DE2110597A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Garn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von GarnInfo
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Description
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Garn.
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Garn aus
Wolle oder anderen Naturfasern oder Synthetikfasern. Nach dem Verlassen der Karde muß das Faserband mehreren Verzugstufen
unterworfen werden, bevor es auf der Spinnmaschine zu Garn gesponnen wird, und die moderne Tendenz geht dahin,
die Anzahl dieser Verzugstufen zu verringern. Ein hierzu beitragender Faktor besteht darin, daß moderne Hochverzugspinnmaschinen
erheblich mehr Verzüge als 20 ausführen können, so daß der Spinnmaschine ein viel schwereres Faserband vorgelegt
werden kann. Bisher hing die Gleichmäßigkeit und Qualität des Garns zu einem großen Ausmaß von der Durchschnittswirkung einer relativ großen Anzahl von Verzugstufen ab;
und es ist daher von entscheidender Bedeutung, daß die Qualität des erzeugten Vorgarnes nicht unter der Verringerung
dieser Stufenzahl und damit der Anzahl der Dublierungen ieidet. Bei einem modernen Verfahren läßt man das Faserband
nach dem Verlassen der Karde nur durch zwei,Verzugstufen
passieren;, wonach man es einer Schlupfverzugvorgarnmaschine
(slip draft roving machine} zuführt, die ihm eine leichte Drehung versetzt; der Auslauf dieser Maschine wird in Form
von Vorgarn auf Spulen gewickelt. Diese Spulen werden dann für die Belieferung der Spinnmaschine benutzt.
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Das Verfahren nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man mehrere Faserbänder durch eine Intersektingmaschine
(intersecting gill drawing machine) passieren läßt, die die Faserbänder mittels Flügeln unter leichter Drehung auf Spulen
wickelt, von denen das Vorgarn ohne Zwischenschaltung irgendwelcher weiterer Produktionsgänge einer Hochverzugspinnmaschine
mit einem Verzug von mindestens 20 zugeführt wird. Obwohl diese Abwandlung des oben beschriebenen Verfahrens zu einer Verringerung in der Gesamtzahl der Verzugstufen
führen kann, ist dies nicht der wesentlichste Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung, und vorzugsweise
werden mindestens zwei Vorstufen für den Verzug beibehalten. Der Hauptvorteil der Benutzung einer Intersektingmaschine
an Stelle einer herkömmlichen Vorgarnmäschine (roving machine) in der letzten Stufe vor dem Hochverzugspinnen besteht darin,
daß die Intersektingnadelfelder einen höheren Kontrollgrad über die sie durchlaufenden Faserbänder ausüben, als Einrichtungen
mit Laufleder oder Streckwalzen oder andere Schlupfverzugeinrichtungen einer herkömmlichen Vorgarnmaschine,
so daß ein hochqualitatives Vorgarn zur Verwendung an der Spinnmaschine sichergestellt ist. Darüber hinaus
kann man infolge der sehr hohen Faller-Geschwindigkeiten bei modernen Intersektingmaschinen, z.B. 15CX) bis 20OO Fallbewegungen
pro Minute, mit einem sehr schweren Faserband und einer sehr niedrigen Drehung arbeiten, so daß die Kombination
dieser Faktoren hohe Produktionsgeschwindigkeiten aus einer kompakten Maschine erlaubt.
Das von der Intersektingmaschine gelieferte Vorgarn wird vorzugsweise direkt mit einer Drehung von weniger als
0,6 "Vcc auf Spulen gewickelt, d.h. weniger als 0,6 multipliziert
mit der Quadratwurzel aus dem Cotton Count. Dieses Vorgarn wird normalerweise ein Gewicht von wenigstens
2,5 gr/m aufweisen.
Bei einem Beispiel eines Verfahrens, bei dem ein Vorgarn innerhalb
des eben erwähnten Bereichs erzeugt wurde, kamen für die Herstellung eines Kammgarnes die folgenden Verfahrensschritte
zur Anwendung:
1. Auf der Karde wurde ein Faserband von 34,5 gr/m erzeugt.
2. 8 Doppel dieses Faserbandes wurden durch eine erste Nadelstabstrecke (gill drawing machine) mit einer automatischen
Vorrichtung zur Vergleichmäßigung und einem 7-fachen Verzug passiert, wodurch sich ein Faserband von 39,5 gr/m ergab.
3. 2 Doppel dieses Faserbandes wurden einer zweiten Nadelstabstrecke
mit 7,5-fachem Verzug zugeführt und ein 10,5 gr/m Faserband erhalten.
4. 2 Doppel hiervon wurden dann einer Intersekting-Feinverzugmaschine
mit einem 7-fachen Verzug zugeführt und ein 3 gr/m Vorgarn erhalten, das direkt mittels Flügeln auf Spulen mit
356 mm χ 178 mm Durchmesser unter Drallgebung von 8,66 Drehungen pro Meter aufgewickelt wurde.
5. Das 3 gr/m Vorgarn wurde einer einstufigen Lauflederstreck-Ringspinnmas
chine mit einem Streckkopf gemäß der britischen Patentschrift 993,844 und einem 46-fachen Verzug zugeführt,
um ein "9s cotton count" Kammgarn herzustellen.
Die automatische Vorrichtung zur Vergleichmäßigung stellt den
Verzug der Strecke um kleine Werte entsprechend der Dickenänderung des Faserbandes nach, so daß der Auslauf von dieser
Maschine im wesentlichen gleichförmig ist. Diese Vorrichtung kann bei jeder Verzugstufe benutzt werden. Die angegebenen
Verzüge sind lediglich Beispiele und an der Spinnmaschine insbesondere können wesentlich höhere Verzüge benutzt werden,
z.B. 100.
Wie bereits erwähnt, haben Intersektingmaschinen moderner Bauart sehr hohe Betriebsgeschwindigkeiten und infolgedessen sind diese
Maschinen ziemlich schmal; z.B. können die Faller eine mit Stiften versehene Länge von etwa 204 mm aufweisen. Normalerweise
werden die durch die Maschine passierten Faserbänder in Kannen
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gesammelt, aber eine abgewandelte Maschinenart ist notwendig,
um nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu arbeiten. Nach einer weiterem Maßnahme nach der Erfindung besteht die Einrichtung
aus einer Intersektingmaschine, die mehrere einzelne
Faserbänder Flügelwickelvorrichtungen zuführt, die in einer Reihe angeordnet sind, deren Länge erheblich größer ist, als
die Breite des Nadelfeldes; ferner sind Faserbandführungen vorgesehen, die sich fächerartig von den Verzugszylindern
zu den Zuführungsrollen an den FlügelwickeIvorichtungen erstrecken.
Die Länge der Reihe der Flügelwicke!vorrichtungen
ist deshalb wesentlich größer als die Breite des Nadelfeldes, weil, die oben erwähnten großen Spulen für die Aufnahme des
besonders schweren, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Faserbandes untergebracht werden müssen. Bei einem
besonderen Beispiel, bei dem die einzelnen Flügel 216 mm breit und mit einer Teilung von 267 mm befestigt sind, müssen die
Führungskänäle von einer Breite ausfächern, die der oben angeführten,
mit Stiften versehenen Länge des Fallers entspricht, d.h. von 204 mm auf eine Gesamtbreite von 1,067 m, falls in
einer Reihe 5 Flügel vorgesehen sind. Bei dieser Gesamtbreite kann man gleichzeitig fünf Spulen von je 356 mm Länge und
178 mm Durchmesser bewickeln. Dies hat sich als günstige Größe herausgestellt, wobei das Durchschnittsgewicht des Faserbandes
auf der Spule 4,54 kg beträgt, was im Handel sehr erwünscht ist.
Die Zuführungsrollen sind vorzugsweise oberhalb der Flügelwickelvorrichtungen
und im wesentlichen entlang deren Achsen angeordnet. Zusätzlich kann jede Faserbandführung die Form
eines in Richtung auf die Achse des zugeordneten Flügels hin gekrümmten Rohres aufweisen. Es hat sich herausgestellt, daß
diese Krümmung eine bessere Unterstützung des Faserbandes ergibt, und daß die nach unten weisende Neigung am Ausgangsende jeder
Führung eine glattere Wegstrecke für das Faserband darstellt. Ein zusätzliches Führungsglied kann zwischen dem Ausgangsende
jeder Faserbandführung und den Zuführungsrollen vorgesehen sein, und die nach unten weisende Neigung am Ende jeder Faserbandführung
ergibt dann eine weichere Führung in das Führungsglied.
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Die Flügel selbst sind vorzugsweise hängend in Kopflagern
angeordnet, in denen die Flügelhülse gelagert ist. Eine besonders geeignete Bauweise ist in der deutschen Patentanmeldung
P 20 09 765.8 beschrieben. Das leicht gedrehte Vorgarn läuft entlang des Armes eines Flügels , und es hat
sich als sehr, nützlich erwiesen, einen Preßfinger unten am
Flügelarm anzuordnen, um das Vorgarn direkt bis zur Oberfläche des Wickels unter Kontrolle zu haben. Mit anderen
Worten hat man das Vorgarn den ganzen Weg von den Verzugzylindern der Strecke bis zur Aufwicklung auf die Spule eng
unter Kontrolle, wobei die Zuführung durch das Einschalten von Zuführungsrollen oberhalb jedes Flügels verbessert wird.
Vorzugsweise ist je ein einzelnes Paar solcher Führungsrollen jedem Flügel zugeordnet, was das Anlegen vereinfacht. Der
Spulenträgermechanismus kann in herkömmlicher Weise mit einer Bremsvorrichtung ausgebildet sein in der Weise, daß die
Spule auf einem Träger befestigt ist, der an seiner Unterseite Reibungskissen trägt, um die Spule zu bremsen.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Seitenansicht, und
Fig. 2 ist eine perspektivische Vorderansicht der Maschine in vergrößertem Maßstab.
Die Maschine besteht im wesentlichen aus einer Intersektingmaschine,
von der das Doppelnadelfeld schematisch bei 1 gezeigt ist. Faserbänder 2 werden aus einer Gesamtzahl von
zehn Kannen 3, die in fünf Paaren angeordnet sind, in die Rückseite der Maschine eingeführt. Fünf Doppel aus diesen
Kannen laufen durch Trennleiter 4 zu rückwärtigen Einzugrollen 5. Von diesen laufen die Doppelpaare durch Verdichterspalte
in einer Platte 6, so daß fünf getrennte Faserbänder über die ganze Länge des Nadelfeldes erhalten bleiben, ohne
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daß die Gefahr eines Zusammenlaufens besteht. Bei diesem
Beispiel sind die intersektierenden Stifte benachbarter Faller in jedem Nadelfeld der Gillbox mit einer Teilung
von 8 mm angeordnet, und nach dem Durchlaufen zwischen diesen Stiften passieren die verzogenen Faserbänder die Verzugzylinder
8. Ein zusätzlicher, kleinerer, unterer Zylinder 9 ist zwischen dem Hauptverzugzylinder 8 und dem Ende des
Fallerfelds 1 angeordnet, so daß die Kontrolle über die Fasern bis zu einem Punkt sehr nahe am Klemmpunkt der Verzugzylinder
erhalten bleibt.
Die einzelnen verzogenen Vorgarne laufen dann entlang Führungs-™
rohren 12, die in Richtung auf die Achse der ihnen zugeordneten Flügel 13 gekrümmt sind, was am besten aus Fig. 2 ersichtlich
ist. Die Abwärtsneigung am Ausgangsende jedes Rohres ergibt
einen weichen Einlauf in das Führungsglied 15, das zwischen dem
Ende jedes Rohres und den Zuführungsrollen 16 angeordnet ist. Jeder Flügel 13 ist als Hängeflügel angeordnet, wie näher in
der oben erwähnten deutschen Patentanmeldung beschrieben ist; er wirkt mit einer Spule 17 zusammen, die auf einem Spulenträger
18 der Reibungsbremsenart befestigt ist, der seinerseits sich um eine ortsfeste Spindel dreht. Jedes Vorgarn läuft
entlang der Achse des zugeordneten Flügels 13 herunter, macht einige Windungen um einen Arm des Flügels (bei 19) und wird bei
fc 20 auf die Spule gewickelt. Die Zuführungsrollen 16 laufen etwas schneller als die Verzugzylinder 8 (z.B. 1 %), um die
Spannung im Führungsrohr 12 aufrecht zu erhalten.
Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich, hat die Reihe von fünf Flügeln eine Länge, die ein Mehrfaches der Breite des Nadelfeldes
beträgt. Hierzu gehen die Führungsrohre von den Verzugzylindern zu den Zuführungsrollen 16 fächerförmig auseinander.
Diese Rollen sind den Achsen der jeweils zugeordneten Flügel 13 im wesentlichen auf einer Linie angeordnet.
Die eben beschriebene Einrichtung führt die letzte Verfahrens-
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stufe vor dem Spinnen durch, und das Vorgarn von den Spulen 17 wird dann direkt ohne jede weitere Verfahrensstufe gesponnen.
Mit anderen Worten führt die Einrichtung die Verfahrensstufe 4 in dem besonderen Beispiel des erfindungsgemäßen
Verfahren durch, das oben näher erläutert wurde.
Patentansprüche:
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Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Garn aus Wolle oder anderen Naturfasern oder Synthetikfasern, dadurch gekennzeichnet,
daß man mehrere Faserbänder durch eine Intersektingmaschine passieren läßt, die die Faserbänder
mittels Flügeln unter leichter Drehung auf Spulen wickelt, von denen das Vorgarn ohne Zwischenschaltung irgendwelcher
weiterer Produktionsgänge einer Hochverzugspinnmaschine
mit einem mindestens 20-fachen Verzug zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Faserband beim Aufwickeln auf die Spulen mit
einer Drehung von weniger als 0,6 ί/co versehen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewicht des von der Intersektingmaschine
gelieferten Faserbandes wenigstens 2,5 Gramm pro Meter beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3> dadurch gekennzeichnet,
daß man die Faserbänder durch eine einfache Nadelstabstrecke mit einer automatischen Vergleichmäßigungsvorrichtung
passieren läßt, bevor sie der Intersekting- und Flügelwickelmaschine zugeführt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochverzugspinnmaschine eine einstufige Ringspinnmaschine
mit einem Verzugkopf gemäß der britischen Patentschrift 993 844 ist.
6.) Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Intersektingmaschine vorgesehen
ist, die mehrere einzelne Faserbänder Flügelwickelvor-
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— α —
richtungen zuführt, die sich entlang des Rahmens über
eine Länge erstrecken, die wesentlich größer ist, als die Breite des Nadelfeldes und daß Faserbandführungen
(12)' vorgesehen sind, die sich fächerartig von den Verzugzylindern (8) zu den Zuführungsrollen (16) an den
Flügelwickelvorrichtungen erstrecken.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführungsrollen (16) oberhalb der Flügelwickelvorrichtungen
und entlang deren Achsen angeordnet sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Faserbandführung (12) die Form eines in
Richtung auf die Achse des zugeordneten Flügels hin gekrümmten Rohres aufweist.
9. Einrichtung nach Anspruch 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ausgangsende jeder Faserbandführung
(12) und den Zuführungsrollen (16) ein zusätzliches Führungsglied (15) angeordnet ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel in den Flügelwickelvorrichtungen
hängend angeordnet sind (Kopflagerung),
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß fünf Flügel (13) vorgesehen sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spulenträger (18) mit Reibungsbremsen ausgerüstet und auf ortsfesten Spindeln befestigt sind.
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