DE2048853C3 - Verfahren zur Herstellung von nicht kopierbaren Schriftstücken - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von nicht kopierbaren Schriftstücken, bei welchem den Schriftstücken fotochrome Eigenschaften erteilt werden.

Ein derartiges Verfahren ist bereits in der DT-PS 16 96199 geschützt. Bei diesem Verfahren werden mit fotochromen Verbindungen behandelte Papierbögen verwendet, deren Farbe sich bei Lichteinstrahlung der Färbung der Schriftzüge angleicht.

Nach Beendigung der Lichteinstrahlung nimmt das Papier jedoch wieder seine ursprüngliche Färbung an, so daß die auf dem Schriftstück enthaltenen Zeichen oder Buchstaben wiederum gelesen werden können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein weiteres Verfahren der eingangs genannten Gattung zu schaffen, um dem verbreiteten Bedürfnis nach Daten- und Informationsschutz weiter Rechnung zu tragen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schriftzüge auf den Schriftstücken mit Hilfe fotochromer Farbstoffe erzeugt werden.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Schriftzüge in einer Kopiermaschine mit Hilfe eines fotochromen Tonermaterials hergestellt. Soll das Kopieren von Schriftstücken mit Kopiermaschinen verhindert werden, so können die Schriftzüge nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung mit Hilfe einer fotochromen Druckfarbe hergestellt werden.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigt

F i g. 1 eine perspektivische Darstellung eines Kopier-Vorganges bekannter Art und

F i g. 2 eine Darstellung eines Arbeitsganges, der die Erfindung näher erläutert.

In F i g. 1 ist in vereinfachter Darstellung eine bekannte Kopiermaschine gezeigt. Auf einem Bildträger 1 befindet sich ein Bild 2. Wird der Bildträger 1 in die Kopiermaschine 3 eingegeben, so wird eine Kopie 4 erzeugt und das Original 1 ohne Änderung seines Zustandes wieder ausgegeben.

Fotochrome Farbstoffe sind Substanzen, die bei Beleuchtung eine Farbänderung erfahren. Im engeren Sinne kann die Fotochromie als eine reversible Farbänderung bestimmter Verbindungen beschrieben werden, die unter dem Einfluß von Strahlung eine Änderung ihrer molekularen Struktur erfahren. Dieser Effekt wird beim Herstellen von nicht kopierbaren Schriftstücken ausgenutzt. Beim Fehlen von Wärme oder Aktivierung durch Strahlung haben fotochrome Substanzen relativ stabile Konfigurationen mit charakteristischen Absorptionseigenschaften. Werden sie jedoch einer Energie, wie z. B. aktivierender Strahlung oder Wärme, ausgesetzt, so werden die Eigenschaften der bestrahlten Bereiche wesentlich geändert. Typische organische fotochrome Verbindungen sind Spiropyrar-e wie:

1 33-Trimethyl-6'-nitro-8'allyl-

spiro[(2"H-r-benzopyran-2,2'-indolin)],

133-Trimethyl-5,6'-dinitro-

spiro(2'H-r-benzopyran-2,2'-indoIin),

133-Trimethyl-7'-nitro-

spiro(2'H-r-benzopyran,2,2'-indolin),

13,3-Trimethyl-8'-nitro-

spiro(2'H-r-benzopyran-2,2'-indolin),

l,33-Trimethyl-6'-methoxy-8'-nitro-

spiro(2'H-r-benzopyran-2,2'-indolin),

133-Trimethyl-7-methoxy-7'-chlor-

spiro(2'H-r-benzopyran-2,2'-indolin),

1,33-Trimethyl-5-chlor-5'-nitro-8'methoxy-

spiro[(2'H-1 '-benzopyran-2,2'-indolin)],

!,S-Dimethyl-S-isopropyl-e'-nitro-

spiro(2'H-r-benzopyran-2,2'-indolin),

e'-Nitro-S'-methoxy-lAS-trimethyl-

indolinbenzopyrylospiran und

6'-Nitro-l,2,3-trimethyl-indolinbenzo-

pyrylobpiran.

Typische anorganische fotochrome Verbindungen sind fotochrome Glasarten, dotierte Erdalkalisulfide wie Magnesiumsulfid, Calciumsulfid und Bariumsulfid, dotiert mit Mangan, Kupferhalogenide wie Kuprochlorid, Quecksilberhalogenide, Quecksilbercyanate, Quecksilberthiocyanate und Quecksilberselenide, die Selenocyanide wie Chlorquecksilberselenocyanid, Bromquecksilberselenocyanid, Hydrosulfoquecksilberselenocyanid, Hydroselenoquecksilberselenocyanid, Hydroselenoquecksilbersulfocyanid, aktiviertes Titandioxid, Wismutoxalat, Lithiumamid und Mischungen dieser Stoffe.

Die Erfindung macht sich die Tatsache nutzbar, daß ein auf normale Weise kopierbares Schriftstück einer Lichtquelle ausgesetzt werden muß, die sichtbares Licht abgibt. Normalerweise ist die Lichtintensität derartiger Lichtquellen ziemlich stark.

In F i g. 2 sind in vereinfachter Darstellung die Schritte erläutert, mit deren Hilfe ein Schriftstück nicht kopierfähig gemacht werden kann. Ein Bild 12 ist auf einem Schriftstück 11 vorhanden, bei welchem die Schriftzüge mit Hilfe fotochromer Farbstoffe erzeugt sind. Durch Verwendung eines fotochromen Farbstoffes sind die Schriftzüge bei normaler Beleuchtung zu erkennen. Wird das Schriftstück 11 in eine Kopiermaschine 15 eingegeben, so wird es darin bei eingeschalteter Lichtquelle mit Licht bestrahlt, was den Farbstoff der Schriftzüge so verändert, daß sich die Schriftzüge nicht mehr von der Unterlage abheben. Eine hergestellte Kopie 14 wird als weißes oder gleichmäßig farblich getöntes Blatt ohne erkennbare Schriftzüge ausgegeben. Nach hinreichender Zeitdauer gelangen die auf dem Schriftstück 11 vorhandenen, aber zeitweilig nicht erkennbar gewordenen Schriftzüge wieder in ihren Ausgangszustand zurück. Um diese Rückkehr zu beschleunigen, kann das Schriftstück 11 durch einen Rückumwandler 16 geleitet werden, der ein Heizelement, eine infrarote Strahlungsquelle oder eine Vorrichtung zur Erzeugung von Lösungsmitteldämpfen enthält.

Wird ein fotochromer Stoff verwendet, dessen Farbverschwinden zu langsam vor sich geht, um das Herstellen einer ersten Kopie zu verhindern, so können speziell abgeänderte Kopiermaschinen verwendet werden. In diesen ist eine besondere Lichtquelle auf dem Weg des Originals zur Belichtungsstation vorgesehen. Auch kann das Original der normalen Belichtungsquelle eine gewisse Zeit vor der VerschluSöffnung in der optischen Vorrichtung des Kopiergerätes verbleiben. Das in der beschriebenen Weise belichtete Hlatt kann in der sich '.inschließenden Kopierstation nicht kopien werden, da die Schriftzüge nicht mehr vom Bhmhintergrund unterscheidbar sind.

Nicht kopierbare Schriftstücke können auch dadurch hergestellt werden, daß Kopien eines Originals auf Bögen hergestellt werden, die bei Belichtung die Schriftzüge verschwinden lassen. Soll erlaubterweise eine Kopie eines derartigen Originals hergestellt werden, so ist dieses beispielsweise mit Hilfe der in der US-PS 23 57 809 beschriebenen Spezial-Kopiermaschine möglich. Diese Maschine unterscheidet sich von normalen Kopiermaschinen dadurch, daß ein fotochromer Toner und ein mit fotochromen Substanzen behandeltes Aufzeichnungsmaterial (Aufzeichnungsblatt) verwendet wird. Auf diese Weise werden Kopien hergestellt, die nicht reproduzierbar sind. Jeder Versuch, solche Kopien unerlaubterweise mit Hilfe normaler Kopiermaschinen zu vervielfältigen, wird infolge der Farbveränderungen zum Scheitern verurteilt.

Die Farbveränderung oder Farbumkehrung des fotochromen Materials kann durch Anpassung des Empfindlichkeitsspektrums des fotochromen Stoffes an das von der Lichtquelle abgegebene Spektrum erzieh wen'en. Enthält beispielsweise eine Kopiermaschine eine Lichtquelle mit einem elektromagnetischen Strahlungsspektrum im Bereich von 3000 bis 5000 Ä, so wird eine fotochrome Verbindung ausgewählt, die ihre Farbe in demselben Bereich des elektromagnetischen Spektrums ändert. Um den Bereich verschiedener Lichtquellen abzudecken, kann eine Mischung fotochromer Verbindungen verwendet werden, die an die Spektren verschiedener Lichtquellen angepaßt ist.

Sollen ausgewählte Teile eines Schriftstückes nicht reproduziert werden, so kann das Schriftstück nur in diesen Bereichen mit Schriftzügen versehen werden, die mit Hilfe fotochromer Farbstoffe erzeugt worden sind. So können beispielsweise Warenpreise nicht kopierbar ausgeführt sein, wohingegen die Informationen über die Waren selbst durchaus kopierfähig sind. Es ist auch möglich, verschiedene fotochrome Farbstoffe zur Behandlung eines Schriftstückes zu verwenden. Durch Verwendung einer fotochromen Druckfarbe, die dieselbe Farbe wie die Papierunterlage annimmt, kann eine unerwünschte Vervielfältigung von Druckerzeugnissen verhindert werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von nicht kopierbaren Schriftstücken, bei welchem den Schriftstücken photochrome Eigenschaften erteilt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Schriftzüge auf den Schriftstücken mit Hilfe photochromer Farbstoffe erzeugt werden.

Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schriftzüge in einer Kopiermaschine mit Hilfe eines photochromen Tonermaterials hergestellt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schriftzüge mit Hilfe einer photochromen Druckfarbe hergestellt werden.