes auf dem Bahnhof
ständig auf den fahrbaren Untersätzen (Paletten), die sie unmittelbar nach ihrem
Ausrollen aus dem Zug auf der Rampe oder gleich danach erreichen, wenn der Rand
der Rampe selbst feste Rampe bleibt, oder aber diese Untersätze fabren auf den Güterwagen
unter den Behälter und neben diesen dabei auf.
-
Diese fahrbaren Untersätze bewegen sich dabei ohne Begleiter, müssen
daher die bisher in dieser Art und in diesem Umfang noch nie verwirklichte Aufgabe
erfüllen, daß sie auf dem genannten Gleisnetz der Rampe selbständig sowohl in der
Quwrrichtung als auch in der Längsrichtung bewegt werden können. Bezeichnet man
die Längsausdehnung der Rampe als X-Achse und die Querausdehnung als X--Aohse, so
kann man einen derartigen fahrbaren Untersatz alsein X-Y-Fahrzeug bezeichnen, das
sich auf der X-Y-Rampe bewegt. Kommt in bestimmten Fällen auch noch die Höhenausdehnung
als Z-Achse mit Speicherung in oberhalb der Rampe vorgeaehenen Räumen hinzu, so
entsteht ein X-Y-Z-Fahrzeug im I-Y-Z-Bahnhof. Alle diese Bewegungen müssen gleichzeitig
in Jeder denkbaren Kombination
mit sshr vielen Behältern ohne gegenseitige
Störung durchgeführt werden können. Die Beförderung in der Z-Achse erfolgt vorteilhaft
mittels aufzugartiger Einrichtungen bekannter Art, die die Paletten mitsamt den
Behältern aufnehmen.
-
Für die Porm der Gleise gibt es viele Möglichkeiten. Eine An näherung
an gewöhnliche Gleisform ist möglich, aber ohne Bedeutung.
-
Erfindungsgemäß können nun die fahrbaren Untersätze mit Fahrwerkrädern
versehen sein, die sich auf Schienen der Bewegungsgleise führen. Diese Räder der
Untersätze können in üblicher Weise mit einfachen Spurkränzen, Jedoch auch, wie
die Räder üblicher Kranfahrwerke mit Doppelspurkranz versehen sein. Die Räder können
aber auch glatt zylindrisch ausgebildet werden, so daß ihre Führung dann durch senkrechte
Führungsleisten an den Schienen erfolgt.
-
Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal sind zur Bewegung und Führung
der fahrbaren Untersätze auf den Bewegungsgleisen Rollgänge geeigneter Art vorgesehen.
-
Eine Besonderheit bilden die zahlreichen Kreuzungspunkte der Längs-
und Quergleise. Es ist nicht möglich, hierfür in bekannter Weise kleine Drehscheiben
zu verwenden, weil größere Behälter von etwa 10 t Ladegewicht eine längliche Form
haben und sich nur auf zwei Paletten auf zwei Quer, gleisen gleichzeitig bewegen
können. Sie dürfen ihre Orientierung in der X-Richtung niemals verlieren. Die Fahrwerksanordnung
der fahrbaren Untersätze müssen also an einem bestimmten Kreuzungspunkt automatisch
Halt machen und sich von der X-Richtung auf die Y-Riehtung bzw. umgekehrt umstellen.
-
Das kann beispielsweise dadurch geschehen, daß erfindungsgemäß die
fahrbaren Untersätze für den Wechsel der Fahrtrichtung an den Kreuzungspunkten der
Bewegungsgleise mit für die verschiedenen Fahrtrichtungen getrennten Fahrwerksanordnungen
versehen sind, die sich gegenseitig bei wechselnder Richtung ablösen können.
-
Es ist nicht nötig, daß die Gleisformen für die X-Richtung und für
die Y-Richtung identisch sind. Sie können erfindungsgemäß in Jeder Hinsicht voneinander
abweichen, was u.U.
-
die Ausbildung der Fahrwerke sehr erleichtert.
-
Dabei können erfindungsgemäß auch völlig unkonventionelle Fahrwerke
vorgesehen werden, wie sie die heutige Technik entwickelt, z.B. Magnetkissen oder
Luftkissen. In diesem Fall bestehen die Fahrwerke für die eine Richtung beispielsweise
aus Rädern üblicher Art, während für die andere Richtung automatisch sich einschaltende
Magnetfelder die fahrbaren Untersätze aus der Führung in den einen Gleisen herausheben
und automatisch in der anderen Richtung bewegen.
-
Es gibt auch noch andere Gleisformen, die bei dem Wechsel der Fahranordnung
zwischen X- und Y-Achse vorteilhaft angewandt werden können. So kann man erfindungsgemäß
die Fahrbahn in beispielsweise der X-Richtung aus festen auf dem Boden verlegten
Tragrollen in kurzer Folge (Rollgang) bilden.
-
Diese werden von den fahrbaren Untersätzen bei der QuerbF wegung überrollt.
Soll der Untersatz aus der Y-Richtung in die I-Richtung übergehen, so werden, sobald
er an einex treuzungspunkt Halt gemacht hat und arretiert worden ist, die Bodenrollen
für die X-Richtung automatisch angehoben und in Drehung versetzt. Der Untersatz
rollt dann mit seinem glatton Boden bzw. mit in den Boden eingefügten Längsbahnen
mit
Führungsleisten von einem Rollen- oder Walzenpaar zum Jeweile
nächsten weiter. Er ist immer von mindestens zwei wenn nicht drei Rollen- oder Walzenpaaren
getragen. Derartige Rolienanordnungen (Rollgänge) haben den Vorteil,daß die Antriebsmotoren
keiner beweglichen, etwa gleitenden Stromzuführungselemente bedürfen und ihre gruppenweise
Steuerung von einem zentralen Automaten her eehr einfach iet.
-
Ein wesentlicher Erfindungsgedanke besteht somit in der automatisierten
X-Y-Rampe bzw. den automatisierten X-Y-Z-bahnhof mit den zugehörigen Y-Y-Untersätzen
(Paletten) und mit den in die Automatisierung einbezogenen Lade- und Entladevorrichtungen
bekannter oder abgewandelter Bauart.
-
Der automatisierte Vorgang beginnt bei der Vormeldung und Errechnung
der zweckmäßigsten Behälteraufstellungen sowohl im Zug wie auch auf den Rampen unter
Berücksichtigung vorhergehender und nachfolgender Beförderungswege und endet kit
der Registrierung aller Behälterstellungen beim Abfahren des Zuges aus dem Bahnhof
als Grundlage für weitere Berechnungen und Meldungen oder Befehle.