DE2166978C3 - Selbsttätige Lenkvorrichtung zur Seitenführung von Landmaschinen - Google Patents
Selbsttätige Lenkvorrichtung zur Seitenführung von LandmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsttätige Lenkvorrichtung zur Seitenführung von Landmaschinen mit
Mähwerk, insbesondere für selbstfahrende Mähdrescher, mit einer vor dem Mähwerk beispielsweise am Halmabweiser
angeordneten, die Grenzen zwischen gemähtem undungemähtem Gut(Halmwand) abfühlendenTastvorrichtung
aus zwei hinsichtlich der Fahrtrichtung "gegeneinander versetzten und bei Berührung mit der
Halmwand Stellgrößen an die Lenkung der Landmaschine gebenden Tastern.
Selbsttätige Lenkvorrichtungen werden an Landmaschinen in zunehmendem Maße verwendet, um die
Bedienung der Landmaschine zu erleichtern. Diese wird häufig nur von einer einzigen Person bedient die neben
dem eigentlichen Fahrvorgang noch zahlreiche andere Bedienungsaufgaben hat und deshalb möglichst entlastet
werden soll. Hierzu sind selbsttätige Lenkvorrichtungen mit mechanisch, elektrisch oder gemischt
wirkenden Tastern bekannt (DD-PS 55 167, DE-OS OO 473, DE-OS 19 28 065). Die Taster tasten dabei die
Halmwand oder einzelne stenglige Gewächse ab und steuern die Landmaschine selbsttätig so, daß das
Mähwerk, die Einzugsvorrichtung o.dgl. jeweils die richtige Lage einnimmt.
Nachteilig ist dabei, daß Lenkkorrekturen der selbsttätigen Lenkvorrichtung, beispielsweise zur Halmwand
hin, häufig eine Übersteuerung in die Gegenrichtung zur Folge haben. Auf diese Weise lösen sich
Lenkkorrekturen und Gegenkorrekturen ständig ab.
Die Landmaschine wird auf einer Wellenlinie geführt Das Arbeiten längs einer Wellenlinie verstärkt sich noch
beim nächsten Arbeitsgang, bei dem die wellenlinienförmig
verlaufende Halmwand abgetastet wird. Das kann so weit gehen, daß die selbsttätige Lenkung der
Landmaschine versagt Überdies führen die ständigen Lenkbefehle zu einem erhöhten Verschleiß der selbsttätigen
Lenkvorrichtung und der ihr zugeordneten Teile.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine selbsttätige Lenkvorrichtung der eingangs genannten Art so
auszugestalten, daß bei Lenkkorrekturen Obersteuerungen
ausgeschlossen sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zusätzlich eine Lenkungsrückstellung vorgesehen
ist die bei Ausbleiben von Stellgrößen von den Tastern die Lenkung selbsttätig in eine Grundstellung überführt
Damit wird erreicht daß die Landmaschine nicht durch ständige Lenkkorrekturen und Gegenkorrekturen
auf einer Wellenlinie geführt wird. Die Landmaschine wird vielmehr nach Durchführen einer ausreichenden
Lenkkorrektur sofort selbsttätig wieder geradeaus zu fahren beginnen. Die Geradeausfahrtrückstellung kann
dann abgeschaltet werden, wenn unter besonderen Bedingungen beispielsweise die Führung der Landmaschine
längs einer Bogenlinie erwünscht ist Gegebenenfalls kann für diesen Fall auch die Geradeausfahrtrückstellung
so eingerichtet werden, daß nach Durchführung einer Lenkkorrektur wieder selbsttätig der gewünschte
Kurvenfahrtradius an der Lenkung eingestellt wird. Das ist dann besonders einfach, wenn die Geradeausfahrtrückstellung
am Lenkgestänge ein nach seiner Lage beispielsweise induktiv abgetastetes Tastobjekt aufweist
von dem bei aus der Geradeausfahrt entsprechende Mittellage abweichender Lage Rückstellgrößen an
die Lenkung gegeben sind. Hier genügt eine geringfügige Versetzung des Tastobjektes oder der Einrichtung
für seine induktive Abtastung, um aus der Geradeausfahrtrückstellung
eine Bogenrückstellung zu machen. Es empfiehlt sich, die Steuerung der Lenkung so auszulegen,
daß über ein Lenkrad von Hand gegebene Lenkbefehle bzw. die von den Tastern abgegebenen
Stellgrößen die Lenkungsrückstellung übersteuern bzw. unwirksam machen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher beschrieben. Die
Zeichnung zeigt schematisch eine Draufsicht auf einen mit der erfindungsgemäßen Lenkvorrichtung ausgerüsteten
Mähdrescher bei der Arbeit.
Der Mähdrescher 10 bei der Ernte in einem Getreidebestand 11 weist dem Mähwerk vorgeschaltet
und beispielsweise an einem Halmabweiser befestigt kapazitive Taster 12 und 13 auf. Die Taster bilden
Meßstrecken a und b, die bezüglich der Fahrtrichtung des Mähdreschers nebeneinander liegen und durch eine
abtastungsfreie Strecke voneinander getrennt sind. Die Taster 12 und 13 sind dabei so ausgelegt, daß der dem
Mähwerk näher liegende Taster 12 keine Stellgröße abgibt, wenn er ständig von Halmen des Getreidebestandes
11 überstrichen wird, jedoch eine Stellgröße abgibt wenn er aus dem Getreidebestand U über die
Halmwand nach außen ins Freie gelangt Andererseits gibt der Taster 13 keine Stellgröße ab, wenn er vor der
Halmwand im Freien liegt. Er liefert jedoch eine Stellgröße, wenn er über die Halmwand hinaus in den
Getreidebestand 11 hinein gelangt Keiner der beiden Tnster 12,13 gibt demnach eine Stellgröße ab, wenn die
Halmwand im abtastungsfreien Bereich zwischen den beiden Meßstrecken a und b liegt. Die Regelung der
Lenkung des Mähdreschers 10 mit Hilfe der von den Tastern 12 und 13 gelieferten Stellgrößen wird nun
zusätzlich noch durch eine Geradeausfahrtrückstellung 14 ergänzt Diese ist ggfs. so verstellbar ausgelegt, daß
auch die selbsttätige Rückstellung der Lenkung auf das Fahren mit einem bestimmten Kurvenradius, der
überdies wählbar sein kann, möglich ist.
Die Taster 12 und 13 und die Geradeausfahrtriickstel-Iung
14 geben Stellgrößen an eine elektronische Schaltzentrale 15 bekannter Bauart, durch die die
verschiedenen Steuersignale koordiniert und verstärkt werden und dann beispielsweise zur Betätigung von
Magnetventilen dienen, mit deren Hilfe eine ihrem Aufbau nach bekannte hydraulische Lenkanlage selbsttätig
steuerbar ist Dafür dient beispielsweise ein Lenkarbeitszylinder 16, der in bekannter Weise mit der
in der Zeichnung nur angedeuteten Lenkhydraulik gekoppelt ist und auf die Betätigung der Magnetventile
zur Lenksteuerung oder die mittels Lenkern angetriebene Handölpumpe anspricht Durch eine kolben- und
Kolbenstangenverschiebung wird der Lenkvorgang bewerkstelligt Dabei hat die Handlenkung den Vorrang
und setzt bei Drucklieferung durch die Handölpumpe die selbsttätige Lenkung außer Betrieb.
Die Geradeausfahitrückstellung 14 ergibt nach jeder Lenkkorrektur, die durch von den Tastern 12, 13
gelieferte Stellgrößen veranlaßt wird, nach Wegfall dieser Stellgröße selbst eine Stellgröße ab, die den
Mähdrescher 10 wieder in Geradeausfahrt zurückbringt Hierfür wird mit dem Lenkgestänge ein Tastobjekt 24
verbunden, das Bewegungen des Lenkgestänges mitmacht Die Stellung des Tastobjektes 24 wird über einen
dieses beidseitig umfassenden Induktivschalter 25 abgetastet, der am Fahrgestell des Mähdreschers 10
befestigt ist Der Induktivschalter 25 gibt Signale an die elektronische Schaltzentrale 15, wenn sich das Tastobjekt
24 nicht in der der Geradeausfahrt entsprechenden Mittellage befindet Sieht man eine entsprechende
Verstellbarkeit für das Tastobjekt 24 bzw. den Induktivschalter 25 vor, so ist es auch möglich, statt der
Geradeausfahrt den Mähdrescher 10 ständig auf einen Kreisbogen zu führen. Anstelle des Induktivschalters 25
kann auch eine Anordnung elektronischer oder elektromechanischer Endschalter verwendet werden.
Die selbsttätige Lenkungsrückstellung arbeitet wie folgt:
Zunächst wird der Mähdrescher 10 von Hand oder über Fernsteuerung in Fahrtrichtung am Getreidebestand
11 angesetzt Ist nun die Handsteuerung drucklos und der Hauptschalter eingeschaltet, so ist die
Lenkvorrichtung betriebsbereit Nach dem Anfahren des Mähdreschers wird dieser nun selbsttätig so lange
zum Getreidebestand 11 hingelenkt bis durch Erscheinen
von Hahnen in der Meßstrecke a die vom Taster 12 abgegebene Stellgröße erlischt, die eine Steuerung des
Mähdreschers 10 zum Bestand hin zur Folge hatte. Nach dem Erlöschen dieser Stellgröße wird, da das Tastobjekt
24 aufgrund des Lenkeinschiages mit dem Lenkgestänge außermittig im Induktivschalter 25 sitzt durch die
elektronische Schaltzentrale 15 augenblicklich Geradeauslenkung veranlaßt Das Tastobjekt 24 geht dabei im
doppelseitigen Induktivschalter 25 in Nullstellung über. Die Geradeauslenkung ist eingestellt und wird selbsttä-
iS tig beibehalten.
Erscheinen nun beispielsweise durch eine kurvig verlaufende Halmwand des Getreidebestandes 11 in der
Meßstrecke b Halme, so wird vom Taster 13 eine Stellgröße abgegeben, die den Mähdrescher 10 vom
Getreidebestand 11 weglenkt, bis durch Verschwinden
der Halme in der Meßstrecke b die entsprechende Stellgröße ebenfalls verschwindet Danach wird wie
oben beschrieben, wieder auf Geradeauslenkung zurückgegangen.
Soll nun durch eine entsprechende Gtgenkurve der Halmwand des Getreidebestandes 11 die Meßstrecke a
neuerlich halmfrei werden, so wird neuerlich eine Lenkkorrektur zum Getreidebestand 11 hin verursacht
Nach dem Erscheinen von Halmen in der Meßstrecke a wird die entsprechende Stellgröße wieder gelöscht und
selbsttätig Geradeausfahrt aufgenommen.
Diese selbsttätige Lenkung ist durch Handlenkung oder ferngesteuerte Lenkung übersteuerbar. Dafür
genügt es, daß die verschiedenen möglichen Steuersignale in der elektronischen Schaltzentrale 15 durch
Diodengatter nach Vorrangigkeit der Lenkbefehle ausgewertet werden.
Die selbsttätige Lenkvorrichtung ist nicht nur für Mähdrescher, sondern für die verschiedensten Landmaschinen
geeignet. Sie ist überdies nicht nur für das Arbeiten im Getreide, sondern auch für das Arbeiten in
allen anderen landwirtschaftlichen Produkten geeignet die für den Bearbeitungsvorgang eine Möglichkeit zum
Abtasten des Erntegutes durch Taster geben. So kann die selbsttätige Lenkungsrückstellung ebenso, wie für in
Getreide arbeitenden Mähdreschern, für Landmaschinen verwendet werden, die beispielsweise Gras,
Luzerne, Raps, Mais usw. arbeiten.
Claims (5)
1. Selbsttätige Lenkvorrichtung zur Seitenführung von Landmaschinen mit Mähwerk, insbesondere für
selbstfahrende Mähdrescher, mit einer vor dem Mähwerk beispielsweise am Halmabweiser angeordneten,
die Grenze zwischen gemähtem und ungemähtem Gut (Halmwand) abfühlenden Tastvorrichtung
aus zwei hinsichtlich der Fahrtrichtung gegeneinander versetzten und bei Berührung mit der Halmwand
Stellgrößen an die Lenkung der Landmaschine gebenden Tastern, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich eine Lenkungsrückstellung (14) vorgesehen ist, die bei Ausbleiben von Stellgrößen
von den Tastern (12,13) die Lenkung selbsttätig in eine Grundstellung überführt.
2. Selbsttätige Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkungsrückstellung
eine Geradeausfahrtrückstellung (14) ist
3. Selbsttätige Lenkvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Lenkgestänge
ein Tastobjekt (24) angebracht ist, dessen Lage durch eine Abtasteinrichtung abtastbar ist, die
bei von der gewählten Mittellage abweichender Lage des Tastobjektes (24) eine Rückstellgröße an
die Lenkung gibt
4. Selbsttätige Lenkvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Tastobjekt (24) am
Lenkgestänge versetzbar befestigt ist
5. Selbsttätige Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß von
Hand gegebene Lenkbefehle, sowie von den Tastern (12, 13) an die Lenkung gegebene Stellgrößen von
der Lenkungsrückstellung (14) abgegebene Stellgrößen übersteuern.
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Cited By (1)
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1971
- 1971-09-13 DE DE2166978A patent/DE2166978C3/de not_active Expired
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Also Published As
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