DE2212350B2 - Eine Füllung enthaltender Hohlfaden aus transparentem Kunststoff - Google Patents
Eine Füllung enthaltender Hohlfaden aus transparentem KunststoffInfo
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Description
15
Die Erfindung betrifft einen eine Füllung enthaltenden
Hohlfaden aus transparentem Kunststoff, der gegebenenfalls voneinander abgetrennte zellenartige Hohlräume
aufweist.
Aus der DT-PS 736 321 sind Verbundfäden bekannt,
die aus einer gefärbten Kernkomponente und einer durchsichtigen Hüllenkomponente bestehen.
Aus der US-PS 3 015 873 in ein zwei- oder mehrschichtiger,
aus verschiedenen verspinnbaren, gegebenenfalls transparenten Kunststoffen bestehender Hohlfaden
bekannt, der Hohlräume in Form von Zellen aufweisen kann deren Wände aus einem schaumartigen
Material bestehen, wobei die Zellen z. B. aus wasserabsorbierenden Stoffen, Arzneimitteln, Fetten, mikroporösen
Feststoffen od. dgl- bestehende Füllungen enthalten können. Derartige aus Schk.itmateriilien bestehende
Kunstfäden sollen, insbesondere, wenn sie Zellen aufweisen, auf Grund ihrer Naturfasern ähnlichen
Struktur verbesserte mechanische Eigenschaften, wie z. B. Zugfestigkeit und Seitensteifheit, aufweisen. Diese
Mehrschicht-Hohlfäden sind verhältnismäßig schwierig herstellbar und zeigen einen verhältnismäßig komplizierten
Aufbau; vor allem aber bestehen alle ihre Zeilwände bzw. (falls keine Zellen vorliegen) ihre Innenjchicht,
zwangsläufig durch ihr Herstellungsverfahren bedingt, aus einem verschäumten Kunststoff mit Zellenstruktur,
welcher die Transparenz der Faser beeinträchtigt, auch ist die Innenoberfläche der Zellen infolgedessen
unregelmäßig, was ebenfalls für die Dicke der Zellwände bzw. der Innenschicht zutrifft. Infolgedessen
würde ein derartiger, einen Farbstoff enthaltender Hohlfaden wenig vorteilhafte optische Eigenschaften
«ufweisen. Hierzu kommt, daß das Licht durch 2 Schichten von Materialien, welche unterschiedliche
physikalische Eigenschaften aufweisen, hindurchtritt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen eine Füllung enthaltenden Hohlfaden aus transparentem
Kunststoff bereitzustellen, welcher einfach herstellbar ist und außergewöhnliche Farbeffekte aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Füllung aus Stoffen besteht, die einen temperaturabhängigen
reversiblen oder irreversiblen Farbumschlag zeigen.
Die Füllung kann einen reversiblen Farbumschlag zeigen, d. h. bei Erhöhung oder Erniedrigung der Temperatur
tritt der ursprünglich besiehende farblose oder farbige Zustand auf, oder einen irreversiblen Farbumschlag
zeigen, d. h. eine bei einer bestimmten Temperatür einmal entstandene Farbe bildet sich — zumindest
in einem Zeitraum, der für die jeweilige technische Anwendung maßgebend ist — nicht mehr zurück. Vorzugsweise
besteht die Füllung aus cholesterinischen flüssigen Kristallen. Derartige flüssige Kristalle zeigen
einen reversiblen temperaturabhängigen Farbumschlag.
Derartige flüssige Kristalle sind dem Fachmann wohlbekannt; sie werden auch als »mesomorphe Ver
bindungen « bezeichnet (vergleiche G. W. G r a y, »Mo
lecular Structure and the Properties of Liquid Cry stals«. 1962. Acedemic Press, New York, N. Y.). Beispiele
für cholesterinische flüssige Kristalle sind z. B. Chole
sterylpropionat, -oleat, -nonanoat und OleylcholesterylcarbonaL
Eine Füllung mit irreversiblem Farbumschlag kann aus solchen nicht mesomorphen organischen oder an
organischen Verbindungen und deren Gemischen bc stehen, die gegebenenfalls im Gemisch mit üblichen
Farbstoffen und/oder Pigmenten vorliegen können,
welche durch eine lemperaturbedmgie Phasenumwandlung
ihre Farbe verändern. Beispiele für derart!, monotrope Phasen mit temperaturabhängigen irreversiblem
Farbumschlag sind Salze von Kupfer. Kobjl· Nickel, Chrom, Molybdän, Vanadium und Uran u. d^·
welche nach Wärmeeinwirkung infolge Änderung ihu-r Kristallstruktur, Abgabe von Wasser, Kohlendioxid.
Ammoniak u.dgl. ein- oder mehrfach ihre Farbe wen
sein.
Beispielsweise zeigt NH4VO3 bei 15O0C einen l>-,
schlag von weiß nach braun und bei 1700C von bru:jr
nach schwarz. Man kann aber auch irreversibel einj.'f
stellte Flüssigkristalle als Füllung verwenden.
Die Füllung zeigt einen Farbumschlag insbesondere im Temperaturbereich von etwa —50" bis etv. ;-
+ 2500C.
Der erfindungsgemäße Hohlfaden weist vorzugswe:
se einzelne durch Schweißverbindungen voneinander abgetrennte, zellenartige Hohlräume aus, die gegebenenfalls
nur teilweise die Füllung, gegebenenfalls im Form einer Paste enthalten. Die Füllung kann aber
auch zusätzlich andere Stoffe, wie z. B. Farbstoffe und/oder Pigmente enthalten, wobei die Füllung der
einzelnen Kammern farblich und/oder von der Zusammensetzung her gleich oder verschieden sein kann.
Die erfindungsgemäßen Hohlfaden können als sol
ehe oder in Form von verdrillten Bündeln, Geweben und Gewirken, gegebenenfalls zusammen mit üblichen
Fasern, vielseitig verwendet werden.
So können sie beispielsweise, wenn sie eine Füllung mit reversiblem Farbumschlag enthalten, in Textilien
für Bekleidungszwecke verwendet werden, wo sie einen überraschenden ästhetischen und besonderen
modischen Effekt zeigen, wenn man zu ihrer Füllung ein flüssiges Kristall auswählt, das innerhalb eines relativ
engen Temperaturbereiches, beispielsweise von etwa 0° bis etwa 400C, bei einer gewünschten bestimmten
Temperatur einen reversiblen Farbumschlag aufweist. Durch Kombination von Hohlfaden in Textilien,
welche bei einer bestimmten Temperatur farblich unterschiedliche oder farblich gleichartige Füllungen aufweisen,
die jedoch einen Farbumschlag bei unterschiedlichen Temperaturen aufweisen, wird dieser Effekt
noch verstärkt. Ähnliches gilt für Hohlfäden mit einer
Füllung aus einem Gemisch von z. B. zwei oder mehreren verschiedenen flüssigen Kristallen — gegebenenfalls
im innigen Gemisch mit üblichen, mit den flüssigen Kristallen verträglichen Farbstoffen und/oder Pigmenten
— die bei jeweils unterschiedlichen Temperaturen einen reversiblen Farbumschlag zeigen, wobei bei geeigneter
Wahl der flüssigen Kristalle in einem bestimm-
len Temperaturbereich ein zweifacher Farbumschlag
unter Bildung von Misch- b/w. Additionsfarben auftreten
kann.
Je nach Temperatur der Umgebung, in der sich der Träger eines Kleidungsstückes aus einem derartigen
Textil befindet, wechselt dieses nach geeigneter Wahl der Fadenfüllung, gegebenenfalls mehrfach, seine Farbe;
z. B. ein Badeanzug, je nachdem sein Träger sich im
Schatten, im Wasser oder in der Sonne befindet.
Einen ännlichen Effekt zeigen auch zumindest teilweise
aus den erfindungsgemäßen Hohlfäden bestehende Gewebe, die als Lampenschirme Verwendung finden,
wobei die Wärmeentwicklung des Beleuchtungskörpers der den Farbwechsel auslösende Faktor ist,
oder die als Wandverkleidungen, wie Tapeten oder Bodenbeläge verwendet werden können, wobei der Temperaturunterschied
zwischen Tag und Nacht oder zwischen den Jahreszeiten die Farbveränderung(en) bewirkt,
wenn man z. B. flüssige Kristalle, die bei einer geeigneten Temperatur einen reversiblen Farbumschlag
zeigen, als Füllung auswählt
Eine weitere Anwendung der erfindungsgemäßen Hohlfäden ist die optische Temperatura'izeige bei verschiedenartigsten
Vorrichtungen zur Temperaturmessung oder an solchen Vorrichtungen oder Gebracuhsgegenständen
bei bzw. in denen Wärme bzw. Kälte auftritt; /. B. können sie für Temperaturmeßstäbe für Gelränke
und Speisen, wie Cocktail-Sticks, Getränkequirls, für Etiketten oder Überzüge u.dgl. für Getränkebehälter
wie Flaschen oder Kannen, z. B. als Tee- 3c und Kaffeewärmer, ferner als Eiwärmer usw. oder auch
in der Technik als Rohrverkleidung mit optischer Temperaturanzeige usw. Anwendung finden, wobei sie. falls
tie eine Füllung mit irreversiblem Farbumschlag enthalten, vorwiegend Teile von Gegenständen zum einmaligen
Gebrauch sind.
Eine besonders bevorzugte Verwendung finden die erfindungsgemäßen Hohlfäden, die allgemein einen beliebigen
Querschnitt aufweisen können, wenn sie flach ausgebildet sind und einen rechteckigen Querschnitt
aufweisen, als Sicherheitsstreifen in Banknoten und Dokumentenpapieren, da es für den Falscher äußerst
schwierig ist, einen derartigen Sicherheitsstreifen, der bei einer wahlweise bestimmbaren Temperatur einen
bestimmten reversiblen Farbumschlag zeigt, nachzuahmen. Das den Sicherheitsstreifen bildende Hohlfaden-Stück
kann hierbei zweckmäßigerweise zwei oder mehrere Kammern aufweisen, die jeweils mit unterschiedlichen
Füllungen versehen sind, die bei unterschiedlichen Temperaturen einen ganz bestimmten reversiblen
Farbumschlag zeigen. Ein derartiger Sicherheitsstreifen ermöglicht es, auf verhältnismäßig einfache Weise mittels
einer beliebigen Wärme- oder Kältequelle, z. B. durch Reiben mit der Hand, Fälschungen schnell und
sicher zu erkennen.
Der Erfindungsgegenstand wird an Hand der Zeichnungen
näher erläutert.
Abb. la und Ib zeigen im Querschnitt schematisch
einen runden bzw. rechteckigen erfindungsgemäßen Hohlfaden (2) mit dem Hohlraum (I), in dem sich die
Füllung befindet;
A b b. 2 stellt einen Längsschnitt entlang der Linien
AB der A b b. la und Ib dar; man erkennt die durch
Schweißverbindungen 3 unterteilten zellenartigen Hohlräume 1 des Fadens, in denen sich die Füllung befindet.
Das Herstellungsverfahren der erfindungsgemivBer
Hohlfäden unterscheidet sich von bekannten Verfahren zur Herstellung von z. B. Schläuchen sehr geringen
Durchmessers, die im medizinischen Bereich oder bei der Ummantelung von Drahtlitzen sehr geringen
Durchmessers verwendet werden, dadurch, daß während der Bildung der Hohlfaser durch Extrusion in bekannter
Art durch eine Ringdüse seh· kleinen Öffnungsdurchmessers mittels einer Inriendüse unter
Druckanwendung die sich bildenden Hohlfäden mit der Füllung gefüllt werden.
Bei der Herstellung des Hohlfadens durch Extrusion bei einer vom Material abhängigen Temperatur, /.. B.
bei 1600C, erfolgt die Kühlung der Extruderdüse in bekannter
Art, z. B. von außen durch ein Kühlmittel wie z. B. Kühlwasser, welches gleichzeitig als Gleitschicht
zwischen Fadenoberfläche und äußerer Wandung der Extruderdüse dient. Die Extruderdüse kann aber auch
in bekannter Weise von innen gekühlt werden, indem durch in ihr angebrachte Kanäle u.dgl. Kühlmittel geleitet
wird.
Falls — was von den als Füllung verwendeten speziellen Substanzen und ihrer Temperaturbeständigkeit
abhängt — eine Kühlung der Fülldüse die im Inneren des sich bildenden Hohlfadens angeordnet ist, erforderlich
ist. kann die Fülldüse mit einem Kühlsystem versehen und gekühlt werden. Man kann aber an Stelle dessen
oder auch zusätzlich die als Füllung einzubringende, vorteilhafterweise in pastöser Form vorliegende
Substanz selbst auf die notwendige Temperatur, z. B. + 1°C, kühlen.
Der Bereich des sich bildenden, noch plastischen Hohlfadens in dem die Füllung eingebracht wird, weist
einen wesentlich größeren Durchmesser auf als die Extruderdüse, die den endgültigen Durchmesser des Hohlfadens
bestimmt. Dieser größere Bereich ist notwendig, da die Innendüse nicht beliebig klein ausgebildet werden
kann, andererseits aber auch ausreichend Platz für den kontinuierlichen Transport und die ständige Kühlung
der Füllsubstanz vorhanden sein muß.
Der die Extruderdüse verlassende, mit der Füllung versehene Hohlfaden wird in bekannter Weise weiter
abgekühlt, z. B. durch ein Wasserbad geführt. Mit einem synchron geschalteten Schweißstempel wird,
z. B. thermisch, der gefüllte Hohlfaden in zellenartige
Hohlräume beliebiger Größe unterteilt. Diese Unterteilung ist insbesondere bei Hohlfäde/i relativ großen Innendurchmessers
notwendig, um ein Auslaufen der Füllsubstanz, z. B. der Flüssigkristalle, zu verhindern,
wenn der Hohlfaden im Verlauf von Verarbeitungsverfahren auf eine beliebigs Länge beschnitten werden
soll.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentansprüche:I. Eine Füllung enthaltender Hohlfaden aus transparentem Kunststoff, der gegebenenfalls voneinander abgetrennte zellenartige Hohlräume aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung aus Stoffen besteht, die einen temperaturabhängigen reversiblen oder irreversiblen Farbumschlag zeigen.Z Hohlfaden nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung zusätzlich Farbstoffe und/oder Pigmente enthält
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- 1973-03-14 JP JP48030461A patent/JPS4912875A/ja active Pending
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