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Verfahren und Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen mit einem
Rohr Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum vorzugsweise lösbaren Verbinden von
Materialbahnen, wie Planen, Gewebe, Folien und dgl. mit einem Rohr sowie zur Ausführung
des Verfahrens dienende Vorrichtungen.
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Verbindungen zwischen Materialbahnen und Rohren sind häufig nicht
wind- und wasserdicht, was insbesondere bei aus einzelnen Teilen am Aufstellungsort
zusammengebauten Gewächshäusern und Hallen der Fall ist, deren Herstellung als einheitliches
Ganzes aus dicht verbundenen einzelnen Teilen sich aus beim Transport und bei der
Aufstellung ergebenden Schwierigkeiten verbietet.
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Die bisher verwendeten Verbindungsweisen, bei denen die Bahnen verbindende
Schnüre durch Ösen gezogen oder
durch Nähen oder Druckknöpfe usw.
verbunden werden, ergeben keine dichte Verbindung.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nun darin, eine
Möglichkeit zu schaffen, um am Aufstellungsort mehrere oder auch einzelne Materialbahnen
auf einfache Weise mit einem Rohr zu verbinden.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß ein sich entlang eines
längsgeschlitzten Profilrohrs erstreckender Teil einer Materialbahn oder Teile mehrerer
Materialbahnen durch den Längsschlitz in das Rohr eingeführt und durch einen innerhalb
des Rohrs liegenden Füllkörper an der Innenseite des Rohrs festgeklemmt wird oder
werden, der sich im wesentlichen über die ganze Länge des Rohrs erstreckt und der
nach innen weisenden Seite des oder der eingeführten Material bahnen gegenüberliegt,
wobei beispielsweise die Kantenabschnitte von zwei Materialbahnen so in das Profilrohr
eingeführt werden können, daß sie sich innerhalb des Rohrs überlappen.
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Vorzugsweise wird oder werden der oder die Material bahnteile und
der Füllkörper als eine Einheit in das Profilrohr eingeführt.
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Der Füllkörper kann beispielsweise ein aufblasbarer Schlauch, der
nach seiner Einführung in das Rohr aufgeblasen wird, sein, oder eine vorzugsweise
massive Leiste
von einem dem Profil des Rohrs in etwa entsprechenden
Querschnitt sein, der in ein entlang des Schlitzes aufweitbares Rohr eingeführt
wird, wobei nach Einführung der Materialbahnteile und des Füllkörpers das Rohr durch
äußeren Klemmdruck zusammengedrückt werden kann.
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Ausführungsformen der Erfindung sind im folgenden Teil der Beschreibung
anhand der Zeichnungen beschriebenO Fig. 1 zeigt in Perspektive einen Teil eines
bei der erfindungsgemäßen Verbindung verwendeten Profilrohrs; Fig. 2 zeigt in Perspektive
einen Teil eines bei der erfindungsgemäßen Verbindung verwendeten schlauchförmigen
Fullkorpers; Fig. 3 - 5 zeigen in Perspektive verschiedene Verfahrensstadien bei
der Zusammenfügung von zwei Materialbahnen mittels der erfindungsgemäßen Verbindung;
Fig. 6 zeigt einen Querschnitt durch die Verbindung mit einer den Rohrschlitz abdichtenden
Leiste; Fig0 7-15 zeigen Querschnitte von verschiedenen bei der erfindungsgemäßen
Verbindung verwendbaren Profilrohren; Fig. 16 und 17 zeigen Querschnitte durch eine
weitere Ausführungsform eines Profilrohrs; Fig. 18 zeigt einen Querschnitt durch
noch eine andere Ausführungsform eines Profilrohrs; Fig. 19 zeigt eine teils im
Schnitt gezeigte perspektivische Ansicht eines Teils des in Fig. 18 gezeigten Profilrohrs
mit einem . zwei Materialbahnen im Rohr festklemmenden Füllkörper; und
Fig.
20 zeigt einen leistenförmigen Füllkörper, der in einem Hohlraum einer Material
bahnkante angeordnet ist.
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Fig. 1 zeigt ein annähernd kreisförmiges Profilrohr aus steifem Material,
vorzugsweise hartem Kunststoff oder Leichtmetall oder dgl., das in seiner Längsrichtung
mit einem Schlitz 2 versehen ist. Die Wandstärke des dem Schlitz 2 gegenüberliegenden
Abschnitts des Profilrohres 1 ist größer als an der Seite des Schlitzes, um einer
Aufweitung des Schlitzes wirksamer widerstehen zu können.
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Fig. 2 zeigt einen Füllkörper aus flexiblem Material, wie Gummi, weichem
Kunststoff oder dglo in Borm eines geschlossenen Schlauches 3, der an seiner Kante
mit einer schließbaren Füllöffnung 4 versehen ist. Der Schlauch 3 nimmt in ungefülltem
Zustand die in dieser Figur gezeigte flache Form ein, In Fig. 3 sind die Kantenteile
von zwei Materialbahnen 5 und 6, z.B. Zeltplanen, in das Profilrohr 1 durch den
Schlitz 2 eingeführt worden, wobei sich die Bahnen überlappen. Der übersichtlicheren
Darstellung halber ist die Materialbahn 6 strichpunktiert gezeichnet.
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Fig0 4 zeigt den in flachem Zustand durch den Schlitz 2 eingeführten
Schlauch 3 in seiner innerhalb der Materialbahnen 5, 6 im Profilrohr 1 liegenden
Stellung.
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Fig. 5 zeigt den mit Druckluft gefüllten Schlauch in seiner die Materialbahnen
an die Innenseite des Profilrohres drückenden Stellung, in der die Kanten der Materialbahnen
5, 6 am Profilrohr 1 sicher festgeklemmt
und gleichzeitig auch
miteinander fest vereinigt sind. Nach Hinauslassen der Druckluft aus dem Schlauch
lassen sich die Bahnen leicht vom Rohr lösen.
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Der Schlauch kann auch ein mit der Materialbahn fest oder lösbar verbundener
Teil sein und beispielsweise eine Kante einer Materialbahn bilden oder ein in einen
Hohlraum der Bahn eingeführter Teil sein.
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Mittels dieser Verfahrensweise und der beschriebenen Vorrichtungen
kann man also Materialbahnen aus Gewebe, Folie, Fasern oder anderem Material so
verbinden, daß eine stabile, dicht schließende Fuge erhalten wird.
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Diese Verbindungsweise eignet sich für Gewächshäuser, Zelte, Verandadächer,
Bootsbezüge, Wandverkleidungen, Ausstellungsstände, Schaufenster, Dekorationen,
Schilder, Silos und dgl., wobei die Materialbahnen am besten aug Plastikfolien sind,
die je nach Verwendungszweck transparent oder undurchsichtig und durch Gewebe oder
auf andere Weise verstärkt sein können. Die Materialbahnen können in der erfindungsgemäßen
Weise schnell as Verwendungsort zusammengesetzt werden, was für größere Bauobjekte
besonders vorteilhaft ist, z.B.
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große Zelte oder zeltartige Hallen, die also handlich montiert und
demontiert werden können. Weil nur ein Kantenbereich jeder Materialbahn in das Profilrohr
eingeführt wird, kann der übrige Bereich der Materialbahnen mit einer Isolierung
gegen Wärme und Kälte versehen sein, wobei auch die luftgefüllte Verbindung isolierend
wirkt. Hierdurch trägt die erfindungsgemäße Verbindung zur Erstellung eines zugfreien,
feuchtigkeits- und wärmeisolierenden Zeltes für zivilen oder militärischen Gebrauch
bei, das durch seine leichte Montage und Demontage für Katastropheneinsätze etc.
geeignet ist.
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Das Hauptverwendungsgebiet für die neue Verbindungsweise dürfte voraussichtlich
die Verbindung der Kanten von zwei oder mehreren Materialbahnen oder von zwei parallelen
Kanten einer Materialbahn sein. Die Verbindung kann jedoch auch an irgendeiner Stelle
einer Materialbahn angebracht werden, z.B. an einer Ecke oder der oberen Kante der
Bahn.
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In Fig. 6 ist der Schlitz des Profilrohres 1 mittels einer Schutzleiste
7 ausgefüllt, damit der am Schlitz befindliche Teil des Schlauchs 3 beim Aufblasen
nicht herausgedrückt werden kann.
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Das Profilrohr 1 kann stark unterschiedliche Profilformen haben, von
denen einige in Fig. 7 - 15 gezeigt werden. Dabei zeigen Fig. 7 - 9 verschiedene
Ausbildungen der Längskanten des Schlitzes 2. Fig 10 und 11 zeigen seitliche Leisten
8 und eine Grundplatte 9, die als Befestigungsschienen oder als Verstärkung des
Profilrohrs dienen. Fig. 12 - 15 zeigen Profilrohre von quadratischem oder dreieckigem
Querschnitt mit ebenen Wandteilen.
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Eine abgewandelte Ausführung der Verbindung ist in Fig. 16 - 19 gezeigt.
Dabei ist die Wand des Profilrohrs 1 an seiner dem Schlitz gegenüberliegenden Seite
10 entlang seiner ganzen Länge etwas geschwächt, beispielsweise durch eine Kerbe,
so daß das Rohr 1 in der in Fig. 16 gezeigten Weise aufgespreizt werden kann. Der
Füllkörper ist in diesem Fall nicht ein Schlauch sondern eine vorzugsweise massive,
elastische Leiste 11,
die nach dem Aufspreizen des Profilrohres
zwischen die vorher in das Rohr eingeführten Kantenteile der Matcrialbahnen 5, 6
eingelegt werden kann. Zum Festklemmen der Bahnen zwischen der Leiste und der Innenseite
des Profilrohres können eine lange oder mehrere federnde Klammern 12 auf dem Profilrohr
angebracht werden, die das Rohr zusammenpressen.
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In Fig. 20ist gezeigt, daß. der leisten- oder stangenförmige Füllkörper
11 auch mit einer Materialbahn verbunOn sein und beispielsweise, wie dargestellt,
in einen IIohlraunl der haterialbahllkante eingeführt sein kann, wobei die durch
den Füllkörper verstärkte Materialbahn auch ohne liuSspreizen des Rohrs durch relative
Längsbewegung von Rohr und Bahn in das Rohr eingeführt werden kann, wie dies durch
den Pfeil angedeutet ist.
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Die erfindung ist nicht auf bestimmte Rohrprofile oder Füllkörperarten
beschränkt. Vielmehr können die Rohre und Füllkörper den Jeweils vorliegenden Gegebenheiten
entsprechend geformt werden. Z.B. kann das Profilrohr gerade oder gebogen sein,und
mehrere Schläuche können in demselben Profilrohr hineingelegt sein, damit Druckverminderung
in einem Schlauch nicht die Funktion der Verbindung aufs Spiel setzt.
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Der Schlauch kann für den letztgenannten Zweck auch dauernd an eine
Druckquelle angeschlossen sein Das Profilrohr kann auch mehrere Hohlräume für Schläuche
haben, so daß ein und dasselbe Profilrohr für Verbindung von zwei oder mehreren
Gruppen von Materialbahnpaaren dient. Das Material des Profilrohrs kann von -jeder
geeigneten
Art sein. Das Profilrohr kann ferner innen geriefelt sein, um den Reibungseingriff
mit den Materialbahnen zu erhöhen.
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Werden Profilrohre mit mehreren Hohlräumen verwendet, in die durch
die Längsschlitze hindurch parallele Längsfalten (siehe z.B. Fig. 19) einer Materialbahn
eingeführt sind, so können auf diese Weise stabile Stützen für größere Hallen oder
Bauwerke erhalten werden. Die Stabilität von Profilrohrstützen mit einem oder mehreren
Hohlräumen kann bei in der erfindungsgemäßen Weise erstellten Bauten weiter erhöht
werden, wenn als Füllkörper erhärtende Massen, z0B. Mörtel, Gips, Beton, Kunststoff
etc. oder auch frostsichere Flüssigkeiten, verwendet werden. Die hierbei verwendeten
Massen werden vorzugsweise zum Andrücken der Materialbahnen an die Rohrinnenwand
dienende Schläuche eingeführt.