DE2215942C3 - Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan

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DE2215942C3 DE19722215942 DE2215942A DE2215942C3 DE 2215942 C3 DE2215942 C3 DE 2215942C3 DE 19722215942 DE19722215942 DE 19722215942 DE 2215942 A DE2215942 A DE 2215942A DE 2215942 C3 DE2215942 C3 DE 2215942C3
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chlorine
chloride
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cyanogen chloride
silica gel
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Friedhelm Dipl.-Chem.Dr. 6454 Grossauheim; Heimberger Werner Dipl.-Chem.Dr. 6450 Hanau; Schreyer Gerd Dipl.-Chem.Dr. 6454 Großauheim Geiger
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Evonik Operations GmbH
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Deutsche Gold und Silber Scheideanstalt
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Description

Die beiden Adsorptionsstufen bestehen aus be-
Bei der Herstellung von Chlorcyan aus Chlor und kannten Fülltürmen mit üblichen Abmessern. So Cyanwasserstoff, treten unangenehme Reaktionen zeigte sich, daß ein Turm von 1 m Länge und wie Friedel-Crafts-Reaktionen oder Polymerisationen 20 100 mm Durchmesser, der eine Füllung von 5 kg auf, die neben einer Verminderung der Ausbeute zu Silicagei enthielt, 45 Stunden bei einem stündlichen Verfärbungen sowie Verstopfungen in Leitungen und Durchsatz von 8,3 kg Chlor einwandfrei arbeitete. Ventilen führen. Erst nach dieser Zeit, d. h. nach dem Durchsatz von
Der Grund für diese Störung war unbekannt, um 370 kg Chlor, erschienen Eisenspuren in dem nachso mehr, als flüssiges Chlor keinerlei derartige as geschalteten zweiten Turm (mit den gleichen AbSchwierigkeiten bei seiner Verwendung in Reaktionen messungen). Dieser Turm war mit Hexachlorbutadien wie z. B. Chlorierung von Kohlenwasserstoffen gefüllt. Die Füllung des ersten Turms wurde mit verzeigte. Hier betrug zwar der Gehalt an nichtflüchtigen dünnter Salzsäure in bekannter Weise regeneriert. Verbindungen des durch eine Adsorption mit Silica- Aus dem 2. Turm wurden laufend Proben entnomgel oder gelförmigem Calciumsilikat gereinigte· 30 men und — nach Ansäuern — in üblicher Weise mit Chlors noch 0,001 Gew.-°/o; aber es herrschte die Rhodanid auf Eisenspuren untersucht. Da auf Ansicht, daß diese Mengen an nichtflüchtigen Ver- schwächste Rotfärbung titriert wurde, konnten die bindungen nicht verdampfbar und deshalb nicht im ersten Spuren Eisen sofort festgestellt und der gasförmigen Chlor anwesend seien. 1. Turm abgeschaltet werden.
Um so überraschender war es, als nun gefunden 35 Der technische Fortschritt des erfindungsgemäßen I wurde, daß die genannten Störungen bei der Ver- Verfahrens liegt in der Störungsfreiheit der Reaktion,
I wendung von gasförmigem Chlor auf den Gehalt an bei der gasförmiges Chlor verwendet wird. So zeigte
I Spuren von dampfförmigem Ferrichlorid zuriickzu- sich bei der Herstellung von Chloicyan aus Chlor
I führen waren. Das erklärte auch, warum alle bisher und Cyanwasserstoff, daß die Reaktion noch nach
I angewandten Maßnahmen, diese Nebenreaktionen zu *o 600 Std. störungsfrei lief, im Gegensatz zu den bis-
I unterdrücken, versagt hatten, wie ζ B. die mehr- herigen Verfahren, bei denen als längste Fahrdauer
I fachen Destillationen der flüssigen Ausgangsstoffe, 60 bis 80 Std. gefunden wurden. Danach mußte das
I um ihren Reinheitsgrad vor Einsetzen in die Reak- gesamte System wegen verstopfter Leitungen abge-
I tion zu erhöhen. schaltet werden.
I Es wurde gefunden, daß sich also Nebenreaktionen 45 Zwar ist es nach der DT-AS 1202 766 bekannt,
I bei Verwendung von gasförmigem Chlor bei Her- Chlorgas zur Entfernung flüchtiger organischer
I stellung von Chlorcyan vollkommen vermeiden Chlorverbindungen über bestimmte Adsorptionsmittel
I lassen, wenn ein Chlor mit einem Gehalt an Fern- wie Montmorillonit, Silicagei und andere zu leiten.
I chlorid, das in bekannter Weise durch Adsorption Diese adsorptive Reinigung findet aber in schmiede-
I über Silicagei, Watte, Bimsstein oder Montmorillonit 5° eisernen Asorbern statt, d. h., das anfallende Chlor-
I gereinigt wird, verwendet wird. gas war nicht frei von Ferrichlorid, vor allem nicht,
|: Die Adsorptionsmittel werden bevorzugt in Men- da es als feuchtes Gas, das bekanntlich Eisenlegie-
I gen von 0,5 bis 0,7 Gewichtsteilen auf 1 Gewichtsteil rangen noch zusätzlich angreift, durchgeleitet wurde.
I gasförmiges Chlor eingesetzt. Das nachfolgende Beispiel erläutert das Verfahren
I Bei einer besonders wirkungsvollen Ausführung, 55 noch weiter.
I die sich für eine kontinuierliche Durchführung eignet, .
I wird hinter dem Adsorptionsturm, der gegebenenfalls Beispiel
I mit weiteren Adsorptionstürmen in Serie geschaltet Bei der Herstellung von Chlorcyan werden Chlor-
I sein kann, eine zweite Adsorptionsstufe angeordnet, gas und Cyanwasserstoffgas in etwa molarem Ver-
I die mit Hexachlorbutadien bzw. hochsiedenden 60 hältnis über einen mit Kontaktstoffen gefüllten Re-
|. Fluorkohlenwasserstoffen, z.B. Perfluorkerosenen, aktorgegeben.
I gefüllt ist. Die zweite Stufe dient als Kontrollstufe Der Umsatz zu Chlorcyan und Chlorwasserstoff
; für die erste Adsorptionsstufe und fängt bei begin- erfolgt hierbei bei etwa 450 bis 5100C. Bei einer
5 nender Erschöpfung der ersten Stufe die geringsten Belastung des Reaktors mit 8,3 kg Chlor und 3,1 kg
■ Spuren des Ferrichlorids vor Eintritt in das Reak- 65 Cyanwasserstoff erhält man schon nach etwa 72 Be-
j tionsgefäß ab. Bei beginnender Erschöpfung kann der triebsstunden Druckanstieg im Reaktor. Nach etwa
ι Adsorptionsturm sofort abgeschaltet bzw. bei Serien- 100 Betriebsstunden muß abgestellt werden, weil der
: schaltung kann das Verfahren auf einen frischen Reaktor verstopft ist. Beim Öffnen des Reaktors am
"M
Gasausgang stellt man als Ursache der Verstopfung eine gelbbraune Kristallmasse fest, die am Ausgang der Rohrbündel zu wachsen anSng und dann den ganzen Dom belegt Das Produkt wird durch Analyse und Geruch als Cyanurchlorid identifiziert. Es ist bekannt, daß Eisen(HI)-Chlorid bei der Umsetzung von Chlorcyan zu Cyanurchlorid als Katalysator wirkt Bei Vorschalten eines Turmes mit 5 kg Silicagel, der bei der Belastung von 8,3 kg/h alle 45 Std. gewechselt wird, kann der Reaktor über 1000 Betriebsstunden störungsfrei gefahren werden.
Das Silicagel läßt sich durch Auswaschen mit verdünnter Salzsäure und Wasser und anschließendes Trocknen regenerieren.

Claims (1)

  1. Adsorptionsturm umgeschaltet werden. Die Strö-
    Patentanspruch: mungsgeschwindigkeit des Chlors braucht dabei nicht
    geändert zu werden, im Gegensatz zu dem Verfah-
    Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan aus ren der belgischen Patentschrift 6 36 311. in dieser gasförmigem Chlor und Cyanwasserstoff in Ge- 5 Patentschrift, bei der flüssiges Chlor — wie oben genwart von Kontaktstoffen, dadurch ge- gesagt — mit Silicagei oder gelförmigem Calciumkennzeichnet.daßdie Umsetzung mit einem silikat von schwerflüchtigen Verbindungen bis herab gasförmigem Chlor durchgeführt wird, das völlig zu 0,001 Gew.-% befreit wird, ist die Strömungsfrei von Fern-.hlorid, und zwar durch die in geschwindigkeit des Chlors durch den Adsorptionsbekannter Weise durchgeführte adsorptive Rei- io turm vom jeweiligen Gehalt an Verunreinigungen nigung über Silicagei, Watte, Bimsstein oder abhängig.
    Montmorillonit ist. Wird also das gasförmige Chlor zur Herstellung
    von Chlorcyan verwendet, so braucht bei dem vorliegenden Verfahren bei einer stärker verunreinigten
    15 Chlorcharge nicht das gesamte Verfahren verlangsamt zu werden.
DE19722215942 1972-04-01 1972-04-01 Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan Expired DE2215942C3 (de)

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BE6044082A BE797640A (fr) 1972-04-01 1973-03-30 Procede pour empecher des reactions secondaires lors d'utilisatiion de chlore sous forme de vapeur
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