DE2121774A1

DE2121774A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Befestigen von Glasscheiben in einem Metallprofilrahmen

Info

Publication number: DE2121774A1
Application number: DE19712121774
Authority: DE
Inventors: Reiner 8051 Neufahrn. M Pilz
Original assignee: Schöninger GmbH, 8000 München
Priority date: 1971-05-03
Filing date: 1971-05-03
Publication date: 1972-11-16

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Befestigen son Glasscheiben in einem Metaliproflirahmen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen von Glasscheiben in einem Metallprofilrahmen mit vorgeschrieoenem Anpreßdruck der Glashalteleiste, der durch auf die Glashalteleiste wirkende Schrauben fixiert wird.
Beim Einsetzen Jon Doppelglasscheiben in Metaliproflirahmen für doppelt verglaste Fenster oder Türen muß die Glashalteleiste einen bestimmten Anpreßdruck auf die Glasscheiben bzw. auf deren Dichtungsstreifen ausüben, um eine ausreichende Abdichtung zu gewährleisten. Andererseits darf der Anpreßdruck nicht zu groß sein, weil sonst =ie Randfassung der Doppelgiasseheibe sich in Laute de Zeit einwölben und undicht werden kann. Eindrigen von Fe-chtluft zwischen die Scheiben und Beschlagen wären dann die Folge. Der Anpreßdruck muß deshalb auf einen exakten Wert mit verhältnismäßig engen Toleranzgrenzen eingestellt werden.
Bekannt sind Druckverglasungssysteme der eingangs genannten Art, bei denen die Glashalteleiste direkt durch Anpreßschrauben gegen die Glasscheibe gedrückt wird, der Anpreßdruck also durch mehr oder weniger festes Anziehen der Schrauben eingestellt wird. Es ist jedoch sunwer und unter praktischen Montagebedingungen meistens unmöglich, durch das mehr oder weniger starke Anziehc--; normaler Metallschrauben einen Anpreßdruck von exakt konstantem Wert einzustellen, weil man mit aer Hand oder mit Meßinstrumenten nur das auf die Schraube ausEoüote Durchmoment kontrollieren kann, welches aber wegen der Ton Fall zu Fall stark schwankenden Reibungskräfte in den Gewendegängen keine zuverlässige Aussage über den tatsächlichen Anpreßdruck zuläßt.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß ein exakt definierten Anpreßdruck nicht mit Anpreßschrauben erzeugt werden darf, und sie sieht deshalb ein Verfahren der eingangs gehannten Art vor, welches dadurch gekennzeichnet ist, dalo man die Glashalteleiste mittels einer zwischen Glashalteleiste und Profilrahmen einspannbaren Kraftanzeigevorrichtung gegen die Glasscheibe drückt und dann durch renkrecht zur Anpreßrichtung wirkende Schrauben an Metallprofilrannmen festklemmt.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, mit Profilrahmn formschlüssig einhängbaien kurzen Profilstücken mit Befestigungsschrauben für die Glashalteleiste aufnehmenden Gewindebohrungen ist gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Schrauben senkrecht zur Verschiebungsrichtung der Glashalteleiste einzuschraubende Klemmsehrauben sind, und daß zum Erzeugen der Anpreßkraft ein neben den kurzen Profilstücken ansetzbares, mit einem Vorsprung den Profilrahmen formschlüssig hintergreifendes und mit einem im Abstand davon angeordneten Vorsprung von außen gegen die Glashalteleiste drückendes Hebelinstrument sient, welches mit einem Kraftmesser versehen ist.
Eine Asführungsform der Erfindung wird an Hand der Zeichnunge näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch einen Metallprofilrahmen mit eingespannter Glasscheibe.
Fig. 2 zeigt einen ähnlichen Querschnitt, dessen Schnittebene etwas ober- oder unterhalb der Schnittebene son Fig. 1 liegt, sowie ein angesetztes Spannwerkzeug.
Mit 1 ist ein Metallprofilrahmen bezeichnet, der oei der beschriebenen Ausführungsform aus zwei Halbprofilen la und lb besteht, die über ein wärmeisolierendes Zwischenstück lc miteinander verbunden sind. Diese Ausbildung des Profilrahmens ist jedoch für die-Erfindung unwesentlich, und der Profilrahmen könnte auch ein beliebiges bekanntes einstückiges Profil sein. Es ist für die Erwindung auch gleichgültig, ob der Profilrahmen 1 ein beweglicher Flügelrahmen eines Fensters oder einer Tür oder ein feststehender Rahmen (Stockrahmen) ist.
Gegen einen Flansch 2 eines Profilrahmens 1 soll eine Doppelglasscheibe 3 mittels einer Glashalteleiste 4 festgespannt werden. Die Glashalteleiste 4 muß dabei eine Kraft in Richtung des Pfeil es 3 gegen die Glasscheibe j ausüben, wobei diese Kraft einerseits groß genug sein muß, um eine sichere Einspannung der Glasscheibe 3 und eine einwandfreie Abdichtung mittels dazwischen gelegten Dichtungsstreifen 6 und 7 zu gewährleisten, andererseits aber nicht zu groß sein darf, um eine Durchwölbung und ein Undichtwerden der Randfassung 8 der Doppelglasscheibe zu vermeiden. Die vorgeschriebene Kraft wird auf die Längeneinheit der Glashalteleiste 4 bezogen und beträgt beispielsweise ei ei kp/cm.
Die Glashalteleiste 4 wird mittels kurzer Profilstücke 9 an dafür vorgesehenen Vorsprüngen lo, lg des Profilrahmens 1 formschlüssig verankert. Diese kurzen Profilstücke 9 sind in geeigneten Abständen über die Länge der Glashalteleiste 4 und des Profilrahmens 1 verteilt.
An jedem der Profilstücke 9 wird die Glashalteleiste 4 mit Schrauben 18 angeklemmt, die durch Langlöcher 11 der Glashalteleiste 4 hindurch in die Profilstücke 9 eingeschraubt sind. Die Langlöcher 11 sind so bemessen, daß die Glashalteleiste 4 bei nicht festgezogenen Schrauben 18 um eine ausreichende Verschiebungsstrecke senkrecht zur Achse der Schrauben 18 in Richtung des Pfeil es D gegen die Scheibe 4 verschoben werden kann, um die erforderliche Kraft gegen die Glasscheibe 5 und die Dichtungsstreifen , 7 auszuüben.
Da die Profilstücke 9 nur kurz (beispielsweise Y cm lang) sind, bleibt oberhalb und unterhalb (bzw. bei horizontalem Verlauf des Profilrahmens 1 rechts und links) von den Profilstücken 9 ein freier Zwischenraum zwischen der Glashalteleiste 4 und dem Profilrahmen 1. In diese Zwischenräume kann, wie Fig. 2 zeigt, ein Spannwerkzeug 12 eingeführt werden, welches mit einem Zapfen 19 den Flansch lo des Profilrahmens 1 hintergreift und in einem Abstand vom Zapfen 15 einen nach der anderen Seite gerichteten Zapfen 14 aufweist, der von außen gegen die Glashalteleiste 4 anliegt. Dreht man das Werkzeug um öen Zapfen 15 als Achse (indem man den Handgriff 1S in der Stellung nach Fig. 2 aus der Zeichenebene herausbewegt), so drückt der Zapfen 14 die Glashalteleiste 4 nach innen gegen die Glasscheibe 5. Das Werkzeug ist mit einem Kraftanzeigegerät 1 versehen, welches entweder direkt die zwischen den Zapfen 15 und 14 wirkende Kraft oder das auf den Handgriff 15 ausgeübte Drehmoment anzeigt, wobei letzteres wegen des Fehlens von verfälsehenden Reibungsverlusten ebenfalls ein Maß für die zwischen den Zapfen 15, 14 wirkende Kraft ist. Die Kraftmessung und -anzeige kann auf dem Prinzip der Dehnungs-meßstreifen beruhen oder nach Art einer Federwaage arbeiten. Der genaue Aufbau des Instruments ist nicht im einzelnen beschrieben und dargestellt, weil kraftanzeigende Spannwerkzeuge sich bekannt und im Handel erhältlich sind, beispielsweise in Form von drehmomentanzeigenden Schraubenschlüsseln od.dgl. Ein solches handelsübliches Instrument kann ohne weiteres im Sinne der Erfindung verwendet werden, wennatRie beim handelsüblichen Gerät z.B. vorhandenen Schraubenschlüsselbacken durch die beiden in Fig. 2 gezeigten gegenständigen Zapfen 15 und 14 ersetzt. Selbstverständlich müssen bei anderer Formgebung des Profil-7ahnens 1 uild der Glashalteleiste 4 unter Umständen andere Abmessungen und Anordnungen der Zapfen 13 und 14 gewählt werden.
ilat nan das Werkzeugt 12 so weit gedreht, daß das Anzeigegerät 1 die vorgeschriebene Anpreßkraft anzeigt, so hält nach diese Kraft aufrecht und zieht die Schraube 18 i'trst an. Dann kann das W rkzeug 12 abgenommen und neben dem nächstfolgenden kurzen Profilstück 9 angesetzt werden.
Auf diese Weise kann in kürzester Zeit bei sämtlichen Profilstücken 9 die vorgeschriebene Anpreßkraft eingestellt und dann mittels der Klemmschrauben 18 fixiert werden. Da das Gerät 12 direkt die zwischen Glashalteleiste 4 ;lld Profilrahmen 1 wirkende Kraft anzeigt, ohne daß irgendwelche Reibungs- oder Umlenkverluste zu berücksichtigen sind, erhält man unmittelbar und exakt die Kraft, mit der ale Glashalteleiste 4 gegen die Scheibe 9 drückt.
Nan kam diese Kraft deshalb mit sehr engen Toleranzen einstellen.
Wenn die Glasscheibe fertig eingespannt ist, können ule Glashalteleiste A, die Profilstücke 9 und die Schrauben 18 ,lit einer winkelförmigell Abdeckschiene 17 abgedeckt werden, die federnd elastisch in passende Nuten der Profilstücke 9 eingehängt wird.

Claims

Patentansprüche

1. Verfahren zum Befestigen von Glasscheiben in einem Metallprofilrahmen mit vorgeschriebenem Anpreßdruck der Glashalteleiste, der durch auf die Glashalteleiste wirkende Schrauben fixiert wird, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t, daß man die Glashalteleiste (4) mittels einer zwischen Glashalteleiste und Profil rahmen einspannbaren Kraftanzeigevorrichtung (12, 1¾) gegen die Glasscheibe (3) drückt und dann durch senkrecht zur Anpreßrichtung wirkende Schrauben (ig) am Metallprofilrahmen (1) festklemmt.

2. Vorrichtung zum Befestigen von Glasscheiben in einem Metallprofilrahmen nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1, mit am Profilrahmen formschlüssig einhängbaren kurzen Profilstücken mit Befestigungsschrauben für die Glashalteleiste aufnehmenden Gewindebohrungen, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t, daß die Schrauben (18) senkrecht zur Verschiebungsrichtung (5) der Glashalteleiste (4) einzuschraubende Klemmschrauben sind und daß zum Erzeugen der Anpre-ßkraft ein neben den kurzen Profilstücken (9) ansetzbares, mit einem Vorsprung (1)) den Profilrahmen (1) formschlüssig hintergreifendes und mit einem im Abstand davon angeordneten Vorsprung (14) von außen gegen die Glashalteleiste (4) drückendes Hebel ins trument () dient, welches mit einem Kraftmesser (1;) versehen ist.