DE2209098B2 - Verfahren zur Behandlung von Aldehyde enthaltenden Gasen oder Lösungen - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von Aldehyde enthaltenden Gasen oder LösungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Aldehyde enthaltenden Gasen oder Lösungen,
bei dem die Aldehyde mit einem Sulfit umgesetzt werden.
Insbesondere der Aldehyd Formaldehyd findet weite Verwendung als Ausgangsmaterial für die
Herstellung von ven "hiedenen Kunststoffen, wie PoIy-
;icetalharzen, Harnstoffharzen, Phenolharzen u. dgl. Dieser Stoff dient auch als Aasgan^material für die
Herstellung verschiedener Chen.ik alien oder als Mittel zur Behandlung und Appretierung von Fasern. Bei der
Herstellung von Formaldehyd als Ausgangsmaterial erfolgt die Gewinnung jedoch nicht vollständig. Das
gleiche gilt für die Verwertung des Formaldehyds in der verarbeitenden Industrie. Daher wird der
Formaldehyd in den meisten Fällen gewöhnlich als Abgas oder als verdünnte Lösung verworfen. Da
Formaldehyd eine sehr toxische Substanz ist, ist es aus Umweltgründen erforderlich, dessen Verwerfung
unter Kontrolle zu hallen.
Was die anderen Aldehyde betrifft, so ist z. B. der Acetaldehyd ein wichtiger Stoff als Ausgangsmaterial
für die Herstellung von Essigsäure oder Pciessigsäure. Acrolein ist weiterhin eine wichtige Substanz, die
beispielsweise als Zwischenprodukt für die Herstellung von Acrylsäure oder als Ausgangsmatcrial für die
Herstellung von Kunststoffen dient. Die Toxizitäten dieser Stoffe entsprechen derjenigen des Formaldehyds.
Daher müssen bei der Handhabung und Verwerfung dieser Aldehyde die gleichen Vorsichtsmaßnahmen
eingehalten werden wie bei Formaldehyd.
Zur Behandlung von Formaldehyd enthaltenden Abgasen sind bereits einige Verfahren, wie die Absorption
in Wasser, eine katalytische Oxydationszersetzung unter Verwendung eines Platinkatalysators
oder die Ammoniakabsorption, bekannt. Die katalytische Oxydationszersetzung baut auf der Zersetzung
des Formaldehyds zu harmlosem Kohlendioxid und Wasser auf. Diese Methode kann als ideales Verfahren
zur Behandlung von Formaldehyd bezeichnet werden. Aufgrund der Notwendigkeit der Verwendung von
teuren Katalysatoren sowie von Brennstoffen zum Erhitzen stellt dieses Verfahren jedoch keine wirtschaftliche
Methode dar.
Die Wasserabsorptionsmeihode wird war in weitem
Ausmaß als relativ billiges Verfahren zur Entfernung des größten Teils des Formaldehyds aus
Abgasen angewandt, doch sind zur vollständigen Entfernung des Formaldehyds aus den Abgasen durch
Waschen mit Wasser große Wassermengen und große Waschvorrichtungen notwendig. Dies ist auf
das Darapf-Flüssjgkeits-Glejchgewicht aer wäßrigen
Formaldebydlösung zurückzuführen. Die Wasserabsorptionsmethode
ist daher nicht immer ein vorteilhaftes Verfahren. Weiterbin entstehen in vom Gesichtspunkt
der Umweltverschmutzung gesehen nachteiliger Weise große Mengen von verdünnten Formaldehydlösungen
durch das Waschen mit Wasser. Auch die Ammoniakabsorptionsmithode hat verschiedene
scl-wierige Probleme hinsichtlich der Verwerfung der
Nebenprodukte und des restlichen Ammoniaks mit sich gebracht
Es ist bereits bekannt, daß Aldehyde, wie Formaldehyd usw., sich mit Sulfiten und Bknlfitcn unter
Bildung von Additionsprodukten umsetzen (H ο u ben —Weyl, Methoden der organischen Chemie.
Bd. VII, Teil 1, 1954, S. 482 bis 486). Die Anwendung dieser Reaktion auf die Behandlung von Aldehyden,
wie Formaldehyd, hat bislang jedoch noch keine zufriedenstellenden Ergebnisse ergeben. Die Sulfite
setzen sich nämlich mit den Aldehyden unter Bildung von alkalischen Stoffen als Nebenprodukt um, so
daß sich das Reaktionssystem in das stark basische Gebiet verschiebt. Hierdurch wird das Reaktionsgleichgewicht in Richtung auf die Ausgangsstoffe
hin verschoben, und das glatte Fortschreiten der Reaktion wird gebremst.
Wenn auf der anderen Seite Bisulfite verwendet werden, dann werden zwar keine alkalischen Stoffe
als Nebenprodukte gebildet, doch wird der Verlauf der Reaktion selbst verzögert. Weiterhin findet die
Bildung von gasförmigem Schwefeldioxid statt. Beide Reaktionen stellen Gleichgewichtsreaktionen dar, die
einerseits nicht vollständig verlaufen und die andererseits einen bestimmten Zeitbeda>f haben. Aus diesem
Grund sind die bekannten Reaktionen als solche nicht dazu geeignet, Aldehyde möglichst vollständig
aus den zu behandelnden Flüssigkeiten oder Gasen zu entfernen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Behandlung von Aldehyde enthaltenden
Gasen oder Lösungen zur Verfügung zu stellen, welches wirksam und wirtschaftlich durchführbar ist.
Dabei wurde überraschenderweise gefunden, daß die Reaktion außerordentlieh rasch und vollständig verläuft,
wenn die Behandlung der Aldehyde mit einem Gemisch aus einem Sulfit und einem Bisulfit durchgeführt
wird. In dem Gemisch aus beiden Substanzen wird offenbar die Wirkung der Einzelsubstanzen zu
einem synergistischen Effekt gesteigert, der nach Bekanntsein der Einzelreaktionen nicht zu erwarten
war.
ar.
Als eine der vorteilhaften Wirkung des Verfahrens der Erfindung kann die Verhinderung der Bildung
von Schwefeldioxidgas genannt werden. Bisulfite werden im allgemeinen als relativ instabile Substanzen
angesehen. So ist z. B. Natriumbisulfit einer leichten Zersetzung gemäß der folgenden Gleichung unterworfen,
was zur Bildung von Schwefeldioxidgas führt, wobei die wäßrige Lösung sauer reagiert.
2NaHSO3 * Na2SOj + SO2 + H2O
Das bedeutet, daß bei alleiniger Verwendung eines Bisulfite zur Behandlung von Aldehyden, wie Formaldehyd, zur gleichen Zeit Schwefeldioxid gebildet
wird, obgleich diese Aldehyde in einem gewissen Ausmaß behandelt werden können. Ein derartiges Vor- s
geben ist vom Uraweltschutzstandpunkt nicht vorzuziehen. Wenn man andererseits das Sulfit zur gleichen Zeit zusammen mit dem Bisulfit einsetzt und den
pH-Wert auf 6 bis 11 wie bei dem Verfahren der Erfindung einstellt, dann kann die Bildung von Schwefeldioxidgas vollständig unterdrückt werden.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Behandlung von Aldehyde enthaltenden
Gasen oder Lösungen -durch Umsetzen der Aldehyde mit einem Sulfit, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man die einen oder mehrere Aldehyde enthaken den Gase oder Lösungen mit einer Lösung eines
Gemisches aus einem Alkalimetall- oder Ammoniumsulfit und einem Alkalimetall- oder Ammoniumbisulfit
bei einem pH-Wert von 6 bis 11 in Berührung bringt.
Bei der erfindungsgemäßen gleichzeitigen Verwendung eines Alkalimetall- oder Anmoniumsulfits
und eines Alkalimetall- oder Amnioniumbisulfus kann eine Wirksamkeit von nahezu 100% in sehr geringer
Dauer von weniger als 30 Sekunden erreicht werden, während — wie in dem später angegebenen
Vergieichsversuch gezeigt wird — die Wirksamkeit der reinen Substanzen Natriumsulfit oder Natriumbisulfit
nur schlecht ist.
Erfindungsgemäß wird daher der außerordentliche Vorteil erzielt, daß ein auf diese Weise behandeltes
Abwasser so weilgehend frei von toxischen Aldehyden ist, daß es unmittelbar anschließend der weiteren
Klärung durch Mikroorganismen wie durch Aktivschlammbehandlung unterworfen werden kann.
Als weitere vorteilhafte Wirkung des Verfahrens der Erfindung kann die Wirtschaftlichkeit der Behandlungsvorrichtung
genannt werden.
So zeigt die wäßrige Lösung des Bisulfits eine saure
Reaktion. Auch die Behandlungslösung, die von der Reaktion mit den Aldehyden, wie Formaldehyd,
herrührt, zeigt eine saure Reaktion. In diesem Falle sind daher hinsichtlich der Materialien für die Behandlungsvorrichtungen
große Beschränkungen vorhanden. W3S einen nicht vermeidbaren wirtschaftlichen Nachteil
darstellt.
Wenn man andererseits — wie gemäß der Erfindung — das Sulfi*. zusammen mit dem Bisulfit verwendet
und den pH-Wert auf 6 bis 11 einstellt, dann kommt dieser Nachteil in Wegfall.
Beispiele für Aldehyde, die gemäß der Erfindung behandelt werden können, sind gesättigte aliphatische
Aldehyde, wie Formaldehyd. Acetaldehyd. Propionaldehyde, Butyraldehyde. Valeraldehyde usw.. und
ungesättigte aliphatische Aldehyde, wie Acrolein. Crotonaldehyd. Bei dem Verfahren der Erfindung
kann eine wäßrige Lösung behandelt werden, die Formaldehyd enthält. Dem Verfahren der Erfindung
sind aber naturgemäß auch Gase oder wäßrige Lösungen zugänglich, die ein Gemisch von mindestens
zwei Aldehyden enthalten. Auch bestehen keine Einschränkungen hinsichtlich des Zustandes oder der
Form dieser Aldehyde. Das bedeutet, daß bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung der Aldehyd
4ti jedem beliebigen Zustand oder in jeder beliebigen
Form vorliegen kann. Beispiele hierfür sind Gase, welche die AldehyJe als Hauptkomponenten enthal-
ten, ein gasförmiger, mit einem anderen Gas verdünnter Aldehyd und Lösungen in Wasser oder organischen
Lösungsmitteln, wie Alkohol. Der Aldehyd oder das Gemisch der Aldehyde können auch in den beliebigen
Zuständen oder Formen mit anderen organischen oder anorganischen Stoffen im Gemisch vorliegen. Beispiele
für diese weiteren Stoffe sind Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Carbonsäure, Methanol, Salzsäure,
Schwefelsäure, Phenol und Ammoniak. Diese Gemische können bei dem Verfahren der Erfindung ebenfalls behandelt werden.
Bisulfite und Sulfite, wie sie bei dem Verfahren der Erfindung verwendet werden, sind die Alkalimetallsalze dieser Stoffe, wie Lithium-, Natrium-
und Kaliumsalze sowie die Ammoniumsalze. Beispiele für Einzelverbindungen sind Natriumbisulfit, Kaliumbisulfit, Litbiumbisulfit, Ammoniumbisulfit, Natriumsulfit, Kaliumsulfit, Lithiumsulfit und Ammoniumsulfit.
Das Verhältnis von Sulfit zu Bisulfit hängt von der An der Behandlung ab. bzispielsweise davon, ob es
sich um ein absatzweise odc kontinuierlich geführtes System handelt, sowie von dT Konzentration der
Nebenproduktsalze, wie Natriummetahydroxysulfonat, dem Verhältnis des Gemisches von Sulfit und
Bisulfit zu den zu behandelnden Aldehyden. Gewöhnlich können, bezogen auf das Sulfit, bis 95 Gewichtsprozent
Bisulfit eingesetzt werden.
In neuerer Zeit findet ein Absorptionsverfahren,
das sich auf einem Alkalihydroxid) aufbaut, weite Verwendung zur Behandlung von Schwefeldioxid,
welches in Abgas-Rauchgasen enthalten ist. Bei diesem Verfahren werden Bisulfite in überschüssigem Alkali-(hydroxid)-Zustand
ausgetragen. Durch die Umsetzung des sauren Sulfits mit überschüssigem Alkalihydroxid)
wird notwendigerweise Sulfit gebildet. Somit fällt dabei ein Gemisch des sauren Sulfits mit dem
Sülfil an. Das als Nebenprodukt anfallende Gemisch kann bei dem Verfahren der Erfindung mit großem
wirtschaftlichem Vorteil verwendet werden.
Das Sulfit und das Bisulfit können in jedem beliebigen Zustand oder in jeder beliebigen Form bei dem
Verfahren der Erfindung eingesetzt werden. Wenn die zu behandelnden Aldehyde beispielsweise in einer
wäßrigen Lösung vorliegen, dann können die festen Salze als solche verwendet werden. Gewöhnlich
werden diese Salze aber als wäßrige Lösung mit geeigneter Konzentration oder als Suspension in einem
organischen Medium eingesetzt.
Durch die Verwendung eines Gemisches aus Sulfit und Bisulfit können die Behandlungsleictungcn. beispielsweise
die Behandlungsgeschwindigküit und der Behandlungseffekt, im Vergleich zu der Verwendung
der einze'nen Salze erheblich verbessert werden. Da
man ferner den pH-Wert des Behandlungssyslems in
den Bereich von 6 bis 11 einstellt, ist die Behandlungsleistung weiter verbessert. Weilerhin können hierdurch
auch große Verbesserungen im Hinblick auf den Umweltschutz, d. h· die Verhinderung der Verschmutzung
des Abwassers und der Luft, erzielt werden.
Zur Kontrolle des pH-Wertes können die üblichen sauren und basischen Substanzen verwendet werden.
Beispiele Pir geeignete saure Substanzen sind Mineralsäuren, wie Bisulfite. Salzsäure. Schwefelsäure. Phosphorsäure,
Salpetersäure, organische Carbonsäuren, wie Ameisensäure. Essigsäure, Buttersäure, und Phenole,
wie Phenol. Cresol. Als basische Materialien können anorganische Basen, wie Sulfite, Natrium-
hydroxid bzw. Natriumoxid. Kaliumhydroxid bzw. Kaliumoxid, Calciumhydroxid, Ammoniak, und organische
Basen, wie Äthylamin, Butylamin, Pyridin, verwendet werden. Diese Substanzen können entweder
für sich oder im Gemisch eingesetzt werden. Da das Hauptziel der Erfindung in der Behandlung
von Abfallaldehyden liegt, können andere anorganische oder organische saure oder basische Substanzen
ais die obengenannten, z. B. industrielle Abfallprodukte, verwendet werden.
Das Verfahren der Erfindung kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden, was von dem Zustand
oder der Form des Gemisches abhängt, welches die zu behandelnden Aldehyde enthält. Wenn beispielsweise
das die Aldehyde enthaltende Gemisch in gasförmigem Zustand zugeführt wird, dann wird das
Verfahren der Erfindung in der Weise durchgeführt, da,ß man das gasförmige, die Aldehyde enthaltende
Gemisch mit einer wäßrigen Lösung des Gemisches aus Sulfit und Bisulfit in Berührung bringt. So stellt
beispielsweise die Verwendung eines Gegenstrom-Waschverfahrens mit einer Füllkörperkolonne oder
einer Blasenkappenplattenkolonne, wobei das Gas der Kolonne am Boden zugeführt wird, um mit einer
in der Kolonne nach unten strömenden wäßrigen Lösung des Gemisches von Sulfit und Bisulfit in
Berührung zu kommen, eine bevorzugte A usführungsfoim
dar.
In diesem Fall können die Ziele der vorliegenden Erfindung vollständig erreicht werden, wenn
man den pH-Wert der Behandlungslösung so einstellt, daß die Lösung vom Boden der Kolonne mit einem
pH von 6 bis 11 ausgetragen wird.
Wenn das die Aldehyde enthaltende Gemisch als Lösung zugeführt wird, dann kann ein übliches Mischreaktionssystem
der flüssigen Phase, beispielsweise ein Tankreaktor oder ein Rohrreaktor, verwendet
werden.
Das Verhältnis des Gemisches von Sulfit und Bisulfit zu dem zu behandelnden Aldehyd beträgt
mindestens 1 Mol Sulfit und Bisulfit zu 1 Mol Aldehyd.
Die Durchftihrungsweise des Verfahrens der Erfindung bestimmt sich im Hinblick auf die Konzentration
der zugeführten Aldehyde, das Mischungsverhältnis von Bisulfit zu Sulfit, die Konzentration des Salzgemisches
und die Leistung der Behandlungsvorrichtung.
Die bevorzugte Behandlungstemperatur bei dem Verfahren der Erfindung beträgt im Hinblick auf die
Reaktionsgeschwindigkeit, die Konzentration der Aldehyde in dem Abgas und die Konzentration des
restlichen Schwefeldioxidgases 20 bis 70° C.
In der Fig. 1, welche experimentelle Werte für
das Verfahren der Erfindung zeigt, sind die Beziehungen zwischen den Mischverhältnissen des Salzes,
dem pH-Wert des Reaktionssystems und der Formaldehydumwandlung aufgetragen, wenn eine wäßrige
Formaldehydlösung mit einer wäßrigen Lösung eines Gemisches von Natriumsulfit und Natriumbisulfit
umgesetzt wird.
Aus der Figur wird ersichtlich, daß die Reaktion glatt vonstatten geht, wenn der pH-Wert im Bereich
von 6 bis 11 liegt.
Wenn beispielsweise ein Formaldehyd enthaltendes Gas im Gegenstrom mit einer wäßrigen Lösung
gewaschen wird, wobei ein Teil der umlaufenden wäßrigen Waschlösung frisch zugesetzt wird, dann
können die folgenden Ergebnisse erhalten werden.
Wenn Formaldehyd mit ener wäßrigen Lösung von Natriumsultit in Berührung gebracht wird, dann
erfolgt am Anfang die Absorption glatt. Die Absorption wird jedoch bald fast unterbrochen. Das bedeutet,
daß nichtabsot bierter (nichtumgesetzter) Formaldehyd aus dem Behandlungssystem ausgetragen wird und
das am Ende 43% des eingeführten Formaldehyds aus dem System wieder entweichen.
Wen der Formaldehyd mit einer wäßrigen Lösung
ίο von Natriumbisullit bei den gleichen Bedingungen
in Berührung gebracht wird, dann wird am Anfang nichtumgesetzter Formaldehyd ausgetragen. In diesem
Falle entweichen 63% des eingeführten Formaldehyds aus dem System. In diesem Falle reicht die Schwefeldioxidkonzentration
des ausströmenden Gases bis 20 ppm, so daß eine weitere Behandlung notwendig ist, wenn das ausströmende Gas an die Atmosphäre
abgelassen wird. Ein derartiges Vorgehen ist daher wirtschaftlich nicht vorteilhaft.
Wenn andererseits der Formaldehyd beispielsweise mit einer wäßrigen Lösung eines Gemisches von
Natriumsulfit und Natriumbisulfit mit einem Mischungsverhältnis der ersteren Substanz zur letzteren
Substanz von 1,00:0,20 (Mol) (wobei der AnfangspH-Wert der wäßrigen Lösung 8,0 ist) in Berührung
gebr tcht wird, dann werden bei gleichen Bedingungen mehr als 75% des eingeführten Formaldehyds absorbiert,
und die Schwefeldioxidkonzentration des ausströmenden Gases beträgt nor 0,002 ppm oder weniger.
In diesem Falle kann, wenn die Absorptionskolonne bei bevorzugten Bedingungen gehalten wird und die
Konzentration des austretenden Formaldehyds auf den notwendig niedrigen Wert herabgedrückt wird,
das ausströmende Gas ohne weitere Behandlung an die Atmosphäre abgelassen werden.
Aus den vorstehend angeführten Tatsachen ergibt sich, daß die Absorptionsleistung des Salzgemisches
sehr gut ist.
Der pH-Wert ist ein wichtiger Faktor für die Durchführung des Verfahrens der Erfindung. Es ist
notwendig, den pH-Wert einzustellen.
Die quantitative Beziehung der pH-Einstellung hängt von dem Gemisch der die zu absorbierenden
Aldehyde enthaltenden Gemische und dem pH-Wert der Absorptionslösung ab Im Einzelfall muß diese
daher durch einige orientierende Versuche ermittelt werden.
Es wurde beobachtet, daß die Toxizit£t der nach dem Verfahren der Erfindung behandelten Lösung
erheblich verringert wird. Wenn man weiterhin die Lösung durch Aktivschlamm behandelt, dann kanr
die Lösung fast vollständig unschädlich gemachi werden. Im Vergleich zu der direkten Behandlung mil
Aktivschlamm einer Formaldehydlösung ohne Behandlung nach der vorliegenden Erfindung wird du
Erniedrigung des CSB (chemischen Sauerstoffbedarfs erheblich verstärkt, wenn die Lösung, die von dei
Behandlung gemäß der Erfindung herrührt, mit den Aktivschlamm behandelt wird. Es wird weiterhin fest
gestellt, daß die mögliche BSB(biologischer Sauer stoffbedarf)-Belastung des Schlammes größer ist un<
daß die Aktivität des Aktivschlammes niemals zer stört wird. Das bedeutet, daß bei dem Verfahren de
Erfindung die Behandlung mit Aktivschlamm de wäßrigen Abfallösung sehr wirksam durchgeführ
werden kann.
Die bekannte Behandlung mit Aktivschlamm is für das Verfahren der Erfindung verfügbar. Da
<o
bedeutet, daß die Ziele der vorliegenden Erfindung ohne weiteres erreicht werden können, indem man
Stickstoff- und Phosphorverbindungen, wie Harnstoff, Ammoniumnitrat, Ammoniumsulfat, Natriumnitrat,
Peptone, Calciumhydrogenphosphat, Natriumhydrogenphosphat,
als Nährstoffe für den Schlamm der Behandlungslösung zusetzt, die bei der Behandlung
der die Aldehyde enthaltenden Gemische mit einem Gemisch als Sulfit und Bisulfit im Bereich
von pH 6 bis 11 anfallen, und wenn man auf die übliche Weise die Aktivschlammbehandlung der Lösung
in einem Belüftungstank durchführt.
Wenn man beispielsweise eine wäßrige Lösung, die 900 ppm Formaldehyd, 60 ppm Ameisensäure und
80 ppm Methanol enthält (deren CSB- und BSB-Werte 1430 bzw. 1560 ppm sind), direkt einer Aktivschlammbehandlung
unterwirft, dann sind die CSB- und BSB-Werte nach der Behandlung 270 bzw. 80 ppm.
Ferner wird in diesem Fall eine erhebliche Abnahme der Aktivität des Schlammes beobachtet. Wenn andererseits
die gleiche wäßrige Formaldehydlösung mit dem erfindungsgemäßen Gemisch aus Natriumsulfit
und Natriumbisulfit behandelt wird und dann in gleicher Weise der Aktivschlammbehandlung unterworfen
wird, dann werden die CSB- und BSB-Werte nach der Behandlung erheblich vermindert, nämlich
auf 17 bzw. 3 ppm. Weiterhin wird überhaupt keine Abnahme der Aktivität des Schlammes beobachtet.
Daraus wird ersichtlich, daß eine Kombination der Behandlung eines die Aldehyde enthaltenden
Gemisches mit dem Gemisch aus Sulfit und Bisulfit gemäß der Erfindung im voraus und anschließende
Aktivschlammbehandlung eine bessere Wirkung zeigt, als die direkte Aktivschlammbehandlung des die
Aldehyde enthaltenden Gemisches.
Die Erfindung wird in Beispielen erläutert.
Beispiel 1
Beispiel 1
500 ml (0,5 Mol Na2SO3) einer wäßrigen einmolaren
Natriumsulfitlösung wurden in ein 1-1-Becherglas
gegeben, das mit einem Rührer und einer pH-Elektrode versehen war. Unter Rühren wurden hierzu
100 g (0,397 Mol CH2O) einer wäßrigen Lösung mit 11,9 Gewichtsprozent Formaldehyd zugefügt.
ίο Sodann wurden 500 ml von wäßrigen Lösungen
von Natriumsulfit und Natriumbisulfit, die in verschiedenen Verhältnissen gemischt waren (Konzentration:
1 M) (Na2SO3 + NaHSO3 = 0,5 Mol), in die
gleichen Gefäße gegeben, und es wurden 100 g (0,397 Mol CH2O) einer wäßrigen Lösung unter
Rühren zugesetzt, die 11,9 Gewichtsprozent Formaldehyd enthielt. Insgesamt wurden neun verschiedene
Lösungsgemische aus Natriumsulfit und Natriumbisulfit hergestellt, und zwar in folgenden Verhältnissen:
0,03, 0,05, 0,10, 0,20, 0,50, 1,00, 2,00, 4,00 und 10,0 Teile Natriumbisulfit auf jeweils 1 Teil Natriumsulfit.
Die Verhältnisse sind als Molverhältnis von Natriumsulfit zu Natriumbisulfit ausgedrückt.
In der nachstehenden Tabelle 1 sind die Temperatüren vor und nach der Umsetzung der wäßrigen Lösung von Natriumbisulfit oder eines Gemisches von Natriumsulfit und Natriumbisulfit, der pH-Wert der Lösung und die Ergebnisse der Bestimmung dei Menge des nichtumgesetzten Formaldehyds in dei Lösung nach lOminutiger Umsetzung zusammengestellt.
In der nachstehenden Tabelle 1 sind die Temperatüren vor und nach der Umsetzung der wäßrigen Lösung von Natriumbisulfit oder eines Gemisches von Natriumsulfit und Natriumbisulfit, der pH-Wert der Lösung und die Ergebnisse der Bestimmung dei Menge des nichtumgesetzten Formaldehyds in dei Lösung nach lOminutiger Umsetzung zusammengestellt.
Die Ergebnisse des gleichen Versuchs, jedoch ohn« Verwendung einer wäßrigen Lösung von Natrium
bisulfit, sind gleichfalls als Vergleichsbeispiele ange führt.
Na2SO1(Na2SO, + NaHSO1I, im (Mol) |
Tabelle 1 | Temperatut | pH-Wert vor der Reaktion |
pH-Werl | Nicht- umgesetzter Formaldehyd |
|
Temperatur | nach der Reaktion |
(Losungsgemisch von |
nach der Reaktion | nach lOminutiger |
||
Versuch Nr. | (Na2SO, NaHSO, Molverhiiltnis) | vor der Reaktion |
Na,SO, | Umsetzung | ||
91 (1,00/0,10) | ( Cl | + NaHSO,) | (Rcaklionslösungl | Col | ||
83(1,00/0,20) | ( Cl | 27 | 8,5 | 10.9 | 0,9 | |
1 | 67(1,00/0,50) | 20 | 27 | 8,0 | 10,0 | 0.8 |
2 | 50(1,00/1,00) | 20 | 26 | 7,4 | 9,8 | 0.9 |
3 | 33(1,00/2,00) | 20 | 26 | 6.9 | 9,0 | 1.0 |
4 | 0(0/1.00) | 20 | 26 | 6,3 | 8,2 | K2 |
5 | 20 | 24 | 3,8 | 4,8 | 53 | |
Vergleichs | 22 | |||||
beispiel | ||||||
Beispiele 2 bis 5
Unter Verwendung einer ummantelten Kolonne aus rostfreiem Stahl mit einem Innendurchmesser von
5 cm, einer Höhe von 1,9 m, welche mit Raschig-Ringen mit einer Größe von 5x5 mm gepackt war,
wurde Formaldehydgas gemäß dem Verfahren der Erfindung im Gegenstrom ausgewaschen.
Hierzu wurde in die Kolonne vom Boden Stickstoffgas, das 1200 ppm Formaldehyd enthielt, mit einer
Temperatur von 6O0C und einer Geschwindigkeit von
20 l/min eingeblasen. Der Kolonne wurde an der Oberseite kontinuierlich ein wäßriges Lösungsgemisch
mit einer Geschwindigkeit von 100 ml/min zugefül Dieses Lösungsgemisch enthielt 0,009 Mol Natriu
sulfit und Natriumbisulfit. Es war durch Verändert
des Mischungsverhältnisses von Natriumsulfit
Natriumbisulfit gemäß Tabelle 2 auf einen konstan
pH-Wert eingestellt worden. Die Reaktionslösi
wurde im Kreislauf verwendet, wobei ein Teil
Lösung vom Boden der Kolonne abgenommen ι
einem Lagerungstank zugeführt wurde.
des Mischungsverhältnisses von Natriumsulfit
Natriumbisulfit gemäß Tabelle 2 auf einen konstan
pH-Wert eingestellt worden. Die Reaktionslösi
wurde im Kreislauf verwendet, wobei ein Teil
Lösung vom Boden der Kolonne abgenommen ι
einem Lagerungstank zugeführt wurde.
Im Vergleichsversuch wurde Wasser bei den g
chen Bedingungen im Kreislauf an Stelle des w
rigen Lösungsgemisches von Natriumsulfit und
triumbisulfi t verwendet.
chen Bedingungen im Kreislauf an Stelle des w
rigen Lösungsgemisches von Natriumsulfit und
triumbisulfi t verwendet.
409 536
2 209 0J98
Bei jedem Versuch wurde der Formaldehyd in dem ausströmenden Gas, das die Oberseite der
Kolonnen verließ, entweder gaschromatographisch bestimmt oder in Wasser absorbiert und colorimetrisch
(nach der Acetylaceton-Methode) bestimmt. Das Schwefeldioxid, das in dem die Oberseite der
10
Kolonne verlassenden Gas enthalten war, wurde in einer wäßrigen Lösung von QuecksilberillJ-chlorid
absorbiert und colorimetrisch (nach der Formalinp-Rosanilin-Methode)
bestimmt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
)H-Wert des wäßrigen Lösungsgemisches |
pH-Wert | Formaldchyd- konzentralion |
Formaldchyd- kon/entralinn |
Schwcfcldioxid- konzentration |
|
aus Natriumsulfn und | der Reaktionslösung, | des Gases, das in den | des Gases, das die | des Gases, d;<s die | |
Beispiel Nr. | Natriumbisulfil, das von der Oberseite der Kolonne |
die vom Boden der Kolonne entnommen wurde |
Boden der Kolonne cingeblascn wurde |
Oberseite der Kolonne verließ |
Oberseite der Kolonne verließ |
zugeführt wurde | (ppm) | (ppm) | (ppm) | ||
2 | 8,9 | 9,2 | 1210—1280 | 8 —12 | 0,02-0,04 |
3 | 7,9 | 8,3 | 1210—1280 | 2 — 3 | 0,08—0,09 |
4 | 7,0 | 7,2 | 1250—1270 | 0,3— 0.5 | 0,11—0,13 |
5 | 6,2 | 6,3 | 1250—1270 | 0.2— 0.4 | 0,57 0,71 |
Vergleichs | Wasser mit | 5.8 | 1190—1230 | 22 —28 | |
beispiel | pH von 5,8 |
Beispiele 6 bis 8
Die Reaktionslösungen, die vom Boden der Kolonne bei den Beispielen 4 und 5 und dem Vergleichsbeispiel
entnommen worden waren, wurden auf die halbe Konzentration mit Wasser verdünnt und einem
Toxizitätstest unterworfen. Rote Kärpflinge, die 30 Tage nach dem Kauf aufbewahrt worden warer
und die normal wuchsen, wurden in thermostatiertei Gefäßen gehalten, die mit den Testlösungen eine
Temperatur von 22 ± 2° C gefüllt waren. Nach 24, 4! und 72 Stunden wurde die prozentuale Uberlebun;
bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle gezeigt.
Versuch
Nr.
Versuchslösung
die Reaktionslösung des Beispiels 5 wurde auf das zweifache Volumen mit Wasser verdünnt
die Reaktionslösung des Beispiels 6 wurde auf das zweifache Volumen mit Wasser verdünnt
die Reaktionslösung des Vergleichsbeispiels wurde auf das zweifache Volumen verdünnt
Prozentuale tJbcrlcbung der roten Kärpflingc (%)
24 Stil.
100
100
4S Std.
100
100
72 Std.
100
100
Beispiele 9 bis 12
Ein Gas mit 1800 ppm Formaldehyd, 400 ppm
Ameisensäure und 200 ppm Methanol von 70° C wurde in den Boden der in den Beispielen 3 bis 8 verwundeten
Vorrichtung mit einer Geschwindigkeit von 20 I/min eingeblasen. Von der Oberseite der Kolonne wurde
mit einer Geschwindigkeit von lOOccm/min eine wäßrige 0,013molare Natriumbisulfitlösung zugeführt,
um ein im Gegenstrom erfolgendes Waschen des Gases zu bewirken. Der pH-Wert der vom Boden
der Kolonne entnommenen Reaktionslösung war 9, In dem die Oberseite der Kolonne verlassenden Gi
wurden etwa 10 ppm Formaldehyd festgestellt.
Sodann wurde von der Oberseite der Koloni an Stelle der beschriebenen Waschlösung ein Lösung
gemisch von Natriumsulfit und Natriumbisulfit zug führt, und der pH-Wert der Lösung wurde auf 6 bis
eingestellt. Das Gegenstromwaschen des Gases wun bei den gleichen Bedingungen durchgeführt. D
Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengestellt.
11 | pH-Wert der | 2 209 098 | lormaldeliul- | f | Sclnvefeldioxid- | |
Reaktionslösiing. | kon/entriilion | 12 | kon/entration des | |||
pH-Wert des | die vom Boden | Tabelle 4 | des Oases, das die | Gases, das die | ||
Lösungsgcmischcs. | der Kolonne ent | Formaldcliyd- | Oberseite der | Ameisensa urc- iinet Mcthanol- |
Oberseite der | |
das von der | nommen wurde | kon/cntraiion des | Kolonne verlieB | kon/entration des | Kolonne verließ ι | |
Versuch Nr. | Oberseile der | Gases, das in den | I Ppm I | (i«ιscs. das die | (ppm) , < |
|
Kolonne 7iigcfiihrl Hr11 Ψ*/ In |
9,0 | Hoden der Kolonne | H) | Oberseite tier | 0.02 0.04 | |
WU mc | einschlagen wurde | Kolonne verließ | ||||
8,9 | !ppm I | I ppm I | ||||
9 | 8,2 | 1650-1750 | 2 —3 | Ameisen | 0,08 0,09 | |
7,3 | 0.3-0.5 | säure: 0, | 0.11 0.13 | |||
8,0 | 6,3 | 0.2 0.4 | Methanol: 0.2 | 0,57 0,71 | ||
10 | 6,9 | 1750—1800 | desgl. | |||
Π | 6,1 | 1750—1800 | desgl. | |||
12 | 1820-1850 | desgl. | ||||
Beispiele 13 bis 22
Stickstoffes, das Formaldehyd enthielt, wurde im
Gegenstrom gemäß dem Verfahren der Erfindung in einer Gegenstrom-Waschvorrichtung gewaschen.
Diese bestand aus einer Kolonne aus rostfreiem Stahl mit einem Innendurchmesser von 5 cm. einer Höhe
von 1,9 m und einem Mantel. Die Kolonne war mit Raschig-Ringen mit einer Größe von 5x5 mm bepackt.
Weiterhin war ein Tank air die umlaufende Lösung, eine Umlaufpumpe, ein Tank für das Löschungsgemisch
aus Sulfit und Bisulfit. eine Uberführungspumpe und eine Pumpe für die Abnahme
der umlaufenden Lösung vorgesehen. An der Oberseite bzw. dem Kopf der Kolonne war zur Vermeidung einer
Kanalbildung eine Verteilerplatte angebracht. Die Konzentration des Lösungsgemisches von Sulfit und
Bisulfit wurde konstant bei 0.04 Mol 1 gehalten. Die Lösungsgemische, deren Konzentration 1,1 und
2,0 Molteile je 1,0 Molteil Formaldehyd in dem der Absorptionskolonne zugeführten Stickstoff entsprachen,
wurden zugeführt, nachdem sie mit der umlaufenden Losung gerade vor dem Kolonnenkopf durch
eine Dosierungspumpe vermischt worden waren. Die umiaufende Lösung wurde durch eine Dosierungspumpe
in einer Menge entnommen, die der Menge des zugeführten Lösungsgemisches entsprach. Die
umlaufende Lösung wurde der Waschkolonne durch eine Dosierungspumpe zugeführt, so daß die Flüssigkeit-Gas-Verhältnisse
in der Waschkolonne 7 bzw. 10 betrugen. Die Temperatur der Lösung in der Kolonne
wurde bei 503C gehalten. Die Ergebnisse der im
Gegenstrom erfolgenden Waschung des Stickstoffgases, das Formaldehyd enthielt, sind in Tabelle 5
gezeigt. Das verwendete Sulfit war Natriumsulfit und das verwendete Bisulfit Natriumbisulfit.
13
14
14
15
16
17
18
19
20
21
torma'dehydkonzcntration
des
StickstoflVascs
StickstoflVascs
(ppm)
1190
1230
1150
1100
1210
1200
1220
Π80
1190
1200
1230
1150
1100
1210
1200
1220
Π80
1190
1200
L G
7
10
10
7
10
10
7
10
10
7
10
10
7
10
10
, Misclncrha'llnt*
von Sulfit
und Bisulfit
95, 5 95 5 90 10 90 /10 80 20 80/20 100. 0
100 0 50,50 50,50 pH-Wert
der Lösung
an der Oberseite
der Kolonne
8.80
8.80
8.25
8.25
7.20
7.20
9.30
9.30
6.33
6.33
8.80
8.25
8.25
7.20
7.20
9.30
9.30
6.33
6.33
pH-Wert
der Lösung
am Boden
der Kolonne
8.93
8.90
8.37
8.36
7.33
7.32
9.37
9.33
6.47
6.45
8.90
8.37
8.36
7.33
7.32
9.37
9.33
6.47
6.45
I-Ormaldehulkon/cntralion
des
ausströmenden
(i.i-.es
(i.i-.es
1 ppm 1
10.3
7.5
9.2
4.7
6.3
3.8
9.9
8.0
6.2
4.1
7.5
9.2
4.7
6.3
3.8
9.9
8.0
6.2
4.1
Scliwcfcldioxidkon/cntration
des
. isslrömendcn
Gases
Gases
(ppm I
0.002
0.002
0.005
0.005
0.007
0.007
0.001
0.001
0.010
0.010
0.002
0.005
0.005
0.007
0.007
0.001
0.001
0.010
0.010
Vergleichsbeispiel
500 ml einer wäßrigen Lösung eines Gemisches von NatriumMiliit und Natriumbisulfit in den in der
nachstehenden I;ibclle angegebenen Mischungsverhältnissen wurden in ein 1-1-Becherglas gegeben, das
mit einem Rührer, einem Thermometer und pH-Meßelektroden versehen war. Die Gesamtmenge an Natriumsulfat
und Natriumbisulfit betrug 0.50 Mol.
Dann wurden 100 g einer wäßrigen Lösung, die 8.3 Gewichtsprozent Formaldehyd enthielt, dem Gemisch
in dem Becherglas zugesetzt. Die Konzentrationen an Formaldehyd in der Reaktionslösung
wurden 30 Sekunden, 1. 3 und 7 Minuten nach Beginn der Reaktion quantitativ durch Gaschromatographie
bestimmt, und die prozentuale Umsetzung des Formaldehyds wurde gegen die Zeit aufgetragen.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 6 und in der F i g. 2 dargestellt.
MdI- verhftUnis |
2209 098 Π | Reaktioiisdiiuer | 3 Min. | 7 Min | |
NihSa, /u | • Tabelle 6 |
67,8 | 67,7 | ||
NiiHSO, | I Mm. | 75.3 | 80,2 | ||
Na1SO3 | 67,1 | 85,4 | 97,0 | ||
33:1 | 30 Sek. | 71,3 | 91,1 | 98,9 | |
ι | 20:1 | 67,3 | 77,2 | 98,9 | 99,1 |
2 | 10:1 | 69,1 | 83,2 | 99,0 | 99,0 |
3 | 5:1 | 75,3 | 96,2 | 99,1 | 99,2 |
4 | 2:1 | 79,2 | 97,2 | 99,1 | 99,4 |
5 | 1:1 | 93,8 | 98,7 | 99,4 | 99.2 |
6 | 0,5:1 | 95,3 | 98,9 | 97.2 | 98.3 |
? | 0,25:1 | 97,5 | 98,3 | 76,0 | 95.2 |
8 | 0,10:1 | 98,3 | 92,3 | 40,5 | 69.6 |
9 | 0,06: 1 | 95.2 | 55,3 | 24,0 | 40,1 |
10 | 0,03: 1 | 83,2 | 19,5 | t Zeichnungen | |
11 | NaHSO3 | 38,0 | 11,7 | ||
12 | 13,0 | ||||
13 | 5,3 | ||||
Hierzu 2 Blat | |||||
Claims (3)
1. Verfahren zur Behandlung von Aldehyde enthaltenden Oasen oder Lösungen durch Umsetzen der Aldehyde mit einem Sulfit, dadurch
gekennzeichnet, daß man die einen oder mehrere Aldehyde enthaltenden Gase oder Lösungen mit einer Lösung eines Gemisches aus einem
Alkalimetall- oder Ammoniumsulfit und einem Alkalimetall- oder Ammoniumbisulfit bei einem
pH-Wert von 6 bis 11 in Berührung bringt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung der Gase oder
Lösungen mit einer wäßrigen Lösung durchführt, die 0,03 bis 10 Mol Natriumbisulfit pro 1 Mol
Natriumsulfit enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die behandelte Lösung
einer Aktivschlammbehandlung unterwirft.
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-
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