DE2142855C3 - Verfahren zum Herstellen von Formkörpern aus Kunststoff - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Formkörpern aus KunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Formkörpern aus Kunststoff, welche einen gut
geschäumten Kern bzw. eine gut geschäumte Schicht und eine nicht oder nur wenig geschäumte Oberfläche
aufweisen.
Formkörper aus Kunststoffen mit Schaumstruktur werden in letzter Zeit in großem Ausmaß als Baumaterialien,
als Verpackungsmaterial und für andere Anwendungszwecke eingesetzt, weil diese Kunststoffe
nicht nur leicht sind und einen niedrigen Gestehungspreis haben, sondern weil sie außerdem ausgezeichnete
wärmeisolierende Eigenschaften aufweisen und zudem stark stoßdämpfend und schalldämpfend wirken.
Formkörper aus derartigen Kunststoffen weisen jedoch die Nachteile einer niedrigeren mechanischen
Festigkeit gegenüber nichtgeschäumten Kunststoff-Formkörpern auf. Um diesen Nachteil zu überwinden
und dadurch den Anwendungsbereich von Formkörpern aus Schaumkunststoffen zu erweitern, hat man
bereits mehrfach versucht, die mechanischen Eigenschaften derartiger Formkörper aus Schaumkunststoffen
zu erhöhen. Dies gelingt beispielsweise dadurch, daß man die geschäumten Formkörper mit
einer dicken und festen Oberflächenschicht versieht, wodurch nicht nur die mechanische Festigkeit verbessert
wird, sondern derartige Verbund-Formkörper auch alle diejenigen günstigen Eigenschaften beibehalten,
welche Schaumstoff-Formkörper aufweisen. In der US-Patentschrift 3 455 483 und in der japanischen
veröffentlichten Patentanmeldung 46-10316 wird die Herstellung solcher Verbund-Formkörper
aus Schaumkunststoffen mit einer oder mehreren Oberflächenschichten beschrieben. Diese bekannte
Arbeitsweise besteht darin, daß man zunächst auf der Innenwand eines Formwerkzeuges eine nichtgeschäumte
Oberflächenschicht herstellt und dann erst einen schäumbaren Kunststoff einfüllt, worauf das
Formwerkzeug zwecks Durchführung des Schäumungsprozesses erhitzt wird. Obwohl sich auf diese
Weise Formkörper aus Schaumstoff mit einer gesonderten Oberflächenschicht erzeugen lassen, ist es doch
von Nachteil, daß man das Formwerkzeug in zwei Verfahrensstufen mit dem betreffenden Kunststoffmaterial
beschicken muß und daß auch das Formwerkzeug zweimal erhitzt werden muß, wodurch sich
die Herstellungskosten wesentlich erhöhen. Außerdem ist es bei dieser Arbeitsweise schwierig, eine innige
und vollständige Bindung zwischen der nichtgeschäumten Oberflächenschicht und der geschäumten
Innenschicht herzustellen.
Aus der US-Patentschrift 3052927 ist auch schon ein einstufiges Verfahren zur Herstellung von Verbund-Formkörpern
aus Schaumkunststoffen mit speziellen Oberflächenschichten bekannt. Dabei wird ein
rotierendes Formwerkzeug verwendet, das mit einer solchen Geschwindigkeit rotiert wird, bei der Zentrifugalkräfte
auftreten. Als schäumbares Material wird beispielsweise Polyurethan eingesetzt. Bei diesem
Verfahren beginnt die Schaumbildung an denjenigen Stellen des Formwerkzeuges, die von der Drehachse
weiter entfernt liegen. Die Dichte in dem erhaltenen Formteil unterscheidet sich daher stufenweise je nach
der Richtung in dem Formkörper. Diese Arbeitsweise hat den Nachteil, daß für die Erzeugung der erforderliehen
hohen Drehgeschwindigkeit kostspielige Vorrichtungen erforderlich sind, und außerdem ist die
Visko-Elastizität der eingesetzten Kunststoffe zur Zeit des Aufschäumens sehr hoch, insbesondere wenn
man ein schäumbares thermoplastisches Harz einsetzt.
5» Gemäß einer anderen bekannten Arbeitsweise,
welche in der US-Patentschrift 3 542912 beschrieben
wird, verarbeitet man in dem Formwerkzeug eine Formmasse, welche aus Polymeren mit niedrigem und
mit hohem Schmelzpunkt bestehen. Beim Rotieren des Formwerkzeuges bilden die Polymeren mit niedrigem
Schmelzpunkt die äußere Schicht, während diejenigen Polymere mit hohem Schmelzpunkt die innere
oder Kernschicht bilden. Diese Arbeitsweise ist demgemäß auf den Einsatz solcher polymeren Stoffe be-
ho schränkt, welche an sich nicht miteinander verträglich
sind, wobei außerdem noch der Nachteil besteht, daß die äußere Schicht des Formkörpers aus dem Polymeren
mit niederem Schmelzpunkt besteht und daher nicht ausreichend wärmebeständig ist.
μ Nach einem älteren, jedoch nicht vorveröffentlichten
Vorschlag gemäß DE-PS 2061112 sollen zum Herstellen geformter Gegenstände aus thermoplastischem
Kunststoff, die über einer Schicht mit Schaum-
struktur eine ungeschäumte Schicht aufweisen, treibmittelhaltige
und treibmittelfreie, thermoplastische
Harzteilchen unterschiedlicher Wärmekapazitäten verwendet werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die genannten Schwierigkeiten bei den
bekannten Verfahren zu beseitigen und ein Verfahren zur Herstellung von geformten Gegenständen aus
Kunststoff in einer Verfahrensstufe zur Verfügung zu
stellen, bei dem Kunststoffteilchen unterschiedlicher Teilchengröße Verwendung finden, wobei die geformten
Gegenstände im Innern eine Schaumstruktur und als Oberfläche eine gleichmäßig dicke und feste
Schicht aufweisen, welch letztere nicht oder nur wenig geschäumt und gut mit dem inneren, geschäumten
Kern verbunden ist.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen von Formkörpern aus Kunststoff,
die über einem Kern oder einer Schicht mit Schaumstruktur eine nicht oder nur wenig geschäumte Schicht
aufweisen, bei dem thermoplastische Kunststoffteilchen unterschiedlicher Größe, von denen zumindest
die größeren Teilchen ein Treibmittel enthalten und vorzugsweise in Form eines Granulats vorliegen und
die kleineren Kunststoffteilchen vorzugsweise als Pulver vorliegen, in eine Form eingebracht werden, die
Form erhitzt und die gemischten Teilchen in der Form bewegt werden, bis die Teilchen in der Hitze schmelzen
und sich das Treibmittel zersetzt. Dieses Verfahren ist nun dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffteilchen
mit deutlich größerer Teilchengröße ein Vernetzungsmittel enthalten.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren soll das Werkzeug mit einer solchen Geschwindigkeit rotiert
werden, daß praktisch noch keine Zentrifugalkräfte erzeugt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren haftet der Kunststoff in Pulverform, das heißt mit kleiner Teilchengröße,
als erster auf der Innenwandung des Formwerkzeuges und bildet dadurch die Oberflächenschicht,
und der Kunststoff mit größerer Teilchengröße, das heißt in Granulatform, haftet auf der
so gebildeten Oberflächenschicht. Da eine relativ große Menge an Treibmittel zweckmäßigerweise vorher
in den Kunststoff in Granulatform eingearbeitet wird, schäumt dieser in einem solchen Maß auf, daß
das Formwerkzeug vollständig ausgefüllt wird. Auf diese Weise wird ein Formkörper erhalten, welches
eine dicke und feste Oberflächenschicht sowie einen gut geschäumten Kern aufweist, wie es aus den Fig. 4
und 5 ersichtlich ist.
Es ist im Rahmen der Erfindung von Bedeutung, daß mindestens zwei Kunststoffe unterschiedlicher
Teilchengröße in der Formmasse vorliegen. Um diesen Unterschied klar zu kennzeichnen, wird nachstehend
im allgemeinen von Kunststoff in Pulverform bei der Komponente mit kleinerer Teilchengröße und von
Kunststoff in Granulatform bei der Komponente mit größerer Teilchengröße, welche auch das Treibmittel
enthält, gesprochen. Dies bedeutet jedoch nicht, daß bezüglich der Gestalt der \ui ,totoffteilchen irgendein
Unterschied zu bestehen braucht. Vielmehr beziehen sich diese Angaben nur auf den relativen Größenunterschied
der Kunststoffteilchen.
Die Gestalt der einzelnen Kunststoffteilchen ist dabei nicht von Bedeutung. Es kann sich in jedem Fall
um Pulverteilchen, Granulate, Pellets, kubisch oder kugelförmig gestaltete Teilchen handeln. Wichtig ist
nur der Größenunterschied. Die Kuoitstoffteilchen sollen sich bezüglich ihrer Größe im allgemeinen um
den Faktor drei und vorzugsweise um den Faktor zehn voneinander unterscheiden, wobei sich diese Größenangaben
bei Kugelform auf den Durchmesser beziehen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bildet sich infolge des Größenunterschiedes des Kunststoffes in
Pulverform und des Kunststoffes in Granulatform und
ίο außerdem infolge der unterschiedlichen Geschwindigkeit,
mit welcher sich die Kunststoffteilchen in dem rotierenden Formwerkzeug bewegen, sehr leicht eine
Oberflächenschicht und eine gesonderte, gut geschäumte Innen- oder Kernschicht aus. Da dieser
Trennvorgang stattfindet, während die Kunststoffe aufschmelzen, ist die Schmelzviskosität der eingesetzten
Kunststoffkomponenten ohne Einfluß.
Außerdem ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, nur für die Oberflächenschicht weitere
Zusatzstoffe einzusetzen, beispielsweise feuerhemmende Mittel, Antioxydationsmittel, UV-Strahlen
absorbierende Mittel, antistatische Mittel, sowie Verstärkungsmittel in Pulver- oder Faserform. Auf
diese Weise ergibt sich eine beachtliche Kostenersparnis in bezug auf die meistens sehr kostspieligen
Zusatzstoffe.
Beispielsweise ist es möglich, leichte aber doch sehr feste Maschinenunterlagen und andere Formkörper
herzustellen, welche eine Oberflächenschicht aus zum Beispiel Polyäthylen oder Polypropylen hoher Dichte,
aus ABS-Harzen (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Mischpolymere), aus Polyamiden oder aus Polycarbonaten,
und mit einem inneren Kern aus vernetzbarem Polyäthylen mit guten Schaumeigenschaften herzustellen.
Den eingesetzten Formmassen können jedoch auch noch größere Mengen anderer, kleinteiliger Stoffe zugesetzt
werden, beispielsweise hohle Glaskügelchen oder andere Leichtstoffe, wodurch Formkörper erhalten
werden, welche in der geschäumten Kernschicht Glaskugeln oder entsprechende Leichtstoffe enthalten
und außerdem die gewünschte harte Oberflächenschicht aufweisen. Derartige Formkörper zeigen eine
ausgezeichnete Wärmebeständigkeit und eignen sich daher sehr gut als Wärmeisolationsmaterial.
Es ist außerdem möglich, Kunststoffabfälle in die innere Kernschicht mit einzuverarbeiten, wobei man
die Kunststoffabfälle zweckmäßig bis zu einer Größe zerkleinert, welche etwa dem schäumbaren Kunststoff
granulat entspricht.
Weiterhin ist es möglich, auch Formkörper herzustellen, welche drei oder mehr verschiedene Schichten
aufweisen, und beispielsweise aus einem gut geschäumten Innenkern, einer nicht geschäumten
Schicht und einer nur leicht geschäumten Schicht bestehen. Zu diesem Zweck verwendet man eine Formmasse,
weiche Kunststoffteilchen von drei verschiedenen Abmessungen enthält. Diese Formmasse besteht
zum Beispiel aus einem sehr fein gepulverten Kunst-
bo stoff, der nur wenig schäumbar ist, aus einem granulatförmigen,
gut schäumbaren Kunststoff und aus einem Grobpulver eines Kunststoffes, dessen Teilchengröße
zwischen derjenigen des feinen Kunststoffpulvers und des Kunststoffgranulates liegt. Durch
b5 geeignete Auswahl eines solchen Kunststoffes in
Grobpulverform läßt sich außerdem eine außerordentlich starke Bindung zwischen der Oberflächenschicht
und der inneren Kernschicht erzeugen.
Als Kunststoffkomponente in Pulverform eignet sich jeder beliebige thermoplastische Kunststoff, der
vernetzbar ist. Selbstverständlich können auch Mischungen dieser Kunststofftypen eingesetzt werden.
Bei dem vorstehend erwähnten vernetzbaren Kunststoff kann es sich um Polymere handeln, denen Vernetzungsmittel
zugesetzt worden sind, beispielsweise organische Peroxide oder als Vernetzungsmittel wirkende
Azide. Außerdem können auch thermoplastische Kunststoffe verwendet werden, welche vorher
durch einen Zusatz chemischer Verbindungen oder durch entsprechende Bestrahlungsmaßnahmen bis zu
einem solchen Ausmaß vernetzt worden sind, daß dadurch die Fließfähigkeit noch nicht beeinträchtigt
wird.
Es ist wesentlich, daß die in der Formmasse vorliegenden
Kunststoffe kleiner Teilchengröße soweit zerkleinert sind, im Verhältnis zu den granulatförmigen
Kunststoffen, daß sie leicht aufschmelzen und während der Umdrehungsbewegung des Formwerkzeuges
eher an die Innenwandung desselben gelangen als der granulatförmige Kunststoff. Es muß jedoch darauf geachtet
werden, daß die Teilchengröße des pulverförmigen Kunststoffes nicht zu klein gewählt wird, da
sich sonst diese feinen Teilchen während der Drehbewegung des Formwerkzeuges koagulieren können,
wodurch ihre Beweglichkeit innerhalb des Formwerkzeuges herabgesetzt wird. Dadurch wird dann der erforderliche
Trennvorgang zwischen den pulverförmigen und granulatförmigen Kunststoffteilchen gestört
und es bereitet Schwierigkeiten, Oberflächenschichten gleichmäßiger Dicke herzustellen.
Die Größe der Teilchen der pulverförmigen Kunststoffkomponente muß daher unter Berücksichtigung
der Art der betreffenden Kunststoffe, der Größe und Formgebung des Formwerkzeuges und der Teilchengröße
des granulatförmigen Kunststoffes ausgewählt werden. Im allgemeinen sollen die Teilchen des pulverförmigen
Kunststoffes kleiner sein als einem Zehn-Maschensieb entspricht und vorzugsweise soll
die Teilchengröße kleiner sein als einem Dreißig-Maschensieb entspricht. Außerdem ist es zweckmäßig,
wenn die Teilchen des pulverförmigen Kunststoffes schneller und leichter weich werden als diejenigen des
granulatförmigen Kunststoffes, da auf diese Weise die Haftung an der Innenwandung des Formwerkzeuges
erleichtert wird.
Da jedoch gemäß der Lehre der Erfindung stets zwei Kunststoff arte η mit unterschiedlicher Teilchengröße
in der Formmasse verwendet werden, ist es nicht unbedingt erforderlich, als pulverförmige Kunststoffkomponente
einen solchen Typ auszuwählen, der leichter weich wird als der granulatförmige Kunststoff.
Beispielsweise kann man mit gutem Ergebnis als pulverförmigen Kunststoff ein Polypropylen mit einem
Schmelzpunkt von 160° C und als granulatförmigen Kunststoff ein Polyäthylen hoher Dichte einsetzen.
Damit der pulverförmige Kunststoff eine gute Beweglichkeit aufweist und sich gut innerhalb des Formwerkzeuges
dispergiert, werden vorzugsweise-solche Kunststoffpulver eingesetzt, welche durch Sedimentation
aus einem Lösungsmittel erhalten worden sind. Diese Pulver werden gegenüber den durch mechanische
Zerkleinerung erhaltenen Kunststoffpulvern bevorzugt. Um eine gut ausgeglichene Beweglichkeit
und ein leichtes Aufschmelzen innerhalb des Formwerkzeuges sicherzustellen, ist es in manchen Fällen
zweckmäßig, zwei verschiedene Pulverarten zu verwenden, beispielsweise Mischungen eines Pulvers mit
Teilchen entsprechend einem Zweihundert-Maschensieb und eines Pulvers mit Teilchen entsprechend
einem Dreißig- bis Fünfzig-Maschensieb. Gemaß einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann die Beweglichkeit innerhalb des Formwerkzeuges auch dadurch verbessert
werden, daß man zusätzlich pulverförmige, nicht-organische Füllstoffe oder Metallpulver mit guter Wärmeleitfähigkeit
und höherer Dichte als das Kunststoffpulver mitverwendet. Diese Pulver von derartigen
Stoffen können einfach mechanisch mittels einer geeigneten Mischvorrichtung eingemischt werden.
Für diesen Zweck eignen sich beispielsweise Pulver von Calciumcarbonat, Magnesiumsulfat, Zinkweiß,
Ton, Talkum oder Aluminium.
Da gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren vor allen Dingen Formkörper mit einer sehr festen Oberflächenschicht
hergestept werden sollen, werden als Kunststoff in Pulverform vor allem hart eingestellte
Polymere verwendet, beispielsweise Polypropylen, Polyäthylen hoher Dichte, Polyamide, ABS-Harze,
hart eingestelltes Polyvinylchloridharz und/oder Polycarbonate. Erfindungsgemäß hergestellte Formkörper,
deren Oberflächenschicht aus einem Polyvinylchloridharz besteht, haben flammhemmende Eigenschaften
und eignen sich daher besonders gut als Baumaterial und für Transportvorrichtungen. Um die
feuerhemmenden Eigenschaften noch zu fördern, kann in die Oberflächenschicht ein relativ großer Anteil
eines nicht-organischen Materials in Pulver- oder Faserform eingebaut werden. Da die Oberflächenschichten
der erfindungsgemäß hergestellten Formkörper eine möglichst hohe mechanische Festigkeit
aufweisen sollen, werden sie nur sehr schwach geschäumt, und selbst wenn eine starke Schaumbildung
stattfindet, wird diese so gelenkt, daß die Schaumzellen eine Kugelform beibehalten. Falls derartige Formkörper
für Transportvorrichtungen verwendet werden sollen, ist es jedoch oft erwünscht, daß sie eine weichere
Oberfläche aufweisen, und in diesem Fall kann dem pulverförmigen Kunststoff ein größerer Anteil
an Treibmittel zugesetzt werden, so daß vielflächige Zellen in der Oberflächenschicht gebildet werden. Für
derartige Anwendungszwecke wird vorzugsweise als pulverförmige Komponente ein vernetzbarer Kunststoff
eingesetzt, wobei man das Vernetzungsmittel oder Treibmittel zweckmäßig mittels einer Walze oder
einer Extrudiervorrichtung in den Kunststoff einarbeitet und dieses Gemisch anschließend zu einem feinen
Pulver zerkleinert. Wenn man als pulverförmige Kunststoffkomponente einen vernetzbaren thermoplastischen
Kunststoff einsetzt, wird dadurch die Stoßdämpfung der Formkörper verbessert und die
Menge des aus dem Formwerkzeug ausfließenden Materials verringert. Falls ein Formwerkzeug verwendet
wird, dessen innere Oberfläche ein Muster aufweist, lassen sich außerdem auf der Oberfläche des
-Formkörpers sehr schöne Musterungen erzielen. Die
Dicke der Oberflächenschicht bei den erfindungsgemäßen Formkörpern beträgt etwa 0,5 bis 15 mm, wobei
Dicken von 2 bis 7 mm bevorzugt sind.
Die in den eingesetzten Formmassen vorliegende granulatförmige Kunststoffkomponente kann ein be-
liebiges thermoplastisches Polymer sein, das eine ausreichende Fließfähigkeit aufweist, wenn das Treibmittel
sich zersetzt oder verdampft. Außerdem können Mischungen aus solchen Kunststoffen und natürli-
chem oder synthetischem Kautschuk verwendet werden.
Auf jeden Fall ist es jedoch im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens wichtig, daß der granulatförmige Kunststoff eine größere Teilchengröße
aufweist als der pulverförmige Kunststoff und daß er außerdem über 5 Gewichtsteile eines Treibmittels,
bezogen auf 100 Gewichtsteile des Kunststoffes, aufweist, und daß er ferner ein Vernetzungsmittel enthält.
Im allgemeinen soll die Teilchengröße einem Zehn-Maschensieb oder einem gröberen Sieb entsprechen,
vorzugsweise einem Fünf-Maschensieb oder einem noch gröberen Sieb. Im Hinblick auf eine gute Trennung
der Granulate von den Pulverteilchen während des Drehvorganges des Formwerkzeuges sollen die
Granulate vorzugsweise Kugelform oder eine ähnliche Gestalt aufweisen, doch kann man auch kleine Würfelchen
oder kleine Parallelepipede, die rechteckig sind, verwenden. Außerdem ist für das Granulat jede
beliebige Gestalt brauchbar, wie sie durch ein einfaches mechanisches Zerkleinern oder Pulverisieren von
Kunststoffen erhalten wird. Das Mengenverhältnis von pulverförmigem zu granulatförmigem Material
kann an sich beliebig gewählt werden, doch liegt das Gewichtsverhältnis von pulverförmigem zu granulatförmigem
Kunststoff im allgemeinen im Bereich von 2:8 bis 9:1.
Die erfindungsgemäß hergestellten Formkörper sollen einen gut geschäumten Kern aufweisen, und
daher werden vernetzbare Kunststoffe eingesetzt. Wenn die Formmasse aus einem nicht vernetzbaren
Kunststoffpulver und einem vernetzbaren Kunststoffgranulat besteht, schmilzt das pulverförmige Material
beim Erhitzen des Formwerkzeuges auf und bildet die Außenschicht, und gleichzeitig findet dann eine Vernetzung
und Aufschäumung des vernetzbaren; granulatförmigen Kunststoffes statt, wodurch die Schaumzellen
außerordentlich stabil werden und das durch das Treibmittel erzeugte Gas nur schwierig entweichen
kann. Auf diese Weise wird ein ausreichender innerer Druck innerhalb des Formwerkzeuges eingestellt
und dadurch werden Formkörper mit gutem Aussehen erzeugt, welche eine hohe Formbeständigkeit
haben und eine ausgezeichnete mechanische Festigkeit aufweisen. Außerdem sind die Oberflächen-Schichten
dieser Formkörper sehr gleichmäßig in bezug auf ihre Dicke und sind gut mit der Kernschicht
im Inneren verbunden.
Es wurde vorstehend bereits darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäß verarbeiteten Formmassen
auch hohle Glaskügelchen, Aggregate leichten Gewichtes, Holzspäne oder nicht-schäumbaren Kunststoff
enthalten können, wodurch sich Formkörper modifizierter Art herstellen lassen. Insbesondere kann
den Formköpern auf diese Weise eine hohe Wärmebeständigkeit, eine hohe mechanische Festigkeit oder
die Eigenschaft der Schwimmfähigkeit verliehen werden.
Insbesondere Kunststoffabfälle enthalten üblicherweise Holzspäne, Metallspäne, Sand oder andere
Füllstoffe, und es ist ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß man derartige Kunststoffabfälle
in die innere Kernschicht der Formkörper einbauen kann und diesen damit sehr wünschenswerte und vorteilhafte
Eigenschaften verleihen kann. Diese weiteren Zusatzstoffe sollen dabei eine Teilchengröße derart
aufweisen, daß diese zwischen der Größe des Kunststoffes in Pulverform und zwischen derjenigen
des Kunststoffes in Granulatform liegt. Wenn man ein Formwerkzeug mit einer solchen aus mindestens drei
verschiedenen Kunststoffkomponenten bestehenden Formmasse beschickt und dann in der vorstehend beschriebenen
Weise die Formmasse unter Rotieren des Formwerkzeuges zum Schäumen bringt,«o erhält man
Formkörper, welche aus drei verschiedenen Schichten bestehen, wobei der Kern sehr stark geschäumt ist,
dann folgt eine nichtgeschäumte Schicht und schließlich folgt eine nur leicht geschäumte Oberflächenschicht.
Derartige Formkörper weisen trotz des leichten Gewichtes eine hohe mechanische Festigkeit und
eine hohe Stoßdämpfung auf, so daß sie sich insbesondere als Auskleidungsmaterial für das Innere von Automobilen
eignen. Durch geeignete Auswahl des Kunststofftyps mit der mittleren Teilchengröße kann
auch die Haftung zwischen der inneren geschäumten Schicht und der Oberflächenschicht verbessert werden,
da der für die äußere Schicht verwendete Kunststofftyp im allgemeinen keine besonders gute Verträglichkeit
mit dem für die geschäumte Kernschicht verwendeten Typ aufweist.
Das in den Formmassen verwendete Treibmittel hat eine über dem Erweichungspunkt der Kunststoffe liegende
Zersetzungstemperatur, wobei es sich sowohl um ein organisches als auch um ein anorganisches
Treibmittel handeln kann.
Für manche Anwendungszwecke verwendet man auch ein flüchtiges Treibmittel. Das dem pulverförmigen
Kunststoff zugesetzte Treibmittel wird üblicherweise mittels einer Mischvorrichtung eingemischt.
Dem granulatförmigen Kunststoff wird das Treibmittel dagegen im allgemeinen mittels eines Walzwerkes
oder eines Extruders einverleibt.
Auf Grund der Mitverwendung eines Vernetzungsmittels soll der Vernetzungsvorgang zwecks Erhöhung
der Fließfähigkeit vor dem Schäumen stattfinden, und
daher liegt die Zersetzungstemperatur des Treibmittels üblicherweise höher als die Zersetzungstemperatur
des Vernetzungsmittels.
Die erfindungsgemäß hergestellten Formkörper weisen im allgemeinen Oberflächenschichten auf,
welche auf das Ein- bis Dreifache volummäßig ausgedehnt sind, während die innere oder Kernschicht um
das Fünf- bis Dreißigfache Volumen ausgedehnt ist. Der gesamte Formkörper weist eine Volumenvergrößerung
um etwa das Zwei- bis Zehnfache auf.
Als Formwerkzeug werden üblicherweise verschließbare Formen verwendet, die aber nicht unbedingt
luftdicht sein müssen. Um jedoch Formkörper mit gut aussehender Oberfläche herzustellen, während
doch die Dichte des Formkörpers an sich niedrig ist, muß der Innendruck im Formwerkzeug während
des Schäumvorganges möglichst hoch sein. Es kann ein Formwerkzeug aus einem üblichen Gußmetall
verwendet werden, doch kann man auch Formen aus gebogenen Stahlplatten oder durch einen Schweißvorgang
erzeugte Formen verwenden. Da die Oberfläche der Formkörper durch die Wärmeübertragung
von der Außenseite des Formwerkzeuges her durch Wärmeleitung in das Innere der Form erzeugt wird,
schmilzt auch der Kunststoff in Pulverform zuerst auf. Falls daher eine möglichst gleichmäßige Oberflächenschicht
erzeugt werden soll, muß auch das Formwerkzeug gleichmäßig erhitzt werden. In manchen Fällen
ist es jedoch wünschenswert, daß bestimmte Teile des Formkörpers eine besonders hohe Festigkeit aufweisen
und daß diese daher eine besondere Dicke der Oberflächenschicht haben sollen. Diejenigen Teile
des Formwerkzeuges, welche den betreffenden Stellen
9 10
des Formkörpers entsprechen, werden daher aus ei- Dampf verhindert auch, daß sich der Kunststoff oder
Ί nem Metall mit besonders guter Wärmeleitfähigkeit das Material des Formwerkzeuges zersetzt. Um die
hergestellt, oder die Form ist an dieser Stelle beson- Trennung des pulverförmigen Kunststoffes von dem
ders dünn. Es ist auch möglich, die Innenwandung des Kunststoffgranulat innerhalb des Formwerkzeuges zu
Formwerkzeuges mit Unebenheiten zu versehen, so 5 ermöglichen, ist es erforderlich, die Temperatur des
daß sich der pulverförmige Kunststoff an diesen Stel- Formwerkzeuges selbst zu erhöhen, ohne daß jedoch
len ansammelt. Außerdem kann man Metallnetze die Formmasse wesentlich erhitzt wird. Auf diese
oder Holzlatten an der Innenwand des Formwerkzeu- Weise wird nämlich sichergestellt, daß zunächst der
ges anbringen, um so die mechanische Festigkeit der pulverförmige Kunststoff an der Innenwandung des
Oberfläche des Formkörpers an diesen Stellen zu er- ι ο Formwerkzeuges haftet. Auch aus diesem Grand ist
höhen und gleichzeitig die Ausbildung einer dickeren ein schnelles Erhitzen des Formwerkzeuges sehr
Oberflächenschicht zu ermöglichen. Da sich die zweckmäßig. Falls man das erfindungsgemäße Ver-Formmasse
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren fahren dazu verwendet, um rohrförmige Formkörper
vor dem Schäumen innerhalb des Formwerkzeuges herzustellen, und dabei in üblicher Weise das Form-,
bewegen muß, soll etwa ein Anteil von 10 Volumen- 15 werkzeug mittels Heißluft erhitzt, so bildet sich zwar
» prozent des inneren Hohlraumes des Formwerkzeuges an der Oberfläche des Rohrs eine dicke Schicht aus,
* nicht von der Formmasse ausgefüllt sein. Wenn dage- doch ist es schwierig, eine gut geschäumte Kernschicht
gen der verbliebene Leerraum in der Form mehr als im Inneren des Rohres herzustellen. Um diesen
50 Prozent beträgt und das Formwerkzeug nur um Schwierigkeiten zu begegnen, kann man beispielseine
Achse rotiert wird, dann bereitet es Schwierig- 20 weise trompetenförmig sich ausweitende Verbinkeiten,
in dem zentral gelegenen Anteil des Form- dungsstücke an beiden Enden der Form anbringen,
Werkzeuges eine gute Oberflächenschicht auszubil- wodurch es dann möglich ist, dem inneren Rohrteil
den. des Formwerkzeuges eine größere Menge an Heißluft Es ist beim Verfahren nach der Erfindung darauf zuzuführen. Andererseits ist es möglich, diesen Abzu
achten, daß das Formwerkzeug während des Erhit- 25 schnitt des Formwerkzeuges besonders dünn auszugezens
nur mit einer solchen Geschwindigkeit rotiert stalten oder hierfür ein besonders gut wärmeleitendes
wird, daß sich keine Zentrifugalkräfte ausbilden, da Material, wie Aluminium, zu verwenden. Das Formsonst
die Trennung zwischen dem Kunststoff in Pul- werkzeug wird üblicherweise auf Temperaturen von
verform und dem Kunststoff in Granulatform nicht 160 bis 400° C erhitzt und die Erhitzungszeit beträgt
vollständig ist. Die geeignete Rotationsgeschwindig- 30 im allgemeinen 15 bis 120 Minuten. Die erfindungskeit
hängt jedoch von der Art, der Teilchengröße und gemäßen Formkörper werden im allgemeinen rasch
dem spezifischen Gewicht sowohl des pulverförmigen abgekühlt und zu diesem Zweck wird das Formwerkals
auch des granulatförmigen Kunststoffes und wei- zeug üblicherweise in einen Wassertank eingetaucht
terhin von der absoluten Größe des Formwerkzeuges oder mit einer Kühlflüssigkeit abgespritzt. Da die
ab. Vorzugsweise wird jedoch die Umdrehungsge- 35 Struktur des geschäumten Kunststoffes bzw. des
schwindigkeit derart gewählt, daß die am schnellsten Kunststoffes in der Oberflächenschicht durch rasches
rotierenden Teile des Formwerkzeuges sich mit einer Kühlen sehr feinkristallin wird und außerdem das
Geschwindigkeit von höchstens 15 m/Minute und Entweichen des während des Schäumungsvorganges
niedriger, vorzugsweise von 5 m/Minute bis 0,1 m/ entstehenden Gases verhindert werden kann, lassen
Minute bewegen. Diese Drehbewegung kann nur um 40 sich auf diese Weise Formkörper hoher Festigkeit
eine Achse stattfinden, doch kann es in manchen Fäl- herstellen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die
len zweckmäßig sein, auch eine Drehbewegung um mechanische Festigkeit der erfindungsgemäß hergemehrere
Achsen des Formwerkzeuges zu ermögli- stellten Formkörper infolge der festen und relativ dikchen.
Durch eine solche mehrachsige Drehbewegung ken Oberflächenschicht ausreichend groß ist, während
kann man nämlich erreichen, daß sich der Kunststoff 45 der Kompressionswiderstand im Inneren des Formganz
gleichmäßig auf der inneren Oberfläche des körpers infolge der ungeschäumten Kernschicht rela-Formwerkzeuges
verteilt, so daß man auch besonders tiv klein ist. Falls eine solche geringere Kompressionsgleichmäßige
Oberflächenschichten erhält. Im Rah- beständigkeit nicht erwünscht ist, kann man Formkörmen
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es aber per mit Hohlräumen, Einschnitten oder Kerben
nicht unbedingt nötig, für die Bewegung des Form- 50 beliebiger Form, beispielsweise rander oder rechtekwerkzeuges
eine Rotationsbewegung zu wählen, son- kiger Form, herstellen. Bei dem erfindungsgemäßen
dem man kann statt dessen oder zusammen mit der Verfahren bildet sich dann nämlich auch auf diesen
Rotationsbewemng auch eine Vibration durchführen, Hohlräumen oder Einschnitten eine mechanisch feste
um mittels einer solchen vibrierenden Bewegung das und dicke Oberflächenschicht aus. Auch kann man
Kunststoffpulver innerhalb des Formwerkzeuges von 55 in die so erhaltenen Hohlräume oder Einschnitte ein
dem Kunststoffgranulat zu trennen. Falls man das steifes Material einführen, beispielsweise einen BeFormwerkzeug
nur einer solchen Vibrationsbewegung tonblock oder Holzstücke. Als weitere Verstärkungsaussetzt,
erhält man Formkörper, die auf der einen materialien, welche in die nicht-geschäumte oder nur
Seite eine gut geschäumte Schicht und auf der anderen schwach geschäumte Oberflächenschicht eingebaut
Seite eine überhaupt nicht geschäumte Schicht auf- to werden können, eignen sich Metallplatten, Profile aus
weisen. Derartige Formkörper eignen sich beispiels- Stahl, Rohre, Draht, Metallgaze, Holzlatten und ähnweise
als Rückenstütze für Sitzgelegenheiten in liches. Auf diese Weise läßt sich die mechanische Fe-Transport-
oder Verkehrseinrichtungen. stigkeit der Formkörper ganz wesentlich verbessern. Das Erhitzen des Formwerkzeuges erfolgt übli- Es wurde vorstehend bereits darauf hingewiesen,
cherweise mittels heißer Luft oder mittels Dampf. Bei b5 daß eine weitere Möglichkeit zur Verbesserang der
Anwendung von Dampf ist es möglich, die Tempera- mechanischen Festigkeit der erfindungsgemäß hergetur
relativ niedrig und die Erhitzungszeit kurz zu hai- stellten Formkörper darin besteht, der Formmasse
ten. Daher wird Dampf bevorzugt. Ein Beheizen mit auch noch Granulate eines nicht-schäumbaren oder
nur wenig schäumbaren Kunststoffes zuzusetzen. Wenn man so verfährt, verbleibt dieser als Verstärkung
dienende Kunststoff in der geschäumten Kernschicht und verbindet sich gleichzeitig mit der festen
Oberflächenschicht, welche die gesamte Oberfläche des Formkörpers überzieht. Auf diese Weise wird
demgemäß die mechanische Festigkeit wesentlich verbessert. Bei manchen Ausführungsformen kann
auch dieser verstärkende Kunststoff vor Zumischen zu der Fonnmasse nichttrennbar mit dem schäumbaren
Kunststoffmaterial verbunden werden. Beispielsweise kann man zwei Platten oder Folien aus den betreffenden
Kunststoffen miteinander verbinden und dann dieses Laminat zu einem Pulver zerkleinern und
dieses Pulver der Formmasse einverleiben. Gemäß einer anderen Ausführungsweise kann man den
schäumbaren Kunststoff, der in Granulatform in der Formmasse verwendet wird, auch zunächst zu einem
dünnen Stab extrudieren, der dann mit einer nichtschäumbaren Schicht aus dem verstärkenden Kunststoff
überzogen wird. Dieser Verbundstab wird anschließend in kleine Granulatteilchen unterteilt und
der Formmasse einverleibt.
Wie aus dem Vorstehenden ersichtlich wird weisen die erfindungsgemäß herstellbaren Formkörper ein
sehr geringes Gewicht auf, zeigen aber trotzdem ausgezeichnete mechanische Eigenschaften. Sie können
daher auch zur Herstellung von Formkörpern mit großen Abmessungen eingesetzt werden, beispielsweise
als Maschinenunterlagen. Die erfindungsgemäß herstellbaren Formkörper sind daher von großer Bedeutung
für viele industrielle Anwendungszwecke.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
lOOGewichtsteüe Polyäthylen niedriger Dichte, 10
Gewichtsteile Azodicarbonamid und 0,8 Gewichtsteile Dicumylperoxid werden auf einem Walzwerk zu
einer gleichförmigen Masse verknetet und dann zu kubischen Pellets mit einer Kantenlänge von etwa
3 mm verformt. 18 g dieser Pellets werden mit 72 g eines pulveifönnigen Polyäthylens hoher Dichte
(Teilchengröße entsprechend einem 100- bis 200-Maschensieb) und 0,7 g Azodicarbonamid in einem
Mischer gut vermischt und dann gibt man diese Formmasse in eine Stahlform der Abmessung
220 mm X 50 mm x 25 mm. Die gefüllte Stahlform wird dann, während man sie mit einer Geschwindigkeit
von 4 Umdrehungen pro Minute rotieren läßt, erhitzt und mittels Heißluft 45 Minuten lang auf einer
Temperatur von 300° C gehalten. Der so hergestellte Formkörper weist eine nur wenig geschäumte feste
Oberfläche mit einer gleichförmigen Dicke von etwa
4 mm und einen gut geschäumten Kernteil auf. Der Formkörper zeigt eine ausgezeichnete Kompressionsfestigkeit und Biegefestigkeit.
Man verwendet die in Beispiel 1 beschriebenen Kunststoffe in Granulat- und Pulverform sowie auch
die gleiche Stahlform. Das Gewichtsverhältnis von pulverförmigem zu granulatfönnigem Kunststoff wird
jedoch verändert und auf diese Weise können Formkörper erzeugt werden, deren Volumen durch das
Aufschäumen um etwa das Dreifache vergrößert ist, wobei gleichzeitig die Dicke der Oberflächenschicht
variiert werden kann. Die so hergestellten Formkörper weisen außerdem eine gute Biegeelastizität auf.
Die nachstehende Tabelle 1 zeigt die Dicke der Oberflächenschicht und die Werte für die Biegeelastizität
der so hergestellten Formkörper. Aus den Zahlenwerten ist ersichtlich, daß die Biegeelastizität um so
größer ist, je größer die Dicke der Oberflächenschicht ist, und hieraus ergibt sich, daß die Haftung oder Bindung
zwischen der Oberflachenschicht und dem geschäumten Kern außerordentlich fest ist.
Dicke der Ober | Tabelle I | |
10 | flächenschicht | |
mm | Biegeelastizität | |
is 0,5 | ||
1,0 | kg/cm2 | |
1,5 | 1100 | |
2,0 | 1630 | |
2,5 20 |
240Ö | |
3260 | ||
4130 |
100 Gewichtsteile eines Polyäthylens mittlerer Dichte, 10 Gewichtsteile Azodicarbonamid und 0,3
Gewichtsteile Dicumylperoxid werden auf einem Walzwerk zu einer gleichförmigen Masse verknetet
und aus dieser Masse formt man dann kubische Pellets mit einer Kantenlänge von etwa 5 mm (Komponente
A). Außerdem vermischt man 100 Gewichtsteile eines im Handel erhältlichen Epoxyharzes, 29 Gewichtsteile Dipropylenglycol, 44 Gewichtsteile Pyromellitsäureanhydrid
und 20 Gewichtsteile eines Polyäthylenglycols mit einem Molekulargewicht von 3000 etwa
drei Stunden lang bei einer Temperatur von 60° C.
Das dabei entstandene Kunststoffprodukt wird abgekühlt und zu einem Pulver mit einer Teilchengröße
entsprechend einem 100-Maschensieb oder kleiner verarbeitet (Komponente B).
25 g der Komponente A und 75 g der Komponente B werden in eine Form mit den Abmessungen
220 mm X 50 mm X 25 mm eingefüllt, dann erhitzt und 60 Minuten lang geschäumt, wobei mittels Heißluft
auf 320° C erhitzt und gleichzeitig die Form mit einer Geschwindigkeit von 20 Umdrehungen pro Minute
rotiert wird. Man erhält so einen Formkörper mit einer etwa 3 mm dicken Oberflächenschicht, welche
ganz gleichmäßig ist, wobei diese Schicht eine höhere mechanische Festigkeit und eine bessere Biegefestigkeit
aufweist als entsprechende Formkörper aus Schaumkunststoff, welche nur aus dem thermoplastischen
Kunststoff bestehen. Die Formkörper zeigen außerdem bei einer Temperatur von 100° C eine ausreichende
Deformationsbesiändigken bei Belastung.
Pellets mit einem Durchmesser von etwa 3 mm aus Polyäthylen niederer Dichte, welche außerdem ein
Vernetzungsmittel und ein Treibmittel enthalten, sowie ein Pulver aus Polyäthylen hoher Dichte
(Schmelzindex 5) mit einer Teilchengröße, die kleiner als ein 100-Maschensieb ist, und ein drei Stunden lang
bei 4GO ° C getrockneter Asbest (kanadischer Gütegrad
7M) werden in den in Tabelle Π angegebenen Mengenverhältnissen miteinander vermischt. Diese
Formmasse wird dann in eine Form, welche ein rechtwinkliges Parallelepiped mit den folgenden Abmessungen
darstellt: Höhe 25 mm, Breite 50 mm, Länge 215 mm, eingefüllt und diese Form wird 30 Minuten
lang mittels Heißluft auf 290° C erhitzt, wobei man sie mit einer Geschwindigkeit von 5 Umdrehungen
pro Minuten rotieren läßt. Anschließend kühlt man das Formwerkzeug njttels Wasser und erhält so geschäumte
Formkörper, deren Volumen durch den Schäumungsprozeß um etwa den Faktor 3 zugenommen
hat und welche eine Oberflächenschicht von gleichförmiger Dicke aufweisen. In der Kernschicht
betrug die Volumenvergrößerung durch Schäumen etwa das Elffache und eine große Menge der zugesetzten
Asbestteilchen befindet sich in der Oberflächenschicht mit einer Stärke von etwa 2 mm, welche nicht
geschäumt ist Die Eigenschaften dieser Formkörper sind nachstehend in Tabelle Π wiedergegeben.
Tabelle Π
Polyäthylen | Poly | Asbest | 7,4 | Biege | |
niedriger Dichte | äthylen | 14,7 | elasti | ||
(Vernetzungs | hoher | zität* | |||
mittel u. Schäu | Dichte | ||||
mer enthaltend) | |||||
Granulat | Pulver | ||||
g | g | g | kg/cm2 | ||
Nr. 1 | 18,4 | 66,2 | 3100 | ||
Nr. 2 | 18,4 | 58,9 | 4000 |
* Gemessen bei Dreipunktauflage mit einer Spannweite von 200 mm.
Vergleichsversuch
Es wird eine Formmasse entsprechend der vorstehend angegebenen Zusammensetzung hergestellt,
wobei jedoch die Pellets aus Polyäthylen niedriger Dichte durch ein entsprechendes Polyäthylen in Pulverform
ersetzt werden, wobei die Pulverteilchen durch ein 100-Maschensieb hindurchgehen. Aus dieser
Formmasse wird in der vorstehend beschriebenen Weise ein Formkörper hergestellt, der jedoch eine
völlig gleichförmige Struktur aufweist. Die Eigenschaften dieser Formkörper sind nachstehend in Tabelle
ΠΙ wiedergegeben.
Polyäthylen | Poly | Asbest | 7,4 | Biege | |
niedriger Dichte | äthylen | 14,7 | elasti | ||
(Vernetzungs | hoher | zität* | |||
mittel u. Schäu | Dichte | ||||
mer enthaltend) | |||||
Pulver | Pulver | ||||
g | g | g | kg/cm2' | ||
Nr. 1 | 18,4 | 66,2 | 1100 | ||
Nr. 2. | 18,4 | 58,9 | 1200 |
* Gemessen bei Dreipunktauflage mit einer Spannweite von
200 mm.
Aus einem Vergleich der Zahlenwerte der Tabellen Π und ΠΙ ergibt sich, daß die erfindungsgemiiß hergestellten
Formkörper eine wesentlich bessere Biegeelastizität aufweisen.
Dies dürfte auch mit davon herrühren, daß sich der als Verstärkungsmaterial eingesetzte Asbest vor allem
in der Oberflächenschicht anreichert.
Beispiel 5 Aus den schäumbaren Pellets von Beispiel 1 werden mittels eines Extruders Platten von 2 mm Dicke
hergestellt. Anschließend erhitzt man eine 1 mm dicke Platte aus einem Polyäthylen hoher Dichte und verbindet
dieses durch Laminiening mit der zuerst genannten Platte von 2 mm Dicke. Dieses Verbundmaterial
wird dann zu würfelförmigen Pellets mit einer Kantenlänge von etwa 3 mm zerkleinert. Wenn man
diese Pellets zusammen mit dem in Beispiel 1 beschriebenen Kunststoffpulver unter den dort angegebenen
Bedingungen verarbeitet, so erhält man Formkörper
mit sehr hoher Kompressionsfestigkeit, da sich im Inneren des geschäumten Kerns eine Art Gerüst
aus dem nichtschäumbaren Polyäthylen hoher Dichte gebildet hat.
Zu der in Beispiel 1 beschriebenen Formmasse werden 20 g Granulat aus einem Mischpolymerisat
von Äthylen und Vinylacetat mit einer Kantenlänge von etwa 1 mm zugesetzt. Diese Formmasse wird dann
unter den Bedingungen von Beispiel 1 zu Fonnkörpern verarbeitet. Man erhält so einen aus drei Schichten
bestehenden Formkörper, wobei die eine Schicht aus Polyäthyler die andere Schicht aus dem Äthylen-Vinylacetat-Mischpolymer
und die dritte Schicht aus vernetztem Polyäthylen besteht.
100 Gewichtsteile eines Äthylen-Vinylacetat-Mischpolymers,
5 Gewichtsteile Azodicarbonamid und 1,2 Gewichtsteile Dicumylperoxid werden auf einem
Walzwerk zu einer gleichförmigen Masse verarbeitet und dann stellt man aus dieser Masse ein Pulver
mit einer Teilchengröße kleiner als einem 50-Maschensieb entspricht her. 100 g dieses Pulvers werden
mit 100 g der in Beispiel 1 beschriebenen Kunststoffpellets vermischt und diese Formmasse wird in eine
Form aus Stahlplatten mit den Abmessungen 100 mm X 300 mm X 50 mm eingefüllt, wobei die innere
Oberfläche der Form Unebenheiten bzw. mit Ausnehmungen versehene Stellen aufweist. Die gefüllte
Form wird 30 Minuten lang mittels Dampf mit einem Druck von 12 kg/cm2 erhitzt und dabei rotiert.
Auf diese Weise erhält man Formkörper, deren VoIumen durch den Schäumungsprozeß um etwa das Siebenfache
zugenommen hat und welche auf der Oberfläche Unebenheiten oder Einkerbungen aufweisen,
welche dem Muster auf der Innenfläche der Form entsprechen. Infolgedessen weisen die Formkörper einen
großen Reibungswiderstand auf.
Zu der Formmasse von Beispiel 1 werden jeweils 5 g hart eingestelltes Polyvinylchlorid, Polystyrol und
Polyamid in Form von Pellets mit einer Kantenlänge von etwa 3 mm zugesetzt. Dann wird die Formmasse
unter den in Beispiel 1 angegebenen Bedingungen weiterverarbeitet. Man erhält so Formkörper mit einer
glatten Oberflächenschicht, deren innerer ge-
schäumter Kernteil das hart eingestellte Polyvinylchlorid, Polystyrol und Polyamid enthält.
Eine Formmasse der nachstehend angegebenen Zusammensetzung wird in einer Form zur Herstellung
von Maschinenunterlagen 70 Minuten lang mittels Heißluft auf 350° C erhitzt, wobei das Formwerkzeug
mil: einer Geschwindigkeit von 0,5 Umdrehungen pro
Minute rotiert. Nach Beendigung des Schäumungsvorganges wird die Form mittels Abspritzen mit Wasser
rasch abgekühlt und auf diese Weise wird eine Maschinenunterlage mit einer Dichte von 0,3 g/cm3 und
dem in Fi g. 1 wiedergegebenen Aussehen hergestellt:
Zusammensetzung der Formmasse:
Polyäthylen hoher Dichte
(Schmelzindex: 2, 100 bis 200 Maschen) 15,3 kg Polyäthylen niedriger Dichte
(Schmelzindex: 1, 30 bis 50 Maschen) 4,0 kg
Azodicarbonamid 0,2 kg
Schäumbare Pellets
(Durchmesser 6 mm, Länge 6 mm) 2,1 kg
Zusammensetzung der schäumbaren Pellets: Polyäthylen hoher Dichte 50 Gewichtsteile
Polyäthylen niedriger Dichte 50 Gewichtsteile Azodicarbonamid 10 Gewichtsteile
Dicumyiperoxid 0,8 Gewichtsteile
Diese Maschinenunterlage weist eine mechanisch feste Oberflächenschicht auf und zeigt eine gemäß
JIS-Z-0602 gemessene Durchbiegung, wie sie in Fig. 2 Kurve A wiedergegeben ist. Diese Meßwerte
bestätigen die hohe mechanische Festigkeil. Außerdem
genügte die Maschinenunterlage dem Falltest und wies eine Kompressionsfestigkeit entsprechend
den Bestimmungen von JIS-Z-0602 auf (Japanese Industrial Standard).
Vergleichsversuch
Wenn man eine Formmasse der vorstehend angegebenen stofflichen Zusammensetzung herstellt, aber
aus dem pulverförmigen Polyäthylen hoher Dichte, dem pulverförmigen Polyäthylen niedriger Dichte und
dem Azodicarbonamid zunächst mittels eines Extruders Pellets der Abmessungen 6 mm X 6 mm herstellt
und diese mit den schäumbaren Pellets gleicher Abmessungen zu einer Formmasse kombiniert und diese
Formmasse in gleicher W eise verarbeitet, so erhält man Maschinenunterlagen, deren Oberflächenschicht
nicht ausreichend ausgebildet ist, wie sich aus der geringeren Festigkeit ergibt (vergleiche Fig. 2
Kurve B).
Verstärkungseinlagen aus Stahlplatten mit der in Fig. 3 dargestellten Ausbildung werden an beiden
Enden eines Formwerkzeuges zur Herstellung einer Maschinenunterlage gemäß Fig. 1 eingelegt, und
dann stellt man den Formkörper unter den in Beispiel 9 angegebenen Bedingungen her. Die Verstärkungseinlage
aus Stahl wird dabei derart in das Formwerkzeug eingelegt, daß die Enden etwa 3 mm von
der Oberflächenschicht der Maschinenunterlage entfernt
sind. Der größere Anteil der Verstärkungsanlage befindet sich daher innerhalb der Oberflächenschicht.
Bei dieser Maschinenunterlage ist daher derjenige Teil, in welchen die Greifer eines Gabelstaplers eingreifen,
durch die Metalleinlage wesentlich verstärkt und diese Maschinenunterlage zeigt daher eine gute
Schockbeständigkeit und eine sehr geringe Durchbiegung (vergleiche Fig. 2 Kurve C).
100 Gewichtsteile Polypropylen mit einem Schmelzindex von 1,3, 5 Gewichtsteile Azodicarbonamid,
5 Gewichtsteile Polybutadien und 5 Gewichtsteile 1,10-Decan-bis-sulfonazid
[N3SO2(CH2)J0SC)2N3] werden auf einem Walzwerk zu
einer gleichförmigen Masse verarbeitet, und diese wird dann zu Pellets mit einer Kantenlänge von 3 mm
zerkleinert. 90 g einer Formmasse, welche 30 Gewichtsprozent dieser Pellets und 70 Gewichtsprozent
eines nur wenig Treibmittel enthaltenden Polypropylenpulvers enthält, werden in eine aus Stahlplatten
bestehende Form eingefüllt, welche die Abmessungen 22 cm x 5 cm X 2,5 cm aufweist. Die gefüllte Form
wird mittels Heißluft 45 Minuten lang auf 300° C erhitzt und dabei mit einer Geschwindigkeit von Iu Umdrehungen
pro Minute rotiert. Auf diese Weise werden Formkörper mit einer mechanisch festen
Oberflächenschicht gleichförmiger Dicke von etwa 2 mm erhalten, die außerdem insgesamt eine hohe
mechanische Festigkeit aufweisen (vergleiche Fig. 4).
Eine Formmasse aus 72 g pulverförmigem Polyvinylchlorid mit einer Teilchengröße entsprechend einem
100-Maschensieb und kleiner, 1 g Azodicarbonamid und 8 gder in Beispiel 9 beschriebenen vernetzbaren
und schäumbaren Pellets wird in eine AIuminiumform eingefüllt, welche ein Innenvolumen von
240 ml aufweist. Man erhitzt mittels Wasserdampf von 10 kg/cnr 15 Minuten lang und läßt dabei die
Form mit einer Geschwindigkeit von 8 Umdrehungen pro Minute rotieren. Anschließend kühlt man die
jo Form mittels Wasser ab und erhält dadurch einen Fonnkörper mit einer gleichmäßigen Oberflächenschicht
aus Polyvinylchlorid (vergleiche Fig. 5). Diese Oberflächenschicht weist flammhemmende Eigenschaften
auf und außerdem ist die Bindung in dem Formteil zwischen dem Polyvinylchlorid und dem vernetzten
Polyäthylen recht gut.
Wenn man in der vorstehend angegebenen Formmasse die 72 g pulverförmiges Polyvinylchlorid durch
eine Mischung aus 52 g Polyvinylchloridpulver und
AO 20 g granulatförmiges Äthylen-Vinylacetat-Mischpolymer
(Teilchengröße mit einer Kantenlänge von etwa 1 mm) ersetzt, so erhält man einen Formkörper bei
dem sich das Äthylen-Vinylacetat-Mischpolymer im Zentrum der Polyvinylchloridschicht eingelagert hat,
und in diesem Fall ist die Bindung zwischen der innerengeschäumten
Polyäthylenschicht und der Oberflächenschicht aus Polyvinylchlorid sehr gut.
2 kg der in Beispiel 9 beschriebenen vernetzbaren Kunststoffpellets werden mit 18 kg pulverförmigem
ABS-Kunststoff (Teilchengröße kleiner als 100-Maschensieb) vermischt und in eine Stahlform eingefüllt,
welche derart ausgestaltet ist, daß man damit Formkörper mit Einkerbungen der in Fig. 6 dargestellten
Art herstellen kann. Diese Form hat die Abmessungen 1000 mm X 1000 mm X 150 mm und wird 60 Minuten
lang auf 330° C erhitzt, wobei man sie mit einer Geschwindigkeit von einer Umdrehung pro Minute
rotieren läßt. Anschließend kühlt man die Form rasch ab. Dieser Formkörper zeigt eine gleichförmige Oberflächenschicht
aus dem ABS-Kunststoff und er zeigt außerdem ausgezeichnete Eigenschaften in bezug auf
die Biegeelastizität. Außerdem hat sich die Oberflä-
b-, chenschicht auch an den Stellen der Einkerbungen
ausgebildet und daher werden bei der Prüfung der Durchbiegung und der Kompressionsfestigkeit
gleichfalls sehr gute Ergebnisse gemessen.
130 216/49
17
Beispiel 14
Beispiel 14
50 Gewichtsteile Hochdruck-Polyäthylen, 50 Gewichtsteile Mitteldruck-Polyäthylen, 1 Gewichtsteil
Dicumylperoxid und 5 Gewichtsteile Azodicarbonamid werden auf einem Walzenwerk zu einer gleichförmigen
Masse verarbeitet und dann zerteilt man diese zu Granulaten mit einer Kantenlänge von etwa
5 mm.
Eine Formmasse aus 40 g eines pulverförmigen Mitteldruck-Polyäthylens und AQ g der
vorstehend beschriebenen Kunststoffgranulate
werden in eine Form mit den Abmessungen 200 mm X 50 mm X 25 mm eingefüllt. Man erhitzt
die gefüllte Form 60 Minuten lang auf 250° C in einem Thermostat, der mit einer Schüttelvorrichtung
versehen ist, welche mit einer Hublänge von 50 mm in horizontaler Richtung bei einer Geschwindigkeit
von 60 Hublängen je Minute vibriert. Der so hergestellte Formkörper hat eine Dichte von 0,35 g/cm3
und besteht aus einer gut geschäumten Schicht und
ίο einer starren, mechanischen, festen Kunststoffschicht,
wobei diese beiden Schichten gut haftend miteinander verbunden sind.
Hierzu 4 Blatt Zeichrungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen von Formkörpern aus Kunststoff, die über einem Kern oder einer
Schicht mit Schaumstruktur eine nicht oder nur wenig geschäumte Schicht aufweisen, bei dem
thermoplastische Kunststoffteilchen unterschiedlicher Größe, von denen zumindest die größeren
Teilchen ein Treibmittel enthalten und vorzugsweise in Form eines Granulats vorliegen und die
kleineren Kunststoffteilchen vorzugsweise als Pulver vorliegen, in eine Form eingebracht werden,
die Form erhitzt und die gemischten Teilchen in der Form bewegt werden, bis die Teilchen in
der Hitze schmelzen und sich das Trsibmittel zersetzt, dadurch gekennzeichnet, daß die
,Kunststoffteilchen mit deutlich größerer Teilchengröße ein Vernetzungsmittel enthalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Kunststoffteilchen mit
deutlich kleineren Abmessungen ein Vernetzungsmittel enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kunststoffteilchen
mit deutlich größerer Teilchengröße mindestens um den Faktor 3 und vorzugsweise um den Faktor
10 von den Kunststoffteilchen mit deutlich kleineren Abmessungen unterscheiden, jeweils bezogen
auf den Durchmesser einer Kugelform.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kunststoffteilchen-Mischung
mit Verstärkungsmitteln, Füllstoffen oder anderen Zusatzstoffen in Pulver- oder Faserform
verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kunststoffteilchen-Mischung
mit Kunststoffabfällen mit einer Teilchengröße verwendet wird, welche zwischen derjenigen
der Teilchen mit deutlich größerer Teilchengröße und der Teilchen mit deutlich kleinerer
Teilchengröße liegt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |