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Einrichtung für einen Kran zur Stabilisierung eines am Hubseil vorgesehenen
Schwenkwerkes Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für einen Kran zur Stabilisierung
eines am freien Ende des Hubsèles vorgesehenen Schwenkwerkes gegen Drehbewegungen
um eine senkrechte Achse, wobei diese Einrichtung eine am Ausleger des Kranes angeordnete
Antriebseinheit enthält, an welche
ein über eine Schlupfkupplung
in seiner Zugkraft regelbares Zugseil angeschlossen ist, das über eine Verzweigung
an zwei mit gleichem seitlichem Abstand an dem zu stabilisierenden Teil des Schwenkwerks
vorgesehenen Punkten angreift.
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Eine solche Stabilisierungseinrichtung dient dazu, die Reaktionsmomente
aufzunehmen bzw. auszugleichen, die beim Anfahren und Bremsen einer um eine senkrechte
Achse zu schwenkenden Last auftreten.
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Bei den bekannten Einrichtungen, die nur mit einem geregelten Zugseil
arbeiten, besteht die Verzweigung zu den am Schwenkwerk in einem seitlichen Abstand
voneinander vor gesehenen BeSestigungspunkten aus einer Yformigen Gabelung am vorderen
Ende des Zugseiles. Mit derartigen Einrichtungen ist es nur möglich, des Sehwenkwerk
beim Drehen oder Ab bremsen von kleinen bzw. leichten Lasten mit einem geringen
Trägheitsmoment gegen Drehungen zu stabilisieren.
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Bei Lasten mit großem Trägheitsmoment sind die bekannten Einrichtungen
zur Durchführung der erforderlichen Stabilisierung jedoch nicht geeignet, weil das
Durchdrehen dieser Lasten nicht verhindert werden kann. Dies führt dazu, daß das
Zugseil auf gewickelt wird, was wiederum zur Folge hat, daß keine Rückstelikräfte
mehr auf das Schwenkwerk wirken.
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Durch Anwendung einer erhöhten Rückstellkraft kann dieser Nachteil
zwar in einem gewissen Maße verringert werden, jedoch ist eine beliebige Vergrößerung
der von der aus einem Elektromotor mit nachgeschaltetem Getriebe bestehenden Antriebseinheit
gelieferten
Zugkraft nicht möglich, da sonst die Gefahr besteht, daß die Last zum Ausleger hingezogen
wird. Dies würde dann zu Schwingungen der über das zwischengeschaltete Schwenkwerk
am Hubseil hängenden Last führen, die unbedingt vermieden werden müssen, da dies
den Ladevorgang stört und gegebenenfalls sogar die Stabilität des Kranaufbaues gefährdet.
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Der Erfindung lag nunmehr die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute
Stabilisierungseinrichtung zu schaffen, die die Nachteile der bekannten Einrichtungen
vermeidet und die Drehsicherheit des Schwenkwerks auch bei der Bewegung von Lasten
mit großem Trägheitsmoment gewährleistet.
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Ausgehend von einer Einrichtung der eingangs erwähnten Art mit einem
über eine Schlupfkupplung regelbaren und über eine Verzweigung am SchweSerk angreifenden
Zugseil wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Antriebseinheit der Stabilisierungseinrichtung
ein zweites, über eine zweite Schlupfkupplung getrennt regelbares Zugseil symmetrisch
zugeordnet ist, und daß die beiden getrennt regelbaren Zugseile die Äste der Verzweigung
bilden.
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Diese vorteilhaft einfach aufgebaute Stabilisierungseinrichtung ermöglicht
durch getrennte Regelung der Zugseile mittels zweier parallel arbeitender Schlupfkupplungen
eine besonders wirkungsvolle und gleichzeitig vorteilhaft weiche Dämpfung der aufgrund
des Reaktionsmomentes einer drehenden Last entstandenen Trägheitskräfte, wobei die
auftretende Energie in den Schlupfkupplungen vernichtet wird.
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Die Verbesserung gegenüber einer bekannten Einrichtung mit nur einem
Zugseil wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß dort eine stabilisierende Wirkung
nur. durch gleich starken Zug-an beiden Enden der Y-förmigen Seilgabel möglich ist,
während bei der erfindungsgemäßen Einrichtung an den bei getrennt regelbaren Zugseilen
rückstellende Zugkräfte unterschiedlicher Größe auftreten können. Dabei stellt sich
die Größe dieser unterschiedlichen Zugkräfte durch die Schlupfkupplungen jeweils
entsprechend der an den Angriffspunkten der Zugseile am Schwenkwerk auftretenden
unterschiedlichen Rückstellmomente selbsttätig ein.
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Eine besonders günstige Wirkung der Stabilisierungseinrichtung ergibt
sich insbesondere dann, wenn die beiden Zugseile parallel oder auseinanderlaufend
zum Ausleger hin angeordnet sind. Dies wird bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung
der Erfindung dadurch erreicht, daß der Abstand der Angriffspunkte amW Schwenkwerk
gleich oder geringfügig kleiner ist als der Abstand der im Ausleger auf Seiltrommeln
angeordneten Zugseile.
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Versuche mit der erfindungsgemäßen Einrichtung haben gezeigt, daß
eine besonders günstige Arbeitsweise dadurch erreicht werden kann, daß der Abstand
der im Ausleger angeordneten Baugruppe der Stabilisierungseinrichtung von der Kopfrolle
des Auslegers im Bereich der 0,4- bis 0,6-fachen Auslegerlänge liegt.
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Es ist jedoch auch möglich, die Baugruppe für den Regelantrieb der
Zugseile an einer anderen Stelle, beispielsweise am Fuß des Auslegers anzuordnen.
Falls dies erwünscht ist, werden im vorher erwähnten Bereich der Auslegerlänge zweckmäßigerweise
Umlenkrollen angeordnet, über die dann die Zugseile zum Schwenkwerk geführt werden.
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Die stabilisierende Wirkung der erfindungsgemäßen Einrichtung läßt
sich auch dadurch verbessern, daß der Abstand
der Angriffspunkte
der Zugseile am Schwenkwerk möglichst groß gewählt wird. Dies kann bei einer zweckmäßigen
Weiterbildung der Erfindung dadurch erreicht werden, daß an dem zu -stabilisierenden
Teil des Schwenkwerks ein Querträger gegebenenfalls auswechselbar befestigt ist,
an dessen Enden die Angriffspunkte für die Zugseile vorgesehen sind.
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Die Auswechselbarkeit des Querträgers bietet hier die Zöglichkeit,den
Abstand der Angriffspunkte für Lasten mit unterschiedlichen Abmessungen optimal
einzustellen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargstellt
und wird im folgenden näher erläutert.
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Dabei zeigen: Fig. 1 einen mit der erfindungsgemäßen Einrichtung ausgerüsteten
Kran in einer Vorderansicht, Fig. 2 den gleichen Kran in einer seitlichen Ansicht
und Fig. 3 die erfindungsgemäße Stabilisierungseinrichtung in einer vergrößerten
Ausschnittsdarstellung aus Fig. 1.
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Fig. 1 und Fig. 2 zeigen einen schematischen dargestelltt Kran mit
einer im vorliegenden Ausführungsbeispiel drehbar auf einer ortsfesten Plattform
1 angeordneten Säule 2. An dieser Säule 2 ist ein Ausleger 3 angeordnet, und zwar
in der Weise, daß sein Neigungswinkel durch Schwenkung um eine waagerechte
Achse
einstellbar ist. Der Kran besitzt ein über die Kopfrolle -geführtes Hubseil 5 mit
einem Lasthaken 6.
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An diesem Lasthaken ist ein Schwenkwerk 7 mit einem drehfesten bzw.
einem gegen Drehung zu stabilisierenden -eil 8 (Fig.3) aufgehängt In diesem Teil
8 sind nichtdargestellte, beispielsweise hydraulische Antriebsmittel für einen drehbaren
Teil 9 (Fig. 3) untergebracht. An diesem drehbaren Teil 9 des Schwenkwerkes 7 ist
die zu verladende Last, beispielsweise ein Cont-ainer 10 über gestrichelt angedeutete
Seile 11 aufgehängt, der nunmehr mit Hilfe des Schwenkwerks 7 gedreht werden kann,
wenn dies für den Ladevorgang erforderlich ist.
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Zur Stabilisierung des Schwenkwerks 7, bzw. seines Antriebsteiles
8 gegen Drehbewegungen um eine senkrechte Achse ist eine Stabilisierungseinrichtung
vorgesehen, deren grundsätzlicher Aufbau am deutlichsten aus Fig. 5 zu erkennen
ist.
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Die Einrichtung besteht aus einer im Ausleger des Kranes angeordneten
Antriebseinheit 12, die aus einem Elektromotor mit nachgeschaltetem Getriebe besteht.
An jedem der beiden seitlich frei liegenden Wellenenden der Antriebseinheit ist
über eine Schlupfkupplung 13 eine Seiltrommel 14 mit einem Zugseil 15 angeschlossen.
Die freien Enden dieser Zugseile 15 sind m? t Angriffspunkten 16 verbundene die
in einem Abstand zueinander am drehfesten Teil 8 des Schwenkwerks angeordnet sind.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel befinden sich die Angriffs punkte 16 an den
Enden eines am drehfesten teil 8 des Schwenkwerks 7 befestigten Querträgers 17.
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Diese Stabilisierungseinrichtung , deren Wirkungswei se im folgenden
beschrieben wird,istnormalerweise symmetriscir aufgebaut. Als Schlupfkupplungen
können beispielsweise hydraulische Kupplungen oder elektromagnetische Kupplungen
verwendet werden, die in der Weise arbeiten, daß eine Erhöhung der Zugkraft des
an der Sekundärseite der Kupplung angeschlossenen Zugseiles selbsttätig eine Vergrößerung
des Schlupfes an der betreffenden Kupplung und somit eine Erhöhung der zur Stabilisierung
benötigten Rückstellkraft hervorruft.
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Die Einrichtung wird bei normalem Betrieb ständig angetrieben. Dabei
werden die Zugseile 16 von den Schlupfkräften der Kupplungen ständig straff gehalten.
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Selbstverständlich muß dabei die Größe des Schlupfes in Abhängigkeit
von der Größe der zu fördernden Last so eingestellt sein, daß die Last nicht an
den Ausleger herangezogen wird.
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Wenn nun das beim Schwenken einer Last auftretende Reaktionsmoment
eine Erhöhung der Zugkraft in einem der beiden Zugseile hervorruft, führt dies zu
einer Vergrößerung des Schlupfes an der betreffenden Kupplung und damit zu einer
Erhöhung der rückstellenden Zugkraft.
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Da bei dem hier beschriebenen Vorgang das andere Zugseil entsprechend
entlastet wird, verringert sich der Schlupf a der anderen Kupplung und führt damit
zu einer Verringerung er rückstellenden Zugkraft. Es erfolgt also unter Verwendung
nur einer Antriebseinheit eine getrennte Steuerung der Zugkraft
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Einrichtung für einen Kran zur Stabilisierung eines am freien Ende des Hubseiles
vorgesehenen Schwenkwerkes gegen Drehbewegung um eine senkrechte Achse, wobei diese
Einrichtung eine am Ausleger des Krans angeordnete Antriebseinheit enthält, an welcher
ein über eine Schlupfkupplung in seiner Zugkraft regelbareszugseil angeschlossen
ist, das Einer eine Verzweigung an zwei mit gleichem seitlichem Abstand an dem zu
stabilisierenden Teil des Schwenkwerkes vorgesehenen Punkten angreift, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antriebseinheit (12) der Stabilisierungseinrichtung ein zweites über eine
zweite Schlupfkupplung (13) getrennt regelbares Zugseil symmetrisch zugeordnet ist,
und daß die beiden getrennt regelbaren Zugseile (15) die Äste der Verzweigung bilde,
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, ca.
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der Abstand der Angriffspunkte (16) am Schwenkwerk (7.j 8) gleich
oder geringfügig kleiner ist als der Abstand der im ausleger (3) auf Seilrollen
(14) angeordneten ZugseiL, (15).