DE2134862B2 - Mund- und zahnpflegemittel fuer hypersensible zaehne, gegen zahnfleischbluten und entzuendliche zustaende im mundmilieu - Google Patents
Mund- und zahnpflegemittel fuer hypersensible zaehne, gegen zahnfleischbluten und entzuendliche zustaende im mundmilieuInfo
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Description
? 3 4
' Es wurde gefunden, daß Hydroxylapatit, ein dem solchen raschen und nachhaltigen Verschluß der
= Zahnschmelz bzw. dem Dentin chemisch analoges Dentin-Kanälchen und damit zu der nachhaltigen
^ Erdalkaliphosphat mit der chemischen Formel: Schmerzlinderung führt. Andere feinstteilige Materia-
I lien selbst sehr ähnlicher chemischer Struktur, z. B.
% Ca5(POJ3OH oder 3 Ca3(PO4), · Ca(OH)2 5 Hydroxylgruppen-freies Cakiumcarbonat, oder auch
I Hydroxylapatit selber, jedoch mit nur geringfügig
j bzw. der Zusammensetzung: höherer Teilchengröße, die beispielsweise bei etwa
p 12 μπι liegt, geben keine vergleichbare Wirkung bei
i Ρ,Ο-·40 41V ^er scflmerzsültenden Remineralisierung des Zahn-
I Cad \ 52 — 54 % 10 ßerüstes·
I Die bevorzugte Einsatzmenge des feinteihgen Hy-
* droxylapatits beträgt für Zahnpasten-Rezepturen
I in besonders feinteiliger Form zur Einlagerung in die 5 — 40%, vorzugsweise 8—20%, für Kautabletten
ζ Dentin-Kanälchen geeignet ist, und daß sich diese 60 — 90%,vorzugsweise 70 — 80%, für Kaugummi
< feinsten Hydroxylapatitteilchen bleibend in der Zahn- 15 5 — 30%, vorzugsweise 10 — 20%, für Zahnpulver
[. struktur verfestigen und diese damit remineralisieren. 30 — 60 %, vorzugsweise 30 — 45 %, für Zahnsalben
t'i· Hierdurch wird eine bleibende Beseitigung der zur Applikation entlang des Zahnfleischsaumes 10 —
ί Schmerzempfindlichkeit erzielt. 30 %, vorzugsweise 12 — 18 %, jeweils auf die Gesamt-Da
jedoch Patienten mit Hyperästhesie bereits bei masse bezogen. Alle Prozentangaben sind dabei Gegeringster
Berührung Schmerzen empfinden können, 20 wichtsprozent, und zwar sowohl hier als auch bei den
also auch schon beim Verteilen von Zahncreme, beim folgenden Angaben.
Spülen mit Mundspülmitteln oder während des Kau- Die Mundpflegemittel der Erfindung enthalten das
"< Vorganges, schlägt die Erfindung zur Lösung ihrer Lokalanästhetikum, z. B. das seit langem bekannte
Aufgabe weiterhin vor, die bleibende Schmerzbesei- Benzocain, p-Aminobenzoesäureäthylester, z. B. in
tigung durch Remineralisierung mit Hydroxylapatit 25 einer Konzentration von 0,05 — 5%, vorzugsweise
durch die Mitverwendung eines rasch, jedoch nur von 0,1 — 0,5 %. Auf Grund seiner Schwerlöslichkeit
vorübergehend wirksamen Lokalanästhetikums zu er- in Wasser bleibt die Wirkung von Benzocain lokal
'; ganzen. auf die Oberfläche der Schleimhäute beschränkt.
ί Gegenstand der Erfindung sind dementsprechend Seine gleichmäßige und schnelle Verteilung wird durch
"' Mund- und Zahnpflegemittel, enthaltend feinteiliges 30 Lösen der trockenen Substanz in einer geringen Menge
-j Erdalkaliphosphat und ein Lokalanästhetikum, die Alkohol (1 — 10% auf die Gesamtmasse bezogen)
;: dadurch gekennzeichnet sind, daß sie als Erdalkali- und der Netzwirkung bevorzugt gleichzeitig anwesen-
; phosphat Hydroxylapatit der mittleren Teilchengröße der physiologisch unbedenklicher Tenside erreicht.
unter 10 μηι enthalten. Alle Mundpflegemittel der Erfindung enthalten
; Bevorzugt zeigen wenigstens 50Gew.-%, insbeson- 35 weiterhin in einer besonders bevorzugten Ausführungs-
i dere wenigstens 75Gew.-%, des eingesetzten Hy- form eine anorganische Salzkombination mit osmo-
droxylapatits die geschilderte feinste Teilchengröße. tischer Wirkung auf Zahnfleisch und Mundschleim-
Diese kann insbesondere im Bereich von etwa 6 bis haut. Diese Salzkombination besteht aus einem Ge-
; 8 μ liegen. Das Schüttgewicht des erfindungsgemäß misch von Natriumhydrogencarbonat, Natriumchlorid,
: eingesetzten feinstteiligen Hydroxylapatits beträgt 4° Kaliumsulfat und Magnesiumcarbonat bzw. Magne-
vorzugsweise weniger als 180 g/l und liegt z. B. im siumchlorid. Das Salzgemisch liegt zweckmäßig in
■ Bereich von etwa 150 g/l. Mengen von 2 — 35% der fertigen Mundpflegemittel
Die — im Rahmen der vorliegenden Anmeldung vor, wobei der Anteil von Natriumhydrogencarbonat
jedoch nicht beanspruchte — Herstellung dieses feinst- jeweils 60 — 80% aller vorgenannten Salze ausmacht.
teiligen Hydroxylapatits, der in der Fachwelt auch als 45 Eine solche Salzkombination übt auf entzündetes
amorpher Hydroxylapatit bezeichnet wird, erfolgt in Zahnfleisch und Schleimhäute einen starken osmo-
; an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Fällen tischen Sog aus. Das entzündete Zahnfleisch wird
: von Kalkmilch mit Phosphorsäure bei einer Tempera- gründlich entwässert und gestrafft, insbesondere durch
tür von höchstens 7O0C in verdünnter Lösung, Ab- den hohen Anteil von Natriumhydrogencarbonat
filtrieren des Niederschlags, Trocknen und Mahlen 50 werden zähe Zahnbeläge und Sekretentleerungen aus
und gegebenenfalls Sichten, so wie es z. B. in der Zahnfleischtaschen von ihren Unterlagen abgehoben
DT-PS 10 46 534 beschrieben ist. und leicht entfernt.
Werden die erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel Die von nekrotischen Zellschichten und über-
über längere Zeit bzw. wiederholt mit den empfind- schüssigem Gewebswasser befreiten Schleimhäute
liehen Zähnen in Kontakt gebracht, beispielsweise 55 werden wieder voll durchblutet und können abheilen,
während des Zähneputzens oder während des Kauens Zahnfleischbluten, das äußere Zeichen des bei Flüssig-
; von Kautabletten oder Kaugummi, so wandert der keitsansammlung vergrößerten Gewebsdruckes, hört
f" feinstteilige Hydroxylapatit infolge seiner ganz ge- bei Gewebsentlastung automatisch auf, das Zahn-
ί ringen Hydrolyselöslichkeit in Wasser bzw. Speichel fleisch gewinnt seine gesunde, hellrosa Farbe zurück.
ί in die offenliegenden Dentin-Kanälchen und lagert 60 Zur schnellen Regenerierung der abheilenden
* sich dort in den durch die organische Matrix vor- Schleimhäute und des Zahnfleisches kann den Mitteln
f handenen mikrofeinen Leerstellen in dem gewachsenen der Erfindung Allantoin in einer Menge von 0,01 —
i Hydroxylapatit-Gerüst ein. Die Zahnsubstanz remi- 0,5%, vorzugsweise 0,05 — 0,1 %, zugefügt werden.
ί neralisiert sich damit bleibend, unter Abschließung Die Mittel der Erfindung können im übrigen alle
'(■ der Dentin-Kanälchen gegen das Mundmilieu tritt 65 üblichen Zusatzstoffe enthalten. Zahnpasten bzw.
; nachhaltige Schmerzbefreiung ein. Zahnpulver können also bekannte Putz- und Reini-
ΐ Es ist überraschend, daß gerade der erfindungsge- gungskörper, Aromastoffe, Schäumer und Stoffe mit
ί maß eingesetzte feinstteilige Hydroxylapatit zu einem aufhellender Wirkung aufweisen. Ein milder Polier-
körper ist ζ. Β. kolloidale Kieselsäure vorzugsweise mit einer mittleren Teilchengröße im Bereich von
ϊόίημ. Schleimhaut verträgliche Schäumer lcönnen
z. B. in Mengen von 0,1 — 12%, vorzugsweise
0,5 — 4 %,~ eingearbeitet sein. Kaugummi, Kautatiletten
oder Lutschpastillen enthalten die erfindungsgemäßen
Zusatzstoffe in übliche Trägermaterialien eingearbeitet, Zuckerfreie Trägergemische können
bevorzugt sein.
Die Erfindung wird durch die folgenden, Beispiels
näher erläutert, ist jedoch nicht auf dieselben" beschränkt.
Alle Mengenangaben in den nachfolgenden Rezeptur-Beispielen
beziehen sich auf Gramm.
Zahncreme
A | B | |
Amorpher-Hydroxylapatit | 9,000 | 15,000 |
(mittlere Korngröße unter 10 μπι) | ||
p-Aminobenzoesäureäthylester | 0,125 | 0,250 |
Alkohol (Äthanol/Propanol) | 2,375 | 2,250 |
keil. Kieselsäure | 2,800 | 2,800 |
Magnesiumcarbonat | 1,250 | 1,500 |
Natriumchlorid | 0,175 | 0,200 |
Kaliumsulfat | 0,175 | 0,200 |
Natriumhydrogencarbonat | 6,250 | 6,400 |
Glyzerin (86 %ig) | 24,000 | 10,000 |
Sorbit (70 %ig) | — | 15,000 |
p-Oxybenzoesäureäthylester-Na | 0,200 | 0,200 |
Natriumlaurylsulfat | 2,750 | 2,750 |
Ölsäuremethyltauriu-Na | 0,900 | 0,900 |
Carboxymethylcellulose | 1,250 | 1,000 |
Titandioxyd | 0,750 | — |
Aroma, evtl. Farbstoff | 1,500 | 1,300 |
Saccharin-Na | 0,250 | 0,250 |
Wasser, entionisiert | 46,050 | 39,800 |
Allantoin | 0,100 | 0,100 |
konventionelles | 0,100 | 0,100 |
Desinfektionsmittel | ||
100,000 | 100,000 |
Beispiel2 45 Beispiel3
Zahnpulver, rieselfähig, bei Lagerung weder klumpend Kautablette zur Zahnreinigung
noch bei Schüttel-Transport entmischend.
A | B | |
Amorpher Hydroxylapatit | 36,000 | 42,000 |
(mittlere Korngröße unter 10 μπι) | ||
p-Aminobenzoesäureäthylester | 0,500 | 0,300 |
koll. Kieselsäure | 12,000 | 6,000 |
Natriumhydrogencarbonat | 25,000 | 25,300 |
Natriumchlorid | 0,700 | 0,700 |
Magnesiumcarbonat | 5,000 | 5,000 |
Kaliumsulfat | 0,700 | 0,700 |
Natriumlaurylsulfat | 11,000 | 10,000 |
Ölsäuremethyltaurin-Na | 3,600 | 4,600 |
Saccharin-Na | 1,000 | 0,800 |
p-Oxybenzoesäuremethylester-Na | 0,100 | 0,100 |
Aroma | 4,300 | 4,500 |
konventionelles | 0,100 | |
Desinfektionsmittel | ||
100,000 | 100,000 |
Amorpher Hydroxylapatit
(mittlere Korngröße unter 10 μηι)
p-Aminobenzoesäureäthylester
Alkohol (Äthanol/Propanol)
Polyvinylpyrrolidon, pulv.
Carboxymethylcellulose
Stärke
Allantoin
Natriumlaurylsulfat
go Natriumhydrogencarbonat
go Natriumhydrogencarbonat
Magnesiumcarbonat
Natriumchlorid
Kaliumsulfat
Aroma
g Saccharin-Na
g Saccharin-Na
L-Apfelsäure
(gegen Zahrtsteinneubildung)
73,050 73,200
0,150 | 0,150 |
3,000 | 3,000 |
2,500 | 2,500 |
1,500 | 1,450 |
2,400 | 2,000 |
0,100 | 0,050 |
- 0,500 | 0,500 |
12,500 | 12,500 |
2,500 | 2,500 |
■ 0,350 | 0,350 |
0,350 | 0,350 |
1,000 | 1,100 |
0,100 | 0,150 |
0,200 | |
100,000 | 100,000 |
2i 34 862
B e i s ρ i e 1 4
Kaugummi zur Zahnreinigung >J
Kaugummi zur Zahnreinigung >J
Die verwendeten Kaugummi-Grundlagen sind bekannte Handelsprodukte und nicht Gegenstand der Erlin-.Γ' '?''
dung. Die Zubereitungen sollten vorzugsweise zuckerfrei verarbeitet werden, da bekannt ist, daß gerade; jier · \
langsame Genuß von Süßware eine starke kariogene Noxe auslöst. · * '. ' V* , -v £,
A B
mit Zucker
D E
ohne Zucker
Kaugummi-Grundlage Zucker Maissirup Mannit Sorbit Saccharin-Na Natriumcyclamat
Glyzerin 86 %ig
Amorpher Hydroxylapatit mittl. Korngröße unter 10 μηι
p-Aminobenzoesäureäthylester Natriumhydrogencarbonat
Magnesiumcarbonat Natriumchlorid Kaliumsulfat Allantoin L-Apfelsäure
Aroma Desinfektionsmittel
20,00 | 18,00 | 1,00 | 21,00 | — | 22,00 | 1,00 | — | 24,00 | 20,00 |
30,00 | 25,00 | 0,10 | 35,00 | — | — | — | |||
19,00 | 21,00 | 16,00 | — | — | — | ||||
7,90 | 17,60 | 5,70 | 34,20 | 34,10 | 32,00 | ||||
— | — | — | 22,45 | 21,45 | 24,20 | ||||
0,10 | 0,10 | 0,10 | 0,10 | 0,10 | 0,10 | ||||
— | — | — | 0,30 | 0,30 | 0,30 | ||||
0,25 | 0,25 | 0,30 | 1,80 | 2,00 | 1,50 | ||||
10,00 | 9,00 | 12,00 | 10,00 | 9,00 | 12,00 | ||||
0,10 | 0,10 | 0,10 | 0,10 | 0,10 | 0,10 | ||||
6,30 | 6,20 | 6,50 | 6,30 | 6,20 | 6,50 | ||||
1,30 | 1,20 | 1,50 | 1,30 | 1,20 | 1,50 | ||||
0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | ||||
0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | ||||
0,05 | 0,05 | 0,10 | 0,05 | 0,05 | 0,10 | ||||
— | — | 0,30 | — | — | 0,30 | ||||
1,00 | 1,00 | 1,00 | 1,00 | ||||||
— | 0,10 | — |
100,000 100,000 100,000 100,000 100,000 100,000
Beispiel 5
Zahnfleisch-Salbe, zur Applikation am Zahnfleischsaum.
A | B | |
Amorpher Hydroxylapatit » | 15,000 | 16,000 |
(mittlere Korngröße unter 10 μΐη) | ||
p-Aminobenzoesäureäthylester | 0,125 | 0,125 |
koll. Kieselsäure | 4,000 | 3,500 |
Glyzerin 99,5 %ig | 67,875 | 67,775 |
Carboxymethylcellulose | 3,000 | 2,800 |
Natriumhydrogencarbonat | 6,450 | 6,250 |
Magnesiumcarbonat | 1,250 | 1,250 |
Kaliumsulfat | 0,175 | 0,175 |
Natriumchlorid | 0,175 | 0,175 |
Saccharin-Na | 0,250 | 0,200 |
p-Oxybenzoesäuremethylester | 0,100 | 0,100 |
p-Oxybenzoesäurepropylester | 0,100 | 0,100 |
Ölsäuremethyltaurin-Na | 0,500 | 0,500 |
Desinfektionsmittel | — | 0,050 |
Aroma | 1,000 | 1,000 |
100,000 | 100,000 |
Vergleichsbeispiel
In Zahnpastenformulierungen gemäß Beispiel 1 werden an Stelle des amorphen feinteiligen Hydroxylapatits
die folgenden, an sich bekannten, und ebenfalls feinstteiligen mineralischen Zahnpastenbestandteile
mitverwendet und ausgetestet:
Calciumcarbonat, praec. CaCO3
Schüttgewicht: 600 g/l mittlere Korngröße :8 —10' μΐη
Dicalciumphosphat, Dihydrat CaHPO4 · 2HjO
Schüttgewicht: 650 g/l mittlere Korngröße: 12 μπι
Dicalciumphosphat, wasserfrei
CaHPO4 Schüttgewicht: etwa 800 g/l
mittlere Korngröße: 8 —10 μπι
Calciumpyrophosphat, neutr.
Dicalciumphosphat, wasserfrei
CaHPO4 Schüttgewicht: etwa 800 g/l
mittlere Korngröße: 8 —10 μπι
Calciumpyrophosphat, neutr.
Ca2PjO7 Schüttgewicht: etwa 600 g/l
mittlere Korngröße: 8 — 10 μΐη
Madrellsches Salz, (NaPO3)* · H1O
mittlere Korngröße: 8 — 10 μΐη
Madrellsches Salz, (NaPO3)* · H1O
Schüttgewicht: etwa 950 g/l
mittlere Korngröße: 15 —18 μπι.
mittlere Korngröße: 15 —18 μπι.
Die Austestung aller dieser Zahnpasten zeigt, daß keine bleibende Desensibilisierung der schmerzempfindlichen
Zahnteile erreicht werden kann.
In weiteren Vergleichsversuchen werden Zahnpastenformulierungen gemäß Beispiel 1 hergestellt,
hbr wird jedoch der amorphe Hydroxylapatit der mittleren Korngröße unter 10 μπι ersetzt durch einen
Hydroxylapatit einer mittleren Korngröße von 12 μπι
und einem Schüttgewicht von etwa 250 g/l. Die Austestung dieser Zahnpasten zeigt ebenfalls durchweg,
daß keine bleibende Desensibilisierung der schmerzempfindlichen Zahnpartien erreicht werden kann.
Claims (9)
1. Mund- und Zahnpflegemittel, enthaltend fein- Menschen ständig von Zahnfleischbluten befallen,
• .teiliges Erdalkaliphosphat und ein Lokalanästheti- 5 einer Folge von entzündetem Zahnfleisch, Sekret-
kum, dadurch gekennzeichnet, daß absonderungen aus Zahnfleischtaschen und Zahnsie
als Erdalkaliphosphat Hydroxylapatit der mitt- bett-Erkrankungen, die im fortgeschrittenen Stadium
leren Teilchengröße unter 10 μπι enthalten. zur Lockerung bzw. Ausfall der Zähne und zum Ver-
2. Mittel nach Anspruch!, dadurch gekennzeich- lust des Zahnbettes führen.
net, daß sie amorphen Hydroxylapatit enthalten. io Anaerobe, mundgerucherzeugende Fäulnisbakterien
3. Mittel nach Ansprüchen 1 und 2 mit einem vermehren sich im Schutz des entzündeten und sekret-Gehalt
an einer osmotisch wirksamen Salzkombi- abscheidenden Gewebes unkontrolliert stark, so daß
nation, dadurch gekennzeichnet, daß die Salz- es in diesem gestörten Mundbiotop außerdem leicht
kombination aus Natriumhydrogencarbonat, Na- zu Mundschleimhaut-Entzündungen bis zur Irritation
triumchlorid, Magnesiumcarbonat bzw. Magne- 15 des Rachenraumes kommt.
isiumchlorid und Kaliumsulfat besteht, wobei der Da die Behebung der vorerwähnten Schaden an
Natriumhydrogencarbonatanteil 60 bis 80% der Zähnen und Mundmilieu durch den Zahnarzt außer-
Gesamt-Salzkombination bildet und die Menge ordentlich aufwendig und praxisbelastend ist, war es
dieser Salzkombination auf das Gesamt-Mund- eine Aufgabe der Erfindung, dem Patienten im Rahmen
4> und Zahnpflegemittel bezogen, 2 bis 35%, ins- 20 seiner ohnehin notwendigen Zahnpflege die Möglich-
* besondere 2 bis 10 %, ausmacht. keit einer wirksamen Dauerselbstbehandlung zu
4. Mittel nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge- bieten.
μ kennzeichnet, daß sie das Lokalanästhetikum in Die Hypersensibilität an Zähnen entsteht bevorzugt
L einer Menge von 0,05 bis 5%, insbesondere 0,1 bis an den Zahnhälsen, wenn durch Zurückweichen des
0,5%, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse, ent- 25 Zahnfleisches, zwischen Zahnschmelzgrenze und Zahnj"
halten. fleischsaum, weiches Dentin freiliegt. Auch durch die I 5. Mittel nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch ge- Einwirkung von Milchsäure bildenden Lactobazillen
f kennzeichnet, daß sie Hydroxylapatit einer mitt- oder durch eine mechanische Beschädigung durch
p> leren Korngröße von 6 bis 8 μπι und einem Schutt- Zahnschienen (bereits bei Kindern) bzw. Prothesen-[
gewicht von etwa 150 g pro Liter enthalten. 30 klammern während des Kauvorganges kann der
t
6. Mittel nach Anspruch 5, dadurch gekenn- schützende Zahnschmelz verletzt werden, so daß die
jf zeichnet, daß sie als milden Polierkörper eine freiliegenden Dentin-Kanälchen jeden mechanischen,
f" kolloidale Kieselsäure enthalten. chemischen oder thermischen Reiz als Schmerzij
7. Mittel nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch ge- empfindung an die Zahnpulpa weiterleiten.
1 kennzeichnet, daß sie schleimhautverträgliche 35 Bekannt ist es beispielsweise aus der BE-PS 7 03 168, I Schäumer, in einer Menge von 0,1 bis 12%, ins- Zahnpflegemitteln ein Lokalanästhetikum zuzusetzen. I besondere 0,5 bis 4 %, enthalten. Die hierdurch erreichte Linderung des Schmerzes 1
1 kennzeichnet, daß sie schleimhautverträgliche 35 Bekannt ist es beispielsweise aus der BE-PS 7 03 168, I Schäumer, in einer Menge von 0,1 bis 12%, ins- Zahnpflegemitteln ein Lokalanästhetikum zuzusetzen. I besondere 0,5 bis 4 %, enthalten. Die hierdurch erreichte Linderung des Schmerzes 1
8. Mittel nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch ge- hypersensibler Zahnpartien ist verständlicherweise
I kennzeichnet, daß sie physiologisch verträgliche zeitlich begrenzt. Die Schmerzempfindlichkeit kehrt
I Alkohole in einer Menge von 5 bis 50 %, insbeson- 40 zurück, wenn die betäubende Wirkung des Lokal-I
dere 15 bis 30% der Gesamt-Rezeptur, enthalten. anästhetikums nachläßt. Bekannt ist es weiterhin, siehe
I
9. Mittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich- J. R. VanWazer, »Phosphorus and its Compounds«,
I net, daß sie gleichzeitig Glyzerin in einer Menge Interscience Publishers, Inc., New York, 1961, 1651,
| von 2 bis 20 %, insbesondere 5 bis 12 %, enthalten. feinteiligen gefällten Hydroxylapatit (Tricalciumphos-I
45 phat) als mildwirkendes Reinigungsmittel in Zahnj pasten einzusetzen. Bekannt ist dabei insbesondere
I die Verträglichkeit des Hydroxylapatits mit Ammois niumsalzen, beispielsweise Diammoniumphosphat. Es
jj" wird weiter erwähnt, daß das Tricalciumphosphat
{:, 50 üblicherweise mit wasserfreiem Dicalciumphosphat
f eingesetzt wird, um eine hinreichend hohe Reini-
1 gungswirkung zu erzielen. Irgendeine besondere Eig-
I nung im Zusammenhang mit der Behandlung einer
S Zahnhypersensibilität wird diesem Hydroxylapatit je-
I 55 doch nicht zugesprochen.
s. Die Erfindung betrifft Mund- und Zahnpflegemittel Es ist schließlich auch bekannt, daß wiederholte
für hypersensible Zähne bzw. Zahnhälse, und zwar Behandlungen mit anorganischen Salzen, insbesondere
in Form aller für die Mund- und Zahnpflege geeigneten Natriumhydrogencarbonat, Natriumchlorid oder
Präparate, wie Zahnpasten, Mundwässer, Mundbad- Strontiumchlorid, in hoher Konzentration und in
Konzentrate, Gurgelmittel, Kaugummi, Kautabletten 60 Gegenwart von Glyzerin, eine Desensibilisierung der
bzw. Lutschpastillen zur Zahn- und Mundpflege, empfindlichen Zahnpartien auslöst. Nach Abbuch
sowie Zahnfleischsalben. dieser Therapie wird der Patient jedoch nach relativ
Es ist bekannt, daß ein großer Teil der zahn- kurzer Zeit erneut schmerzempfindlich,
tragenden Bevölkerung, Zahnmediziner schätzen ihn Aufgabe der vorliegenden Erfindung war, die vorauf 20 bis 25%, unter Hypersensibilität oder Hyper- 65 übergehende Desensibilisierung durch eine langästhesie der Zähne leiden, also Schmerzen bei Einwir- anhaltende Remineralisierung zu ersetzen, wobei kung von mechanischen, chemischen und thermischen dieses Ergebnis insbesondere mit üblichen Mitteln Reizen erleiden, ohne daß sichtbare Zahnerkrankun- der täglichen Zahnpflege erreicht werden sollte.
tragenden Bevölkerung, Zahnmediziner schätzen ihn Aufgabe der vorliegenden Erfindung war, die vorauf 20 bis 25%, unter Hypersensibilität oder Hyper- 65 übergehende Desensibilisierung durch eine langästhesie der Zähne leiden, also Schmerzen bei Einwir- anhaltende Remineralisierung zu ersetzen, wobei kung von mechanischen, chemischen und thermischen dieses Ergebnis insbesondere mit üblichen Mitteln Reizen erleiden, ohne daß sichtbare Zahnerkrankun- der täglichen Zahnpflege erreicht werden sollte.
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---|---|---|---|
DE19712134862 DE2134862C3 (de) | 1971-07-13 | Mund- und Zahnpflegemittel für hypersensible Zähne, gegen Zahnfleischbluten und entzündliche Zustände im Mundmilieu | |
AT604872A AT335618B (de) | 1971-07-13 | 1972-07-13 | Mund- und zahnpflegemittel |
CH1055172A CH578351A5 (de) | 1971-07-13 | 1972-07-13 | |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712134862 DE2134862C3 (de) | 1971-07-13 | Mund- und Zahnpflegemittel für hypersensible Zähne, gegen Zahnfleischbluten und entzündliche Zustände im Mundmilieu |
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DE2134862A1 DE2134862A1 (de) | 1973-01-25 |
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AT343285B (de) | 1978-05-26 |
DE2134862A1 (de) | 1973-01-25 |
ATA604872A (de) | 1976-07-15 |
CA999238A (en) | 1976-11-02 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EGA | New person/name/address of the applicant | ||
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