DE217788C - - Google Patents

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- JVl 217788 — KLASSE 30h. GRUPPE - JVl 217788 - CLASS 30h. GROUP

Patentiert Im Deutschen Reiche vom 30. Juni 1907 ab.Patented in the German Empire on June 30, 1907.

Bei Versuchen über die Einwirkung vonWhen trying on the action of

Metallen auf Bakterien hat man bisher nur die desinfizierende und die wachstumhemmende Wirkung der Metalle festgestellt. (Vgl. K ο 11 e und Wassermann, Handbuch der pathogenen Mikroorganismen 1904, Band IV¹, S. 206, Absatz 2, und S. 195, Absatz 2, und die daselbst angezogene Literatur.)Metals on bacteria have so far only been found to have disinfectant and growth-inhibiting effects. (Cf. K o 11 e and Wassermann, Handbuch der Pathogene Mikroorganismen 1904, Volume IV ¹ , p. 206, paragraph 2, and p. 195, paragraph 2, and the literature cited there.)

Es wurde nun gefunden, daß man durch Einwirkung von Metallen auf Bakterienkulturen auch für Impfzwecke geeignete Stoffe gewinnen kann. Diese Tatsache ist um so auffallender, als es bekannt ist, daß bei Anwendung von Metallsalzen die erhaltenen Flüssigkeiten wegen der giftigen Wirkung auf den Organismus von Mensch und Tier nicht zu Impfungen geeignet sind. Es war deshalb durchaus nicht sicher,, daß man aus Bakterienkulturen, die der Einwirkung von Metallen ausgesetzt waren, immunisierende oder heilend wirkende Flüssigkeiten würde erhalten können. Tatsächlich hat sich auch gezeigt, daß ohne weiteres brauchbare Impfstoffe auf diese Weise nicht erzielt werden. Kulturflüssigkeiten von Bacillus suisepticus und suipestifer, Milzbrand und Cholera wurden mit Metallstückchen beschickt, die nach 8, 10, 12, 15, 20, 24 und 36 Stunden durch Filtration wieder entfernt wurden. Injizierte man von den so erhaltenen Flüssigkeiten subkutan und intraperitoneal erkrankten Tieren, die mit der jeweiligen Bakterienart geimpft waren, Mengen von 0,2 bis 2 ecm, so vermochten die Bakterienflüssigkeiten die Tiere nicht zu retten und auch ungeimpfte Tiere nicht zu immunisieren.It has now been found that the action of metals on bacterial cultures can also obtain substances suitable for vaccination purposes. This fact is all the more striking as it is known that when using metal salts the liquids obtained are due to Not suitable for vaccinations due to the toxic effects on human and animal organisms are. It was therefore by no means certain, that bacterial cultures exposed to the action exposed to metals, immunizing or healing fluids would be able to get. In fact, it has also been shown that readily usable Vaccines cannot be obtained in this way. Bacillus suisepticus culture fluids and suipestifer, anthrax and cholera were loaded with bits of metal, which after 8, 10, 12, 15, 20, 24 and 36 hours were removed again by filtration. Injected from the fluids obtained in this way subcutaneously and intraperitoneally diseased animals with the If the respective bacterial species were inoculated, quantities of 0.2 to 2 ecm, the bacterial fluids were able to do so not to save the animals and also not to immunize unvaccinated animals.

Das vorliegende Verfahren zur Gewinnung von Impfstoffen beruht nun im Gegensatz zu dem Bekannten auf der neuen Beobachtung, 40 The present method for obtaining vaccines is now based on the new observation, in contrast to what is known, 40

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daß Metalle bei Temperaturen zwischen 22 ° und 40° in Bakterienkulturen bei entsprechend langer Einwirkungsdauer Impfstoffe von Heil- und Immunisierungswirkung liefern. Die Einwirkung erfolgt am besten bei der für die Entwicklung der Bakterienart an sich günstigsten Temperatur, wobei die Dauer der Einwirkung der Metalle von der verwendeten Bakterienart und dem benutzten Metalle abhängig ist. Nach Erreichung der Höchstwirkung, die durch Vergleichsversuche festgestellt wird, erfolgt bei weiterer Einwirkung der Metalle eine Abschwächung, die bis zur Wirkungslosigkeit gehen kann. Ob die Einwirkung genügend lange erfolgt ist, wird durch Immunisierungsversuche an Versuchstieren, die sonst gegen die Bakterienart empfänglich sind, festgestellt.that metals at temperatures between 22 ° and 40 ° in bacterial cultures at corresponding Long exposure time to provide vaccines with healing and immunizing effects. The impact is best done with the most favorable for the development of the bacterial species Temperature, the duration of the action of the metals depending on the type of bacteria used and the metals used. After reaching the maximum effect, the comparison tests is determined, a weakening occurs with further exposure to the metals, which can go to ineffectiveness. Whether the exposure has lasted long enough is determined by immunization tests on test animals that are otherwise against the Bacterial species are susceptible.

Von den Metallen haben sich allgemein die Schwermetalle als geeignet erwiesen. Man verwendet vorzugsweise Metalle, deren lösliche Verbindungen auf den Organismus, für den die Flüssigkeiten bestimmt sind, nicht oder doch tunlichst wenig giftig wirken.Of the metals, heavy metals have generally proven to be suitable. One uses preferably metals whose soluble compounds affect the organism for which the Liquids are intended to be non-toxic, or at least to be minimally toxic.

Das Verfahren ist allgemein auf Bakterienkultur flüssigkeiten und Bakterien verreibungen anwendbar. Besonders ist es zur Gewinnung von Impfstoffen aus Bakterien der Gruppe der hämorrhagischen Septikaemie geeignet.The procedure is general on bacterial culture liquids and bacteria trituration can be used. It is special for extraction suitable for vaccines from bacteria belonging to the group of hemorrhagic septicemia.

Die Metalle können in Stücken, Schnitzeln, Spänen oder in Pulverform verwendet werden.The metals can be used in pieces, chips, chips or in powder form.

Im folgenden mag das neue Verfahren beispielsweise für die Gewinnung eines Heil- oder Schutzstoffes gegen Schweineseuche oder Schweinepest geschildert werden.In the following, the new method may be used, for example, for obtaining a medicinal or Protective substance against swine disease or swine fever are described.

Zur Bekämpfung der Schweineseuche und Schweinepest hat man bis jetzt wiederholt abgetötete Schweineseuche- und Schweinepest-To combat swine disease and swine fever, some have been killed repeatedly up to now Swine disease and swine fever

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kulturen verwendet. Man hat aber dabei geringe oder gar keine Erfolge erzielt. Dagegen ist es gelungen, mittels des den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens, und zwar durch Einwirkung von Zink auf Bouillonkulturen von hochvirulenten Schweineseuche- und Schweinepestbakterien einen Impfstoff herzustellen, mit dem bei subkutaner Injektion von 5 bis 25 ecm (je nach der Größe der Tiere) Schweine, die von der Seuche befallen waren, geheilt wurden. Das Produkt kann auch zu Schutzimpfungen verwendet werden.cultures used. However, little or no success has been achieved. Against it succeeded by means of the method forming the subject of the invention, namely due to the action of zinc on broth cultures of highly virulent pig disease and swine fever bacteria to produce a vaccine that is injected subcutaneously from 5 to 25 ecm (depending on the size of the animals) pigs infected with the disease, have been healed. The product can also be used for vaccinations.

Zur Gewinnung des Impfstoffes kann man. folgendermaßen verfahren:To obtain the vaccine one can. proceed as follows:

500 ecm Nährbouillon werden mit virulenter Schweineseuche- oder Schweinepestkultur geimpft und die Kultur bei 25 ° zwei Tage lang wachsen gelassen.
Darauf wird die Schweineseuche- oder Schweinepestbouillonkultur mit 7,5 g grob geschnittenem, chemisch reinem Zink, das vorher etwa 15 Minuten der trockenen Sterilisierung unterworfen wurde, versetzt, wieder in den Brutschrank bei 22 ° gebracht und dort 15 Stunden belassen. Während dieser Zeit muß die Kultur öfters geschüttelt werden. Hierauf erfolgen Zusätze von 25 g Glycerin purissim. und 2 g Acid, carbol. pur. Man läßt nun die Flüssigkeit etwas absitzen und filtriert. Mit dem Filtrat wurden bei 123 Versuchen an Kaninchen und Meerschweinchen durchweg zufriedenstellende Ergebnisse erzielt.500 ecm nutrient broth are inoculated with virulent pig disease or swine fever culture and the culture is allowed to grow at 25 ° for two days.
The swine disease or swine fever broth culture is then mixed with 7.5 g of coarsely cut, chemically pure zinc, which has previously been subjected to dry sterilization for about 15 minutes, returned to the incubator at 22 ° and left there for 15 hours. During this time the culture must be shaken frequently. This is followed by additions of 25 g glycerine purissim. and 2 g of acid, carbol. pure. The liquid is now allowed to settle somewhat and filtered. With the filtrate, 123 tests on rabbits and guinea pigs gave consistently satisfactory results.

Die Temperatur der Einwirkung und die Wahl der zweckmäßigsten Metalle hängen von den betreffenden Bakterien ab. Z. B. wurde gefunden, daß bei. Cholera Zink und Kupfer bei 32 °, bei Typhus Zink bei 30 °, Kupfer bei °, Silber zwischen 35 und 40° die beste Wirkung ergeben.The temperature of exposure and the choice of the most appropriate metals depend on the bacteria in question. For example, it has been found that at. Cholera zinc and copper at 32 °, with typhus zinc at 30 °, copper at °, silver between 35 and 40 ° the best effect result.

Auch die Mengenverhältnisse schwanken. Im allgemeinen verwendet man von den Metallen Zink und Kupfer 7,5 g, von Zinn 10 g und von Silber 5,5 g auf 500 g Bakterienkulturflüssigkeit. Aber auch kleinere oder größere Mengen können benutzt werden.The proportions also vary. In general one uses of the metals Zinc and copper 7.5 g, tin 10 g and silver 5.5 g per 500 g bacterial culture fluid. But smaller or larger quantities can also be used.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:Patent Claims: 1. Verfahren zur Herstellung von Impfstoffen zu Schutz- oder Heilzwecken, dadurch gekennzeichnet, daß Bakterienkulturflüssigkeiten oder Bakterienverreibungen der Einwirkung von Metallen bei zwischen 22 ° und 40 ° C. liegenden Temperaturen, bis durch Immunisierungsversuche eine günstige Wirkung der Flüssigkeiten festgestellt ist, ausgesetzt und dann von dem Ungelösten getrennt werden.1. Process for the manufacture of vaccines for protective or medicinal purposes, thereby characterized in that bacterial culture liquids or bacterial triturations of the Exposure to metals at temperatures between 22 ° and 40 ° C., up to a beneficial effect of the fluids has been established by immunization tests, exposed and then separated from the undissolved. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß2. Embodiment of the method according to claim i, characterized in that ■ Kulturflüssigkeiten oder Verreibungen von Bakterien aus der Gruppe der hämorrhagischen Septikaemie dem Verfahren nach Anspruch ι unterworfen werden.■ Culture liquids or triturations of bacteria from the hemorrhagic group Septikaemie be subjected to the method according to claim ι.