DE21296C - Verfahren zur Verarbeitung von Bleirauch auf Bleiglätte und Mennige - Google Patents

Verfahren zur Verarbeitung von Bleirauch auf Bleiglätte und Mennige

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DE21296C
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G. Th. lewis in Philadelphia (V. St. A.)
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G21/00Compounds of lead
    • C01G21/02Oxides

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 22: Farbstoffe, Firnisse, Lacke.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. Juli 1882 ab.
Nach diesem Verfahren werden Bleioxyde aus Bleirauch hergestellt, der beispielsweise bei vollständigem oder theilweisem Sublimiren und Oxydiren von Bleiglanz oder sonstigen Bleierzen, bei den Bleischmelzöfen (Bleirauch im engeren Sinne) oder aus gemischten Blei- und Zinkerzen entsteht.
Der durch das Sublimiren und Oxydiren von Bleiglanzerzen entstehende Rauch kann nur Bleisulfat, Bleisulfid und Bleioxyd mit mehr oder weniger Arsenik und Antimon enthalten; Bleirauch enthält gewöhnlich mehr oder weniger Bleisulfid,, gemischter Blei- und Zinkrauch dagegen bedeutende Mengen Zinkoxyd.
Mein Verfahren besteht darin, Bleirauch in der nachstehend beschriebenen Weise der vereinten Einwirkung von kohlensaurem Natron und Aetznatron und von Rösthitze auszusetzen, wobei Chlorkalk oder Chlornatron angewendet werden kann, wenn der Rauch Bleisulfid enthält; bei gemischtem Blei- und Zinkrauch wird mittelst Schwefelsäure das Zink zuerst aufgelöst.
Bei der Anwendung meines Verfahrens wird der Bleirauch gehörig mit kohlensaurem Natron oder Aetznatron gemischt und die Mischung dann in einem gewöhnlichen Bleiglätte- oder sonstigen Flamm- oder Muffelofen mehrere Stunden lang geröstet. Alsdann wird die Masse herausgenommen und mit Wasser ausgewaschen, um das unlösliche Bleioxyd von dem löslichen Natriumsulfat, Natriumsulfid und den arsenik- und antimonhaltigen Natronverbindungen zu trennen. ■ Hierdurch verwandeln sich . die Bleisulfate und Bleisulfide in Bleicarbonät oder Bleioxydhydrat und der Arsenik und das Antimon werden zu löslichen Verbindungen.
Durch das Röstverfahren werden die Bleiverbindungen in Bleioxyd verwandelt, dessen Farbe und Zusammensetzung von der Dauer des Röstens abhängt.
Bei dieser Ausübung des Verfahrens ist es nicht nöthig, Chlorkalk oder Chlornatron hinzuzufügen, um auf das Bleisulfid, welches im Rauch vielleicht noch enthalten ist, zu reagiren, da durch das Rösten das Bleisiilfid theils in Bleisulfat und theils in Bleioxyd, und das Bleisulfat wieder durch die Einwirkung der Hitze und des kohlensauren Natrons oder Natronhydrats in Bleioxyd verwandelt wird. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachtheil, dafs die Auflösung nur dann vollständig vor sich geht, wenn das Mischen des Rauches mit dem kohlensauren Natron mit der gröfsten Sorgfalt geschieht. Aus diesem Grunde wende ich in der Praxis lieber das folgende Verfahren an.
Der Bleirauch wird in breiartigem Zustande in einer Lösung von kohlensaurem Natron oder Aetznatron eine halbe bis eine ganze Stunde oder, wenn der Rauch viel Arsenik enthält, noch länger gekocht. Durch dieses Kochen verwandelt sich das Bleisulfat und Bleisulfid in Bleicarbonät oder Bleioxydhydrat, während Arsenik und Antimon sich auflösen.
Die Lösung läfst man alsdann sich setzen und, nachdem dies geschehen, die Flüssigkeit ablaufen. Der Brei wird dann zum Zwecke der Beseitigung des schwefelsauren Natrons sorgfältig ausgewaschen, entweder durch Abgiefsen oder in einer Filterpresse, und hierauf in einem Ofen einige Stunden lang geröstet, wodurch er zu Bleiglätte oder (durch weiteres Rösten) zu Mennige oder Orangemennige wird,

Claims (4)

Ist der Rauch das Ergebnifs gemischter Blei- und Zinkerze, so mufs das darin enthaltene Zink vor Anwendung des Verfahrens zuvörderst mittelst Schwefelsäure entfernt werden. Enthält der Rauch Bleisulfid, so kann man ihn zunächst in. einer Chlorkalk- oder Chlornatronlösung kochen, oder man kann das Chlornatron mit kohlensaurem Natron mischen. Nach dem Kochen der Flüssigkeit mit kohlensaurem Natron besteht dieselbe gröfstentheils aus schwefelsaurem Natron mit etwas Natriumsulfid und aus Natron in Verbindung mit Arsenik und Antimon. Nach Entfernung des Arseniks und Antimons kann man die flüssige Masse abkochen; man erhält dann ein Salz, welches in der Glasfabrikation und zu anderen Handelszwecken verwendbar ist. Die anzuwendenden Verhältnisse werden durch die Natur und Zusammensetzung des Bleirauchs bedingt. Zu je 151Y2 Theilen Bleisulfat bezw. !431A Theilen Bleisulfid gehören 53 Theile kohlensaures Natron oder 40 Theile Natronhydrat. Am besten ist es, einen Ueberschufs von 5 pCt., d. h. 55 bis 56 Theile kohlensauren Natrons zu haben. Praktische Versuche haben ergeben, dafs zur Auflösung von je 99 Theilen arseniger Säure 53 Theile kohlensauren Natrons vollkommen genügen. Für je 119 V2 Theile Bleisulfid genügen Chlorkalk oder Chlornatron, wenn sie 106 Y2 Theilen Chlornatron und 53 Theilen kohlensaurem Natron entsprechen. Wenn also der Bleirauch aus 0,57 pCt. Kohlensäure, 61,30 pCt. Bleisulfat, 28,97 pCt. Bleioxyd, 3,79 pCt. Bleiglanz und 5,37 pCt. arseniger Säure besteht, so werden für 100 Theile Rauch 3Y3 Theile Chlornatron und 29 Theile kohlensaures Natron angewendet werden müssen. Pat en τ-Ansprüche:
1. Das beschriebene Verfahren der Darstellung von Bleioxyd für den Handel, welches darin besteht, dafs Bleirauch der vereinten Einwirkung von kohlensaurem Natron oder Aetznatron und von Hitze in einem Röstofen ausgesetzt wird.
2. Das beschriebene Verfahren zur Herstellung von Bleioxyd für den Handel, darin bestehend, dafs Bleirauch der Einwirkung von kohlensaurem Natron oder Aetznatron ausgesetzt wird, indem man beide Theile zu-
, sammen kocht und dann das sich ergebende Bleicarbonat oder Bleioxydhydrat in einem Ofen erhitzt.
3. Die Reinigung von bleiglanzhaltigem Bleirauch durch Anwendung von Chlorkalk vor oder während des Kochens mit kohlensaurem Natron oder Aetznatron. >
4.. Das beschriebene Verfahren zur Herstellung von Bleioxyden für den Handel, darin bestehend, dafs man den Rauch aus gemischten Blei- und Zinkerzen zunächst der Einwirkung von Schwefelsäure aussetzt, dann das löslich gewordene Zink entfernt und hierauf das unlösliche Bleisulfat in einer Lösung von kohlensaurem Natron oder Aetznatron kocht und das sich ergebende Bleicarbonat oder Bleioxydhydrat in einem Ofen röstet.
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