DE2137199B2 - Elastisches Kraftfahrzeugbau-Kunststoff-Formteil, Verfahren zu seiner Herstellung sowie seine Verwendung in Kraftfahrzeugen - Google Patents

Elastisches Kraftfahrzeugbau-Kunststoff-Formteil, Verfahren zu seiner Herstellung sowie seine Verwendung in Kraftfahrzeugen

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Description

Die Erfindung betrifft ein schalldainmcitdcs elastisches Kraftfahrzcughau-Kunslstoff-Formtcil mit einem spezifischen Gewicht von I ,K bis 2,5 g/cm' auf der Basis eines Polymeren mit einem Füllstoffgchalt von 40 bis 90 Gewichtsprozent, bezogen auf das KunstMoff-Formtcil, das gegebenenfalls ein- oder beidseitig mit Ticfzichfolicn oder Teppichen belegt oder mit Schaumstoffen, Kunststoff-Folien, Vliesen odcrGcwcbc.i kaschiert oder mit Kunstharzen, insbesondere mil hcnmU tind glykolbcständigen Lacken, bespritzt ist, ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen schalldämmcndcn elastischen Kraflfahrzcugbau-Kunststoff-Formtcils sowie dessen Verwendung in Kraftfahrzeugen.
Es sind bereits Formteile für den genannten Zweck bekannt, die aus einer thermoplastischen Dämpfungsfolic hergestellt sind. Diese Dämpfungsfolien sind mis Bitumen, Kunststoffen, Kautschuk und Harzen oder Mischungen derselben (hergestellt, Sie können im erwärmten Zustand verformt werden, SjeJiabcn jedoch den Nachteil, daß sie nicht formstabil sind. So verliercn sie bei längerer. Lagerung oder während des Transports ihre Paßform, Man kann sie praktisch nur in der gewünschten Form halten, wenn man sie auf formbeständigen Unterlagen anliefert. Dies ist natürlich ein erheblicher technischer Nachteil, und die
κι Frachtkosten verteuern sich hierdurch erheblich.
Es sind auch thermoplastische Kunststoffschwerfolien auf der Basis Äthylcn-Vinylacetat-Mischpolymercn mit ca. 60 bis 90% Füllstoffen bekanntgeworden. Diese Folien lassen sich bei Erwärmung relativ leicht verformen, gegebenenfalls auch im Ticfzichvcrfahrcn. Sie sind bis zu etwa 100° C formbeständig. Wenn sie auch weitgehend den gewünschten Anforderungen entsprechen, so besitzen sie doch die nachstehend aufgeführten technischen Nachteile. Zunächst ist das
2ii Verfahren der Herstellung auf dem Extruder technisch aufwendig. Durch den hohen Füiiungsgrad ist der Verschleiß der Schnecken erheblich, so daß sie nach wenigen hundert Betriebsstunden schon ersetzt werden müssen. Die Ausstoßlcisiung des Extruders
2> ist bei der Herstellung von Folien mit der besonders häufig benötigten Stärke von 3 bis 4 mm und einem Gewicht von etwa 6 bis X kp/m' gering. Hinzu kommt, daß bei diesem Verfahren nur Plattenmaterial gewonnen wird, das in einem weiteren Arbeitsgang zu Form-
.w teilen der gewünschten Form und Größe verarbeitet werden muß. Dabei entsteht insbesondere hei der Herstellung von Formteilcn für den Kraftfahrzeugbau ein Abfall von etwa 30%. Diese 30% Stanzahfälle müssen durch ein aufwendiges Verfahren unter An-
.15 wcndung von Mühlen wieder zerkleinert werden. Das Rcgcncrat kann dann nur in einem kleinen Anteil dem Neumaterial wk Jer beigemengt werden.
Beim Verformen durch Tiefziehen entsteht ein relativ hoher Verlust, weshalb oft das. Verformen durch
•hi Hand vorgezogen wird. Hierbei legt sich die erhitzte Folie unter ihrem eigenen Gewicht an die darunter befindliche Räche. Von Hand - mit kleinen technischen Hilfsmitteln-wie Rollen usw. wird diesem Vorgang nachgeholfen. Es ist leicht vorstellbar, daß insbe-
-15 sondere bei größeren komplizierten Feilen das Verformen hier viel Zeit in Anspruch nimmt. Auch die Ausstoßleistuiig befriedigt nicht, da im Kraftfahrzeugbau Serien häufig in ((MM) bis 4(NH) Stück pro Tag beIHJtigt werden.
5Ii Bekannt sind auch Kunststoff-Formteile aus PVC-Schaum oder Polyurethanschaum, die durch Ausschäumen in geeigneten Formen hergestellt werden. Sie finden ebenfalls für Schalldämmzwcckc im Kraftfahrzeugball Verwendung. Sie haben den Nachteil, daß sie aufgrund der Schaumstruktur eine gewisse Dicke aufweisen und daß sie aufgrund von Massefeder-Resonanzen nicht annähernd die nach ihrem Gewicht zu erwartenden Dämmwertc erreichen. Man hat versucht, das Flächengcwicht zu erhöhen, indem dem
mi Schaummaterial noch Füllstoffe, wie Schwerspat. Kreide «der dergleichen heigegeben wurden. Dieses Material wird dann jedoch leicht brüchig, Ks müssen dann Gewebe eingelegt weiden, um Stahilitiit zu gewährleisten. Trotzdem werden die Formteile bei dem
r.5 gewünschten Flächcngcwicht noch relativ dick, woilurehder Einbau - insbesondere bei stark verformten Teilen und schwer zugänglichen Stellen - ersehwert wirtl. Die hohe Steifigkeit tragt ebenfalls hierzu bn.
Die GB-PS 1163264 beschreibt «nc Fugenvergußmasse auf 4er Basis eines Pqlyurethanschawms, die 20 bis 200 GewichtS^Rwent Füllstoffe oder Pigmente enthalten kann. Wurde man sie zu Formteijen verarbeiten, so würden ebenfalls die obengenannten Nachteile aufgrund der Schaumstniktur auftreten. Die DE-AS1252 893 befaßt si* mit einem Verfahren wr Herstellung blasenfreier Polyurethanformteile durch Umsetzung von feuchtigkeitshaltigen Polyhydroxylverbindungen und organischen Polyisocyanaten in Gegenwart eines die Urethanbfldung fördernden Katalysators und in Anwesenheit von Füllstoff und/oder Wasser-Bindemittel. Auch der Einsatz von Füllstoffen hohen spezifischen Gewichts ist vorgesehen. Die nach diesem bekannten Verfahren erhältlichen Erzeugnisse sollen insbesondere als Dichtmittel zum Dichten von Fensterrahmen und als Einkapsclungsniatcrialien zum Dichten von Instrumenten dienen, um diese vor schädlichen Umgebungseinflüssen zu schützen. Eine solche Fugcnvcragußmassc muß ganz andere Funktionen erfüllen afe ein schaüdänsiRcndcs elastisches Formteil im Kraftfahrzeugbau. Die DE-AS 1 11402') beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Formtcilcn, unter anderem auf der Basis von Polyurcthanclastomcrcn durch Umsetzen von einem oder mehreren Polyethern mit einem Überschuß eines Polyisocyanate. Dabei erfolgt ein Abschrecken der Rcaktionsmassc, die gegebenenfalls ein wenigstens zwei gegenüber Isocyanat reaktionsfähige Gruppen enthaltendes Vernetzungsmittel enthält, auf unterhalb XO" C, um danach das Verformen und Härten in üblicher Weise durchzuführen. Das genannte Material ist in einer Form zu halten, dicgccigiict ist, das Verfahren über eine längere Zeitspanne fortzusetzen, was sonst angeblich nicht möglich sein soll, im Vordergrund steht hier demzufolge eine verbesserte Verarbcitbarkeit der jeweiligen Materialien. Ein für Schal Idämmzwecke besonders geeignetes elastisches Formteil wird also nicht angegeben. Entsprechendes gilt auch für die DE-OS 1 952 397, aus der ein textiler Bodenbelag auf der Basis von Polyurethanelastomcrcn mit einer lexti-
Nadelfilz bekannt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein schalldämmendes elastisches Kraftfahrzcughau-Kuiislstoff-Formtci! der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, daß die erwähnten Nachteile ausgeschlossen sind und es insbesondere in einfacher Weise hergestellt werden kann. Des weiteren soll die Erfindung ein besonders geeignetes Verfahren zur Herstellung derartiger Formteile sowie eine besonders bevorzugte Verwendung angeben.
Gegenstand der Erfindung ist demzufolge ein schalldämmendes elastisches Kraftfahrzeugbau-Kuuststoff-Formteil mit einem spezifischen Gewicht von 1,8 bis 2,5 g/cm' auf der Basis eines Polymeren mit einem Füllstoff gehalt von 40 bis 90 Gewichtsprozent, bezogen auf das Kunslstoff-Formtcil, das gegebenenfalls ein- oder beidseitig mit Ticfzichfolicn oder Teppichen belegt oder mit Schaumstoffen, Kunststoff-Folien, Vliesen oder Geweben kaschiert oder mit Kunstharzen, insbesondere mit benzol- und glykolbeständigen locken, bespritzt ist, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es sich bei den Polymeren um massives Polyurethan handelt, das aus bei Raumtemperatur flüssigen Polyäthcrn oder flüssigen Polyäthcr-Olykol'Gcmischen und Polyisocyanaten hergestellt worden ist.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgomaßen sehalldämmenden elastischen Kraftfahrzeugbau-Kunststoff-Formteils, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Mischung aus bei Raumtemperatur flüssigen Polyäthern oder Palyäther-GIykoI-Gemischen, Polyisocyanaten und 40 bis 90, vorzugsweise 65 bis 75 Gewichtsprozent Füllstoffen, bezogen auf das Kunststoff-Formteil, gegebenenfalls unter Zusatz von Aktivatoren, in Formen aushärtet und gegebenenfalls ein- oder beidseitig mit dem vorstehend angegebenen Überzug versieht.
Ferner ist die Erfindung auf die Verwendung des erfindungsgemäßen Formteils zur Schalldämmung in Kraftfahrzeugen gerichtet.
Es wurde demzufolge überraschenderweise gefunden, daß die erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugbau-Kunststoff-Formtcilc, obwohl sie aus massivem Polyurethan und nicht aus Polyurethanschaum bestehen, sich ausgezeichnet für Schalldämmzwecke im Kraftfahrzeugbau eignen. Dabei ist die Herstellung derartiger Formteile außerordentlich einfach, da sie unmittelbar erfolgt, d. h. es ist nicht, wie bei den bekannten Formteilcn, erforderlich, zunächst eine Folie oder ein Fell herzustellen und dies anschließend zu verformen, wobei Stanzabfällc anfallen. Vielmehr werden die flüssigen Reaktionskomponenten, d. h. die hydroxylgruppcnhaltigc Komponente und das Polyisocyanat in flüssiger Form mit den Füllstoffen und gegebenenfalls sonstigen üblichen Zusatzstoffen vermischt und in den gewünschten Formen ausgehärtet. Die Aushärtung erfolgt hei verhältnismäßig tiefen Temperaturen von bis zu etwa SO" C und in kurzen Zeiten von bis zu etwa 3 min. Die genaue Aushärtungstcmpcratur und Reaktionszeit hängen naturgemäß von der Reaktionsfähigkeil der Komponenten und der Art und Menge von eventuell verwendeten Reaktions.beschlcunigern oder Aktivatoren ab, mit denen in bekannter Weise die Reaktion zwischen Isocyanaten und aktiven Wasserstoff aufweisenden Verbindungen beschleunigt werden kann, wie mit tertiären Aminen und organischen Zinnverbindungen (u. a. beschrieben in Römpps Chcmiclcxikon, Bd. 2, 7. Aufl., S. 787). Die Topfzeit des Reaktionsgemisches hängt ebenfalls von Art und Menge der Rcaktionskomponcntcn sowie eventuell zugesetzten Reaktionsbcschleunigcrn bzw. Aktivatoren ab. Die Verarbeitung kann vorzugsweise mit denjenigen bekannten Vorrichtungen erfolgen, mit denen Zwci-Komponcntcn-Kunslharzc verarbeitet werden. Ein Beispiel hierfür ist das sogenannte Zwcikomponcntcn-Schußgcrät, in dem die einzelnen Komponenten in dosierten Mengen der Spritzform zugefügt werden.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugbau-Kunststoff-Formtcils besteht darin, daß es in einem Arbeitsgang mit unterschiedlichen Wandstärken hergestellt werden kann. Es besitzt - verglichen mit Schaumstoffen - bei gleichem Flächengewicht eine geringe Schichtdicke, weil es porenfrei ist, und ergibt bei relativ geringen Kosten optimale Schalldämmwcrte.
Das erfindungsgemäße Kraflfahrzcughnu-Kunststoff-Formtcil enthält als Polyäther vorzugsweise Polyäthylcnglykolc und/oder Polypropylcnglykole cinpolymerisiert. Besonders bevorzugt enthält es eine flüssige Mischung aus Polyäthylcnglykolcn mit einem Molekulargewicht von etwa 400 bis 2000 und Glykol cinpolymerisiert. Die Menge des Glykols in diesem
Gemisch hängt insbesondere vom Molekulargewicht des im Gemisch enthaltenen Palyäthylenglykols ab und ist so bemessen; daß ein bei Raumtemperatur flüssiges Gemisch erhalten wird, das in den üblichen Verarbeitungsmaschinen leicht verarbeitet werden kann. In jedem Fall werden die Komponenten stets so ausgewählt, daß das erhaltene Formteil besonders gut für Schalldämmzwecke im Kraftfahrzeugbau geeignetist, Besonders geeignet sind Polyäthylenglykole mit einem Molekulargewicht von etwa 400 bis 1000, besonders 600 bis 1200 und ganz besonders etwa "00 bis 1200. Polyäthylenglykole mit einem Molekulargewicht bis etwa 600 sind bei Zimmertemperatur flüssige Produkte. Wenn Polyäthylenglykole mit einem höheren Molekulargewicht verwendet werden, ist es also zur Herstellung eines bei Zimmertemperatur flüssigen Produktes erforderlich, dieses tnh Glykol zu vermischen.
Als Polyisocyanate enthalten die erfindungsgemäßen Formteile vorzugsweise Diisocyanate einpolymerisiert. Derartige Produkte sind im Handel erhältlich und werden in Römpps Chemielexion, Bd. 2, 7. Aufl., S. 786, beschrieben. Besonders gute Ergebnisse werden dabei mit einem Handelsprodukt erhalten, das ein flüssiges, lösungsmittelfreies, braunschwarzes Polyisocyanat-Gemisch darstellt, dessen Hauptkomponente das DiphenyImethan-4,4'-diisocyanat ist.
Auf 100 Teile hydroxylgruppenhaltige Komponente (Polyäther-Glykol) werden etwa 10 bis 40%, vorzugsweise 20 bis 30%, Polyisocyanat eingesetzt. Die Menge des an sich bekannten Aktivators beträgt vorzugsweise etwa 0,1 bis 0,5%.
Der Anteil an Füllstoffen beträgt vorzugsweise etwa 65 bis 75 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht des Formteils. Als Füllstoffe finden voizugsweise Materialien verhältnismäßig hohen spezifischen Gewichts, wie Schwerspat, Asbestmehl, Schiefermehl, Kreide, Ruß, Bentone, Glimmer, Eisen-, Aluminium- und/oder Bleipulver Verwendung. Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Formteils werden die beiden genannten Kunststoffkomponenten im gewünschten Verhältnis miteinander gemischt und die Füllstoffe beigegeben.
Es empfiehlt sich, die beiden Kunststoffkomponenten bei Raumtemperatur im Vakuum (50 Torr) etwa 1 h vorher unter Rühren zu entgasen. Unter Umständen kann auch durch Zusatz von etwa 5% einer Entgasungspaste das vorherige Entgasen entfallen. Die Verarbeitung kann in kleinen Ansätzen bis zu einigen Kilogramm im Handmischverfahren erfolgen. Der Nachteil liegt darin, daß hierbei einige Gewichtsprozent Material im Mischbecher hängenbleiben, Jie verloren sind, und daß die Herstellung wegen des ständigen Abwiegens zeitraubender ist. Die Topfzeit bei der Handverarbeitung beträgt je nach Menge des Aktivators 2 bis 8 min. Größere Mengen müssen über Dosier- und Mischaggregate verarbeitet werden, insbesondere wenn ein blasenfreies Material verlangt wird.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Formteils gegenüber üblichen Formteilen auf der Basis· von Polyurethanschwerschäumen besteht darin, daßersteres ein blasenfreies dichtes Produkt darstellt. Das erfindungsgemäße Formteil ist bei einem Flächengewicht von etwa 8 kp/m2 nur etwa 3,5 mm dick, während Formteile auf der Basis von Polyurethanschwerschaum bei diesem Flächengewicht 15 br; 20 mm dick sind. D'i erfindungsgemäßen dünneren Formteile sind biegsamer und lassen sich insbesondere an schwer zugänglichen Stellen besser einbauen.
Aufgrund der mechanischen Weite eignen sich die erfindungsgemäßen Formteile besonders gut im Kraftfahrzeugbau. Ein aus den nachfolgend genannten Komponenten durch Aushärtung hergestelltes Formteil hat die nachfolgend genannten physikalischen Eigenschaften,
,„ Zusammensetzung
Polyäthcrglykolmischung 23,1%
Isocyanat 5,8%
Aktivator 0,1%
Entgasungspaste 1,6 %
is Schwerspat 69,4%
Bruch
dehnung
%
100,0% Wciterrciß-
fcstigkcit
kp/cm3
Zugfestig
keit
211 kp/cnr
80 Härte
Shore D
5
12 40
Bevor die Ausgangsmischung zur Herstellung des
erfindungsgemäßen Formteils in die Formen eingegossen bzw. eingeschossen wird, sollten die Formen mit einem Formentrennmittel in bekannter Weise eingestrichen werden.
Die erfindungsgemäßen Formteile können ent-
3(i sprechend der Formgebung unterschiedlich dick hergestellt werden. Zum Beispiel ist in der Nähe des Schaltgestänges oder bei anderen Durchbrüchen durch die Motortrennwand häufig eine Veränderung der normalen Dicke erwünscht, weil die Blechwand Vertiefungen bzw. Erhöhungen aufweist, die bei der Verkleinerung nicht sichtbar sein sollen. Außerdem kann aus akustischen Gründen eine Verstärkung des Materials an bestimmten Stellen zweckmäßig sein. Dies ist ein Vorteil der erfindungsgemäßen Formteile gegenüber bekannten Formteilen aus Schwerfolie, die durch das Herstellungsverfahren bedingt, in der Dicke konstant sind. Trotz des hohen Füllstoffanteils wird überraschenderweise ein Produkt erhalten, das eine hervorragende Form- und Temperaturbeständigkeit
■is aufweist. Im Gegensatz zu den Formteilen aus thermoplastischer Folie, die je nach Rezeptur bei 70 bis 100° C ihre Formstabilität verlieren und dann plastisch sind, behalten die erfindungsgemäßen Formteile selbst bei 130° C ihre Form unverändert. Auf einem
so Trägerblech werden sie auch bei 200° C nicht zerstört. Bei einer Wärmelagerung über 28 Tage bei 130° C sinkt die Zugfestigkeit nur um etwa 10%.
Die erfindungsgernäßen Formteile besitzen, wie bereits erwähnt, ganz hervorragende Schalldämmeigenschaften. Der Verlustfaktor ist besser als bei ein".m Schwerschaump-odukt bekannter Ausführung, das ein m2-Gewicht hat, das dem der erfindungsgemäßen Formteile gleich ist. Bei der Apamatmessung schneiden erfindungsgemäße Formteile günstiger ab als
gleich schwere Produkte (bezogen auf das m2-Gewicht) auf der Basis von Polyurethanschwerschäumen. Gute Werte werden insbesondere in den Bereichen um 200 Hz bzw. um 1000 Hz erreicht. Abfall entsteht hier praktisch nicht, so daß das teure Aufbereiten und
es Wiedereinarbeiten der Stanzabfällc entfällt.
Die crfindung&feemäßen Formteile sind schwer entflammbar und weisen eine gute Beständigkeit gegen Ozon, Heißluft, Erdverrottung, Astm-Ol, Benzin,
Wasser, verdünnte Säuren und Laugen auf. Gegen Benzol und Toluol sind die erfindungsgemäßen Formteile nicht beständig. Hingegen können sie durch beständige Überzüge gegen deren Einwirkung geschützt werden. Sie können z. B. mit einer dünnen Tiefziehfolie bedeckt oder mit einem Polyamidharz oder DD-Lack besprüht werden. Von Vorteil ist ferner, daß sich die erfindungsgemäßen Formteile im Gegensatz zu manchen bekannten Ausführungen gut mit herkömmlichen Klebern auf Blechwändcn befestigen lassen.
Aufgrund ihrer Formbeständigkeit, ihrer guten Temperaturbeständigkeit, der sicheren Beherrschung selbst kompliziertester Formen und der guten akustischen Eigenschaften sind die erfindungsgemäßen Formteile im Kraftfahr/.eugbau besonders geeignet. Besonders günstige Einsatzgebiete sind Isolierung der Motortrennwändc im Fahrgast- oder Motorraum, Motortunnelisolierung, Pedalbrett usw. Es ist möglieh, den erfindungsgemäßen Formteilen durch Belegen mit Tiefzichfolien, Teppichen, durch Bestreichen mit Kunstharzen, durch Beflocken mit Fasern usw. ein Oberflächenfinish zu geben.
Nach einer besonderen Ausführungsform kann das
κι erfindungsgemäße Formteil mit Schaumstoff-Folien. Kunststoff-Folien, Vliesen oder Geweben kaschiert sein. Es kann von Vorteil sein, wenn das erfindungsgemäße Formteil in Sandwich-Konstruktion vorliegt, was auch dann gilt, wenn es beschichtet, kaschiert oder belegt ist.

Claims (6)

Patentansprüche;
1. Schalldämmendes elastisches Kraftfahrzeugbau-Kunststoff-Fonntefl mit einem spezifischen Gewicht von 1,8 bis 24 g/cm3 auf Basis eines Polymeren mit einem Füllstoffgehalt von 40 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Kunststoff-Formtcil, das gegebenenfalls ein- oder beidseitig mit Ticfziehfolien oder Teppichen belegt oder mit Schaumstoffen, Kunststoff-Folien, Vliesen oder Geweben kaschiert oder mit Kunstharzen, insbesondere mit benzol- und glykolbeständigcn Lakken, bespritzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Polymeren um massives Polyurethan handelt, das aus bei Raumtemperatur flüssigen Polyäthem oder flüssigen Polyäthcr-GlykoJ-Gemischen und Polyisocyanaten hergestellt worden ist.
2. Formteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Füllstoff Materialien verhältnismäßig hohen spezifischen Gewichts enthält.
3. Formteil nach den Ansprüchen I bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung des massiven Polyurethans Polyäthylenglykol und/ oder Polypropylcnglykol verwendet worden ist.
4. Formteil nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung des massiven Polyurethans eine flüssige Mischung j'js einem Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von 400 bis 2000 und Glykol verwendet worden ist.
5. Verfahren zur Herstellung des schalldämmcndcn elastischen Kraftfahrzcugbau-Kunststoff-Formtcils nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung aus bei Raumtemperatur flüssigen Polyäthem oder Polyäther-Glykol-Gcmischcn, Polyisocyanaten und 40 bis 90, vorzugsweise 65 bis 75 Gcw.-% Füllstoffen, bezogen auf das Kunststoff-Formteil, gegebenenfalls unter Zusatz von Aktivatoren, in Formen aushärtet und gegebenenfalls ein- oder beidseitig mit dem im Anspruch I angegebenen überzug versieht.
6. Verwendung des For ml ei Is nach Anspruch I zur Schalldämmung in Kraftfahrzeugen.
DE2137199A 1971-07-24 1971-07-24 Elastisches Kraftfahrzeugbau-Kunststoff-Formteil, Verfahren zu seiner Herstellung sowie seine Verwendung in Kraftfahrzeugen Withdrawn DE2137199B2 (de)

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DE3734239A1 (de) * 1987-10-09 1989-04-27 H P Chemie Pelzer Res & Dev Stirnwandverkleidung fuer automobile zur abschirmung der fahrgastzelle gegenueber dem motorraum

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