DE2050007C3 - Schutzrohr-Schalter - Google Patents

Schutzrohr-Schalter

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DE2050007C3
DE2050007C3 DE19702050007 DE2050007A DE2050007C3 DE 2050007 C3 DE2050007 C3 DE 2050007C3 DE 19702050007 DE19702050007 DE 19702050007 DE 2050007 A DE2050007 A DE 2050007A DE 2050007 C3 DE2050007 C3 DE 2050007C3
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John Dominic West AlHs Wis. Santi (V.St.A.)
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Briggs & Stratton Corp, Wauwatosa, Wis. (V.St.A.)
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Description

Die Erfindung betrifft einen elektrischen Schutzrohr-Schalter mit einem unter Hochvakuum stehenden Gehäuse und zwei im Gehäuse angeordneten gegeneinander bewegbaren Schaltkontakten, von denen der eine aus Wolfram und der andere aus einem Metall geringeren Schmelz- und Verdampfungspunktes besteht, zum wiederholten öffnen induktiver Lastkreise, in denen im Augenblick der Schalteröffnung der Strom stets in solcher Richtung fließt, daß der Wolframkontakt negativ ist. In ähnlicher Ausführungsform sind solche Schutzrohr-Schalter, insbesondere Reed-Kontakte in der deutschen Patentanmeldung P 20 16 308.0 vom 6.4.1970 beschrieben.
Wie in dieser älteren Anmeldung beschrieben, ergibt sich mit Abstand der größte Kontaktverschleiß beim Öffnen des Schalters in dem äußerst kurzen Zeitintervall der anfänglichen Kontakttrennung. Wenn der Kontaktdruck schwindet, vermindert sich die Kontaktflache sehr schnell, bis sich die Kontakte schließlich nur noch an einem unendlich kleinen Punkt berühren, über den der gesamte Abschaltstrom fließen muß. Selbst bei geringen Spannungen überträgt der durch diesen engen Bereich fließende Strom noch so viel Energie zum Kontaktmetall, daß die kleine Kontaktstelle über den Schmelzpunkt hinaus erwärmt wird, gleichgültig, wie hoch dieser Schmelzpunkt auch liegen mag. Wenn die Schaltkontakte sich auseinanderbewegen, werden die auf diese Weise geschmolzenen Metallteilchen noch einen Augenblick durch Oberflächenspannung zwischen den sich trennenden Kontakten gehalten. Wenn die Kontakttrennung weitergeht, bricht die Oberflächenspannung der geschmolzenen Metallpartikeln zusam men und es fällt dann das geschmolzene Metall auf die Kontakte zurück. Der größere Teil des geschmolzenen Metalles setzt sich dabei auf dem negativen Kontakt ab, da der positive Kontakt heißer als der negative wird. Bei 5. jeder Schalteröffnung wird so eine kleine Metallmenge vom positiven Kontakt zum negativen Kontakt übertragen.
Diese Materialwanderung ist als Niederspannungsphänomen bekannt. Es tritt in größerem oder kleinerem
ι ο Umfang bei allen Schaltern auf, gleichgültig aus welchen Metallen die Schaltkontakte bestehen, oder in welcher Umgebung sie arbeiten.
Wenn auch die bei jeder Schalteröffnung übertragene Metallmenge klein ist, ändert sie sich jedoch mehr oder weniger proportional zum Abschaltstrom und hängt auch vom Schmelzpunkt des Kontaktmetalles ab. Wenn der Schalter in einem Kreis liegt, in dem der Strom stets in gleicher Richtung fließt, erfolgt auch bei jeder Schalteröffnung die Niederspannungsmetallübertra gung stets in gleicher Richtung, so daß sich die Materialwanderungen nach und nach erheblich summieren.
Wenn der Abschaltstrom, bezogen auf den Verdampfungspunkt des Kontaktmetalls, sehr groß ist, kann unmittelbar nach dem Zusammenbruch der Schmelzmetallbrücke ein weiterer stärkerer Rücktransport des Materials erfolgen. Beim Zusammenbruch der Flüssigmetallbrücke entsteht zwischen den Kontakten eine Spannungsdifferenz, durch die vom geschmolzenen Metall des negativen Kontaktes ein Elektronenüberschuß emittiert wird. Je nach den Umständen kann eine solche Elektronenemission nur zu einem Lichtbogen oder Kathodenfleck oder auch zu einem ausgiebigen Plasmabogen führen. In jedem Fall führt aber die auf der Potentialdifferenz beruhende Elektronenemission zu einer Ionisierung des Metalls am negativen Kontakt, so daß es zu einer noch intensiveren Aufheizung kommt und das vom negativen Kontakt ionisierte Metall in den Kontaktspalt emittiert wird.
Bei dem Schutzrohrkontakt gemäß der vorgenannten Anmeldung besteht der Schaltkontakt, der bei der Schalteröffnung negativ sein soll, aus einem hochschmelzenden Metall, beispielsweise Wolfram, während der andere Kontakt aus einem Metall mit geringerem Schmelzpunkt, beispielsweise verunreinigtem Wolfram oder vorzugsweise Molybdän besteht. Diese Schaltkontakte befinden sich in einem Hochvakuum-Schutzrohr.
Bei dieser Anordnung wird durch dar, Niederspannungsphänomen bei Beginn der Kontakttrennung das
Metall mit niedrigerem Schmelzpunkt vom positiven Kontakt zum negativen Kontakt übertragen und bei
weiterer Kontakttrennung zum positiven Kontakt zurückübertragen.
Wenn der bei der Schalteröffnung negative Kontakt
ss aus Wolfram und der positive Kontakt aus Molybdän besteht, nimmt nur das Molybdän an der anfänglichen Niederspannungs-Flüssigmetall-Übertragung teil, da zu diesem Zeitpunkt die Schmelztemperatur des Wolframs noch nicht erreicht wird. Auf diese Weise wird
ho Molybdän auf dem Wolfram abgelagert.
Es sei zunächst angenommen, daß die Bedingungen günstig sind und das Wolfram ebenfalls an der nachfolgenden Rückübertragung nicht teilnimmt. Wenn das Energieniveau am Schalter beim Entstehen des
ds Kathodenfleckes unter einem bestimmten Wert liegt, wird die Temperatur des Kathodenfleckes von den Eigenschaften des Molybdäns bestimmt. Wenn das Molybdän vom Wolfram abgedampft ist, steht nicht
mehr genügend Energie zur Verfügung, um auch das Wolfram zu verdampfen, so daß die Ionisierung aufhört Unter diesen Bedingungen wird das auf dem negativen Wolframkontakt während der anfänglichen Schmelzmetallwanderung abgelagerte Molybdän nachfolgend am Ende der Kontakttrennung vollständig wieder auf dem positiven Molybdänkontakt abgelagert, so daß keiner der Kontakte Metallverluste erleidet, selbst wenn der Schalter sehr häufig betätigt wird.
Selbstverständlich können auch unter diesen Umständen gelegentlich die Kontakte versagen, wenn nicht alles ionisierte Molybdän wieder auf den positiven Kontakt zurückübertragen wird, weil Verluste an den Wandungen des Schutzrohres auftreten und nicht alles auf den positiven Kontakt rückübertragene Molybdän genau auf die Flächen gelangt, von denen es ursprünglich im Schmelzzustand entfernt wurde.
Die Übertragung und Rückübertragung des Molybdäns ohne Beeinträchtigung des Wolframs hängt also von dem Vorherrschen günstiger Bedingungen ab. Wenn jedoch die Spannung an den Kontakten so groß werden kann, daß eine Ionisierung des Wolframs erfolgt, wird auch bei jeder Schalteröffnung eine bestimmte Wolframmenge auf dem Molybdänkontakt abgelagert. Nach einer bestimmten Anzahl von Schalterbetätigungen benehmen sich dann die Kontakte so, als bestünden sie beide aus Wolfram, so daß der Schalter bereits nach einer geringeren Anzahl von Betätigungen ausfällt, als es unter günstigen Bedingungen der Fall wäre.
Die während des kurzen aber kritischen lonisierung?- intervalls an den Schaltkontakten entstehende Spannung hängt aber auch von den Eigenschaften des abzuschaltenden elektrischen Kreises und von der Leitfähigkeit der Kontaktumgebung ab. Wenn die Schaltkontakte in einem nahezu vollkommenen Vakuum arbeiten, kann der Widerstand zwischen ihnen bei der anfänglichen Trennung auf einen so hohen Wert ansteigen, daß, sofern der Abschaltstrom groß genug ist und der gesteuerte Lastkreis im Augenblick der Schalteröffnung eine plötzliche Spannungsänderung an den Schaltkontakten hervorruft (beispielsweise in einem induktiven Kreis), die Spannung zwischen den Kontakten so groß wird, daß das Wolfram verdampft. Wenn jedoch die Schalteratmosphäre geringfügig »gashaltig« ist, vermindert das die Kontakte umgebende Gas den zwischen den Kontakten bestehenden Widerstand, so daß ein für die Ionisierung des Wolframs erforderliches Spannungsniveau selbst dann nicht erreicht wird, wenn der Abschaltstrom relativ groß ist.
Somit kann ein gewisser Gasgehalt im Schutzrohrkontakt erwünscht sein, der die Maximalspannung an den Kontakten bei der Schalteröffnung auf einen Wert begrenzt, der groß genug für eine Verdampfung des Molybdäns aber zu klein für eine Verdampfung des Wolframs ist. Es ist jedoch schwierig, den gewünschten Gasgehalt eines Schalters genau einzustellen, zumal der Gasgehalt sehr gering sein muß. Selbst wenn hierin kein Problem läge, wäre noch immer ein Schalter mit irgendeinem bestimmten Gasgehalt nur brauchbar für Steuerungen innerhalb eines beschränkten Energiebereichs. Der Isonisierungsvorgang begünstigt aber auch chemische Verbindungen des Gases mit dem Kontaktmetall, so daß sich der Gasgehalt im Schutzrohr bei aufeinanderfolgenden Betätigungen des Schalters unvorhersehbar ändert. Auch kann der Gasgehalt die Lebensdauer des Schalters beeinträchtigen. Aus praktischer Sicht ist daher der Gasgehalt ein unerwünschtes Hilfsmittel zur Erzielung einer großen Lebensdauer des hier beschriebenen Schalters.
In Berücksichtigung vorstehender Problematik liegt die Aufgabe der Erfindung in einer einfachen und billigen Begrenzung der Maximulspannung an den Kontakten des Schalters und einer Verhinderung der Metallverdampfung am negativen Kontakt, so daß die Stromführungseigenschaften und die Lebensdauer des Schalters verbessert wird.
ίο Zur Lösung der vorstehenden Aufgabe ist der Schutzrohr-Schalter der einleitend genannten Art dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltkontakte bei Beginn der Schalteröffnung kurzzeitig mit einem Widerstand überbrückt sind, dessen Größe 1000 bis 4000 0hm je Ampere des Abschaltstromes beträgt Vorzugsweise ist der Widerstand mit einem Kondensator in Reihe geschaltet, wobei der Kondensator eine solche Größe hat, daß er mit dem Widerstand eine Zeitkonstante von einer Mikrosekunde erhält
,ο Das erfindungsgemäß behandelte Problem der Verlängerung der Lebensdauer von unter Hochvakuum arbeitenden Schutzrohrkontakten, und insbesondere von Schutzrohrkontakten mit einem aus hochschmelzendem Metall bestehenden Kontakt ist offensichtlich
2S noch nicht ausreichend analysiert und erst recht nicht gelöst worden, obwohl von inertem Gas umgebene Kontakte bereits seit langem mit besonderen Funkenlösch-Schaltungen geschützt wurden (»Funkschau« Heft 4/1968, Seite 260). Es ist auch allgemein bekannt (»NTZ« Heft 10/1961, Seite 481 bis 486), daß die anliegende Spannung nicht höher sein darf als die Zündspannung des Schutzgases bei voll geöffnetem Kontakt und daß während der gesamten Trennzeit der Kontakte die Spannung an den Kontakten unterhalb der daran bestehenden Durchbruchspannung des inerten Gases liegen muß.
Bei einer gasgefüllten Kontakteinrichtung ionisiert das Gas, wenn die Spannung an den Kontakten einen bestimmten Wert übersteigt. Dieser Spannungswert hängt vom Kontaktabstand ab. Wenn diese Grenzspannung überschritten wird und sich ein Lichtbogen bildet, so verdampfen die Kontakte und werden im Lichtbogen verzehrt, wenn sie Verdampfungstemperaturen haben, die niedrig genug sind. Eine gasgefüllte Schalteinrichtung hat — bedingt durch die erwähnte Lichtbogenbildung — daher eine nur kurze Lebensdauer, wenn ihre Kontakte aus Metallen mit niedrigen Verdampfungstemperaturen bestehen.
Beim Anmeldungsgegenstand handelt es sich aber nicht darum, eine Lichtbogen- oder Funkenbildung zwischen den Kontakten durch ein mehr oder weniger leicht ionisierbares Medium zu verhindern, sondern darum, das Schmelzen und den Beginn der Ionisation der Kontakte selbst zu steuern.
Wenn auch gemäß der Erfindung und gemäß dem Stand der Technik für die Verlängerung der Lebensdauer derartiger Kontakte Widerstände und Kondensatoren verwendet werden, so ist dies angesichts der gemäß der vorliegenden Erfindung anstehenden Proble-
(,o matik bedeutungslos, denn bei Zugrundelegung bisher üblicher Dimensionierungen wird der in der Schutzschaltung vorhandene Widerstand so ausgewählt, daß er im Augenblick der Kontaktöffnung den Strom durch die Kontakte begrenzt. Entsprechend dieser bekannten
(15 Lehre würde man, wenn man in der erfindungsgemäßen Weise das Problem angeht, zu völlig falschen Werten kommen. Dies beruht darauf, daß das gemäß dem Stand der Technik betrachtete Problem den Augenblick
unmittelbar nach dem Trennen der Kontakte betrifft. Im Gegensatz hierzu betrifft die vorliegende Erfindung den Zustand im Schutzrohrschalter bei Beginn der Kontakttrennung, genauer gesagt den Zeitpunkt, zu dem der Kontaktdruck durch Null geht und sich die Kontakte noch ohne Druck berühren. In diesem Augenblick ist der ohmsche Widerstand zwischen den Kontakten extrem hoch, so daß in einer induktiven Schaltung im Kontaktberührungsbereich ein sehr hoher Spannungsabfall entsteht.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und der Zeichnung, in der eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beispielsweise veranschaulicht ist.
Die Zeichnung zeigt mehr oder weniger schematisch und zwar teilweise aufgebrochen und teilweise in Ansicht, einen Schutzrohr-Schalter gemäß der Erfindung.
Der Schutzrohr-Schalter 5 enthält in einem evakuierten Schutzrohr 6 zwei Kontakte 7 und 8 aus gleichen Metallen. Wie die Zeichnung zeigt, handelt es sich bei dem Schalter 5 um einen magnetisch zu betätigenden, trocken arbeitenden Reed-Schalter gemäß der vorerwähnten Patentanmeldung.
Zum Schalter 5 gehören zwei Schaltkontakte 9 und 10 mit jeweils einem in die Gehäusewandung eingeschmolzenen stiftartigen Anschluß It, zwei relativ steife Anschlagstäbe 12, die von den Anschlüssen nach innen ragen und mit diesen einteilig ausgebildet sein können, und ferner zwei magnetisch permeable Kontaktzungen 13. Die Schaltkontakte 9 und 10 ragen von den Schutzrohrenden, an denen sie eingeschmolzen sind, so weit nach innen, daß sich nur ihre inneren Enden im Mittelteil des Schutzrohres überlappen.
Jede Zunge 13 ist an ihrem axial außenliegenden Ende am zugehörigen Anschlagstab 12 verankert. Die Zunge erstreckt sich über die Vorderseite, d. h. die Seite des Stabes 12, die dem anderen Schaltkontakt zugewandt ist. Die beiden Zungen sind nach rückwärts, d. h. gegen die Anschlagstäbe so vorgespannt, daß die inneren Zungenteile normalerweise die Widerlagerstäbe federnd beaufschlagen. Wenn sich die Zungen in dieser Weise auf ihren Anschlagstäben abstützen, entsteht zwischen den inneren Enden der Zungen ein Kontaktspalt 14 von vorgegebener Größe. Sobald ein magnetischer Fluß die Zungen und den Kontaktspalt 14 beaufschlagt, wird die magnetische Anziehungskraft zwischen den Zungen größer als die mechanische Vorspannung, so daß sich die Zungen aufeinander zu und von ihren Anschlagstäben fortbewegen bis sie flach aufeinander zu liegen kommen.
Die gegenüberliegenden Stirnflächen an den Enden der Zungen sind vorzugsweise mit aus reinem metallischem Wolfram bestehenden Belägen 15 versehen, so daß harte Kontaktflächen entstehen, die die bei der Schalterschließung auftretenden mechanischen Beanspruchungen und Stöße aufnehmen können.
Wie in der vorerwähnten deutschen Patentanmeldung beschrieben, werden die Zungen beim Zusammenbau des Schalters so ausgerichtet, daß der Kontaktspalt 14 eine gewünschte Größe erhält und die Kontaktzungen sich flächig aufeinander abstützen können, um bei geschlossenem Schalter eine maximale Kontaktfläche und einen geringen Durchgangswiderstand zu erzeugen.
Die Zunge des Schaltkontaktes 9 trägt einen federnden Hilfskontakt 16, der normalerweise die Zungenrückseite mit einer nach dem Anschlagstab 12 gerichteten federnden Vorspannung beaufschlagt. Der Hilfskontakt 16 ragt mit einem Kontaktsteg 17 über das Zungenende und über die Zungenvorderseite hinaus bis in den Kontaktspalt 14 hinein, wo sich der eigentliche s Kontakt 7 befindet. Wenn sich die Zungen 13 unter dem Einfluß eines Magnetfeldes aufeinander zu bewegen, beaufschlagt zunächst der Hilfskontakt 16 die Zunge 13 des Schaltkontaktes 10. Diese Beaufschlagung erfolgt, bevor die Wolframbeläge 15 der Zungen selbst
ίο miteinander in Berührung kommen. Wenn das Magnetfeld abgebaut wird und sich die Zungen wieder in Richtung auf ihre Anschlagstäbe zurückbewegen, trennen sich zunächst die gegenüberliegenden Wolframbeläge 15 der zwei Zungen und erst danach auch der
κ Hilfskontakt 16 von der Zunge des Schaltkontaktes 10, um die vollständige Öffnung des Schalters zu bewirken.
Wie in der vorerwähnten Patentanmeldung erläutert,
verhindert der Hilfskontakt einen harten Aufprall bei der Schalterschließung und bewirkt eine sehr saubere
jo und schnelle Trennung der Kontakte bei der Schalteröffnung. Da der Hilfskontakt 16 auch den einen Kontakt 7 des Schalterkontaktpaares 7, 8 bildet, der an den tatsächlichen öffnungs- und Schließvorgängen des Schalters teilnimmt, erfolgen gerade am Hilfskontaki
js während der Schalteröffnung die Metallübertragungeti und Rückübertragungen. Die Materialauswahl für der Kontakt 7 des Hilfskontaktes ist daher von gan2 besonderer Bedeutung. Der gesamte Hilfskontaki besteht daher vorzugsweise aus Molybdändraht.
w Die Zunge des Schaltkontaktes 10 hat an seiner vor dem Hilfskontakt beaufschlagten Vorderseite einen inwesentlichen reinen metallischen Wolframüberzug, dei den Gegenkontakt 8 für den Hilfskontakt 16 bildet.
Da die Zunge des Schaltkontaktes 10 den Wolframtei
Vs 8 des Wolfram-Molybdän-Kontaktpaares 7, 8 trägt, isi der Anschluß 11 des Schaltkontaktes 10 so in den vorr Schalter 5 gesteuerten Stromkreis eingeschaltet, daß ei bei der Schalteröffnung bezüglich des Abschaltstrome! positiv ist. Der Anschluß 11 des Schaltkontaktes 9 welcher den Molybdän-Hilfskontakt 16 trägt, ist dei negative Pol.
Wie schon vorerwähnt, ist es für eine lang« Schalterlebensdauer unerläßlich, daß während de: kurzen Intervalls der anfänglichen Schalteröffnung die Spannung an den Kontakten 7 und 8 nicht einen Wer erreichen kann, bei dem eine Ionisierung des Wolfram; auftritt. Um dies zu erreichen, schlägt die vorliegende Erfindung einen sehr einfachen, außerhalb des Schalten anzuordnenden Spannungsbegrenzungskreis 18 vor, dei nur in der Zeit wirksam wird, in der bei dei Schalteröffnung ein Kathodenfleck vorhanden ist Dieser Spannungsbegrenzungskreis, der den Schalter anschlüssen 11 parallel geschaltet ist, besteht aus einen Widerstand 19 und einem Kondensator 20, der mit den Widerstand in Reihe geschaltet ist
Der Widerstand 19 hat die Aufgabe, einen relati> kleinen Stromfluß parallel zum Schalter aufzunehmen Der Kondensator 20 bewirkt eine zeitlich genai definierte Abschaltung des Widerstandes, so daß dei letztere im Stromkreis nur während des sehr kürzet aber kritischen Intervalls der anfänglichen Trennunj der Kontakte wirksam wird.
Die Größe des Widerstandes 19 muß so gewähl werden, daß die Spannung an den Kontakten so niedrij gehalten wird, daß keine Ionisierung des Wolfram; auftreten kann. Dieser Widerstand darf aber auch nich zu klein gewählt werden, da die Spannung an dei Kontakten einen so hohen Wert erreichen muß, dal
eine Ionisierung des Molybdäns auftritt und der Rücktransport des Metalls sichergestellt wird. Wegen des erheblichen Unterschiedes zwischen den Verdampfungstemperaturen von Wolfram und Molybdän braucht jedoch die Größe des Widerstandes nicht in sehr engen Grenzen gehalten zu werden.
Generell sollte bei einem Schalter mit einem Wolfram-Molybdän-Kontaktpaar der Widerstand 19 eine Größe von etwa 1000 bis etwa 4000 Ohm, vorzugsweise 2000 Ohm je Ampere des Abschaltstro- |0 mes, d. h. des Stromes bei Beginn der Schalteröffnung haben. Wenn der Abschaltstrom eine Größe von 0,25 bis 0,5 Ampere hat, kann der Widerstand 19 eine Größe von 1000 Ohm haben bei einer Leistung von 0,25 Watt mit 10%iger Toleranz. Ein solcher Widerstand ist offensichtlich sehr billig.
Der Kondensator 20 soll die Zeit begrenzen, in der der Widerstand 19 im Stromkreis liegt, so daß vom Parallelkreis nur eine sehr geringe Energie abgezweigt wird, die die gewünschte Betätigung des Laststromkreises nicht beeinflußt. Der Kondensator sollte so gewählt werden, daß die Zeitkonstante des Nebenschlußkreises mit Widerstand 19 und Kondensator 20 in der Größenordnung von einer Mikrosekunde liegt. Somit ergibt sich für das vorstehende Beispiel bei einem Widerstand von 1000 Ohm ein Kondensator von 800 pF. Da diese Kondensatorgröße nicht mit kritischer Genauigkeit eingehalten zu werden braucht, kann ein sehr billiger Kondensator mit 20% Toleranz eingesetzt werden.
Die Zeitkonstante des Nebenschlußkreises ist so klein, weil die zu beschränkende Stoßspannung eine so' überaus kurze Dauer hat und nur in einem Zeitintervall von wesentlich weniger als einer Mikrosekunde auftritt und unmittelbar nach der anfänglichen Trennung der Kontakte beginnt. Ohne eine Beschränkung der Stoßspannung würde trotz ihrer zeitlichen Kürze eine erhebliche Verdampfung des Wolframs erfolgen, da die Spannung zur Aufrechterhaltung einer einmal eingeleiteten Ionisierung wesentlich tiefer liegt als die Spannung zur Auslösung der Ionisierung.
In welchem Umfang der erfindungsgemäße Vorschlag die ihm zugedachte Aufgabe lösen kann, ergibt sich aus der Tatsache, daß mit einem Reed-Schalter der hier beschriebenen und erläuterten Bauart mit der vorbeschriebenen Nebenschlußanordnung sechshundertmal je Sekunde ein bei der Schalteröffnung stets in gleicher Richtung fließender induktiver Laststrom von 0,3 Ampere bei etwa 3300 Volt entsprechend einer Leistung von etwa 1 kW abgeschaltet wurde. Der Versuch wurde nach etwa 300 Stunden wegen Versagen des Lastkreises beendet Obwohl bei diesem Versuch mehr als eine halbe Milliarde Schaltvorgänge ausgeführt wurden, war der Schalter am Ende des Versuches noch in brauchbarem Zustand und sicherlich noch in der Lage, hunderttausend zusätzliche Betätigungen unter den gleichen Bedingungen zu ertragen.
Aus der vorstehenden Beschreibung und den Zeichnungen ergibt sich, daß die Erfindung eine sehr einfache und billige äußere Schaltungsanordnung offenbart, die einem im Hochvakuum arbeitenden Schalter mit ungleichen Metallen zu einer erheblich verlängerten Lebensdauer verhilft
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Schutzrohr-Schalter mit einem unter Hochvakuum stehenden Gehäuse und zwei im Gehäuse angeordneten, gegeneinander bewegbaren Schaltkontakten, von denen der eine aus Wolfram und der andere aus einem Metall geringeren Schmelz- und Verdampfungspunktes besteht, zum wiederholten öffnen induktiver Lastkreise, in denen im Augenblick der Schalteröffnung der Strom stets in solcher Richtung fließt, daß der Wolframkontakt negativ ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltkontakte (9, 10) bei Beginn der Schalteröffnung kurzzeitig mit einem Widerstand (19) überbrückt sind, dessen Größe 1000 bis 4000 Ohm je Ampere des Abschaltstromes beträgt
2. Schutzrohr-Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltkontakte (9, 10) mit dem Widerstand (19) für ein Zeitintervall von etwa 1 Mikrosekunde überbrückt sind.
3. Schutzrohr-Schalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstand (19) mit einem Kondensator (20) in Reihe geschaltet ist.
4. Schutzrohr-Schalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator (20) eine solche Größe hat, daß er mit dem Widerstand (19) eine Zeitkonstante von einer Mikrosekunde erhält.
5. Schutzrohr-Schalter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltkontakt (7) geringeren Schmelz- und Verdampfungspunktes aus Molybdän besteht.
DE19702050007 1970-10-12 Schutzrohr-Schalter Expired DE2050007C3 (de)

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DE19702050007 DE2050007C3 (de) 1970-10-12 Schutzrohr-Schalter

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DE19702050007 DE2050007C3 (de) 1970-10-12 Schutzrohr-Schalter

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DE2050007A1 DE2050007A1 (de) 1972-04-20
DE2050007B2 DE2050007B2 (de) 1977-05-26
DE2050007C3 true DE2050007C3 (de) 1978-01-12

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