DE2204745A1 - Lithografisches Druckverfahren - Google Patents
Lithografisches DruckverfahrenInfo
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Description
Patentanwälte Dipl-Ing. F.Weickmann,
D1PL.-ING. H.Weickmann, D1PL.-PHYS. Dr. K. Fincke
D1PL.-ING. F. A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
_
XEROX CORPORATION Xerox Square
Rochester. N.Y. 14 605
V.St.A.
V.St.A.
8 MÖNCHEN 86, DEN
POSTFACH 860 820
<983921/22)
Lithografisches Druckverfahren
Beim lithografischen Druckverfahren wird eine Druckplatte verwendet, deren Bildflächenteile gegenüber den nicht zum
Bild gehörenden Flächen unterschiedliche Benetzungseigenschaften aufweisen. Bei den bisher üblichen Verfahren sind
die Bildhintergrundflächen hydrophil, während die Bildflächen hydrophob sind. Während des Druckverfahrens wird die Druckplatte
zunächst mit einer wässrigen Benetzungslösung versehen,
die die nicht zum Bild gehörenden Hintergrundflächen benetzt, wonach eine Druckfarbe auf Ölbasis auf die Plattenoberfläche
aufgebracht wird und selektiv in den hydrophoben Bildflächen
anhaftet. Die benetzten hydrophilen Bereiche, die feucht sind, stoßen die Druckfarbe ab. Das so eingefärbte Bild kann
dann direkt auf ein Übertragungsblatt oder eine andere Empfangsfläche
übertragen werden, zunächst wird es jedoch mit einem Gummi-Offsettuch in Berührung gebracht, von dem es
wiederum auf ein endgültiges Empfangsblatt übertragen wird.
Die lithografische Druckplatte wird aleo für jedes Bild zuerst
mit einer wässrigen Benetzungslösung angefeuchtet und
dann mit einer oleophilen Druckfarbe versehen, wonach die Bildübertragung mittels eines Offsettuches erfolgt.
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Das Prinzip der Lithografie beruht auf der gegenseitigen Abstoßung von wässrigen und fettigen Substanzen. Dabei hängt
das Verfahren insgesamt davon ab, daß das Wasser auf den nicht zum Bild gehörenden Hintergrundflächen einer Druckplatte mit
öl unvermischbar ist und das Anhaften der öligen Druckfarbe verhindert. Die genaue Einstellung des Gleichgewichts zwischen
Druckfarbe und Benetzungslösung, die für hohe Bildqualität und
gleichmäßige Bilderzeugung erforderlich ist, ist nur schwierig beizubehalten und erfordert eine große fachliche Erfahnig. Das
Verfahren muß sehr genau beobachtet werden, da sich die Bedingungen während des Druckvorganges selbst ändern können. Weitere
Komplikationen werden durch die Schwierigkeit der Beibehaltung der chemischen Beständigkeit der Benetzungslösung in
der Druckmaschine insbesondere bei langen Arbeitszeiten erzeugt. Ein weiterer Nachteil der Verwendung einer Druckfarbe
und einer wässrigen Benetzungslösung besteht darin, daß die Benetzungslösung zum Rückfließen in die Walzen einer Druckmaschine
während des Druckvorganges neigt, wodurch die Druckfarbe in eine Emulsion verwandelt werden kann. Außer zum
Rückfließen neigt die Benetzungslösung auch zum Vorwärtsfließen über den Offsetzylinder, wodurch das Papier bei Berührung
angefeuchtet werden kann, so daß es sich krümmt und seine Abmessungen ändert. Dadurch werden besondere Schwierigkeiten
der Befestigung und Beibehaltung einer genauen Ausrichtung beim Mehrfarbendruck erzeugt, bei dem das Papier mehrmals
durch eine Druckpresse geführt wird.
Um die vorstehend beschriebenen Probleme bei Verwendung einer Benetzungslösung zusammen mit einer oleophilen Druckfarbe zu
vermeiden, wurde es erforderlich, die Zusammensetzung der verwendeten Benetzungslösung besonders sorgfältig zu studieren,
wodurch sich wiederum eine sehr komplizierte Technik mit hohen Anforderungen entwickelte. Die Benetzungslösung l:£· timmt in
vielen Fällen den Grad der technischen und kommerziell verlangten Qualität, die bei dem lithografischen Drucken erreicht
werden soll.
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22ΘΛ745
Um die beschriebenen Schwierigkeiten bei Verwendung einer Benetzungslösung beim lithografischen Druckverfahren zu vermeiden,
wurde bereits ein Druckverfahren vorgeschlagen, bei dem das Drucken mittels eines oleophilen Bildes erfolgt, wobei
ein antiadhäsiver Bildhintergrund verwendet wird und keine wässrige Benetzungslösung erforderlich ist, wie sie bisher
als nötig angesehen wurde. Dieses Verfahren bedeutet eine wesentliche Verbesserung der lithografischen Technik, denn
die Benetzungslösung ist nicht mehr erforderlich. Dabei traten jedoch andere Nachteile auf, die insbesondere die Art der Herstellung
der Druckplatte betreffen. Die Herstellung solcher Druckplatten erfolgt nach fotografischen Prinzipien, wodurch
zusätzliche mechanische und/oder chemische Behandlungen erforderlich sind, die lange Belichtungszeiten und sehr starke
Lichtquellen benötigen, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Deshalb sind umfangreiche Vorbereitungen zur Herstellung der
endgültigen Druckplatte erforderlich.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein neues Druckverfahren zu schaffen, welches die vorstehend beschriebenen Nachteile
und Schwierigkeiten vermeidet und ohne das Erfordernis der wässrigen Benetzungslösung eine schnelle Bilderzeugung
insbesondere für die Vervielfältigung gewährleistet.
Ein lithografisches Druckverfahren ist zur Lösung dieser Aufgabe erfindungsgemäß derart ausgebildet, daß ein elektrostatisches
Bild auf der Oberfläche eines fotoleitfähigen Aufzeichnungsträgers erzeugt wird, der aus einer elektrisch leitfähigen
Unterlage und einer darauf vorgesehenen fotoleitfähigen Isolierstoff schicht mit antiadhäsiven Eigenschaften besteht,
daß das latente Bild mit einem Tonermaterial zu einem Bild mit unterschiedlich verteilten Benetzungseigenschaften
entwickelt wird, daß auf das entwickelte Bild eine Druckfarbe in bildmäßiger Verteilung aufgebracht wird und daß das so eingefärbte
Bild mit einem Kopieblatt in Berührung gebracht und auf dieses übertragen wird.
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Es wird also eine elektrofotografische Bildplatte mit einem fotoleitfähigen Isolierstoff mit antiadhäsiven Eigenschaften
verwendet. Diese Platte wird elektrostatisch aufgeladen und nach dem üblichen elektrofotografischen Prinzip ein Bild auf
ihr erzeugt, wie es beispielsweise durch die US-Patentschrift 2 297 691 bekannt ist. Die Druckplatte wird durch Vermischung
eines fotoleitfähigen Materials und eines nichtleitenden Antiadhäsiven
Bindemittels und durch Fixieren dieser Zusammensetzung auf einer leitfähigen Unterlage hergestellt. Ein elektrostatisches
latentes Bild wird auf der Oberfläche dieser Platte erzeugt und mit einem hydrophoben Entwicklerstoff entwickelt,
wodurch sich eine Vervielfältigungsplatte ergibt, deren Bildflächenteile für Druckfarbe aufnahmefähig sind, während die
nicht zum Bild gehörenden Hintergrundflächen die Druckfarbe abstoßen. Die Hintergrundflächen haben eine geringe Haftkraft
für die Druckfarben, so daß beim Aufbringen solcher Stoffe auf die Platte kein Übergang der Druckfarbe von den Einfärbungsrollen
in solche Bereiche erfolgt, die antiadhesive Eigenschaften haben. Die so hergestellte lithografische Druckplatte kann
dann in einem einstufigen Verfahren zur Erzeugung von Bildern
unter Verwendung lithografischer Druckfarbe verwendet werden. Dabei ist eine bisher übliche Benetzungslösung nicht erforderlich.
Die Hintergrundflächen der Druckplatte haben eine ausreichend geringe Haftkraft für die Druckfarbe, so daß eine
Vorbenetzung der Platte mit wässriger Benetzungslösung nicht mehr erforderlich ist. Die auf die Platte aufgebrachte Druckfarbe
wird nicht durch Aufteilung von den Einfärbungsrollen übertragen, und die Kohäsionskräfte zwischen den Farbenteilchen
sind größer als die Haftkraft zwischen der Farbe und den Hintergrundflächen der Druckplatte, so daß die Farbe nicht auf
die Hintergrundflächen übertragen wird. Die der Adhäsion entgegengesetzten
Eigenschaften werden als Antiadhäsion bezeichnet, die allgemein durch den Ablösungswert oder die Oberflächenspannung
des jeweiligen Materials in noch zu beschreibender Weise bestimmt werden kann.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand in den Figuren dargestellter
Ausfiihrungsbeispiele beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 das Aufbringen einer gleichmäßigen elektrostatischen Ladung auf die Oberfläche eines fotoleitfähigen Aufzeichnungsträgers,
Fig. 2 die Bestrahlung der geladenen Platte gemäß Fig. 1 mit einem Lichtmuster zur Erzeugung eines elektrostatischen
latenten Bildes,
Fig. 3 die Entwicklung des elektrostatischen latenten Bildes auf dem fotoleitfähigen Aufzeichnungsträger,
Fig. 4 die Fixierung des entwickelten Tonerbildes auf dem antiadhäsiven
Aufzeichnungsträger und
Fig. 5 den Querschnitt einer schematischen Darstellung einer Offsetpresse, in der ein nach der Erfindung ausgebildeter
Aufzeichnungsträger als Druckplatte verwendet wird.
In Fig. 1 und 2 ist das allgemeine Verfahren zur Herstellung eines elektrostatischen latenten Bildes oder Ladungsmusters
auf einem elektrofotografischen Aufzeichnungsträger dargestellt. In Fig. 1 ist ein elektrofotografischer Aufzeichnungsträger
gezeigt, der einen fotoleitfähigen Pigmentstoff 12 dispergiert in einem antiadhäsiven Bindemittel 13 enthält. Eine gleichmäßige
elektrostatische Ladung 23 wird auf die Oberfläche der fotoleitfähigen Bindemittelschicht nach einem geeigneten Verfahren
aufgebracht, beispielsweise durch Verwendung eines Korotrons 24, wie es durch die US-Patentschrift 2 836 725 bekannt
ist. Das Korotron ist mit einer Hochspannungsquelle verbunden, die wiederum an Erde angeschaltet ist. Nach dem
Aufbringen der gleichmäßigen Ladung auf die Oberfläche der fotoleitfähigen Schicht 10 wird der geladene Aufzeichnungsträger
selektiv mit elektromagnetischer Strahlung bestrahlt, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Eine Strahlungsquell® 30 projiziert
ein Licht-Schatten-Muster auf die fotoleitfähige Schicht 10 mittels eines optischen Bildes 31 and einer Optik 32. Während
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dieser Bestrahlung wird die elektrostatische Ladung in den bestrahlten Bereichen abgeleitet, so daß ein Ladungsmuster 33
auf der fotoleitfähigen Schicht zurückbleibt, welches den nicht bestrahlten Bereichen entspricht.
Fig. 3 zeigt ein Verfahren zur Entwicklung des elektrostatischen Bildes, das in vorstehend beschriebener Weise erzeugt wurde,
wobei der fotoleitfähige Aufzeichnungsträger 10 in der Öffnung am Boden eines Entwicklungsgehäuses 40 angeordnet ist und daran
mit Klammern 41 gehalten wird. Das Entwicklungsgehäuse wird vor und zurück geschwenkt, wodurch ein aus Tonerpulver und
Trägerteilchen bestehender Entwicklerstoff 45 über die Bildfläche in dargestellter Weise kaskadiert wird. Während die
Entwicklerstoffmischung über die Oberfläche des Aufzeichnungsträgers
10 kaskadiert wird, bleiben die elektroskopischen Tonerteilchen selbsttätig an den elektrostatischen Bildflächenteilen
haften, wodurch ein Tonerbild auf dem antiadhäsiven fotoleitfähigen Aufzeichnungsträger entsteht, das dem Originalbild
entspricht. Der mit dem Tonerbild 45a versehene Aufzeichnungsträger 10 wird gemäß Fig. 4 einem Heizelement 46 bzw. einer
Temperatur über dem Schmelzpunkt des Entwicklerpulvere ausgesetzt.
Die Tonerteilchen werden auf diese Weise an der Oberfläche der fotoleitfähigen Schicht befestigt.
Zunächst wird der elektrofotografische Aufzeichnungsträger betrachtet,
der im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird. Hierzu kann jeder geeignete fotoleitfähige Pigmentstoff verwendet
werden. Typische anorganische fotoleitfähige Stoffe sind Schwefel, Selen, Zinksulfid, Zinkoxid, Cadmiumselenid,
Cadmiumsulfid, Cadmiumsulfoselenid und Arsen-Selenlegierungen. Typische organische fotoleitfähige Stoffe sind sensitiviertes
Polyvinylcarbazol, Aifliracen, Anthrachinone und Phthalocyaninpigmentstoffe.
tills erwünscht, können auch Kombinationen oder Mischungen dieser Stoffe verwendet werden. Jedes geeignete
Material kann als Unterlage für die fotoleitfähige Schicht
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vorgesehen sein. Allgemein hat die Unterlage einen Widerstandswert,
der geringer ist als derjenige der lichtempfindlichen Schicht, so daß die Ladungen, die von der Oberfläche der
lichtempfindlichen Schicht durch deren Matrix hindurch auf
die unterlage abgeleitet werden, wiederum nach Erde abgeführt werden können. Typische leitfähige Stoffe sind Aluminium,
Messing, Kupfer, Zink, leitfähiges Glas, Papier und leitfähige Kunststoffe.
Das antiadhäsive Bindemittel ist derart, daß die Oberfläche die Druckfarbe abstößt, ohne daß sie zuvor mit einer wässrigen
Lösung benetzt wird. Jedes geeignete Material, welches diesen Effekt zeigt, kann verwendet werden. Typische antiadhäsive
Stoffe sind Siliconelastomere, ausgehärtete gummiartige Organopolysiloxane wie Poly(dimethylsiloxan), Eluorkohlen—
stoffe oder Fluorkunststoffe wie Polytetrafluoräthylen,
Polyvinylfluorid, Polyhexafluoräthylen, Polyhexafluorpropylen,
Tetrafluoräthylen-Hexafluorpropylen-CopoJlmere, Tetrafluoräthylen-Trifluoräthylen-Copolymere,
Polytrifluoräthylen, Polyvinylidenfluorid, Tetrafluoräthylen-Trifluorchloräthylen-Copolymere,
TetrafluoAhylen-Äthylen-Copolymere und Poly
(fluoralkylacrylate und -methacrylate), Polyäthylen, Polyvinylbutyral, Polypropylen, Poly(4-tert-Butylstyrol), Polystyrol,
Styrol-4-tert-Butylstyrol-Copolymer und Mischungen
dieser Stoffe.
Bei der Auswahl solcher Stoffe, die ausreichend antiadhäsiv sind, was durch die Eigenschaften der Abstoßung gegenüber
Druckfarbe auswertbar ist, hat sich gezeigt, daß die Abstossungseigenschaften direkt proportional mit der Wirksamkeit
als Ablösungsmittel ansteigen. Die Wirksamkeit als Ablösungsmittel wird durch ein anerkanntes Testverfahren gemessen,
indem ein Stück Klebeband auf eine Fläche aufgebracht und danach, die Kraft gemessen wird, die zur Ablösung des KLebebandes
von der Fläche erforderlich ist. Diese Kraft wird als "Ablösungswert11 bezeichnet, je größer sie ist, um so größer
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ist die Haftkraft zwischen dem Klebeband und der Fläche. Ein kleiner Ablösungswert zeigt eine sehr wirksame Ablösungsschicht,
ein großer Ablösewert zeigt eine sehr unwirksame Ablösungsschicht. Standardverfahren zur Prüfung des Ablösungswertes
sind in Band 43 in Technical Association for the Pulp of Paper Industry beschrieben. Für qualitativ gute Drucke soll
ein antiadhäsives Material einen Ablösewert von nicht mehr als 40 g pro cm haben, vorzugsweise soll er 12 g pro cm oder
weniger betragen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Beispielsweise haben viele Flächen aus Siliconelastomer einen
Ablösewert von ca. 0,4 g pro cm und allgemein einen Ablösewert von nicht mehr als 12 g pro cm. Diese Stoffe sind ausreichend
antiadhäsiv für die Zwecke des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die antiadhäsiven Eigenschaften eines Stoffes
können auch durch seine "kritische Oberflächenspannung" ausgedrückt
werden, wie sie von W.A. Zisman in Ind.Eng.Chem., 55, 19 (1963) beschrieben ist. Die kritische Oberflächenspannung
wird in dyn/cm bei 200C gemessen.
In Fig. 5 ist eine schematische Darstellung einer kontinuierlich arbeitenden Offsetmaschine zur Verwendung einer Druckplatte
nach der Erfindung gezeigt. Der lichtempfindliche Aufzeichnungsträger, zuvor beschrieben anhand der Fig. 1 bis 4,
ist auf der Oberfläche eines Druckzylinders 50 befestigt. Die Druckfarbe wird der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers
mittels Einfärbungsrollen 51 zugeführt. Während sich der Druckzylinder dreht, werden die Einfärbungsrollen mit dem Aufzeichnungsträger
in Berührung gebracht, und es wird eine lithografische Druckfarbe auf die jeweilige Fläche aufgebracht. Die
Druckfarbe haftet selektiv in den Bildflächenteilen an, die dem Tonerbild entsprechen, während sie in den Hintergrundflächen,
die antiadhesive Eigenschaften haben, abgestoßen wird. Der Aufzeichnungsträger berührt dann einen Abstreichzylinder
55, der einen zylindrischen Kern 56 hat, auf den ein weiches Gummituch 57 aufgezogen ist. Ein Abdruck des Bildes
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wird von der Druckplatte auf die Oberfläche des Gummituches übertragen, dieses Bild wird wiederum auf ein Papierempfangsblatt
oder ein Band 58 übertragen. Das Band wird von einer Vorratsrolle 60 zugeführt und auf eine Aufwickelrolle 61 aufgewickelt.
Das Bild wird auf das Papierband übertragen, welches dem Abstreichzylinder 55 durch den Andruckzylinder 62
zugeführt wird. In den Bereichen, wo die antiadhäsive Schicht freiliegt, wird keine Druckfarbe von den Einfärbungsrollen
auf sie übertragen, so daß ein Offsetdruckverfahren entsteht, welches ohne ein Benetzungssystem arbeitet.
Die Dicke der fotoleitfähigen Schicht kann zwischen ca. 5 Mikron und ca. 200 Mikron liegen. Vorzugsweis* beträgt sie
ca. 10 bis 150 Mikron, um möglichst günstige Ergebnisse zu erzielen.
Ein geeigneter Toner oder Entwicklerstoff kann bei der Erfindung verwendet werden, beispielsweise solche Stoffe, wie
sie durch die US-Patentschriften 2 788 288, 3 079 342 und Re 25 136 bekannt sind. Typische derartige Entwicklerstoffe
sind Styrolpolymere, Polymere aus substituierten Styrolen, Phenolformaldehydharze und andere Harze mit ähnlichen hydrophoben
Eigenschaften. Das Entwicklerpulver kann direkt auf das latente Bild aufgebracht oder mit einem Trägermaterial
vermischt werden, beispielsweise mit Glaskörnern. In einem solchen Falle werden die Tonerteilchen reibungselektrisch
gegenüber den Trägerteilchen aufgeladen. Das Entwicklerpulver ist derart ausgewählt, daß es elektrostatisch in den Bildflächenteilen
angezogen und in den Hintergrundflächen in die geladenen Bildflächenteile abgestoßen wird. Ferner wird es
an dem Aufzeichnungsträger durch elektrostatische Anziehung gebunden. Wenn die Ladung des elektrostatischen latenten Bildes
negativ ist, so wird ein positiver Toner verwendet, welcher in den negativ geladenen Bildflächenteilen anhaftet.
Wenn das geladene Bild positiv ist, so wird ein negativer Toner verwendet. Jedes geeignete Entwicklungsverfahren kann
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zur Entwicklung des elektrostatischen latenten Bildes angewendet
werden, beispielsweise die Kaskadierungsentwicklung gemäß den US-Patentschriften 2 618 551 und 2 618 552, die
Pulverwolkenentwicklung gemäß den US-Patentschriften 2 725 305 und 2 918 910 und die Magnetbürstenentwicklung
gemäß den US-Patentschriften 2 791 149 und 3 015 305.
Jede geeignete Druckfarbe kann zur Durchführung des Verfahrens eingesetzt werden. Typische derartige Druckfarben, insbesondere
lithografische Druckfarben, sowie ihre Eigenschaften sind in "The Printing Industry" von V. Strauss, 1967, beschrieben.
Die jeweils ausgewählte Druckfarbe wird durch die Benetzungseigenschaften des Tonermaterials für die Entwicklung des elektrostatischen
latenten Bildes bestimmt.
Jedes geeignete Material kann als Bildempfangsfläche zur Aufnahme des endgültigen Offsetbildes von der Druckplatte mittels
des Offsettuches verwendet werden. Typische geeignete Stoffe sind Polypropylen, Polyäthylen, Polyäthylentere^rthalat, normales
Papier, Zellophan, Zelluloseacetat und andere Zelluloseharze .
Die Fixiervorrichtung ist als Hitzefixiervorrichtung dargestellt, es kann jedoch auch jedes andere geeignete Verfahren
angewendet werden, beispielsweise die Lösungsmitteldampfeinschmelzung
oder die Druckfixierung.
Wenn die antiadhäsive Druckplatte und die fotoleitfähige Schicht
ein und dasselbe Element sind, kann das antiadhäsive Material in Form einer dünnen Schicht vorgesehen sein, die auf einer
geeigneten fotoleitfähigen Schicht angeordnet ist. In dieser Form verwirklicht das antiadhäsive Material die erforderlichen
Oberflächeneigenschaften für den Druck, wie sie zuvor beschrieben wurden, ferner wirkt es als Schutzschicht für die darunterliegende
fotoleitfähige Schicht. Bei dieser Art hat die antiadhäsive Schicht allgemein eine Dicke von ca. 10 bis
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ca. 200 Mikron.
Zur weiteren Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens dienen die folgenden Beispiele, die den Erfindungsgedanken
jedoch nicht einschränken sollen. Anteile und Prozentwerte beziehen sich auf das Gewicht, falls nicht anders angegeben.
Die folgenden Beispiele zeigen einige vorzugsweise Ausführungsformen der Erfindung.
Eine Lösung wird hergestellt aus 20 Gewichtsteilen Siliconkautschuk,
einem Polysiloxan hohen Molekulargewichtes, 20 Gewichtsteilen des fotoleitfähigen Pigmentstoffes Cadmiumsulfoselenid
und 80 Gewichtsteilen Heptan. Die erhaltene Lösung wird durch Aufgießen auf die Oberfläche einer Aluminiumunterlage
bis zu einer Dicke von ca. 75 Mikron aufgebracht und getrocknet. Das Ergebnis ist eine fotoleitf alge
Aufzeichnungsplatte aus einer metallischen Unterlage mit darauf aufgebrachter fotoleitfähiga?Isolierstoffschicht. Bei
Fehlen einer Beleuchtung wird die fotoleitfähige Fläche auf eine negative Spannung von ca. 600 Volt mittels eines Korotrons
aufgeladen, welches durch eine Hochspannungsquelle gespeist wird. Der geladene Aufzeichnungsträger wird mit einem Lichtmuster
bestrahlt, um die elektrostatische Ladung selektiv abzuleiten und ein elektrostatisches latentes Bild zu erzeugen.
Dieses latente Bild wird dann durch das Kaskadierungsverfahren entwickelt, wozu ein positiv geladenes Kunstharzpulver
verwendet wird. Das entstandene Tonerbild wird dann fixiert, und die Schicht aus Siliconkautschuk wird ausgehärtet und in
ein sehr stark antiadhäsives Siliconelastomer durch 10 Minuten lange Erwärmung auf eine Temperatur von ca. 930C umgewandelt.
Nach der Abkühlung wird die Platte auf dem Zylinder einer lithografischen Presse aufgezogen und in üblicher Weise, jedoch
ohne eine wässrige Benetzungslösung, verwendet. Eine
lithografische Druckplatte wird auf die Druckfläche aufge-
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bracht, und mittels eines Gummioffsettuches werden viele
Bilder der Druckplatte erzeugt.
Eine Lösung aus gleichen Gewichtsteilen eines linearen PoIysiloxansiliconkautschuks,
aus lichtempfindlichen Zinkoxid-Pigmentstoffteilchen und aus Naphtha wird hergestellt und
sorgfältig durchmischt, um eine gleichmäßige Dispersion zu bilden. Ca. 0,5% Benzoylperoxid, bezogen auf das Gewicht des
Siliconkautschuks, werden der Dispersion beigegeben und sorgfältig eingemischt. Die erhaltene Lösung wird durch Aufgießen
auf die Oberfläche einer Aluminiumplatte bis zu einer Dicke von ca. 50 Mikron aufgebracht und getrocknet. Die erhaltene
fotoleitfähige Platte wird mittels einer Korona-Entladungsvorrichtung auf ein Potential von ca. 500 Volt aufgeladen, um
eine gleichmäßige Ladung der lichtempfindlichen Oberfläche zu erreichen. Die geladene Oberfläche wird selektiv mit einer
elektromagnetischen Strahlungsquelle bestrahlt, um ein elektrostatisches Ladungsmuster zu erzeugen. Das erhaltene latente
elektrostatische Bild wird ähnlich wie in Beispiel I entwickelt, um ein hydrophobes Bild auf der lichtempfindlichen Fläche zu
erzeugen. Eine Vulkanisation des Elastomers findet bei Raumtemperatur statt. Das Tonerbild wird auf der Oberfläche der
antiadhäsiven lichtempfindlichen Schicht durch ca. 2 Minuten lange Erhitzung auf eine Temperatur von 930C fixiert. Nach
der Abkühlung wird die Druckplatte auf den Zylinder einer lithografischen Presse aufgezogen und ähnlich wie in Beispiel I
verwendet. Wiederum werden viele Bilder ohne die Verwendung einer wässrigen Benetzungslösung hergestellt.
Das Verfahren aus Beispiel I wird wiederholt mit dem Unterschied, daß anstelle des Siliconkautschuks Polytetrafluoräthylen
verwendet wird. Es zeigen sich ähnliche Ergebnisse.
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Obwohl die vorstehenden Beispiele spezielle Bedingungen und Stoffe enthalten, können auch weitere Stoffe verwendet werden,
wie sie weiter oben aufgeführt sind. Außerdem können weitere Verfahrensschritte oder Abänderungen vorgesehen sein, falls
dies erwünscht ist. Andere Stoffe können in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, die eine
verbessernde, Synergistisehe oder anderweitig günstige Auswirkung
auf die Eigenschaften des Verfahrens zeigen.· Beispielsweise kann während des Entwicklungsvorganges eine Entwicklungsflüssigkeit verwendet werden, um den Entwicklerstoff auf die
antiadhäsive Druckplatte aufzubringen. Ferner können Füllstoffe beispielsweise für Stabilitätszwecke vorgesehen sein, um die
mechanischen Eigenschaften des sich ergebenden Elastomers zu verbessern.
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Claims (17)
1. Lithografisches Druckverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß ein elektrostatisches Bild auf der Oberfläche eines
fotoleitfähigen Aufzeichnungsträgers erzeugt wird, der aus einer elektrisch leitfähigen Unterlage und einer darauf
vorgesehenen fotoleitfähigen Isolierstoffschicht mit antiadhäsiven Eigenschaften besteht, daß das latente Bild
mit einem Tonermaterial zu einem Bild mit unterschiedlich verteilten Benetzungseigenschaften entwickelt wird, daß
auf das entwickelte Bild eine Druckfarbe in bildmäßiger Verteilung aufgebracht wird und daß das so eingefärbte
Bild mit einem Kopieblatt in Berührung gebracht und auf dieses übertragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine fotoleitfähige Isolierstoffschicht mit einer darauf aufgebrachten
Schicht eines antiadhäsiven Materials verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine fotoleitfähige Isolierstoffschicht verwendet wird, die aus
einem Fotoleiter, dispergiert in einem isolierenden Bindemittel aus antiadhäsiven Material, besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein antiadhäsives Material aus Fluorkohlenstoffen oder
Siliconelastomeren verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das antiadhäsive Material ein Siliconelastomer ist.
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6. Verfahren nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein fotoleitfähiger Pigmentstoff aus einem anorganischen Fotoleiter verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als fotoleitfähiger Pigmentstoff ein organischer Fotoleiter verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als fotoleitfähiger Pigmentstoff Cadmiumsulfoselenid verwendet
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als fotoleitfähiger Pigmentstoff Phthalocyanin verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfärbung und die Übertragung des
Bildes zumindest einmal wiederholt werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildübertragung aus einer Berührung
der eingefärbten Fläche mit einem Offsettuch besteht,
wodurch ein Abdruck des Bildes auf das Offsettuch übertragen wird, und daß das Offsettuch mit einem Kopieblatt in
Berührung gebracht wird.
12. Elektrofotografische Platte zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch
eine Unterlage (11), auf deren Oberfläche eine fotoleitfähige Isolierstoffschicht (12) vorgesehen ist, deren
freie Oberfläche antiadhäsive Eigenschaften aufweist, und durch einen spezifischen Widerstand der Unterlage (11),
der geringer ist, als derjenige der fotoleitfähigen Isolierstoff schicht (12).
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13. Elektrofotgrafische Platte nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die fotoleitfähige Isolierstoffschicht (12). fotoleitfähige Teilchen, dispergiert in einem antiadhäsiven
Bindemittel, enthält, wobei das Bindemittel aus einem Siliconelastomer oder einem. Fluorkohlenstoff besteht.
14. Elektrofotografische Platte nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das antiadhesive Bindemittel ein Siliconelastomer ist.
15. Elektrofotografische Platte nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der fotoleitfähigen Isolierstoffschicht (12) eine antiadhäsive Schicht (13) vorgesehen ist,
16. Elektrofotografische Platte nach einem der Ansprüche 12
bis 15ι dadurch gekennzeichnet, daß auf ihrer freien Oberfläche
ein Bild (45a) fixiert ist, welches gegenüber dem antiadhäsiven Bilduntergrund (13) unterschiedliche Benetzungseigenschaften
aufweist.
17. Elektrofotografische Platte nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bild (45a) hydrophobe Eigenschaften hat.
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