-
Vorrichtung zur Vermessung von Gleisanlagen Die vorliegende Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zur Vermessung von Gleisanlagen vor, während und/oder
nach Bau-oder Reparaturarbeiten am Schotterbett der Gleisanlage.
-
Bei der Durchführung von Stopf-, Richt-, Verdicht-, Bau-oder Reparaturarbeiten
am Schotterbett der Gleisanlage muß z.B. der Schotter aufgenommen werden, gereinigt
werden und dann wieder in das Bett eingefüllt werden. Das Gleis wird hierbei angehoben
und es wird eine Stopfung des Schotters vorgenommen. Hierbei wird die Lage des Gleises
so stark verändert, daß eine Messung der Lage des Gleises notwendig ist, LII am
Ende derReparaturarbeit eine inwandfreie Glaisanlage zu haben.
-
Die Messung wird bisher Mit einer einzigen Meßstelle durchgeführt,
mit der nach und nach das gesente Gleis schrittweise abgetastet wird. Es ist auch
bekannt, dies. einzige
Meßstelle in einem Fahrzeug anzuordnen, welches
schrittweise verschoben wird.
-
Nachteil des schrittweisen Messens mit einer Meßstelle ist es, daß
in vielen Fällen in der Schiene liegende kürzere Höhenfehler, Senken, Abweichungen
und sonstige Ungenauigkeiten nicht zu ermitteln sind.
-
Derartige Ungenauigkeiten sind auch nicht zu ermitteln, wenn die Prüfung
mit Hilfe einer Stahlsaite durchgeführt wird, da die Stahlsaite an zwei mit weitem
Abstand voneinander liegenden Punkten am Gleis angehalten wird.
-
Die schrittweise Messung hat nicht nur den Nachteil einer erheblichen
Ungenauigkeit, sondern den weiteren Nachteil, daß für die Messung relativ viel Zeit
notwendig ist, so daß hierdurch das schnelle kontinuierliche Arbeiten moderner Gleishebe-,
Schotterreinigungs- und Gleisstopfmaschinen gehemmt wird.
-
Die vorliegende Erfindung schafft eine Möglichkeit, um Gleisanlagen
sehr schnell mit sehr hoher Genauigkeit auch während des langsamen Fahrens zu vermessen.
-
Die Erfindung besteht darin, daß in einem auf dem zu vermessenden
Gleis fahrbaren Bahrzeug mehrere Meßstellen pro Schiene in der jeweiligen Fahrtrichtung
hintereinander vor und/oder zwischen den Fahrachsen angebracht sind und daß Mittel
vorgesehen sind, die einen Vergleich der Meßwerte ermöglichen.
-
Auf diese Weise wird es möglich, Gleisanlagen sehr exakt zu vermessen,
weil die vielen Meßstellen und die vorgesehenen
Mittel zum Vergleich
der Meßwerte sehr schnell ein exaktes Bild der Gleislage vermitteln. Diese Messung
kann ach während der Fahrt durchgeführt werden, so daß diese Vorrichtung auf Gleishebe-,
Richt- oder Gleisstopfmaschinen angeordnet werden kann.
-
Eine Möglichkeit der Ausführung ist es, daß mehrere Taster an einem
im Fahrzeug gelagerten Normal befestigt sind und für eine mechanische, optische,
pneumatische, hydraulische, elektrische, magnetische oder elektro-magnetische Messung
(?der für eine Wellenlängenmessung des Abstandes zwischen dem Normal und der Schiene
hergerichtet sind.
-
Durch das im Fahrzeug gelagerte Normal wird für mehrere Meßstellen
eine Möglichkeit eines einwandfreien Bezugspunktes geschaffen. Dieses im Fahrzeug
gelagerte Normal kann sich auf den Fahrzeugrahmen abstützen. Falls das Fahrzeug
nicht allzu lang ist und eine erhebliche Hebung des Gleises zwischen den Achsen
des Fahrzeuges vorgenommen wird, ist es zweckmäßig, mit Hilfe von Mikrometerschrauben
beispielsweise eine Einstellmöglichkeit für das Normal zu schaffen.
-
Eine andere Möglichkeit zur Ausbildung der Vorrichtung besteht darin,
daß die Meßstellen an einer gegen die Schiene zu drückenden elastischen Meßlatte
angeordnet sind und zur Messung der Verbiegung und/oder Verwindung der Meßlatte
ausgelegt sind.
-
Die elastische Meßlatte wird für die Messung an die Schiene angedrückt.
Ihre Verbiegung und/oder ihre VerWindung kann durch einfache Weggeber, aber auch
durch Dehnungsmeßvorrichtungen bestimmt werden. Im einfachsten Falle wird die Meßlatte
an
derjenigen Seite, an der sie nicht an den Schienen anliegt, mit Dehnungsmeßstreifen
beklebt, die zum Messen in einer Brückenschaltung geeignet sind. Es ist aber auch
möglich, parallel zur Meßlatte ein Normal vorzusehen und die Abstände zwischen dem
Normal und der Meßlatte zu messen.
-
Zweckmäßig ist es, wenn jeder Meßlatte ein Integrierglied bzw. ein
Filter zugeordnet ist. Denn es ist zweckmäßig, die Messung während der Arbeiten
am Gleis durchzuführen, damit diese Arbeiten beendet werden können, wenn die richtige
Lage des Gleises mit Hilfe der Messung festgestellt ist. Durch das Integrierglied
bzw. durch das Filter wird ein Mittelwert der gemessenen Größe dem Anzeigegerät
zugeführt, so daß die in das Gleis durch die Arbeitsgeräte eingebrachten Schwingungen
eliminiert sind0 Für die Auswertung ist es zweckmäßig, wenn je zwei Meßstellen einem
Differenzbildner zugeordnet sind. Auf diese Weise läßt sich am leichtesten beurteilen,
an welchen Stellen die Arbeit verstärkt durchgeführt werden muß und an welchen Stellen
mit der Arbeit aufgehört werden kann.
-
Zweckmäßig ist es weiter, wenn für sämtliche Meßstellen oder eine
Gruppe von Meßstellen ein Anzeigegerät zur Anzeige derjenigen Meßstelle und/oder
desjenigen Wertes vorgesehen ist, der die größte und/oder kleinste Amplitude oder
Veränderung erfahren hat.
-
Aber nicht nur an einer einzigen Schiene des Gleises lassen sich diese
Messungen durchführen: Wenn man die Messungen an beiden Schienen des Gleises gleichzeitig
durchführt, so kann man unter Benutzung von Normalen, die eine Ebene darstellen
und nach einer Ebene ausgerichtet sind, selbsttätig eine Steuerung
der
Arbeiten an der Gleisanlage vornehmen, und zwar auch dann, wenn schwierige Gleisanlagen
herzustellen sind.
-
Das Wesen der vorliegenden Erfindung ist anhand von in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen: Fig.
1 eine Ausführung eines Meßfahrzeuges.
-
Fig. 2 eine andere Ausführung des Meßfahrzeuges.
-
Fig. 3 eine Darstellung einer Meßlatte.
-
In dem Fahrzeug 1 sind Stopfwerkzeuge 2 angeordnet. Diese Stopfwerkzeuge
2 stopfen den Schotter unter die Schwellen 3 der Schienen 4. Hierdurch oder durch
zusätzliche Hebeeinrichtungen heben sich die Schienen etwas an. Dieses Anheben wird
dadurch gemessen, daß Meßstäbe 5 auf die Kreuzungspunkt.
-
Schiene 4 - Schwelle 3 gesetzt sind, deren Abstand von einem im Fahrzeug
1 gelagerten Normal 6 mit Hilfe von Gebern 7 gemessen wird. Diese Geber 7 können
in der verschiedensten Weise ausgeführt sein. Es können induktive Geber sein, aber
auch pneumatische, aber auch in vieler anderer Weise arbeitende Geber. Die aus diesen
Gebern 7 kommenden Signale werden Differenzbildnern zugeführt und von diesen werden
sie einer Schreibanlage 9 zugeführt. Die Signale der Differenzgeber 8 können aber
auch einem Programinrechner zugeführt werden, der nicht nur die Auswertung der Messung
vornimmt, sondern gleichzeitig auch die Steuerung der Stopfwerkzeuge 2 vornimmt.
Das Normal 6 ist ein Balken, der an seinen beiden Enden gelagert ist. An einem Ende
ist die Ingerun mit einer Mikrometerschraube 10 versehen, damit der Balken in der
erforderlichen Weise eingestellt werden kann.
-
Mit dem Fahrzeug 1 können die Messungen schrittweise durchgeführt
werden, es ist aber auch möglich, das Fahrzeug während
der Messung
zu fahren, indem man die Maßstäbe 5 auf der Schiene 4 schleifen läßt oder indem
man am unteren Ende der Maßstäbe 5 exakt gelagerte Rollen oder Taster vorsieht.
-
Das Fahrzeug der Fig. 2 arbeitet mit Meßlatten, welche sowohl von
oben als auch von der Seite her gegen die Schiene 4 gedrückt werden. Die Meßlatte
11 wird durch Federn 12 von oben her gegen die Schiene 4 gedrückt. Die Meßlatte
13 wird von der Seite her-gegen die Schiene 4 gedrückt. Die Meßlatte 11,13 ist ein
sehr elastisches flaches Stahlprofil, welches an vielen Stellen mit Dehnungsmeßstreifen
14 beklebt ist. Mittels dieser Dehnungsmeßstreifen 14 läßt sich die Krümmung der
Meßlatte an den einzelnen Stellen feststellen.
-
Die mittels Brückenschaltungen ermittelten Meßergebnisse der einzelnen
Meßstellen werden wiederum Integriergliedern zugeführt und sodann in Differenzbildnern
und Schreibern bzwz in Programmrechnern weiterverarbeitet und zur Steuerung der
Werkzeuge ausgenutzt.