DE2145884A1

DE2145884A1 - Fussgymnastik-vorrichtung fuer bettlaegerige patienten

Info

Publication number: DE2145884A1
Application number: DE19712145884
Authority: DE
Inventors: Walter Auracher
Original assignee: MESSMER GEB DUESTERDICH IRMGAR
Current assignee: MESSMER GEB DUESTERDICH IRMGAR
Priority date: 1971-09-14
Filing date: 1971-09-14
Publication date: 1973-03-22
Also published as: DE2145884B2; DE2145884C3

Description

Fußgymnastik-Vorrichtung für bettlägerige Patienten Die Erfindung betrifft eine Fußgyiflnastik-Vorrichtung fÜr bettlägerige Patienten mit zwei an einem Gestell schwenkbar gelagerten, im wesentlichen vertikal stehenden, federbelasteten Pedalen, die durch den Patienten mit den Füßen hin- und herbewegbar sind.
Die bekannten Vorrichtungen dieser Gattung haben im wesentlichen zwei Nachteile: einmal verrutscht die Vorrichtung bei ihrer Betätigung durch den Patienten leicht seitlich aus ihrer Sollage, zum anderen ist die Lage der Vorrichtung in Bettlängsrichtung nicht einstellbar, so daß ein Patient von relativ kleinem Körperiuchs, wenn er seine Füße auf die Pedale aufsetzt, ü. U. keine Abstützung mehr an der Rückenlehne des Bettes hat.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine FuBgym asti};-Vorrichtung für bettlägerige Patienten vorzuschlagen, die einerseits im Bett seitlich nicht verrutscht und andererseits an den Körperwuchs des Patienten anpaßbar ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das die Pedale tragende Gestell einen Schlitten umfaßt, der auf einem fest am Fußende des Bettes anbringbaren Rahmen in Bettlängsrichtung einstellbar ist.
Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen; Fig. 1 eine Fußgymnastik-Vorrichtung gemäß der Erfindung in Betriebsstellung am Fußende eines Bettes; Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung; Fig. 3 eine Draufsicht der Vorrichtung entlang dem Pfeil A in Fig. 2; Fig. 4 eine Schnittansicht entlang der Linie 4 - 4 in Fig. 2; Fig. 5 eine Schnittansicht entlang der Linie 5 - 5 in Fig. 3 und Fig. 6 eine Schnittansicht entlang der Linie 6 - 6 in Fig. 3.
Die aus der Zeichnung in allen Einzelheiten ersichtliche Fußgymnastik-Vorrichtung gemäß der Erfindung umfaßt zwei gepolsterte Pedale 1, 2, die an ihrem unteren Rand schwenkbar an einem Gestell 3 angelenkt sind. Durch eine noch zu beschreibende Federanordnung 4 werden sie in einer im wesentlichen vertikalen oder leicht schräg zum Fußende des Bettes hin geneigten Stellung gehalten und können entgegen der Federwirkung von den Füßen eines Patienten hin- und herbewegt werden. Das Gestell 3 der Vorrichtung sitzt auf einem Schlitten 5, der gemäß Fig. 4 im Wesentlichen aus zwei eine Führungsnut ausbildenden Blechprofilleisten 6 besteht. In die Nuten dieser Profilleisten 6 greift der Schenkel einer weiteren, mit einem Rahmen 7 verbundenen Profilleiste 8 ein. Auf diese Weise ist das Gestell 3 mit dem Schlitten 5 auf dem Rahmen 7 in Längsrichtung des Bettes hin- und herverschieblich.
Der Rahmen 7 selbst weist einen vertikal nach unten abstehenden, vorzugsweise schaumgummigepolsterten Steg 9 (Fig. 2) auf, der zwischen die Matratze 11 und das Fußteil 12 des Bettes einsteckbar ist und auf diese Weise den Rahmen unverrückbar am Fußende des Bettes hält.
Am Rahmen 7 ist eine Lochleiste 13 (Fig. 3 und 6) angeordnet, die mit einem federbelasteten Raststift 14 am Gestell 3 zusammenazirkt. Zieht man den Raststift 14 durch Anfassen an seinem Knopf 15 aus der Lochleiste 13 heraus, so kann der Schlitten 5 auf den Rahmen 7 verschoben werden. Bei Erreichen der gewtlnschten Stellung des Schlittens 5 relativ zum Rahmen 7 wird der Raststift 14 von der ihn belastenden Feder 16 in das betreffende Loch der Lochleiste 13 eingedrückt und stellt damit den Schlitten 5 und das Gestell 3 relativ zum Rahmen 7 fest. Auf diese Weise läßt sich die Lage der Pedale 1 und 2 an den Körperwuchs des Patienten anpassen.
Wie aus der Zeichnung hervorgeht, umfaßt das die Pedale 1, 2 tragende Gestell 3 einen zum Fußende des Bettes hin schräg nach oben verlaufenden, plattenförmigen Träger 17, an dessen tiefgelegenem Ende die Pedale 1, 2 angelenkt sind und an dessen hochgelegenem Ende eine vertikale Stütze 18 angeordnet ist, die mit dem Schlitten 5 verbunden ist. Der Träger 17 ist ferner auch an seinem tiefgeigenen Ende mit dem Schlitten 5 verbunden. Durch die Verwendung dieses schräg nach oben verlaufenden Trägers 17 wird erreicht, daß beim Betätigen der Pedale 1 das Gestell 3 mit Schlitten 5 und Rahmen 7 nicht nach oben hochkippt, weil die auftretenden Kräfte durch die vertikale Stütze 18 offenbar nach unten umgelenkt werden.
Für jedes Pedal 1, 2 ist eine in ihrer Spannung einzeln einstellbare Torsionsfeder 19 (Fig. 5) vorgesehen, die von einem Federgehäuse 21 umgeben ist. Das eine Ende der Feder 19 ist mit dem Gehäuse 21, das andere Ende über einen Bügel 20 mit einem Hebelarm 22 verbunden, der mit einer Abbiegung 23 an einer huber zwei Arme 24 mit dem Pedal 1 und 2 verbundenen Rolle 25 angreift. Die Torsionsfeder ist vorgespannt und übt infolgedessen über den Hebelarm 22 eine Kraft auf das Pedal aus, durch die das Pedal in Fig. 2 nach rechts gedrückt wird, bis die Rolle an der rechten Krümmung der Abbiegung 23 anliegt. Hierdurch ist ein Anschlag verwirklicht, der die Ruhelage des Pedals bestimmt. Bei Ausübung einer in Fig. 2 nach links gerichteten Kraft auf das Pedal wird dieses gegen die Kraft der Torsionsfeder 19 nach links unten gekippt, wobei der Hebelarm 22 in der Rolle 25 gleitet. Die Kippung erfolgt bis zu einem, z. B. durch das Federgehäuse 21 vorgegebenen Anschlag.
Wie aus Fig. 5 hervorgeht, ist die Torsionsfeder 19 in ihrer Spannung einstellbar. Hierzu ist das nicht mit dem Federgehäuse 21 starr verbundene, in Fig. 5 rechts gelegene Federende an einer Nabe 26 befestigt, die einen Griff 27 (Fig. 2, 3 und 4)sowie mehrere Bohrungen 28 aufweist. Durch Verdrehen der Nabe 26, was durch Angreifen am Griff 27 geschieht, kann die Feder 19 vortordiert werden. Ein an einem federnden Griff 29 vorgesehener Stift 31 rastet nach Verdrehung der Nabe 26 in eine der Bohrungen 28 ein und stellt somit die Feder 19 in ihrer vorgespannten Lage fest. Nunmehr ist für das Niedertreten des betreffenden Pedals eine größere Kraft als vorher erforderlich.
Wie insbesondere aus Fig. 4 hervorgeht, können die beiden Pedale 1, 2 durch ein Verriegelungsglied 32, z. B. einen in einer Gleitführung 33 verschiehlichen und mittels Flügelschrauben 34 feststellharen Riegel mit Griff 35 starr miteinander verbunden werden, so daß sie nur gemeinsam betätigt werden können.
Bei der dargestellten Ausführungsform, vgl. insheondere Fig. 2, fallen die Schwenkachse der Pedale 1, 2 und die Achse der Torsionsfedern, die jeweils im Federgehäuse 21 angeordnet ist, nicht zusammen. Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen werden, diese beiden Achsen koaxial anzuordnen, d. h. die Torsionsfeder 19 in die Sch»7enkachse der Pedale 1, 2 zu legen. An der grundsätzlichen Wirkungsweise der Erfindung ändert sich hierdurch nichts.
Gemäß weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist oberhalb des Gestells 3, dem einen oder beiden Pedalen ein Zählwerk 36 zugeordnet (Fig. 3), das beim Niedertreten des Pedales um eine Ziffer weiterspringt und somit die Anzahl der gymnastischen Betätigungen der Pedale zählt. Das Zählwerk 36 ist in Fig. 3 strichpunktiert eingezeichnet und besitzt einen Betätigungsknopf 37, der beim Niedertreten des Pedals 2 eingedrückt wird und das Zählwerk um eine Zahl weiterspringen läßt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient in erster Linie zur Inganghaltung und Verbesserung des Kreislaufes bei bettlägerigen Patienten, bei denen durch längere Bettruhe hämodynamische Mange1zustnde auftreten. Die Vorrichtung eignet sich vor allem für Patienten, deren Gesundheitszustand die Anwendung weitergehender aktiver oder passiver Bewegungs-Übungen ausschließt. Einer drohenden Spitzfußstellung kann durch die Vorrichtung entgegengewirkt werden, die Tromhosegefahr wird vermindert. In bestimmten Fällen eignet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung auch für eine Anwendung an den oberen Extremitäten (Hand, Unterarm, Oberarm). Die Vorrichtung ist geeignet für frischentbundene Frauen, für Zustände nach Herzinfarkt, nach apoplektischem Insult mit Paresen oder postoperative Fälle.

Claims

Patentansprüche

Fußgymnastik-Vorrichtung für bettlägerige Patienten mit zwei an einem Gestell schwenkbar gelagerten, im wesentlichen vertikal stehenden, federbelasteten Pedalen, die durch den Patienten mit den Füßen hin- und herbewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das die Pedale (1, 2) tragende Gestell (3) einen Schlitten (5) umfaßt, der auf einem fest am Fußende (12) des Bettes anbringbaren Rahmen (7) in Bettlängsrichtung einstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (7) mittels eines vertikal nach unten abstehenden Steges <9) zwischen Matratze (11) und Fußteil tal2) des Bettes einsteckbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (5) in einer Gleitführung (6, 8) auf dem Rahmen (7) verschieblich ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (7) eine Lochleiste (13) aufweist, in deren Löchern der Schlitten (5) mittels eines federbelasteten Raststiftes (14) feststellbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell 3 einen zum Fußende des Bettes hin schräg nach oben verlaufenden Träger (17) umfaßt, an dessen tiefgelegenem Ende die Pedale (1, 2) angelenkt sind, und an dessen hoch gelegenem Ende eine vertikale- Stütze (18) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Gestell (3) für jedes Pedal (1, 2) eine in ihrer Spannung einstellbare Torsionsfeder (19) angeordnet ist, die über einen Hebelarm (22) das Pedal (1, 2) helastet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebelarm (22) eine Abbiegung (23) besitzt, die einen Anschlag für die Ruhestellung des Pedals (1, 2) bildet.
8. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß die Pedale (1, 2) durch ein Verriegelungsglied (32) miteinander verbindbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die die Pedale (1, 2) belastende Torsionsfeder (19) und die Schwenkachse der Pedale (1, 2) koaxial zueinander angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Zählwerk (36) vorgesehen ist, das durch ein oder beide Pedale (1, 2) betätigbar ist.