DE2226588A1 - Cyanoäthylierung von Aminophenolen - Google Patents
Cyanoäthylierung von AminophenolenInfo
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Description
Dr. Ing. Walter Abitz
Dr. Dieter F. Morf
Dr. Hans-A. Brauns
Dr. Dieter F. Morf
Dr. Hans-A. Brauns
8 München 86, Plenzenauerstr.28 *
31. Mai I972
CASE: 148 988
HOWARD HALL - & COIiPANY,
Greenwich, Connecticut / USA
"Cyanoäthylierung von Aminophenolen"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von N-eyanoäthylierten Aminophenolen.
Es ist bekannt, daß cyanoäthylierte Aminophenole viele nützliche
Eigenschaften haben. Sie können beispielsweise als Zwischenprodukte für die Herstellung vieler nützlicher Polymerisate
und Mischpolymerisate, für die Synthese von Pharmazeut ika etc. verwendet werden.
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Es ist bekannt, daß man Aminophenole durch Umsetzung von
Acrylnitril mit dem Aminophenol in Anwesenheit eines sauren Katalysators, wie Essigsäure, oder in Anwesenheit eines
Kupfersalzes, wie Kupfer-II-Acetat, und vorzugsweise auch
in Anwesenheit eines inerten Lösungsmittels, wie Dioxan, cyanoäthylieren kann. Die bei Anwendung dieses Verfahrens
erzielbaren Ausbeuten sind jedoch oft schlecht, teils wegen der unvollständigen Umsetzung, teils wegen der Bildung von
unerwünschten Nebenprodukten, zu denen manchmal unbestimmte aber merkliche Mengen dxcyanoathyliertes Aminophenol gehören.
-Obwohl das Verfahren für die Herstellung des monocyanoäthylierten Derivates mehr oder weniger befriedigt, ist es
nicht leistungsfähig, wenn die Herstellung des reinen dicyanoäthylierten Produktes erwünscht ist. Schließlich kann
sowohl eine gewisse Cyanoäthylierung der Phenolgruppe als auch der Aminogruppe stattfinden.
Es ist auch bekannt, daß bestimmte basische Katalysatoren, wie Cholin, die Cyanoäthylierung bestimmter aromatischer
Amine wirkungsvoll unterstützen, sie befriedigen jedoch nicht bei der Cyanoäthylierung von Aminophenolen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines verbesserten Verfahrens zur Herstellung N-substitüierter
Derivate von Aminophenolen, insbesondere zur Herstellung von N-cyanoäthylierten Derivaten von o-, m- und p-Aminophenol.
Dieses Verfahren soll auch die Herstellung von entweder mono- oder dicyanoäthylierten Aminophenolen in praktisch reiner
Form oder die Herstellung von Mischungen der beiden in vorbestimmten Verhältnissen ermöglichen. Schließlich gehört es auch
noch zur Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Verfahren so zu gestalten, daß es ein organisches Lösungsmittel oder eine
fremde katalytische Substanz nicht benötigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung li-substituierter
— 2 -
T BAD
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Aminophenole der folgenden Formel:
worin R Wasserstoff oder 2-Cyanoäthyl bedeutet, ist dadurch
gekennzeichnet, daß man Acrylnitril mit einer wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen Salzes eines Aminophenols, das unter
o-, m- und p-Aminophenol ausgewählt wird, vermischt, wobei man die Temperatur der Reatkionsmischung unter etwa 10O0C
hält und danach die Reaktionsmischung neutralisiert, um das. sich ergebende freie N-substituierte Aminophenol freizusetzen.
Die wäßrige Aminophenolat-LÖsung sollte genügend basisch
sein, damit man vollständige Auflösung des Aminophenols erzielt, sie sollte jedoch nicht so basisch sein, daß das
Acrylnitril hydrolysiert wird. Der bevorzugte pH-Wert beträgt daher ungefähr 11,5 bis 12,0.
Die Konzentration der Aminophenolat-Lösung kann je nach Löslichkeit
des im'einzelnen verwendeten Aminophenolates, der
Temperatur der Reaktionsmischung und in Abhängigkeit von anderen Gesichtspunkten schwanken. Im Falle von Kaliumaininophenolaten
zum Beispiel liegt die Konzentration vorteilhafterweise im Bereich zwischen 25 und 40 Gew.-^.
Für die Zwecke der- vorliegenden Erfindung wird gewöhnlich ein
Alkalimetallsalz des Aminophenols, wie das Natrium- oder Kaliumsalz, bevorzugt. Es können jedoch beliebige Salze, die
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in Wasser beträchtlich löslich sind, verwendet werden. Von solchen anderen brauchbaren Salzen seien die Ammoniumsalze
und andere Aminsalze, wie die Mono-, Di- und Trimethylaminsalze,
erwähnt.
Die Konzentration der wäßrigen Aminophenollösung ist vor- .
zugsweise so hoch, wie bequem hergestellt und aufrechterhalten werden kann. Die Reaktionsmischung, insbesondere das Aminophenolsalz,
ist etwas oxydationsempfindlich. Die Umsetzung wird daher vorteilhafterweise unter einer Stickstoff- oder
einer anderen inerten Atmosphäre durchgeführt, um die Bildung gefärbter Nebenprodukte minimal zu halten, dies ist jedoch
kein entscheidendes Merkmal. .
Acrylnitril reagiert exotherm mit dem wasserlöslichen Aminophenolsalz,
selbst bei Temperaturen, die bei etwa 0 0C liegen. Das erfindungsgemäße Verfahren wird daher vorzugsweise so
durchgeführt, daß man das Acrylnitril allmählich zur wäßrigen Lösung des Aminophenolsalzes gibt und dabei - falls nötig das
Reaktionsgefäß kühlt, um die Temperatur unter etwa 100 0C,
vorzugsweise zwischen 10 und etwa 600C, zu halten. Zu rasche
Zugabe des Acrylnitrils kann dazu führen, daß es polymerisiert, was einen Verlust an Reaktionsteilnehmer zur Folge hat und die
Ausbeute an erwünschtem Produkt vermindert.
Unter diesen Bedingungen reagiert das Acrylnitril mit dem wasserlöslichen Aminophenolat glatt und im wesentlichen vollständig.
Palis äquimolare Mengen Acrylnitril und wasserlösliches
Aminophenolsalz umgesetzt werden, ist das sich ergebende Produkt im wesentlichen reines mono-cyanoäthyliertes Aminophenol.
Es findet keine bedeutsame Di-cyanoäthylierung des Aminophenoles statt, bis die Mono-cyanoäthylierung im wesentlichen
beendet ist. Durch Regelung der Acrylnitrilmenge, die zu dem wasserlöslichen Aminophenolat gegeben wird, kann entwe-
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der das mono-cyanoäthylierte oder das di-cyanoäthylierte Derivat
hergestellt werden. Natürlich ist es auch möglich, Mischungen
des mono- und di-substituierten Aminophenols in vorbestimmten Verhältnissen, herzustellen, falls dies gewünscht
wird. Bei der Herstellung des di-cyanoäthylierten Derivates ist ein kleiner Überschuß an Acrylnitril über die stöchiometrisch
erforderliche Menge hinaus vorteilhaft, um sowohl maximale Ausbeute zu gewährleisten als auch die Reaktionszeit
zu verkürzen.
Die bevorzugte Methode des Vermischens der Reaktionsteilnehmer
ist die, das Acrylnitril allmählich entweder kontinuierlich oder in kleinen Anteilen zur Aminophenolat-Lösung zu geben.
Die Temperatur kann dann leicht durch Einstellung der Zugabegeschwindigkeit des Acrylnitrils und/oder durch Kühlen, des
Reaktionsgefäßes gesteuert werden. Es ist nicht notwendig, die Aminophenolatlösung zwecks Einleitung der Reaktion zu
erhitzen, wie es bei den bekannten Verfahren üblich war.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die gewünschte
Umsetzung im wesentlichen vollständig, Nebenreaktionen sind minimal. Bezüglich der Ausnutzung der Ausgangsmaterialien
ist es daher wirtschaftlicher. Darüberhinaus entfällt eine schwierige und teuere Gewinnung von lösungsmitteln oder Beseitigung
von Abfallprodukten in Form von nutzlosen Nebenprodukten.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter veranschaulichen.
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Beispiel. 1
3-(p-Hydroxyanilino)-propionitril
In einem 1 Liter-Dreihals-Kolben, ausgestattet mit Rührer,
Kondensator, Thermometer und Tropftrichter, werden 109 g (1 Mol) p-Aminophenol in 300 ml Wasser suspendiert. Zu dieser
Suspension gibt man 120 g einer 50 $igen Kaliumhydroxydlösung. Man erhält eine klare dunkelgefärbte Lösung mit
einem pH von 11,5 bis 12,5. Dazu gibt man langsam 53 g
(1 Mol) Acrylnitril im Verlauf von 2 Stunden. Während dieser Zugabe steigt die Temperatur auf 500C. Die Reaktionsmischung
wird 3 Stunden lang gerührt, dann gibt man 88 g einer 36 $igen
HCl hinzu. Der pH beträgt dann 7,5. Das Produkt.scheidet sich
zuerst als Öl ab, das sich beim Abkühlen in glänzend schwarze Kristalle (Pp = 860C).umwandelt, Gewicht H2 g (87 # Ausbeute).
Bei dem Produkt handelt es sich um 3-(p-Hydroxyanilino)-propionitril.
3
1
3'-(p-Hydroxyanilino)-dipropionitril
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wird wiederholt, mit der Ausnahme, daß 159 g (3 Mol) Acrylnitril zugegeben
werden. Im Verlauf der Zugabe steigt die Temperatur auf 560C.
Nach der Neutralisation mit Säure trennt sich die Mischung in zwei Schichten, die untere ist ein Öl, das im wesentlichen
aus dem gewünschten Produkt besteht. Dieses Öl wird abgetrennt und mit mehreren Portionen Wasser gewaschen, um Salze
und andere wasserlösliche Verunreinigungen zu entfernen. Das Öl wird dann mit Kristallen des reinen Produktes angeimpft und
abgeschreckt. Falls keine derartigen Kristalle vorhanden sind,
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kann die Kristallisation auch durch andere bekannte Techniken
initiiert werden. Das kristallisierte Produkt liegt in,Porm
eines sehr viskosen Breies vor, der durch Zugabe von ein wenig Isopropanol rührbar und filtrierbar gemacht■wird. Es können
auch andere geeignete Lösungsmittel,' wie Butanol, verwendet werden. Das Produkt wird durch Umkristallisation aus Isopropanol
weiter gereinigt. Man erhält so 128 g Kristalle, die bei 78°C schmelzen. Das Produkt ist 3,3l-(p-Hydroxyanilino)-dipropionitril.
. .
3-(p-Hydroxyanilino)-propionitril
In einem 1 Liter Dreihalskolben, ausgestattet mit Rührer,
Kondensator, Thermometer und Tropftrichter, werden 109 g
(1 Mol) p-Aminophenol in 100 ml Wasser und 200 ml 30 $iger
Trimethylaminlösung suspendiert. Dazu gibt man langsam im
Verlauf von 2 Stunden 1 Mol (53 g) Acrylnitril und rührt die
Mischung weitere 2 Stunden lang. .Der pH der Mischung wird durch Zugabe von 88 g 36 #ige HCl auf 7f5 eingestellt. Es
scheidet sich ein öl ab, das beim Abkühlen auf Raumtemperatur
kristallisiert. Man erzielt eine 80 $ige Ausbeute an 3-(p-Hydroxyanilino)-propionitril-Kristallen,
die bei 860C schmelzen. .
3-{in-Hydroxyanilino)~propionitril
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wird wiederholt, mit
der Ausnahme, daß 109 g m-Aminophenol verwendet werden. Auf diese
Weise erhält man 129 g (80 fo Ausbeute) 3-(m-Hydroxyanilino)-propionitril
als Öl.
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Beispiel· 5
3,3' - (m-Hydroxyanilino) -dipr opiortitr il
In einem, 1 Liter-Dreihalskolben, ausgestattet mit Rührer, Kondensator, Thermometer und Tropftrichter, werden 109 g
(1 Mol) m-Aminophenol in 300 ml Wasser suspendiert, dazu
gibt man 120 g 50 $ige KOH-Lösung. Zur entstandenen klaren
dunklen Lösung (pH =11,5 bis 12,5) gibt man langsam im
Verlauf von 2 Stunden 132 g (2,5 Mol) Acrylnitril. Die Temperatur steigt im Verlauf dieser letzteren Zugabe auf
550C. Die Reaktionsmischung wird weitere 3 Stunden lang
gerührt und der pH durch Zugabe von 88 g 36 $ige HCl auf
7,5 eingestellt. Das Produkt scheidet sich als dunkelgefärbtes Öl ab, Gewicht 213 g. Es handelt sich um
3,3'-(m-Hydroxyanilino)-dipropionitril.
3-(o-Hydroxyanilino)-propionitril
Man wendet das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren an, mit der Ausnahme, daß p-Aminophenol durch o-Aminophenol ersetzt
wird. Man erzielte eine 85 folge Ausbeute an 3-(o-Hydroxy~ anilino)-propionitril (Pp = 1110C).
3,3'-(o-Hydroxyanilino)-dipropionitril)
Man wendet das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren an, mit der Ausnahme, daß p-Aminophenol durch o-Aminophenol ersetzt
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148 988 · . .
wird. Das Produkt^ scheidet sich als öl ab und wiegt 210 g,
sein InfrarotSpektrum zeigt, daß es sich dabei um vollständig
cyanoäthyliertes o-Aminophenol handelt [3i3'-(o-Hydroxyanilino)-dipropionitril].
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Claims (7)
- 31. Mai I972 CASE: 148 988HOWARD HALL AND COMPANYP A I E U I A Ii S P E ff C H E :M). Verfahren zur Herstellung N-cyanoalkylierter ^-Aminophenole der Formel:worin R Wasserstoff oder 2-Cyanoäthyl bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß Acrylnitril mit einer wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen Salzes einer Aminophenol-Verbindung vermischt wird, wobei die Temperatur unter etwa 10O0C gehalten wird und danach die Reaktionsmischung neutralisiert- 10 20985 1/1200wird, um das sich ergebende freie N-substituierte Aminophenol freizusetzen. -
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R-Wässerstoff bedeutet und der verwendete Acrylnitrilanteil der Menge Aminophenolverbindung im wesentlichen äquivalent ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2,· dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur unter etwa 600C gehalten wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R 2-Cyanoäthyl bedeutet und der verwendete Acrylnitrilanteil mehr als zwei Äquivalente der Menge an Aminophenolverbindung beträgt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4» dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur unter etwa 6O0G gehalten wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Aminophenolverbindung ein Kaliumsalz eines Aminophenols verwendet wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Aminophenolverbindung ein Trimethylaminsalz eines Aminophenols verwendet wird.- 11 209851/1200
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