DE2108085C3 - Rakelrolle - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich aui eine Rollrakel zum Auftragen von flüssigen, insbesondere zähflüssigen
Massen wie Farbstoff beim Schablonendruck, mit einer Mantelfläche, weiche elastische verformbare in
Längsrichtung verlaufende Zähne aufweist, deren Zwischenräume im spannungslosen Zustand die aufzutragende
Masse aufnehmen und durch Verkleinerung der Zahnzwischenräume unter der Wirkung des
Anpreßdruckes der Rakel abgeben.
Rakelvorrichtungen mit Rakelrollen werden vor allem beim Schablonendruck verwendet, wobei die
Rakelrolle unter Anpressung an die Schabloneninnenwand
an dieser abrollt und daher den Farbstoff auf das zu bedruckende Gut preßt. Auch zum direkten
Auftragen einer flüssigen, insbesondere zähflüssigen Masse auf eine Fläche, z. B. beim Beschichten,
können Rakelvorrichtungen mit Rakelrollen verwendet werden.
Es sind Rakelrollen bekannt, deren Oberfläche vorzugsweise aus elastischem Material bestehen, wobei
die Rakeloberfläche flach oder gekrümmt sein kann. Diese farbführenden Vertiefungen können die
Form von geraden oder zickzackförmigen Rillen bzw. Nuten haben, welche auf der Oberfläche der
Rakel quer zur relativen Bewegungsrichtung von Rakel und Druckform verlaufen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch den geringen Anpreßdruck die auf den Warenuntergiund
übertragene Kraft zu verringern, so daß das zu bedruckende Warengut weniger stark verdichtet wird
und die Penetration somit erleichtert wird. Insbesondere ist dies beim Bedrucken von Florware, z. B. Cs
Teppichen, nach dem Schablonendruckverfahrcn oder beim direkten Auftragen einer flüssigen, insbesondere
zähflüssigen Auftragsmassc auf Florware wichtig, da in diesem Falle der Farbstoff bzw. die
Auftragsmasse auch in die Tiefe des Flors bis zum Grund der Ware dringen soll.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Zähne der Rakelrolle im Querschnitt eine von radialsymmetrischem Verlauf abweichende Neigung
aufweisen.
Der wesentliche Vorteil, der durch den von der radialen Richtung abweichenden Veriauf der Zähne
begründet ist, ist der, daß für die Deformation der Zähne, d. h. das Umbiegen der Zähne, eine wesentliche geringere Kraft erfordertich ist. Dies bedeutet,
daß für das Ausquetschen der Farbe aus den Zahn Kicken geringere Kräfte erforderlich sind. Weiter
wird durch den geringen Anpreßdruck der Rakelrolle auch die in gleichem Maße auf den zu bedruckenden
Warenantergrund übertragene Kraft verringert, das zu bedruckende Warengut weniger stark verdichtet
und die Penetration hierdurch sehr ericiuiitert.
Aus der Patentschrift 66 180 des Amtes für Erfindungs-
und Patentwesen in Osl-Perlin ist eine Walze
/um Fördern von Flüssigkeit bekannt, welche an ihrem Umfang mehrere Lappen aufweist, welche gegen
die radiale Richtung geneigt sind. Doch werden diese Lappen nicht nennenswert umgelegt, sondern bestehen
offensichtlich aus saugfähigem Material, welches bei Berührung mit einer glatten Walze diese befeuchten.
Es ist mit dieser Einrichtung weder eine genaue Dosierung noch die übertragung größerer Mengen
Flüssigkeit möglich.
Es Tst zweckmäßig, die Zähne der Rakelrolle bereits im unbelasteten Zustand so auszubilden, daß
die beiden cegenübcr der Radialrichtung geneigten
Zahnfliinken" eines jeden Zahnes zueinander wenigstens
annähernd parallel verlaufen und je zwei benachbarte Zähne am Zahngrund einen Abstand in
l;mfangsrichtung der Rakelrolle aufweisen, der größer
ist als die Zahnwandstärk":, wobei vorzugsweise der Abstand der Zähne am Zahngrund in Umfangsrichtung
der Rakelrolle wenigstens annähernd gleich der Zahnhöhe ist. Dadurch werden zur Aufnahme
des Farbstoffes bzw. der Auftragsmasse relativ große Zahnlücken-Kammern gebildet, welche durch die
Zähne der Rakel rolle wie durch schräge Fächerwände begrenzt sind. In der Deformationszonc erfolgt
ein Umlegen der Fächerwände bis zum Zahngrund, wodurch ein vollständiges Auspressen des
Farbstoffes bzw. der Aiiftragsmasse erzielt wird.
Zur Erzielung des erfindungsgemäßen Effektes ist es nicht erforderlich, daß die Zäline exakt achsparalicl
verlaufen, sondern diese können auch schraubenförmig verlaufen.
Die Erfindung ist an Hand der Zeichnungen durch ein Ausfiihrungsbeispiel näher erläutert.
F i g. ! zeigt eine erfindungsgemäße Rakclrollc im
Querschnitt;
F i g. 2 veranschaulicht die Anwendung einer Rakclrollc gemäß F i g. 1 in einer Rundschablone einer
Schablonendruckmaschine;
F i g. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Rakelrolle wiederum in Anwendung
in einer Rundschablonc.
Die Rakelrolle gemäß F i g. 1 und 2 besteht aus einem Kern 1 aus festem, biegesteifem und magnclisicrbaicm
Material, z.B. Stahl, und aus einem Belag 2 mit in Längsrichtung der Rakclrolle verlaufenden
Zähnen 3 aus elastisch deformierbarem Material, z. B. aus einem elastomcren Werkstoff.
Die beiden gegenüber der Radialrichtung geneigten Zahnflanken 4,5 einet; jeden Zahnes 3 verlaufen
wenigstens annähernd parallel. Je zwei benachbarte Zähne weisen am Zahngrund 6 einen Anstand A auf,
der größer ist als die Zahnwandstärke Ä. Ferner ist die Zahnhöhe C etwa gleich dem Zahnabstand A ■
Die Zähne 3 bilden demnach schräge Facherwände, welche relativ große Zahnlücken-Kammern 7 begrenzen. Die 7ahnflanken 5,6 sind in bezug auf die
Drehrichtung 8 der Rakelrolle nach rückwärts ge- to
neigt.
Der erfindungsgemäße Effekt der Rakelrolle wird an Hand der Fig.2 erläutert. Gemäß Fig. 2 ist die
Rakelrolle in einer Rundschablone 9 einer Schablonendruckmaschine eingelegt. Unter der Rundscha-
blone9 wird die zu bedruckende Warenbahn IO — eine Florware — mit einem Drucktuch 1! kontinuierlich in Richtung des Pfeiles 12 bewegt, während
sich die Rundschablone 9 im Sinne des !'feiles 13 dreht und sich die Rakelrolle in dei Drehrichtung 8
an der Schabloncninncnwandung abwäl/t. In der
Druckunterlage 14 ist ein Magnetkörpc. angeordnet, der die Anpressung der Rakel gegen die Schabloneninnenwandung
bewirkt. Der FarbstolT befindet sich in einer durch die Wände 16, 17 und durch stirnseitige
Begrenzungswändc (die nicht dargestellt sind) begrenzten Kammer 15. Die Wände 16, 17 sind unten
mit Dichtungslippen 18, 19 versehen. Die hinter der Rakelrolle liegende Dichtungslippe 19 weist
Luftdurchlässe 20 auf, so daß der Bereich 21 mit der Außenluft in Verbindung steht und dort ein Unterdruck,
durch den in diesen Kammerteil Farbstoff eintreten könnte, verhindert wird.
In der oberen Hälfte der Rakelrolle werden dii' Zahnlücken-Kammern 7 zwischen den Zähnen 3 mit
Farbstoff gefüllt. Der Farbstoff in diesen Zahnlükken-Kammern 7 wird bei Drehung der Rakcirolle in
den Ber.ich 22 gefördert. In der Berührimgszonc der Rakelrolle bzw. der Zähne 3 mit der Schabloneninnenwandung
werden die Zähne 3 infolge des Anpreßdruckes der Rakcirolle deformiert, und zwar in
der dargestellten Weise umgelegt, wodurch der Farbstoff aus den Zahnlücken-Kammern 7 vollständig
ausgepreßt wird und mit Druck durch die Öffnungen der Schablone 9 hindurch in die Ware 10 eindringt.
Die Fig. 3 zeigt die aus ci.iem Kern und einem Belag bestehende Rakcirolle mit aus elastisch deformierbarem Material bestehenden Zähnen 3, die einen
im Querschnitt von radialsymmeirihchem Verlauf abweichende Neigung aufweisen. Der Farbstoff befindet sich in der Kammer 15 zwischen den Begrenzungswänden 16, 17, welche unten mit Dichtungslippen 18, 19 versehen sind. Die hinter der Rakelrolle
liegende Dichtungslippe 19 weist Luftdurchlässe zum
Bereich 21 auf. Ein Austritt des Farbstoffes aus den Zahnlücken 7 in tangentialer Richtung zur Rakelrolle
(was ungünstig wäre) ist praktisch nicht möglich, da die Scheitel der Zähne 3 den Farbstoff in den Zahnlucken gegenüber der Schabloneninnenwand abdichten. In der Druckzone berühren sich zwei benachbarte Zähne 3 vollständig, so daß die Zahnlücken
völlig geschlossen werden.
Der erfindungsgemäße Effekt kann auch dann erreicht werden, wenn die verzahßte Rakelrolle nicht
in einer mit Faibstolf gefüllten Kammer IS angeordnet
ist. sondern die Farbzufährung in die Lücken der Zähne 3 auf andere Weise ei.olgt, z.B. dadurch, daß
die Farbe (bei dem in F i g. 1 und 2 dargestellten Drehsinn der Rakcirolle) in die Zahnlücken der linken
oberen Hälfte der Rakelrolle eingeträufelt wird, wrbei auch in diesem Falle zumindest eine vordere
Farbstoff-Begrenzungswand 16 zu Abdichtungszwekken vorteilhaft ist. Selbst eine Farbzuführung über
einen vor der Rakelrolle lagernden und in der üblichen Weise aus einem Farbrohr gespeisten Farbsumpf
ist möglich. Der Vorteil der Kammer 15 gemäß F i g. 2 besteht jedoch darin, daß bei Stillstand
der Rakelrolle fast keine Farbe durch die Öffnungen der Schablone austreten kann, da die Zähne 3 der
Rakelrolle an den Farbstoff-Begrenzungswänden 16, 17 dicht anliegen, so daß die über der Rakelrolle befindliche
Farbe nicht nach unten durchsickern kann. Die Erfindung ist ferner weder auf die magnetische
Anpressung der Rakelrolle nocl. auf die Anwendung auf Rundschablonen beschränkt. Auch
wenn die Rakelrolle ohne Zwischenschaltung einer Schablone direkt auf der zu behandelnden Ware abrollt,
was z. B. beim Beschichten einer Warenbahn mit flüssiger bzw. zähflüssiger Auftragsmasse der
Fall ist, kann zweckmäßigerweise für die Zuführung der Auftragsmasse zur Rakelrolle eine Kammer 15,
wie in F i g. 2 dargestellt, verwendet werden.
Claims (4)
1. Rakelrolle zum Auftragen von flüssigen, insbesondere zähflüssigen Massen wie Farbstoff S
beim Schablonendruck, mit einer Mantelfläche, welche elastisch verformbare, in Längsrichtung
verlaufende Zähne aufweist, deren Zwischenräume im spannungslosen Zustand die aufzubringende Masse aufnehmen und unter der Wirkung
des Anpreßdruckes der Rakel abgeben, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne (3) der Rakelrolle im Querschnitt eine vom radialsymmetrischen Verlauf abweichende Neigung
aufweisen. »s
2. Rakelrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei benachbarte Zähne (3)
am Zahngrund (6) einen Abstand (A) in Umfangsrichtung der Rakelrolle aufweisen, der größer
ist als u'e Zahnwandstärke (B).
3. Rakelrolle nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide gegenüber der Radialrichtung
geneigten Zahnflanken (4,5) eines jeden Zahnes (3) zueinander wenigstens annähernd
parallel verlaufen.
4. Rakelrolle nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand der Zähne (3) am Zahngrund (6) in Umfangsrichtung
der Rakelrolle wenigstens annähernd gleich der Zahnhöhe (^) ist. "
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