DE2207059C3 - Kabelkanal für Postkabel u.dgl - Google Patents
Kabelkanal für Postkabel u.dglInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kabelkanal für Postkabel u.dgl., bestehend aus ineinandergesteckten,
extrudierten Rohrschüssen aus thermoplastischem Kunststoff, insbesondere Hart-PVC, die einerseits
eine Einsteckmuffe mit zumindest einer umlaufenden Sicke und andererseits ein glattes Rohrende aufweisen.
Kabelkanäle der beschriebenen Gattung sind (aus der Praxis) bekannt. Sie werden zumeist in der Erde
verlegt. Die Rohrschüsse müssen dicht und längskraftschlüssig miteinander verbunden sein. Dicht, um
zu verhindern, daß Wasser in die Kabelkanäle eindringt und »die Kabel zum Absaufen bringt«, längskraftschlüssig,
um zu verhindern, daß in Erdsenkungsgebieten u. dgl. die Steckverbindung aufgeht oder
undicht wird. Um diese Forderungen zu erfüllen, werden bei den bekannten Kabelkanälen die Einsteckmuffe
und das eingesteckte Rohrende mittels Kleber verbunden. Im allgemeinen arbeitet man mit Lösungsmittelklebern.
Das macht umständliche Vorbereitungen auf der Baustelle, so sorgfältige Reinigung der
miteinander zu verbindenden Bauteile, und häufig auch Preßdruck auf diese Bauteile während des Abbindens
erforderlich. Nichtsdestoweniger sind Dichtheit und Längskraftschlüssigkeit verbesserungsbedürftig.
In anderen Bereichen der Technik, nämlich bei einfachen Rohrverbindungen aus Einsteckmu.Te und glattem
Rohrende, ist es bekannt (vgl. deutsche Patentschrift 939 848, deutsche Auslegeschrift 1 222 746),
durch Bohrungen in der Einsteckmuffle in den Zwischenraum zwischen Einsteckmuffe und Rohrende
bzw. in eine umlaufende Sicke (DL-PS 46 914) ein Dichtungsmittel oder einen Kleber zu injizieren. Das
führt bei Rohrschüssen aus thermoplastischem Kunststoff, der bekanntlich adhäsionsfeindlich ist, nicht zu
für Kabelkanäle ausreichender Längskraftschlüssigkeit. Letzteres gilt auch für Rohrverbindungen bei
Kabelkanälen (vgl. ZPF 10/70 S. 346, 347, bzw. Unterrichtsblätter [B] Jahrgang 22/1969 Nr. 3, S. 57
bis 59), die mit Schrumpfmuffen arbeiten, bei denen unter Zwischenschaltung von Dichtungsringen aus
Gummi od. dgl. die aus thermoplastischem Kunststoff bestehenden Einsteckmuffen aufgeschrumpft werden.
Tatsächlich wird hier nur ein Reibungsschluß mit den Dichtungsringen erreicht, der wegen der glatten
Rohrenden gering ist. Darüber hinaus eignen sich derartige
Rohrverbindungen wenig für Kabelkanäle der beschriebenen Gattung, da ram Aufschrumpfen der
Schrumpfmuffen umständliche Aufheizapparaturen, die die Schrumpfmuffen umschließen, erforderlich
sind. Das gleiche gilt für Einsteckmuffen mit eingelegten elektrischen Heizwicklungen, die so lange
elektrisch beheizt werden müssen, bis Kunststoff von Einsteckmuffe und Rohrende ineinanderfließen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kabelkanal für Postkabel u. dgl. zu schaffen, der aus
Rohrschüssen aus thermoplastischem Kunststoff mittels Einsteckmuffen zusammengesetzt ist, sich aber in
bezug auf Dichtheit und Längskraftschlüssigkeit wie ein einheitlicher Kanal verhält.
Diese Aufgabe kost die Erfindung bei einem Kabelkanal
für Postkabel u.dgl. der eingangs beschriebenen Art dadurch, daß die Einsteckmuffe als Schrumpf·
muffe unter Zwischenschaltung eines Schmelzklebers als Wärmeträger auf das Rohrende aufgeschrumpft
ist. Folglich wird nunmehr auf einen zwischengeschalteten Dichtungsring aus Gummi od. dgl. verzichtet.
— Erfindungsgemäß wird der Schrumpfmuffe die Schrumpfwärme nicht mehr über ei« besonderes Aufheizgerät
mittels Wärmestrahlung zugeführt, es wird vielmehr mit einem flüssigen Wärmeträger gearbeitet,
der die Schrumpfmuffe innenseitig umfließt und den Schrumpfvorgang bewirkt. Selbstverständlich muß
Vorsorge getroffen werden, daß die Wärmemenge, die über den flüssigen Wärmeträger zugeführt und in den
Zwischenraum zwischen Schrumpfmuffe und Rohrende eingeführt wird, ausreicht, um den Schrumpfvorgang
hinreichend weit zu führen bzw. zu beenden. Dazu ist die Schrumpfmuffe mit zumindest einer umlaufenden
Sicke versehen, die dieses Volumen zur Verfügung stellt. So kann die Schrumpfwärme viel
einfacher zugeführt werden, als durch besondere Aufheizapparaturen. Dabei nutzt die Erfindung die Erkenntnis,
daß Schmelzkleber, die an sich bekannt sind (vgl. deutsche Offenlegungsschrift 1 719 193), als
Wärmeträger eingesetzt werden können. Das führt zusätzlich zu einer Klebverbindung zwischen der
Schrumpfmuffe und dem eingeführten Rohrende, die zusammen mit der Schrumpfung die angestrebte
Längskraftschlüssigkeit sicherstellt. Die Schrumpfmuffe ist so dimensioniert, daß sie durch Schrumpfung
das eingeführte glatte Rohrende bereits mehr oder weniger fest umspannt. Das verhindert gleichzeitig,
daß der Wärmeträger über den Muffenrand bzw. den Rand des eingeführten Rohrendes austritt, zumal in
dem schmalen Ringspalt zwischen Muffe und Rohrende, außerhalb der Sicke, alsbald Abkühlung und
damit Erhärtung des als Wärmeträger eingesetzten Schmelzklebers erfolgt. Infolge der Schrumpfung erfährt
der eingeführte Schmelzkleber beim Erhärten hydrodynamische Einwirkungen, die unter BerückT
sichtigung der Bemessung der Menge des Schmelzklebers nach der aufzubringenden Schrumpfwärme
mit Sicherheit dazu führen, daß sich der Schmelzkleber umfangsmäßig vollständig um das eingesteckte
Rohrende und damit innenseitig um die Schrumpfmuffe verteilt. Dabei kommt es zu einer vorteilhaften
Wechselwirkung. Der Schrumpfvorgang reduziert das Volumen des Zwischenraums zwischen Einsteckmuffe
und eingestecktem Rohrende, so daß mit dem Schrumpfvorgang der sich abkühlende Schmelzkleber
eine vorteilhafte Kompression erfährt, die gute Adhäsion an der Einsteckmuffe und an dem glatten
Rohrende sicherstellt Absolute Abdichtung ist daher gewährleistet. Endlich ist es so, daß infolge des
Schrumpfvorgangs die Klebverbindung an sich und für sich verbessert wird. Arbeitet man mit Rohren aus
Hart-PVC, so empfiehlt die Erfindung, als Schmelzkleber eine verflüssigte Mischung aus Polyamid mit
einer aromatischen Verbindung mit kernständigen Hydroxylgruppen einzusetzen, vorzugsweise e;ne Mischung
aus 95 bis 70 Teilen Polyamid, 5 bis 30 Teilen aromatischen Verbindungen. Zusätzlich kann ein
feinkörniger Füller, · beispielsweise in Form von Quarzsand, beigegeben sein.
Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei dem erfindungsgemäßen Kabelkanal auf sehr einfache
Weise eine Steckverbindung zwischen Rohrschüssen aus thermoplastischem Kunststoff hergestellt
werden kann, die in bezug auf Dichtwirkung und in bezug auf Längskraftschlüssijkeit allen Anforderungen
genügt Verwirklicht man z. B. diejenige Ausführungsform der Erfindung, wonach also die
Rohrschiisse aus Hart-PVC bestehen, während der Kleber in der angegebenen Weise aus Polyamid und
einer aromatischen Verbindung mit kernständigen Hydroxylgruppen zusammengesetzt ist, so ist im allgemeinen
die Längskraftschlüssigkeit so groß, daß die Rohrverbindung bei entsprechender Beanspruchung
nicht im Bereich der Steckverbindung, sondern außerhalb dieses Bereichs abreißt. Von besonderem
Vorteil ist fernerhin die Tatsache, daß Schrumpfung und Abkühlung bei dem erfindungsgemäßen Kabelkanal
sehr schnell erfolgen, so daß die Steckverbindung unmittelbar nach ihrer Herstellung schon zur
Aufnahme aller Beanspruchungen geeignet ist. Der Schmelzkleber selbst kann mit Hilfe einer geeigneten
Pistole und mit Hilfe von radialen Bohrungen an der SchrumpfmmTe auf einfache Weise injiziert werden.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
F i g. 1 einen Axialschnitt durch die Enden von zwei Rohrschüssen, bei einem erfindungsgemäßen
Kabelkanal vor dem Schrumpfvorgang,
F i g. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 1,
F i g. 3 den Gegenstand nach F i g. 1 nach dem Schrumpfvorgang,
Fig. 4 einen Schnitt in Richtung A -A durch den
Gegenstand nach F i g. 3 und
F i g. 5 den vergrößerten Ausschnitt B-B aus dem
Gegenstand nach F i g. 4.
In den Figuren sind zunächst die beiden Rohrenden zweier Rohrschüssel eines Kabelkanals dargestellt,
die mit Hilfe einer Steckverbindung längskraftschlüssig aneinander angeschlossen werden sollen. Die
Rohrschüsse 1 bestehen aus thermoplastischem Kunststoff, insbesondere aus Hart-PVC. Einerseits ist eine
aufgeweitete, durch Wärmeeinwirkung schrumpfbare Schrumpfmuffe 2 vorgesehen, andererseits ist das
Rohrende 3 unverformt und nicht oder nur wenig schrumpfbar. Schrumpfung meint im Rahmen der Erfindung,
daß die Muffe 2 durch Schrumpfung auf das glatte Rohrende 3 mehr oder weniger fest aufgezogen
werden kann, also entsprechend dimensioniert ist. Wie die F i g. 2 erkennen läßt, wird das Rohrende 3 unter
Freilassung eines Zwischenraums 4 in die Schrumpfmuffe 2 eingeführt, danach wird der Schrumpfmuffe 2
Schrumpfwärme zugeführt und dadurch wird die Schrumpfmuffe 2 geschrumpft. Dabei wird, wie die
F i g. 3 und 4 deutlicher machen, der Schrumpfmuffe 2 die Schrumpfwärme in Form eine« verflüssigten
Schmelzkleber S zugeführt, der in einen durch zumindest eine umlaufende Sicke 6 entsprechend erweiterten
Zwischenraum zwischen Rohrende 3 und Schrumpfmuffe 2 eingepreßt wird. Es mag sich um
einen Schmelzkleber aus 95 bis 70 Teilen Polyamid, 5 bis 30 Teilen aromatische Verbindungen mit kernständigen
Hydroxylgruppen handeln. Ein feinkörniger Füller kann beigegeben sein.
Der Schrumpfvorgang bewirkt einerseits eine Verteilung des Schmelzklebers 5 längs des gesamten Umfangs
des in die Schrumpfmuffe eingeführten Rohrendes und außerdem eine besonders innige Verbindung,
so daß die Steckverbindung die Längskräfte aufnimmt, die die Rohrleitung insgesamt aufzunehmen
in der Lage ist. Die Schrumpfung beträgt im allgemeinen etwa 10 °/o, das Maß der Schrumpfung
kann in an sich bekannter Weise bei der Herstellung der aufgeweiteten Muffe 2 durch Einfrieren innerer
Spannungen hergestellt werden. — In den Figuren sind die Spalte übertrieben groß gezeichnet, und
zwar sowohl vor der Schrumpfung als auch nach der Schrumpfung. Die Muffe kann auch ein selbständiges
Bauteil sein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Kabelkanal für Postkabel u. dgl., bestehend aus ineinandergesteckten, extrudierten Rohrschüssen
aus thermoplastischem Kunststoff, die einerseits eine Einsteckmuffe mit zumindest einer
umlaufenden Sicke und andererseits ein glattes Rohrende aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einsteckmuffe als Schrumpfmuffe (2) unter Zwischenschaltung eines Schmelz- ^
klebers (S) als Wärmeträger auf das Rohrende (3) aufgeschrumpft ist.
2. Kabelkanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Schmelzkleber (5) eine verflüssigte
Mischung aus Polyamid mit einer aromatischen Verbindung mit kernständigen Hydroxylgruppen
eingesetzt wird, vorzugsweise eine Mischung aus 95 bis 70 Teilen Polyamid, 5 bis
30 Teilen aromatische Verbindungen.
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