DE2053728A1 - Implantierbarer Korper enthaltend Batteriezellen - Google Patents
Implantierbarer Korper enthaltend BatteriezellenInfo
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Description
betreffend
Implantierbarer Körper enthaltend Batteriezellen
Implantierbarer Körper enthaltend Batteriezellen
Die Erfindung bezieht sich auf in den Körper einsetzbai^
implantierbare elektrisch aktive Vorrichtungen, wie Herzschrittmacher, Gallenblasenstimulatoren oder Überwachungseinrichtungen,
Die Energie für derartige Vorrichtungen wird von einer oder mehreren elektrischen Batterien geliefert, normalerweise von
einer Quecksilberzelle.
Normalerweise werden einsetzbare Vorrichtungen in Epoxyharz
eingekapselt, das dann mit einem physiologisch inerten Werkstoff, wie beispielsweise Silikonkautschuk, überzogen werden kann. Erfahrungsgemäß
fällt bei derartigen Vorrichtungen die Batterie zu einem früheren Zeitpunkt aus als es von rein elektrischen Gesichtspunkten
her zu erwarten wäre. Es hat den Anschein, daß die Batteriezellen leicht einem chemischen Zerfall unterliegen.
Experimente zeigten, daß Feuchtigkeit aus Körperflüssigkeiten, von denen bekannt ist, daß sie Epoxydharz durchdringen, zu einer
vorzeitigen Zerstörung der Zellen beitragen können. Die Feuchtigkeit ist natürlich auch für die Schaltungselemente schädlich,
besonders dann, wenn sie sich mit der Natronlauge der Zellen vermischt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, das Eindringen von Körperflüssigkeiten
einzudämmen. Diese Aufgabe wird mit einer in einen Körper einsetzbaren elektrischen Vorrichtung mit einer
oder mehreren elektrischen Zellen, die in einen Körper aus Epoxydharz oder dergl. eingekapselt sind, gelöst, die gemäß
der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß der Körper mit einer dünnen Sperrschicht aus Metall überzogen ist, die zwar
gasdurchlässig, jedoch für Flüssigkeiten verhältnismäß undurchlässig ist. Der mit einem Sperrschichtüberzug versehene Körper
kann mit einer äußeren Umhüllung aus Silikonkautschuk oder einer weiteren Epoxydharzhülle versehen sein»
Das Lösungsprinzip der Erfindung ist also nicht die Schaffung einer hermetisch abgeschlossenen Vorrichtung. Der
Grund dafür liegt darin, daß bei hermetisch abgeschlossenen Vorrichtungen
unter bestimmten Betriebsverhältnissen aufgrund der Gasbildung in den Zellen ein staker Druckaufbau zu befürchten
ist. Durch die Porosität der Epoxydharzkörper und der Metallsperrschicht der Vorrichtung ist gemäß der Erfindung die
Möglichkeit geschaffen, daß Gas entweichen kann; dadurch ist die Gefahr einer Explosion oder eins Aufspringens der Kapsel vermieden.
Diese Zerstörungsgefahr ist möglicherweise dann besonders groß, wenn das Gesamtvolumen des Körpers nur wenig größer ist
als dasjenige der Zellen. Normalerweise befinden sich die Zellen mit den Schaltungselementen der Vorrichtung in demselben
Körper. Es ist jedoch an die Möglichkeit gedacht, daß die Zellen in einer besonderen Batterieeinheit untergebracht sind,
die durch Leitungen mit der Schaltung verbunden ist, wobei sich die Batterieeinheit und die Schaltung im getrennten Körper befinden.
In diesem Fall ist die Batterieeinheit als die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung zu betrachten und ihr Einkapselungskörper
ist entsprechend mit der Sperrschicht versehen.
- 3 109819/13 7 2
Die Sperrschicht kann aus Aluminium bestehen, das vorzugsweise mit einer Stärke von ca. 4 Ms 6 /um aufgedampft wird.
Besteht die Sperrschicht aus Aluminium, dann soll vor der klinischen Verwendung zum Schutz eine äußere Umhüllungsschicht
aus Epoxydharz, Silikonkautschuk oder dergl« vorgesehen seine
Vorzugsweise besteht die Sperrschicht jedoch aus Palladium. Hierbei ist an eine Palladiumstärke von etwa 0,0254 mm (0,001")
und weniger gedacht. Ist die Palladiumsperrschicht aufgedampft, hat sich eine Stärke von 5 /um als geeignet erwiesen. Es wurde
festgestellt, daß eine derartige Palladiumsperrschicht das Eindringen
von Körperfeuchtigkeit um etwa den Faktor 8 verringert ohne den Strömungswiderstand für Wasserstoff wesentlich zu erhöhen.
In anderen Fällen kann die Bildung der Palladiumsperrschicht nach geeigneter Vorbereitung des Körpers auch elektrochemisch
oder aber, nach einer ähnlichen Vorbereitung, durch Galvanisieren bzw. Elektroplattieren erfolgen- Es wurde festgestellt, daß
derartige Sperrschichten sich bei einer Stärke von 2 /um als geeignet
erweisen.
Eine Palladiumschicht hat den zusätzlichen Vorteil, daß sie eine Abschirmung gegen elektrisch bedingte Störungen bildet.
Die Schicht kann mit einem Filter für den Katheteranschluß
galvanisch verbunden werden.
Obgleich die Erfindung besonders zur Lösung von Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Quecksilberzellen angewendet werden
kann, ist sie auch bei anderen Arten von Zellen anwendbar, möglicherweise sogar bei Zellen, die nuclear oder mit Isotopen
arbeiten.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von drei Beispielen zur Herstellung einer geeigneten Palladiumschicht näher er-
- 4 109819/13'?
läutert. Bei. jedem Beispiel besteht der Körper, auf den eine Sperrschicht aufgebracht wurde, aus Epoxydharz und kapselte
eine Batterie aus vier Quecksilberzellen und einem Anschluß- " block auf. Der Körper hatte etwa die Abmessungen 4,2 cm χ 3,5 cm
χ 1,8 cm.
Probestücke wurden unter Verwendung einer Bedampfungsanlage mit einer Hochgeschwindigkeits- _q
/Elektronenstahlkanone in einem Vakuum von 10 Torr beschichtet,
wobei die in einem Abstand von etwa 20 cm (4") von einem glas-_ artigen Kohlenstoff tiegel mit Palladium angeordnet wurden«, Die
angewendete maximale Leistung betrug 200 Watt, da höhere Leistungen auf dem Untergrund zu Schmelzerscheinungen und Blasenbildung
führten. Die für die Beschichtung benötigte Zeit schwankt zwischen fünf und zehn Minuten und ergab eine Schichtstärke
in der Größenordnung von 5 /um. Die Adhäsion zwischen Metall und
Epoxydharz war ausgezeichnet.
a) Probestücke wurden vorbereitet durch: Reinigen, Ätzen, Behandlung mit Zinnchlorid und Aktivierung mit Palladiumchlorid.
b) Die Probestücke wurden elektrochemisch überzogen, und zwar unter Verwendung folgender Lösungen und unter folgenden
Verhältnissen:
Natriumhypophosphit | 28% | (NaH2 PO2, | H2O) | . 10 g/l |
Palladiumchlorid | 38% | (PdCl2) | 2 g/l | |
Ammoniumhydroxyd | (NH4OH) | i60ml/l | ||
Salzsäure | (HCl) | 4ml/l | ||
Ammoniumchlorid | (NH4Cl) | 27 g/l | ||
pH 9,8 + 0,2, Temperatur 40 0C, unbewegt, Beschichtungsrate
2 /um/h. _
10 9 8 19/1372
Bei Schichten stärker als ca0 4 /um wurden Haar-Risse
festgestellt, die wahrscheinlich auf die sich im Medium "befindlichen
Spannungen zurückzuführen sinde Stärken von 2 /um dagegen
erfüllten ihre Aufgabe im Rahmen der Erfindung sehr gut»
Die Probestücke wurden nach dem unter a) beschriebenen Verfahren vorbereitet. Danach wurden sie in folgender Lösung
elektrolytisch plattiert.
Palladiumchlorid 20 g/l Salzsäure 38 % 40ml/l
Temperatur 40 0C, Stromdichte ca. 0,54 A/dm bei Luftbewegung
und rotierender Kathode. Wie im vorausgehenden Beispiel zeigten Schichtstärken von 2 /um gute Ergebnisse.
Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten von Ausgestaltungen der Erfindung sind im folgenden aahand einer beigefügten
Zeichnung näher erläutert, in der
Fig. 1 eine erste erfindungsgemäße Vorrichtung;
Fig. 2 eine zweite erfindungsgemäße Vorrichtung im Schnitt zeigt.
Fig. 1 zeigt eine Batteriekapsel zur Stromversorgung eines implantierbaren Herzschrittmachers. Die Schaltungselemente des
Schrittmachers befinden sich in einer von der Batteriekapsel 1 getrennten Kapsel (hier nicht dargestellt), die mit der Batteriekapsel
durch eine isolierte Leitung 2 verbunden ist, Die B=tter.iekapsel
weist vier Quecksilberzellen 3 und einen 4nsorlu:3 block 4
auft die von einem Epoxydharzkörper 5 eingekapselt s5/ru:~ Der
'\ 0 9 ί 1 9 /1
Körper 5 ist vollständig von einer Palladiumsperrschicht 6 überzogen, die nach dem Verfahren von Beispiel I mit einer
Stärke von 5 /um aufgedampft ist.
Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Hier handelt es sich ebenfalls um einen
Herzschrittmacher, jedoch befindet sich in diesem Fall die Batterie aus Quecksilberzellen 7 mit den Schrittmacherschaltungselementen
8 beisammen.
Das Ganze wird von einem Epoxydharzkörper 9 umhüllt, der mit einer 5 /um starken, aufgedampften Alluminiumsperrschicht
überzogen ist. Außerdem wird das Ganze von einer weiteren Epoxydharzschicht 11 eingehüllt. Die Eingangssignale des
Schrittmachers sowie die von ihm ausgehenden Erregerimpulse
werden durch eine Katheterleitung 12 übertragen, die über ein Wechselwirkungen verhinderndes Trennfilter 13 mit dem Schrittmacher
verbunden sind. Der Metallkörper des Filters wird als Erdpotential der Schaltung betrachtet und ist mit der Sperrschicht
10 galvanisch verbunden, die auf diese Weise zu einer elektrischen Abschirmung der Schaltung wird.
10 9 8 19/137?
Claims (8)
- Patentansprüche/Ί» In einen Körper implantierbare elektrische VorriQhtung mit einer oder mehreren in einen Körper aus Epoxydharz oder dergl. eingekapselten elektrischen Batteriezellen, insbesondere Quecksilberzellen, dadurch" gekennzeichnet, daß die Außenfläche des Körpers (5, 9) mit einer dünnen Metallsperrschicht (6, 10) überzogen ist, die für Gase durchlässig und für Flüssigkeiten relativ undurchlässig ist«
- 2.Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnetdaß die Sperrschicht (6) aus Palladium besteht.
- 3.Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet ist.daß die Palladiumsperrschicht (6) aufgedampt
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke der Sperrschicht (6) ca« 5 /um beträgt,
- 5«. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Palladiumsperrschicht (6) nach geeigneter Vorbehandlung des Körpers (5) elektrochemisch aufgetragen ist»
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Palladiumsperrschicht (6) nach geeigneter Vorbehandlung des Körpers (5) galvanisch aufgetragen ist.— 2 -109819/ 1372
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch g e k e η η zeichnet, daß die Stärke der Palladiumschicht ca.2 /um beträgt.
- 8. . Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrschicht (10) aus Aluminium besteht und ihrerseits mit einer Schutzschicht (11) aus Silikonkautschuk, Epoxydharz oder dergl. versehen ist.10 9 8 19/13"?
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