DE2160685C3 - Wirbelbettvorrichtung zur Wärmebehandlung - Google Patents
Wirbelbettvorrichtung zur WärmebehandlungInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft eine Wirbelbettvorrichtung zur
Wärmebehandlung, insbesondere zur Verbrennung von parlikelförmigem Feststoffmalerial, mit einer innerhalb
eines Gehäuses gebildeten Rammer, welche in ihrem
unteren Bereich zur Bildung einer Wifbelbettzone Über
wenigstens eine gasdurchlässige Vefteilerplälte mit
einer Druckgasquelle verbunden ist.
Es ist bekannt, daß ein Wirbelbett insbesondere dort von Nutzen ist, wo ein partikelförmiger Feststoff in
innige Berührung mit einem Gas gebracht werden soll. Dieses Gas kann beispielsweise nur ein Wärmeübertragungsmedium
(ebenso wie ein fluidisierendes Medium) sein, es kann jedoch vorgesehen sein, daß es in
irgendeiner Weise mit dem Material des Wirbelbettes oder einem weiteren in das Wirbelbett eingeführten
Material reagiert Das Wirbelbettmaterial kann auch als Katalysator für eine Reaktion zwischen zwei Gasen
wirken. Der Begriff »Reaktion« umfaßi in diesem Zusammenhang auch einen Verbrennungsprozeß, wie
er in Wirbelbettöfen vor sich geht Bekannte Wirbelbettöfen und auch andere Ausführungsformen einer
Wirbelbettvorrichtung sind Einschränkungen im Verhältnis zwischen der Menge an Material im Wirbelbett
und der Strömungsrate des fluidisierenden Gases unterworfen. Wenn die Strömungsgeschwindigkeit
gering ist, fluidisiert das Wirbelbett nicht unü wenn die Strömungsgeschwindigkeit zu hoch ist, geht das
Bettmaterial in Suspension über und das Bett bricht auf. Darüber hinaus neigt das Wirbelbett auch dazu, seine
Homogenität zu verlieren, wenn die Strömungsgeschwindigkeit zu hoch wird, wobei sich große
Gastaschen darin bilden. Weiterhin besteht bei Wirbelbettöfen das Problem, daß die Menge an Gas,
beispielsweise Luft, die für die Fluidisierung nutzbar ist,
nicht ausreicht, um eine schnelle und vollständige Verbrennung des in das Wirbelbett eingeführten
Materials zu gewährleisten. Nach dem Stand der Technik mußten daher stets beträchtlich überdimensionierte
Wirbelbettöfen verwendet werden oder aber auf eine zum vollständigen Ablauf der Reaktion erforderliche
Menge an Gasdurchsatz verzichtet werden.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine Wirbelbettvorrichtung der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, die bei kompakter Bauform ein hohes Verhältnis von Gasdurchsatz zur
Materialmenge ermöglicht.
Gemäß der Erfindung wird di^sr; Aufgabe dadurch
gelöst, daß die Kammer ringförmig mit einem axial verengten Zentralbereich ausgebildet ist, welcher durch
konische Vorsprünge in den Seitenwänden des Gehäuses geformt ist, daß in der Kammer in einer vertikalen
Ebene ringförmig aneinander anschließend eine an die Wirbelbettzone angrenzende Suspensionszone im Bereich
einer an die untere Verteilerplatte angesetzten zweiten gasdurchlässigen Verteilerplatte, eine Rezirku
lationszone im oberen Bereich der Kammer und eine die Rezirkulationszone mit der Wirbelbettzone verbindende
defluidisierte Zone gebildet sind, daß unterhalb der
unteren Verteilerplatte ein Gaseinlaß und oberhalb der Rezirkulationszone ein Gasauslaß im Gehäuse vorgesehen
sind und daß die Kammer eine einen Ciasstrom in den oberen Bereich der Suspensionszone und durch die
Rezirkulationszone lenkende Gaszutrittsöffnung aufweist.
Mit dieser Vorrichtung werden verschiedene Vorteile erreicht. Obgleich die Menge an Gas. die der
Wirbelbettzone ohne eine vollständige Suspension des Wirbelbettes hervorzurufen zugeführt werden kann,
begrenzt ist, kann zusätzliches Gas der Suspensionszone "zugeleitet werden',, In welcher jeglicher Prozeß, zu
dessen Ausführung die Vorrichtung benutzt wird, Weiter
fortgeführt werden kann. Beim Betrieb dieser Vorrictv
lung tril.t danach das suspendierte Material in die Rezirkulationszone über der Wirbelbettzone ein, durch
welche (is unter intensiver Umwälzbewegung zu der
defluidisierten Zone geleitet wird. Dabei bildet das Material quasi eine Decke an rezirkulierendem Material,
die dazu beiträgt, die Stabilität des Wirbelbettes in der Wirbelbettzone selbst bei hohen Luftströmungsraten
aufrechtzuerhalten. Das von der Wirbelbettzone in die Suspensionszone strömende fluidisierte Material
wird durch defluidisiertes Material ersetzt, das aus der defluidisierten Zone wieder zurückgeführt wird. Darüber
hinaus werden Blasen oder Leerräume, die dazu neigen, in der Wirbelbettzone zu entstehen, durch das
rezirkulierte Feststoffmaterial aufgebrochen, das aus der Rezirkulationszone und der defluidisierten Zone in
die Wirbelbettzone gelangt
Durch die erfindungsgemäße, in einer vertikalen Ebene ringförmige Anordnung der einzelnen Bearbeitungszonen
in der Kammer ergeben sich insbesondere die folgenden Vorteile:
a) Die Verteilung der den einzelnen Zonen zugeführten
Gasströmungen gestaltet sich sehr sehr einfach;
b) die Strömungsgeschwindigkeiten des zugeführten '°
Gases können den Erfordernissen der einzelnen Zonen leicht angepaßt werden;
c) die Partikelgröße des Bettmaterials ist relativ unkritisch;
d) die Beschickung des frisch zugeführten, zu bearbei- 2^
tenden Materials ist nicht an eine bestimmte Zone gebunden;
e) die Reaktionsprodukte können leicht abgeführt werden;
0 durch die angepaßte Gaszufuhr sind höhere Wirbelbettemperaturen und eine schnellere und
vollständigere Verbrennung erzielbar;
g) die Vorrichtung kann sehr kompakt aufgebaut werden.
g) die Vorrichtung kann sehr kompakt aufgebaut werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Umfangsbegrenzung der Kammer
durch die untere und die zweite Verteilerplatte, durch eine mit der zweiten Verteilerplatte verbundene,
undurchlässige, die Suspensionszone seitlich begrenzende Platte, eine erste Prallplatte im Bereich der
Rezirkulationszone, eine dazu beabstandete. zweite Prallplatte am Übergang zur defluidisierten Zone und
im Bereich der defluidisierten Zone durch die seitlich benachbarte, sich an das freie Ende der unteren
Verteilerplatte anschließende Wand des Gehäuses gebildet ist. daß die Kammer über die Lücke zwischen
den Prallplatten mit dem Gasauslaß verbunden ist und daß die Gaszutrittsöffnung zwischen der undurchlässigen
Platte und der ersten Prallplatte gebildet ist.
Zur einfachen Festlegung der in einzelnen Bearbeitungszonen
zugeführten Gasmengen ist vorteilhafterweise vos gesehen, daß Zahl und Querschnitt der in der
zweiten Verteilerplatte vorgesehenen Gasdurchtrittsöffnungen bezüglich der Zahl und dem Querschnitt der
in der unteren Verteilerplatte vorgesehenen Gasdurchtrittsöffnungen so bemessen ist, daß der Gasdurchsatz
durch die zweite Verteilerplatte etwa das 2- bis öfache
des Gasdurchsatzes durch die untere Verteilerplatte beträgt.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise an
Hand der Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt
F i g. 1 eine Wirbelbettvorrichtung zur Abfallverbren^
nung im Querschnitt, und
F i g. 2 eine Schniltansicht längs der Linie IMl in der
Fig. 1.
Wie in den Fig, 1 und 2 dargestellt ist, umfaßt eine
Wirbelbettvorrichtung aur Abfallverbrennung ein äußeres
Gehäuse 1 mit einem Gaseinlaß 3 für Luft, einen Gasauslaß 4 für Verbrennungsgase, einer Beschickungsöffnung
ϊθ für den Abfall und einer Austragsöffnung 12
für die Asche. In dem Gehäuse 1 ist eine Verbrennungskammer 2 teilweise durch die Wände des Gehäuses und
teilweise durch die Platten 14, 14', 15, 16 und 18 begrenzt. Gemäß Fig.2 weisen gegenüberliegende
Seitenwände des Gehäuses 1 kegelstumpfförmige Vorsprünge 5, 5' auf, die nach innen in die Verbrennungskammer
2 hineinragen, so daß die Verbrennungskammer 2 im allgemeinen ringförmig ist, mit einem
verengten Zentralbereich 6, in den der zu verarbeitende Abfall durch die Eintragsöffnung 10 mittels einer
Förderschnecke 8 eingeführt wird, nachdem er vorher so zerkleinert worden ist, daß er durch Gitter bzw. Siebe
mit einer Maschenweite von typisch 5 cm hindurchfällt. Der zerkleinerte Abfall fällt zu dem Boden der Kammer
2, der durch die geneigte perforierte, untere Verteilerplatte 14 gebildet ist Die Platten 14, 14' und 15
begrenzen zusammen mit den angrenzenden Wänden des Gehäuses 1 eine Luftkammer f;;- die Luft, die durch
den Gaseinlaß 3 von einer Pumpe Her einem Gebläse
her (nicht dargestellt) eintritt
Die untere Verteilerplatte 14 ist perforiert, so daß
Luft von der Luftkammer in die Verbrennungskammer 2 hindurchtreten kann; die Verteilung und die Gesamtfläche
der Perforierungen, sowie die Konstruktion der Platte sind entsprechend der bekannten Wirbelbett-Technik
ausgebildet, so daß eine Fluidisierung des festen Materials über der Platte erzeugt wird, wobei dieses
Material aus dem oben bereits erwähnten Abfall und einer Menge Sand besteht, der in der Hauptsache in der
Vorrichtung umgewälzt wird.
Die zweite Verteilerplatte 14' ist ebenfalls perforiert,
so daß weitere Luft eintreten kann, die dazu beiträgt, das fluidisierte Material, das in die Verbrennungszone
über und in der Nähe der Platte 14' strömt, in volle Suspension zu bringen.
Die undurchlässige Platte 15 ist nicht perfo-iert und leitet die verbleibende Luft aus der Luftkammer heraus
in die Verbrennungskammer 2 durch eine Gaszutrittsö'fnung 17 unter der Prallplatte 16. wobei diese Öffnung
und die Prallplatte 16 so ausgerichtet sind, daß die Luft über den oberen Teil der Verbrennungskammer 2 unter
der Prallplatte 16 geleitet wird. Eine weitete Prallplatte 18 lenkt festes Material, das durch uie Luftströmung
mitgerissen wird, abwärts und trägt dazu bei. eine Zirkulation des festen Materials in der Verbrennungskammer
herum hervorzurufen, während Verbrennungsgase und überschüssige Luft durch den Spalt zwischen
den Platten 16 und 18 zum Gasauslaß 4 entweichen können. Nur relativ leichtes, festes Material wird in
diesen entweichenden Gasen mitgerissen, da schwere Teilchen von dem Spalt unter dem Einfluß der
Schwerkraft wegfallen oder auf Grund ihrer eigenen Trägheit an diesem vorbeigetragen werden. Solche
leichten Staubpartikel können von den Gasen durch eine bekannte Gasreinigungsanlage entfernt werden,
die in einem Abzug gelegen ist. der mit dem GasauslaP 4 verbunden ist. b.ispielsweise einen Naßreiniger, einen
elektrostitischen Ausfällapparat oder einen Zyklonabscheider.
Die größeren Klumpen von Asche und Klinker, die
weniger leicht fluidisiert werden, neigen dazu, aus der Verbrennungskammer 2 die geneigte Platte 14' herab
auf Grund der Sciiwerkriift durch die Austragsöffnung
12 in einen Förderbehälter zu wandern, von wo sie durch einen Schneckenförderer 13 entfernt werden
können. Da die Asche von dem Abfall dazu (endicrt, größer zu sein als die Partikel des in der Verbrennungskammer
enthaltenen Sandes, wird die Asche aus dem Verbrennungsofen bevorzugt zum Sand entladen,
obgleich ein gewisser Verlust ail Sand auftreten wird.
Ein Teil des Sandes kann jedoch wiedergewonnen werden, indem die durch den Förderer 13 entfernte
Asche gesiebt wird, und dieser Sand kann dem in die Vorrichtung eintretenden Abfall zusammen mit etwas
frischem Sand zum Ausgleich der Verluste zugesetzt werden. Durch die Rezirkulierung des wiedergewonnenen
Sandes ist es ebenfalls möglich einen Teil der Wärmeenergie, die in dem von der Vorrichtung
entfernten Material enthalten ist. wieder in den Kreislauf einzuführen.
Beim Betrieb einer solchen Abfallverbrennungsanlage wurde gefunden, daß ein autothermischer Betrieb
erreicht werden kann, wenn der Vorrichtung ein Abfallmaterial zugeführt wird, das einen Bruttoheizwerl
von etwa 1100 bis 1400 kcal/kg aufweist. Außer wenn bei der Luftversorgung eine Vorwärmung erfolgt,
erfordert Abfall mit einem geringeren Wärmewert die Einführung von zusätzlichem Brennstoff, was geeigneterweise
mittels eines Brenners 20 erfolgt, der mit flüssigem oder gasförmigem Brennstoff versorgt wird.
Dabei wird der Brenner 20 ebenfalls anfänglich gezündet, um die Vorrichtung auf die Temperatur zu
bringen, bei der die Verbrennung sich selbst erhält.
Der Massendurchsatz an Luft durch die Platten 14 und 14' und durch die Gaszutrittsöffnung 17 wird so
eingestellt, daß ein geringfügiger f Iberschuß an Luft
gegenüber derjenigen Menge vorgesehen wird, die für eine vollständige Verbrennung des in die Vorrichtung
eingeführten Abfalls erforderlich ist. Obgleich es zugelassen werden kann, daß Gase in gewissem Umfang
in dem System umgewälzt werden, sollte die Massenströmungsrate an Luft durch die untere Verteüerplatte
14 ziemlich nahe bei der minimalen Strömungsrate Hegen, die erforderlich ist. um das Bettmaterial zu
fluidisieren, typischerweise also im Bereich von 10-30% um diese Strömungsrate liegen. Da dies
jedoch nur einen kleinen Anteil der gesamten Luft darstellt, die für die Verbrennung erforderlich ist, wird
etwa das zwei- bis sechsfache dieser Massenströmungsrate durch die zweite Verteüerplatte 14' hindurchgeführt,
die die Hauptmenge der für die Verbrennung erforderlichen Luft liefert, wobei der noch zur
Gesamtmenge verbleibende Rest an Luft durch die Gaszutrittsöffnung 17 zugeführt wird.
Die Aufteilung der Luftströmung zwischen den zwei Verteilerplatten und der Gaszutrittsöffnung 17 wird
erreicht, indem die Größe der Gaszutrittsöffnung 17 und die Größe und die Anzahl der Perforationen in den
Platten 14 und 14' eingestellt wird. Auf Grund dessen kann der in der Luftkammer erforderliche Druck zum
Erreichen der gewünschten Strömungsraten auf ein Minimum herabgesetzt werden, was die Benutzung
einer unkomplizierten und billigen Einrichtung zur Zuführung von Druckluft zur Luftkammer durch den
Gaseinlaß 3 gestattet
Die Betriebsweise der oben beschriebenen Verbrennungsvorrichtung
wird in Verbindung mit F i g. t erläutert Dabei ist insbesondere beispielsweise der
Vorgang der Abfallverbrennung betrachtet
Der Betrieb der Vorrichtung umfaßt zwei Grundprozesse
in einer einzigen Kammer, die teilweise mit einem Bett von Panikein wie Sand gefüllt ist Diese Prozesse
sind die »Fluidisierung« und die »vollständige Suspen-
sion« (oder Überfluidisierung), sie werden nachfolgend beschrieben.
Es wird angenommen, daß die Verbrennungskammer 2 vier Zonen umfaßt, eine defluidisiefte Zone A1 eine
Wifbelbetizone B (in der das Material fluidisiert ist),
eine Suspensionszone C(in der das Material vollständig suspendiert ist) und eine Rezirkulationszone D.
Wenn die Vorrichtung zum Verbrennen von zerkleinertem städtischen Müll benutzt wird, wird dieser durch
die Beschickungsöffnung 10 in der Zone 6 eingegeben, die sich oberhalb der fluidisierten Zone B befindet.
Wenn das Material in die Zone 6 eingeführt ist. bildet das defluidisierte Material eine Teildichtung gegen die
von der Kammer 2 über die Beschickungsvorrichtung 8 entweichenden Gase.
In der Wirbelbettzone B wird die Gasströmung durch
das Teilchenbetl durch die Einführung von Luft durch die perforierte Platte 14 über diejenige Geschwindigkeit
hinaus erhöht, bei der der Gegendruck das Gewicht des Bettmaterials trägt.
Das Bett nimmt dann die Eigenschaften eines Fluides an. Die wesentlichen Merkmale dieser Fluidisierung
sind:
1. relativ niedrige Gasgeschwindigkeiten,
2. hohe Konzentration der Partikel,
3. Verlängerbarkeit der Verweilzeit der Partikel in dieser Zone,
4. 'ihr schneller Wärmeübergang auf Grund der innigen Berührung der Gase mit den Feststoffen,
5. sehr hoher Grad an Belüftung bzw. Auflockerung,
6. sehr hoher Grad an mechanischer Bewegung, und
7. kontinuierlicher Durchbrach der Verbrennungs-Grenzbedingungen durch bewegliche Sandpartikel,
die einen größeren Zugang der Luft zu den
tatsächlichen Verbrennungspunkten gestatten.
Typischerweise wird etwa ein Fünftel bis ein Drittel der gesamten Verbrennungsluft in die Wirbel-Zone B
eingeführt, so daß die Verbrennung in diesem Abschnitt nur teilweise erfolgt, wobei die Produkte aus dieser
teilweisen Verbrennung inerte und brennbare Gase, verkohltes Material und wieder umgewälzte Asche von
vollständig verbranntem Material sind.
Das verkohlte Material und die Asche tendieren zusammen mit dem Sand dazu, in die Suspensionszone C
zu strömen, wo der Hauptanteil der Verbrennungsluft durch die zweite Verteilerplatte 14' eingeführt wird.
Hier befindet sich das Bett in einem Zustand vollständiger Suspension, einer »Überfluidisierung«.
Hier werden hohe Gasgeschwindigkeiten benutzt um ein schnelles Ausbrennen des verkohlten Materials und
der Asche zu gewährleisten. Schweres Ascherivnateriai
aus den Zonen B und C sinken auf Grund der Schwerkraft durch die Austragsöffnung 12 zu der
Austragsvorrichtung 13, welche durch defluidisiertes Bettmaterial abgedichtet ist
Der Zustand der vollständigen Suspension wird begleitet von einer Aufwärtsströmung des Bettmaterials
in der Suspensionszone C An der Oberseite der Suspensionszone C wird Sekundärluft für ein endgültiges
Verbrennen der brennbaren Gase usw. (von den Zonen Bund C) horizontal durch die Gaszutrittsöffnung
17 eingeführt Somit wird dafür gesorgt daß das Bettmaterial an der Oberseite der Suspensionszone C
durch die Rezirkulationszone D zu der Oberseite der defluidisierten Zone A wandert, wo es defluidisiert wird.
Das von der Oberseite der Zone C durch die Rezirkulationszone D zur defluidisierten Zone A
übertragene Material setzt sich zusammen aus Beltrnaterial,
das von der Wirbelbettzone B zu der Basis der Suspensionszone Cströmt, wobei die V/irbelbettzone B
mit defluidisier/em Material von dem unteren Bereich
der defluidisierten Zone A wieder aufgefüllt wird. Das Material zirkuliert somit im Ofen in einer vertikalen
Ebene herum.
Dh Rezirkulationszone Dist durch eine Prallplatte 16
in der Kontur so bestimmt, daß das Betlmäterial dazu neigt, horizontal unter dem Gasauslaß 4 für die die
Verbrennungskammer verlassenden Gase vorbeizuwandern. Dies führt zu einer verringerten Mitnahme
von Bettmaterial durch die Abgase, während der Sandgehalt des mitgerissenen Materials die Wirkung
eines kontinuierlich erneuerten, porösenf keramischen fs
Brenners unmittelbar unter dem Gasauslaß 4 hat. Darüber hinaus bildet das durch diese Zone hindurchgehende
feste Material eine Abdeckung über der Obgfseite der Wirbelbeltzone B, wodurch sowohl die
Stabilität der Wirbelbettzone erhöht als auch das Aufbrechen von Blasen oder Hohlräumen in der
Wirbelbettzone unterstützt wird.
Es wurde festgestellt, daß eine nach diesen Prinzipien
arbeitende Verbrennungsvorrichtung eine äußerst vollständige Verbrennung des Materials bewirkt, das in die
Verbrennungskammer mit nur einem sehr geringen Überschuß an Verbrennungsluft eingeführt wird, mit
dem Ergebnis, daß die Abzugsgase im wesentlichen frei von Ruß, flüchtigem Material und Harzen sind, und daß
sie leicht mittels bekannter Einrichtungen, beispielsweise «Zyklonen, Wasserwäschern oder elektrostatischen
Abscheidern gereinigt werden können. Im Vergleich mit
modernden Verbrennungsanlagen mit mechanischem Rost ist jedoch vorteilhafterweise die Belastung an der
Gasreinigungsanlage nur näherungsweise halb so groß auf Grund des geringen Luftüberschußbedarfes.
Die Vorrichtung kann ebenso benutzt werden für die Verbrennung von festen, flüssigen oder sogar gasförmigen
Brennstoffen oder Brennstoffen gemischter Aggregatzustände, mit geringem oder hohem Wärmewert, die
in das Beftrhatefial an Stelle des oben erwähnten Mülls
eingeführt werden. Eine ähnliche Vorrichtung kann auch für eine Wärmebehandlung von partikelförmigem
Feststoffmaterial benutzt werden, das in das Bett eingeführt wird, welches auf die erforderliche Temperatur
entweder durch die Einführung eines festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffes oder durch
Erhitzen des der Vorrichtung zugeführten Gases angehoben wird. An Stelle des inerten Sandes kann ein
alternatives Partikelmaterial benutzt werden, das entweder mit dem benutzten Gas oder einer komponente
von diesem reagiert oder als Katalysator für eine Reaktion zwischen Gasen in einer der Vorrichtung
zugeführten Mischung wirkt: Tatsächlich können die Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren
sowohl zur Ausführung der meisten Prozesse benutzt werden, die in einer bekannten Wirbelbettvorrichtung
ausgeführt werden können, als auch zur Ausführung weiterer Prozesse, für die das erforderliche Gasvolumen
im Verhältnis zu den vorhandenen Feststoffen bei bekannten Wirbelbetten zu hoch ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Wirbelbettvorrichtung zur Wärmebehandlung, insbesondere zur Verbrennung von partikelförmigern
Feststoffmaterial, mit einer innerhalb eines Gehäuses gebildeten Kammer, welche in ihrem
unteren Bereich zur Bildung einer Wirbelbettzone über wenigstens eine gasdurchlässige Verteilerplatte
mit einer Druckgasquelle verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer(2) ringförmig
mit einem axial verengten Zentralbereich (6) ausgebildet ist, welcher durch konische Vorsprünge
(5,5') in den Seitenwänden des Gehäuses (1) geformt ist, daß in der Kammer (2) in einer vertikalen Ebene s ί
ringförmig aneinander anschließend eine an die Wirbelbettzone (B) angrenzende Suspensionszone
(C) im Bereich einer an die untere Verteilerplatte
(14) angesetzten zweiten gasdurchlässigen Verteilerplatte (14'), eine Rezirkulationszone (D) im oberen
Bereich oei Kammer (2) und eine die Rezirkulationszone
(D) mit der Wirbelbettzone (B) verbindende defluidisierte Zone (A) gebildet sind, daß unterhalb
der unteren Verteilerplatte (14) ein Gaseinlaß (3) und oberhalb der Rezirkulationszone (D) ein
Gasauslaß (4) im Gehäuse (1) vorgesehen sind und daß die Kammer (2) eine e:nen Gasstrom in den
oberen Bereich des Suspensionszone (C) und durch die Rezirkulationszone (D) lenkende Gaszutrittsöffiiung
(17) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
d^3 die Umfangsbegrenzung der Kammer
(2) durch die untere und di" zweite Verteilerplatte (14, 14'), durch eine mit der zweiten Verteilerplatte
(14') verbundene, undurchlässif ■:·., die Suspensionszo-Be
(C) seitlich begrenzende Platte (15), eine erste Prallplatte (16) im Bereich der Rezirkulationszone
(D)1 eine dazu beabstandete, zweite Prallplatte (18)
am Übergang zur defluidisierten Zone (A) und im Bereich der defluidisierten Zone (A) durch die
leitlich benachbarte, sich an das freie Ende der unteren Verteilerplatte (14) anschließende Wand des
Gehäuses (1) gebildet ist, daß die Kammer (2) ütsr die Lücke zwischen den Prallplatten (16.18) mit dem
Gasauslaß (4) verbunden ist und daß die Gaszutritt- !öffnung (17) zwischen der undurchlässigen Platte
(15) und der ersten Prallplatte (16) gebildet ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Zahl und Quer·
tchnitt der in der zweiten Verteilerplatte (14') vorgesehenen Gasdurchtrittsöffnungen bezüglich
der Zahl und dem Querschnitt der in der unteren Verteilerplatte (14) vorgesehenen Gasdurchtrittsöffnungen
so bemessen ist. daß der Gasdurchsatz durch die zweite Verteilerplatte (14') etwa das 2- bis 6fache
de Gasdurchsatzes durch die untere Verteilerplatte (14) beträgt.
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