DE2131297A1

DE2131297A1 - Stechapparat zur blutentnahme

Info

Publication number: DE2131297A1
Application number: DE19712131297
Authority: DE
Inventors: Richard Philipp
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1971-06-24
Filing date: 1971-06-24
Publication date: 1973-01-11

Description

Stechapparat zur Blutentnahme Die Erfindung betrifft einen Stechapparat zur Blutentnahme mit am Ende eines federbelasteten Stempels angebrachter auswechselbarer Lanzette.
Derartige Stechapparate mit fest eingebauten Messern, Nadeln oder Lanzetten sind seit langem bekannt. in der Praxis mußte man jedoch die Erfahrung machen, daß mit Stechapparaten dieser Bauart häufig Infektionen und Krankheitserreger (insbesondere Viren) übertragen werden. Diese häufige Folgeerscheinung kann mit einer normalen Desinfektion nicht bes eitigt werclen. Eine allein sichere Hitzesterilisierung ist aber aus Zeitgrunden nicht durchführbar.
Man ist deshalb in letzter Zeit von der Verwendung der Stechapparate mit fester Lanzette ganz abgegangen und verwendet einzelne in Papier steril verpackte Lanzetten, die nach dem Einstich (z. B. in den Finger) alsbald weggrfeu werden.
Bei dieser Methode des Einstichs von Hand kommt es weitgehend auf die Geschicklichkeit des Untersuchers an, wie tief der Einstich erfolgt. Ein weiterer Nachteil dieser Methode liegt darin, daß man jede Lanzette von Hand aus der Verpackung entfernen muß, wobei sehr leicht die Sterilität verletzt werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Stechapparat zu konstruieren, der die vorgenannten Nachteile nicht aufweist und für jeden Stechvorgang eine neue sterile Lanzette bereitstellt.
Der erfindungsgemäße Stechapparat ist zu diesem Zweck gekennzeichnet durch ein in den Stechapparat einsetzbares Magazin mit einzeln steril verpackten Lanzetten und einen mit dem Stempel verbundenen Mitnehmer, an dem die jeweils vorderste Lanzette im Magazin derart anliegt, daß bei Betätigung des Stempels die Lanzettenspitze die sterile Verpackung durchstößt.
Auf diese Weise wird jede Berührung der Lanzette von Hand vor dem Einstechvorgang mit Sicherheit vermieden, wodurch die Übertragung von Infektionen und Krankheitserregern weitgehend verhindert wird.
Für das Zusammenwirken des Mitnehmers mit den, einzelnen Lanzetten im Magazin sind verschiedene Lösungen denkbar.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Mitnehmer zwei Klauen auf, die beim Spannen des Stempels die Verpackung der anliegenden Lanzette hochziehen, wodurch die Lanzettenspitze die Verpackung durchstößt. In der höchsten Stellung des Stempels greift ein Zapfen des Mitnehmers in eine Einkerbung der Lanzette, so daß bei der Auslösung des Stempels die Lanzette mitgenommen wird. Ein Magnet am Mitnehmer gibt der Lanzette den nötigen llalt. Nach dem Stechvorgang wird die Lanzette von liand oder mittels eines Auswerfers abgezogen.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung enthält das magazin ein Band mit einzelnen nebeneinander liegenden Lanzetten, die je etwa reißnagelartig mit breitem Kopf ausgebildet sind. Bei jedem Spannen des Stempels wird das magazinband mittels eines Reibrades od. dgl. so weit gefördert, da£S eine neue Lanzette vor dem Stempel liegt. Nach Auslösung schd t der niedergehende Stempel auf den breiten Kopf der Lanzette tind drückt dadurch deren Spitze durch die Verpackung nl in den Finger od. dgl.
Auch Magazine mit aufeinanderliegenden, durch die Schwerkraft geförderten Lanzetten sind anwendbar.
bin Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Jiand der Zeichnung beschrieben. Hierin sind: Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eines erfindungsgemäßen Stechapparates, Fig. 2 die Darstellung einer Lanzettt mit ihrer Verpackung, Fig. 3 eine Darstellung des Mitnehmers im vergrößerten Maßstab und Fig. 4 die Darstellung eines Magazins.
In einem Gehäuse 5 befindet sich ein Stempel 1, der von einer Schraubenfeder 2 nach unten gedrückt wird. Zum Spannen wird der Stempel 1 so weit hochgezogen, daß seine Nase 4 hinter einen entsprechenden Vorsprung des Gehäuses greift; durch einen Auslöserbügel 3 kann die Nase 4 in das Gehäuse geknickt werden, wodurch der Stempel mit beträchtlicher Geschwindigkeit nach unten schnellt.
Am unteren Ende des Gehäuses 5 befindet sich ein RUSeClISelbares Magazin 8, das durch eine abnehmbare Kappe 11 in seiner Lage gesichert ist. Zwischen der Kappe 11 und einer stirnseitigen Öffnung des Magazins 8 befindet sich eine Druckfeder 9, die den Inhalt des Magazins nach vorn gegen den Mitnehmer 6 drückt.
Das Magazin 8 enthält eine Mehrzahl einzeln verpackter Lanzetten 12, die am oberen Ende eine Einkerbung 13 und am unteren Ende eine scharfe Spitze 14 aufweisen. Jede Lanzette 12 befindet sich in einer sterilen Verpackung 15, die im wesentlichen aus einer dünnen, verhLiltnismäßig leicht verletzbaren Hülle besteht, jedoch beiderseits der Lanzettenspitze 14 mit einer Verstärkung 16 versehen ist.
Das Magazin 8 weist an seiner Unterseite und an seinen beiden Stirnseiten Schlitze 17, 18 und 19 auf und ist unmittelbar hinter der vorderen Stirnwand mit einem Austrittsschlitz 20 für die jeweils vorderste Lanzette versehen. Stattdessen kann auch die vordere Stirnwand abnehmbar ausgebildet sein.
Der am unteren Ende des Stempels 1 angeordnete Mitnehmer 6 besitzt einen Zapfen 21, der in die obere Eiiilerbnng 13 der anLiegenden Lanzette 12 eingreifen kann, und zwei untere Klauell 22, die sich beim hochziehen des Stempels L von unten gegen die Versteifungen 16 der Verpackung 15 legen.
Beim weiteren Spannen des Stempels ziehen die Klauen 22 den unteren Teil der Verpackung mit den Versteifungen 16 nach oben, wodurch die Spitze 14 den dünneren Mittelteil der Verpackung zwischen den Versteifungen 16 durchstößt.
Erst wenn der Stempel so weit angehoben wurde, daß die Lanzettenspitze 14 freigelegt ist, greift der Zapfen 91 in die Einkerbung 13. Dadurch kann die Feder 9 die Lanzette- 12 so weit vorschieben, bis diese fest von oben und unten durch den Zapfen 21 und die Klauen 22 gehalten wird und außerdem durch einen in dem Mitnehmer 6 eingelassenen Magneten 7 fixiert wird.
Wird anschließend der Stempel 1 mittels des Auslösers 3 auselöst, so schlägt er unter der Wirkung der gespanllte Feder 2 nach unten und nimmt die Lanzette 12 samt ihrer Verpackung mit, so daß die freiliegende Spitze 14 in die Haut des Patienten, auf die der Stechapparat aufgesetzt: ist, eindringt.
Nach dem Abheben des Stechapparates kann die benutzte Lanzette von Hand oder mittels eines nicht dargestellten Auswerfers abgezogen werden. Gleichzeitig wird durch die Felde 9, an deren Stirnseite sich eine Druckplatte 24 befindet, die nächste im Magazin 8 befindliche Lanzette 12 nachgedrückt.
Am unteren Ende des Gehäuses 5 befindet sich ein Gewinde 23, auf das eine zur Regulierung der Eindringtiefe der Lanzettenspitze dienende Stellmutter (nicht dargestellt) aufgeschraubt werden kann.

Claims

Ansprüche

g Stechapparat zur Blutentnahme mit am Ende eines federbelasteten Stempels angebrachter auswechselbarer Lanzettew gekennzeichnet durch ein in den Stechapparat einsetzbares magazin (o) mit einzeln steril verpackten Lanzetteri (12) und eine mit dem Stempel (1) verbundenen Mitnehmer (6), an dt?il die jeweils vorderste Lanzette im Magazin derart anliegt, daß bei Betätigung des Stempels die Lanzettenspitze (14) die sterile Verpackung (15) durchstößt.
2. Stechapparat nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß jede Lanzette (12) eine Spitze (14) und eine ihr gegenüber-Fiegende Einkerbung (13) aufweist und daß ihre Verpackung (15) beiderseits der Lanzettenspitze (14) mit Versteifungen (16) versehen ist, vor der Lanzettenspitze jedoch nur aus einer dünnen Folie besteht.
3. Stechapparat nach Anspruch 2, dadurch gelcennzeeichTlet, daß der Mitnehmer (6) zwei Klauen (22) aufweist, die unter die Versteifungen (16) der Verpackung der anliegenden Lanzette greifen und diese in der gespannten Stellung des Stempels (L) über die Lanzettenspitze hochziehen.
4. Stechapparat nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (6) einen Zapfen (21) aufweist, der in die obere Einkerbung (13) der Lanzette (12) paßt.
5. Stechapparat nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Haltemagneten (7) am Mitnehmer.
6. Stechapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Feder.(9) zum Andrücken der im Magazin befindlichen Lanzetten an den Mitnehmer. Leerseite