DE2155240C3 - Vorrichtung zur kontinuierlichen Behandlung, z.B. durch Trocknung oder Kühlung von staub-, pulver- und granulatförmigem Material - Google Patents
Vorrichtung zur kontinuierlichen Behandlung, z.B. durch Trocknung oder Kühlung von staub-, pulver- und granulatförmigem MaterialInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung be7ieht sich auf eine
Vorrichtung zur kontinuierlichen Behandlung, z. B. durch Trocknung oder Kühlung von staub-, pulver- und
granulatförmigem Material mittels Wärmeaustausch mit einem Gasstrom, der gleichzeitig Gutträger ist.
Bei den kontinuierlich betriebenen Trocknungsvorrichtungen kann das Trocknungsgut und das Trocknungsmittel
während des Trocknungsprozesses in bekannter Weise nach dem Gleichstromprinzip bewegt
werden. Der Hauptvorteil dieses Prinzipes besteht darin, daß die Temperatur des dem Trockner entnommenen
Produktes verhältnismäßig niedrig ist. da das Produkt von dem bereits abgekühlten Trocknungsmittel
umspült wird. Allerdings wird dadurch die erreichbare Verminderung der Endfeuchtigkeit begrenzt. Man war
daher gezwungen, sehr große Trocknungsvorrichtungen zu bauen, um eine genügende Verweilzeit des zu
trocknenden Produktes zu erzielen, und eventuell sogar zwei oder noch mehr Trockner hintereinander zu
schalten, wenn die Anforderungen an die zu erzielende Endfeuchtigkeit sehr hoch waren.
Bei den bekannten Stromtrocknern führte dies einerseits zu sehr langen Stromrohren, die neben
großem Platzbedarf und mäßigem Wirkungsgrad auch den Nachteil schlechter Reinigungsmöglichkeiten besitzen.
Auch die bekannten Wirbelschicht- oder Wurfbett-Trockner benötigen einen großen Platzbedarf, sind
schwierig zu reinigen und zeigen neben hohem Energieverbrauch auch relativ großeJnVestitionskösten.
Schließlich kömmt noch däzil* daß bei einer Hihterein'
ärtderschältung von mehreren dieser Trocknen Unvermeidliche
Druckvertuste auftreten, die die Wirtschaftlichkeit weiter verschlechtern*
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung vorzuschlagen, welche diese Nachteile
nicht aufweist, sondern kompakt aufgebaut ist und einen hohen Wirkungsgrad aufweist. Es wird dabei von einer
Vorrichtung der eingangs erwähnten Art ausgegangen, die eine rotationssymmetrische Kammer mit lotrechter
Achse besitzt und die einen tangentialen Einlaß sowie einen zentralen, nach unten gerichteten Auslaß für den
Gasgutstrom besitzt
Die Vorrichtung zeichnet sich gemäß der Erfindung
ίο dadurch aus, daß zur Bildung eines rotierenden
Teilchenringes aus dem Tragstrom in einer den Gasstrom an der Kammerwand umgebenden Ringströmung,
der die innen kreisenden Teilchen durch die von außen zuströmenden Teilchen wieder in den abgehenden
Trägerstrom verdrängt, die Kammer flachzylindrisch ausgebildet ist, einen zur Mitte ansteigenden
Boden besitzt und daß der obere Rand des in die Kammer ragenden und als Fallschacht ausgebildeten
Auslasses eine nach oben gerichtete Wölbung aufweist, die im Bereich der Mündung des Einlasses eine
Abschirmung gegen den Tragstrom bildet
Auf Zeichnungsfiguren ist ein Ausführungsbeispie!
der vorgeschlagenen Vorrichtung schematisch dargestellt, das im folgenden näher erläutert werden soll. Es
zeigt
F i g. 1 einen lotrechten Querschnitt,
F i g. 2 einen Achsialschnitt,
F i g. 2 einen Achsialschnitt,
F i g. 3 einen weiteren Achsialschnitt mit eingezeichnetem Strömungsverlauf, und
F i g. 4 eine teilweise aufgeschnittene, perspektivische Ansicht
Der Trockner weist eine zylindrische Kammer auf, weiche durch eine zylindermantelförmige Außenwand 2
begrenzt ist. Den oberen Abschluß bildet ein Deckel 4, welcher beispielsweise unter Zwischenlage einer nicht
dargestellten Dichtung aufgeschraubt oder sonstwie leicht demontierbar befestigt ist Der Boden der
Kammer 1 besteht aus einem kreisringfömiigen Abschlußstück 5, in welchem ein zylindrischer Behälter
als Auslaß eingesetzt ist Dieser ragt etwas in die Kammer 1 hinein und wird von einem in die Kammer
eingesetzten Bodenblech 3 umgeben. Dieses Bodenblech 3 besitzt die Form eines flachen Kegelstumpfmantels
und steigt gegen die Mitte hin, d. h. gegen den Auslaß 6, an.
Ein Einlaßstut, cn mündet tangential in die Außenwand
2, wobei sich sein Querschnitt bis zur Mündungsstelle verkleinert. Die Abflußleitung ist tangential an
den Auslaß 6 angeschlossen und befindet sich unterhalb der Kammer 1. Schließlich ist eine Abschirmung 9
vorgesehen, welche eine Verlängerung der zylindrischen Wand des Auslasses 6 bildet und sich etwa über
45° des Umfanges desselben erstreckt. Ihre Anordnung ist so getroffen, daß sie im Bereiche der Mündungsstelle
des Einlasses 7 liegt und etwa bis zu einem Viertel der Höhe der Kammer 1 reicht. Ein geschlossenes Rohr 10
stützt sich gegen den Deckel 4 sowie gegen den Boden des Auslasses 6 ab und ist zentral innerhalb der Kammer
1 angeordnet.
Das Bodenblech 3 ist mit Vorteil als auswechselbarer
Einsatz ausgebildet, damit eine kurzfristige Auswechsejürig möglich ist Auch die Außenwand 2 kann durch
feinen als auswechselbaren Einsatz ausgebildeten Mäntel
geschützt werden, Außerdem besteht die Möglichkeit, die Kammer i mit einem Mantel zu umgeben, in
welchem ein Kühl- oder Heizmediüm zirkulieren kann.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die vorgeschlagene
Vorrichtung durch einen Zyklonabscheider
zu ergänzen. Ferner ist es manchmal vorteilhaft, im Bereich des Einlaßstutzens 7 Zusatzluftdüsen anzubringen
und die Außenwand am unteren Ende mit gegen innen abstehenden Leitblechen zu versehen.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist wie folgt:
Das mit feuchten Materialteilchen beladene Gas wird in den Einlaß 7 hineingepreßt Durch die Ausbildung
desselben erhöht sich dessen Geschwindigkeit wie auch die Geschwindigkeit der Materialteilchen noch zusätzlich.
Beim Einuitt in die Kammer 1 wird der Gasstrom in eine Kreisbahn umgelenkt, v/obei die schweren,
feuchten Materialteilchen infolge der Trägheit ihre hohe Geschwindigkeit beibehalten und infolge der Fliehkraft
den größtmöglichen Radius für ihre Kreisbahn suchen. Während ihrer kreisenden Bewegung treten sie in
Wärmeaustausch mit heißem Trägergas, trocknen dabei und werden demzufolge leichter. Die kontinuierlich neu
einströmenden, nassen und schweren Teilchen verdrängen die leichter werdenden Teilchen auf weiter innen
liegende Bahnen. Das Trägergas wird im Zentrum der Kammer 1 durch die Wirbelsenke im Auslaß 6
abgezogen, so daß sich eine relativ schwache, rariiaie Strömung in der Kammer ausbildet Die trockenen,
leichten Teilchen werden von dieser Strömung erfaßt und geraten in den Sog der Wirbelsenke, wo sie vom
Trägergas mitgerissen und durch die Abflußleitung 8 ausgetragen werden. Die größeren Teilchen, welche
mehr Feuchtigkeit enthalten und langsamer trocknen, setzen dem Abdrängen auf innere Kreisbahnen mehr
Widerstand entgegen und bleiben daher auch länger auf den äußeren Kreisbahnen. Sobald auch sie ihre
Feuchtigkeit verloren haben, treten sie durch die Wirbelsenke aus.
In dieser Weise kann erreicht werden, daß die größeren Teilchen eine proportional verlängerte
Verweilzeit in der Trocknungskammer aufweisen als die kleineren, sofort trocknenden Teile.
Durch die teilweise Ausscheidung aus dem Luftstrom zunächst ohne Austragen des abgeschiedenen Gutes
ergibt sich im Ringstrom eine Erhöhung der Teilchenkonzentration
pro Apparatvolumen. Dadurch steht dem Trägergas mehr Produktoberfläche fqr den Wärme- und
Stoffaustausch zur Verfugung.
Ein besonderer Vorteil der neuen Vorrichtung besteht auch darin, daß die Leistung pro Volumen
erheblich höher ist und daß infolge der kleineren Apparate-Oberfläche weniger Wärmeverluste auftreten.
Die Reinigung ist auf Grund des leicht demontierbaren Deckels äußerst einfach und wenig zeitraubend. Die
Abflußleitung ist außerdem so ausgebildet, daß sie als
Diffuser wirkt und ein Teil der Strömungsenergie zurückgewonnen wird. Der Druckverlust ist deshalb bis
zu 40% geringer als bei bekannten Vorrichtungen und erlaubt es, wenn nötig, mehrere der hier beschriebenen
Apparate hintereinander zu schalten.
Die beschriebene Vorrichtung ist zur Trocknung von verschiedensten Chemikalien, Nahrungsmitteln, Kunststoffen
und Granulaten jeglicher Art geeignet Sie läßt sich auch vorteilhaft lediglich zur Nachtrocknung
einsetzen, wobei schwere Teilchen, die infolge ihrer größeren Masse pro Oberfläche längere Behandlungszeiten erfordern, auch länger in . sr Wirbelkammer
zurückbehalten werden als kleinere Tauchen. Außerdem
haben Versuche gezeigt daß bei gewissen Produkten sogar eine Vergleichmäßigkeit der Teilchengröße
auftritt
Es ha', sich ferner gezeigt, daß diese Vorrichtung auch
analoge Vorteile aufweist, wo nur gekühlt werden soll, oder wo im Austausch zwischen gasförmigen und festen
Phasen Reaktionen durchgeführt werden.
Bei einer Kühlung z. B. von Granulaten in kaltem Trägergas verbleiben die größeren Granulat-Teilchen
während längerer Zeit in ihrer wirbelnden Kreisbahn, da sie eine größere Massenträgheit besitzen. Die
kleineren Teilchen, die auch schneller abgekühlt sind, werden zu einem früheren Zeitpunkt vom Sog der
Wirbelsenke erfaßt, da sie ihre Bewegungsenergie verlieren. In dieser Weise ergeben sich vorteilhafte
Verhältnisse für die Verweilzeit in der Vorrichtung, indem die Teilchen, die eine längere Behandlung
benötigen, auch tatsächlich lange in der Wirbelkammer verbleiben.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Behandlung, z. B, durch Trocknung oder Kühlung, von staub-,
pulver- oder granulatförmigen Material mittels Wärmetausch mit einem Gasstrom, der gleichzeitig
Gutträger ist, mit rotationssymmetrischer Kammer mit lotrechter Achse, tangentialem Einlaß und
zentralem nach unten gerichtetem Auslaß für den Gasgutstrom, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bildung eines rotierenden Teilchenringes aus dem Tragstrom in einer den Gasstrom an der
Kammerwand umgebenden Ringströmung, der die innen kreisenden Teilchen durch die von außen
zuströmenden Teilchen wieder in den abgehenden Trägerstrom verdrängt die Kammer (1) nachzylindrisch
ausgebildet ist, einen zur Mitte ansteigenden Boden (3) besitzt und daß der obere Rand des in die
Kammer ragenden und als Fallschacht ausgebildeten Auslasses eine nach oben gerichtete Wölbung
aufweist, dit im Bereich der Mündung des Einlasses
(7) eine Abschirmung (9) gegen den Tragstrom bildet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Auslaß (6) unterhalb der
Kammer (1) eine tangemiale Abschlußleitung (8) angeschlossen ist
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der geneigte Boden (3)
als auswechselbarer Einsatz ausgebildet ist
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