DE2226036A1 - Verwendung von propionsaeure als bakterizid im pflanzenschutz - Google Patents

Verwendung von propionsaeure als bakterizid im pflanzenschutz

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DE2226036A1
DE2226036A1 DE19722226036 DE2226036A DE2226036A1 DE 2226036 A1 DE2226036 A1 DE 2226036A1 DE 19722226036 DE19722226036 DE 19722226036 DE 2226036 A DE2226036 A DE 2226036A DE 2226036 A1 DE2226036 A1 DE 2226036A1
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Germany
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propionic acid
bactericide
plant protection
untreated
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DE19722226036
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Rainer Dr Hamm
Bernhard Dipl Ing Dr Hesse
Friedrich Dipl Ing Dr Loecher
Ernst-Heinrich Dr Pommer
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BASF SE
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BASF SE
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N37/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having three bonds to hetero atoms with at the most two bonds to halogen, e.g. carboxylic acids
    • A01N37/02Saturated carboxylic acids or thio analogues thereof; Derivatives thereof

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
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Description

Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
Unser Zeichen: O.Z. 29 182 Sws/Wil
6700 Ludwigshafen, 26.5^1972 Verwendung von Propionsäure als Bakterizid im Pflanzenschutz
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Propionsäure zur Bekämpfung pflanzenpathogener Bakterien im Pflanzenschutz.
Die Verwendung von Salzen der Propionsäure als Konservierungsmittel für Brot ist bekannt; es handelt sich hierbei im wesentlichen um die Bekämpfung von Schimmelpilzen und des Bakteriums Bacillus mesentericus, welches das sogenannte Padenziehen des Brotes verursacht.
Es ist ferner bekannt, Propionsäure zur Konservierung von feuchtem Getreide, Futtermitteln oder Fischmehl zu verwenden. Ferner ist die Verwendung von Propionsäure als Silierhilfsmittel bei der Silierung von Grünfutter bekannt. In allen diesen Fällen wird die Propionsäure bei der Konservierung von toten organischen Stoffen verwendet, bei denen die Frage der Verträglichkeit, insbesondere die Frage der Phytotoxicität, d. h. die Frage der-Verträglichkeit der lebenden Pflanzen,.keine Rolle spielt. Durch diese bekannten Anwendungen wird die Anwendung der Propionsäure bei lebenden Organismen, insbesondere bei lebenden Pflanzen nicht nahegelegt.
Es 1st ferner bekannt, Hexachlorophen, Sorbinsäure oder die Natrium- oder Calciumsalze der Propionsäure als Konservierungsmittel zu verwenden. Ihre fungizide Wirkung im Pflanzenschutz ist jedoch schlecht.
Es wurde gefunden, daß bei der Verwendung von Propionsäure zur Bekämpfung pflanzenpathogener Bakterien eine bessere bakterizide Wirkung als mit den bekannten Konservierungsmitteln erzielt wird.
Die Pflanzenverträglichkeit der Propionsäure ist überraschend gut; Kirschen, Gurken und Bohnen vertragen l#ige (Gew.^) Spritz-
258/72 -2-
309851/1118
- 2 - O.Z. 29 l82
konzentrationen in Wasser ohne Anzeichen von Pflanzenschädigungen.
Die Anwendungskonzentrationen betragen, unter Zugrundelegung einer Ausbringmenge von 1000 bis 2000 Liter Wasser je Hektar Fläche, 0,j5 bis 1 Gew.% Propionsäure in Wasser.
Die Propionsäure 1st beispielsweise gegen Bakterien aus folgenden Gattungen wirksam: Erwinia, Pseudomonas und Xanthomonas; im einzelnen sind zu nennen: Erwinia carotovora, E. amylovora, E. Phytophthora, E. tracheiphila; Pseudomonas cerasi, Ps. raorsprunorum, Ps, syrlngae, Ps. tabaci, Ps. solanacearum, Ps. lachrymansj Xanthomonas citri, X. phaseoli, X. vesicatoria, X. oryzae.
Die Propionsäure kann beispielsweise in folgenden Pflanzenkulturen angewendet werden· Äpfeln, Birnen, Kirschen, Zitrus, Mais, Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, Kartoffeln, Tomaten, Tabak.
Die Anwendung erfolgt in der Weise, daß die Pflanzen mit der Propionsäure, vorzugsweise in Form ihrer wäßrigen Lösung, besprüht oder bespritzt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die erfindungsgemäße Verwendung der Propionsäure und zeigen ihre Überlegenheit über bekannte Konservierungsstoffe.
Beispiel 1
In 200 Milliliter einer wäßrigen Bakteriensuspension, die je
Milliliter 10 Erwinia amylovora - Bakterienkeime enthält, werden aus Kartoffelknollen der Sorte "Holländer Erstlinge" ausgestanzte Kartoffelgewebe-Zylinder mit einem Durchmesser von 15 mm und einer Höhe von ebenfalls 15 tnm eingelegt. Zu der Bakteriensuspension werden die zu prüfenden Bakterizide in solchen Mengen gegeben, bis die Bakteriensuspension 0,2 bzw. 0,4 % (Gew.%) der in der Tabelle angegebenen Wirkstoffe enthält. Nach 90minütiger Einwirkungszeit werden die Kartoffelgewebe-Zylinder aus derr Bakterien-Wirkstoffgemisch herausgenommen, in großen Petrischalen auf feuchtes Filtrierpapier aufgesetzt und anschließend bei 26°C
3 0 9 8 5 1/1118 -3-
- 3 - O.Z. 29 182
36 Stunden lang bebrütet. Nach dieser Zeit ist das Kartoffelgewebe bei den unbehandelten Kontrollen mindestens zu 75 % durch den Angriff des Bakteriums Erwinla amylovora zerstört worden. Das zerstörte Gewebe wird durch leichtes Abspülen unter fließendem Wasser von dem nicht angegriffenen Gewebe entfernt. Das Ausmaß der Gewebezerstörung entspricht der Gewichtsabnahme. Die Wirksamkeit der geprüften Wirkstoffe wird an Hand der Gewichtsverluste in ^-Werten angegeben, wobei der Umfang der Zerstörung des Kartoffelgewebes bei der unbehandelten Kontrolle als Bezugsgröße (= 0 % Wirksamkeit) herangezogen wird.
Wirkstoff Anwendungs-
konzentration
... %
Gewichts
abnahme
. . . %
Wirksamkeit
• · ·
(unbehandelt
= 0) 1
Propionsäure 0,2
0,4
35
0
54
100
Hexachlorophen
(Vergleichsmittel)
0,2
0,4
73
72
5
7
Sorbinsäure
(Vergleichsmittel)
0,2
0,4
76
58
2
25
Na-Propionat
(Vergleichsmittel)
0,2
0,4
72
71
7
8
Ca-Propionat
(Vergleichsmittel)
0,2
0,4
74
76
4
2
Kontrolle
(unbehandelt)
77 0
Beispiel 2
Blätter von Gurkenpflanzen der Sorte "Chinesische Schlangen" wurden mit 0,1, 0,2 und 0,4#igen wäßrigen Propionsäure-Lösungen oder Natrium- oder Calciumpropionat-Lösungen gründlich besprüht. 6 Stunden nach der Behandlung wurden die Blätter künstlich mit dem Erreger der Gurkenblattfleckenkrankheit Pseudomonas lachrymans infiziert. Die hierfür verwendete Bakteriensuspension enthielt 10 Keime je Milliliter. Nach der Infektion wurden die Gurkenpflanzen zusammen mit den unbehandelten, jedoch infizierten Kontrollpflanzen bei einer Temperatur von 260C in eine Kammer mit sehr hoher Luftfeuchte gestellt. Vier Tage später traten die Krankheitssymptome auf den unbehandelten Gurkenpflanzen so stark in Erscheinung, daß der Versuch ausgewertet werden konnte,
3 0 9 8 51/1118 "4"
- 4 - O.Z. 29 182
Anwendungs-
konzentration
... fo
2226036
Ausmaß des Bakterien
befalls auf den
Blättern
Propionsäure 0,1
0,2
0,4
2
1
0
Na-Propionat
(Vergleichsmittel)
0,1
0,2
0,4
5
5
4
Ca-Propionat
(Vergleichsmittel)
0,1
0,2
0,4
5
5
4
Kontrolle
(unbehandelt)
- 5
0 = kein Bakterienbefall (keine Blattflecken), abgestuft bis 5 = gesamte Blattfläche mit Blattflecken bedeckt.
-5-309851/1118

Claims (2)

- 5 - O. Z. 29 182 Patentansprüche
1. Verwendung von Propionsäure zur Bekämpfung pflanzenpathogener Bakterien.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Propionsäure in Form ihrer wäßrigen Lösung verwendet.
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
Jkr
309851/1118
DE19722226036 1972-05-29 1972-05-29 Verwendung von propionsaeure als bakterizid im pflanzenschutz Pending DE2226036A1 (de)

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DE19722226036 DE2226036A1 (de) 1972-05-29 1972-05-29 Verwendung von propionsaeure als bakterizid im pflanzenschutz
GB2510973A GB1421615A (en) 1972-05-29 1973-05-25 Propionic acid as bactericide in plant protection
DD17108073A DD103138A5 (de) 1972-05-29 1973-05-25
DK292873A DK129554B (da) 1972-05-29 1973-05-28 Bekæmpelse af plantepatogene bakterier.
NL7307488A NL7307488A (de) 1972-05-29 1973-05-29

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DD (1) DD103138A5 (de)
DE (1) DE2226036A1 (de)
DK (1) DK129554B (de)
GB (1) GB1421615A (de)
NL (1) NL7307488A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3220233A1 (de) * 1982-05-28 1983-12-01 Euflor GmbH für Gartenbedarf, 8000 München Verfahren zur hemmung des wachstums von mikroorganismen bei der lagerung feuchter duengemittel

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DE102006045505A1 (de) * 2006-09-27 2008-04-03 Lanxess Distribution Gmbh Mittel zur Behandlung und/oder Vorbeugung des Feuerbrands
CL2009000300A1 (es) * 2008-02-15 2010-09-10 Lanxess Distrib Gmbh Formulacion que comprende sales de calcio y sales de formiatos mas un acido organico con un pka entre 2y 6; usos y metodos que emplean esta formulacion para combatir el tizon provocado en plantas por la bacteria erwinia amylovora.
DE102010008504A1 (de) 2010-02-18 2011-08-18 Lanxess Distribution GmbH, 40764 Nanoskaliges Silber enthaltende Mittel
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GB1421615A (en) 1976-01-21
DK129554C (de) 1975-03-24
DD103138A5 (de) 1974-01-12
DK129554B (da) 1974-10-28
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