DE2048273A1 - Verfahren zur Herstellung von basischen Aluminiumchloriden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von basischen AluminiumchloridenInfo
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Description
(1821 ) OZ 70 122 Troisdorf, den 30.9.1970
DYNAMIT FOBEL AKTIENGESELLSCHAFT Troisdorf, Bez. Köln
Verfahren zur Herstellung von basischen Aluminiumchloride]*
Die "basischen Aluminiumchloride sind von technischer Bedeutung
auf den Gebieten der Kosmetik und der Medizin. In wenig reiner Form werden sie auch bei der Herstellung feuerfester !formteile
gegebenenfalls unter Zusatz weiterer anorganischer Verbindungen als Bindemittel verwendet.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Herstellung der
Aluminiumoxychloride bekannt. So werden beispielsweise durch Fällung erhaltene Aluminiumhydroxide mit Säuren oder sauren
Lösungen von Aluminiumsalzen umgesetzt. Auch über die Methode
de3 lonenaustauschs führt ein Weg zum gewünschten Endprodukt.
Ein weiteres Herstellungsverfahren stellt die doppelte Umsetzung
aus anderen basischen Salzen dar.
Bei einem anderen Verfahren geht man vom metallischen Aluminium aus, welches in definierter Weise mit Salzsäure umgesetzt wird.
Es wird dabei diskontinuierlich (satzweise) gearbeitet. Wegen der fortechreitenden Passivierung der Metalloberfläche ist ein
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Zuaatz von Quecksilbersalzen unvermeidbar. Das Verfahren läßt
.sich allerdings noch dadurch abändern«, daß man das Aluminium
anodisch auflöst und gleichzeitig die Salzsäure vorlegt.
Alle Verfahren gemäß dem Stande der Technik weisen große teile auf. So sind beispielsweise durchweg Aufbereitungen von
Zwischenprodukten oder entsprechende Reinigung3operationen er-
^ forderlich. Bei mehreren der oben aufgezählten Verfahren wird der Reaktionsverlauf durch die Passivierung der Aluminiumoberflache
erschwert, und es sind aufwendige Zusatzmaßnahmen notwendig. Außerdem weisen alle Verfahren den Nachteil auf, daß
sie nicht kontinuierlich sondern nur satzweise durchführbar
sind.
In Anbetracht der bereits dargelegten großen technischen Bedeutung
von basischen Alumiriiumchloriden war es ein echtes Anliegen
der Technik die Herstellungsverfahren dieser Produkte zu " verbessern. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von basischen Aluminiumchloriden der
allgemeinen Formel
Α12(0Η)6-Λ'
in der η eine Zahl von 1 bis 5, vorzugsweise 1 oder 2, bedeutet,
in wässriger Lösung durch Umsetzung von Aluminium mit Salzsäure, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man das
Aluminium in !Form von Spänen, Chips, Granulat oder dgl. als
Pestbett vorlegt und bei Temperaturen von etwa 20 bis 950C
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unter Ausschluß von Luft 5- bis 15-gevi.'/oige Salzsäure kontinuierlich
mit Kontaktzeiten von etwa 2 bis 8 Stunden durch dieses Festbett strömen bzw. rieseln läßt, wobei das durch
Reaktion verbrauchte Aluminium kontinuierlich ersetzt und der sich bildende Wasserstoff abgeführt wird. Unter IContaktzeit
ist dabei die Durchlaufzeit der Salzsäure bzw. des flüssigen
Anteils des Reaktionsgemisches durch das Al-Festbett, also letztlich die Reaktionszeit zu verstehen, J
Ein Arbeiten unter Luftausschluß wird vorzugsweise dadurch realisiert, daß man die Salzsäure von oben in das Festbett eingibt,
und das Endprodukt über eine in der Höhe variierbare Überlaufvorrichtung abzieht. Damit ist das gesamte Festbett
mit Flüssigkeit angefüllt, so daß ein Zutritt von Luft ausgeschlossen
ist. Durch die Wasserstoffentwicklung bei der Reaktion
werden letzte Spuren von Luft aus der Apparatur schnell beseitigt. Grundsätzlich ist jedoch auch ein Arbeiten ohne den
beschriebenen Überlauf möglich. In solchen Fällen fließt die Salzsäure nicht in vollem Strom durch das Al-Bett, sondern sie
rieselt über das Granulat. Bedingt durch die hierbei kürzere Metall-Säure-Kontaktzeit wird aber ein wesentlich längerer
Reaktor benötigt. Auf jeden Fall sollte bei dieser Arbeitsweise die Luft durch kontinuierliche oder einmalige Spülung
der Apparatur mit einem inerten Gas { z.B. Stickstoff ) entfernt werden. Diese Maßnahme ist allein zwecks Vermeidung einer
Knallgas-Explosion erforderlich.
209815/UOA
Das verwendete Aluminium in IOrm von Spänen, Chips, Granulat
und dgl. sollte vorzugsweise eine Schüttdichte von etwa 0,3
bis 0,8 kg/1 aufweisen. '
Im Bereich des Eintritts der Salzsäure in das Aluminiumbett
setzt zunächst eine heftige Reaktion ein, welche durch eine Kühlvorrichtung gemildert werden 'kann. Die Wärme kann beispiels~
El weise durch tephnische Kühlvorrichtungen, wie wassergekühlte
Kühlschlangen bzw*. Kühlrippen, abgeführt werden. Am günstigsten
arbeitet man jedoch mit einer Rückflußkühlung, welche gleichzeitig
die Abfuhr des bei der Reaktion entstehenden Wasser-Stoffs ermöglicht. Je nach der Durchsatzgeschwindigkeit der
Salzsäure und der Konzentration derselben ist gegebenenfalls noch eine Erhitzung von Teilbereichen, vorzugsweise des Austrittsbereich,
des Reaktionsgemisches bzw. des Festbettes erforderlich.
Die erforderliche Wärmezufuhr sollte dabei vorzugsweise
in Fließrichtung steigernd erfolgen. Besonders geeignet ist eine Elektroheizung. Grundsätzlich ist jedoch auch -:.
eine Erhitzung mittels eines Umwälzthermostaten (Wärmeübertragungsmittel
beispielsweise Öl) möglich.
• Das erfindungsgemäße Verfahren führt zu einer wässrigen Lösung
von basischen Aluminiumchloriden, welche einen pH-Wert zwischen
3 und 4 aufweist.
Erfindungsgeraäß läßt sich das Verfahren auch elegant automatisieren.
Die wesentlichen Parameter, Kontaktzeit, Konzentna-
2098 15/1404
2Ü48273
—5—
tion der Salzsäure und das Erhitzen des Reaktionsgemisches lassen sich überraschend sowohl einzeln als auch insgesamt
ohne .Schwierigkeit regeln. Dabei erfolgt die Steuerung über
den pH-Wert des Endproduktes. .
In der Figur ist ein Beispiel für eine Anlage dargestellt, wie
sie für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gebraucht
werden kann. In dem senkrecht stehenden,, gegen Salzsäure
beständdgen, zylindrischen Reaktor 1 befindet sich das ,
Aluminium-Festbett 2. Die Salzsäure wird durch die Pumpe 5
über die Leitung 6 in das Festbett befördert. Durch die Einfülleinrichtung
4 kann, entsprechend der verbrauchten Aluminiummenge dieses Metall nachgefüllt werden· Die Wärmeabfuhr ist
über den Rückflußkühler 5 möglich, der gleichzeitig zum Abzug
des bei der Reaktion entstehenden Wasserstoffs dient. Das Reak—
tionsgemiseh bzw. das. Festbett kann mittels der Elektroheizung
7 erhitzt werden. Der überlauf des Endproduktes erfolgt über
das Überlaufrohr 8. Der Füllstand des Reaktors und damit die
Reaktionszeit bei vorgegebenem SäurezufluS ist durch Variierung '. |
der Höhe des SeheBkelknies 9 wahlweise einstellbar. Mitgerissene
Metaliflitter und sonstige feste Verunreinigungen sedimentieren
im unteren feil des Reaktors und können aus dem Sumpf über das
Abschlämmventil 10 abgezogen werden.
Der Reaktor besteht vorzugsweise aus Glas. Höhe und Durchmesser
desselben können $e nach Kapazität der Anlage und Konzentration
der Salzsäure unterschiedlich sein. Im allgemeinen wird
das Verhältnis Höhe zu Durchmesser ( lichte Vielte ) jedoch etwa 10 : 1 bis 50 : ΐ betragen. Die länge des Reaktors sollte
209815/1404
bei technischen Anlagen Torzugsweise etv/a 4 bis 8 m liegen.
' Die in der Figur veranschaulichte Apparatur stellt nur ein Beispiel für Anlagen dar, welche zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeignet sind. Grundsätzlich lassen sich auch, alle Abwandlungen anbringen, welche für den Fachmann zur Durchführung des Verfahrens naheliegen.
P Das erfindungsgemäße Verfahren fuhrt in verschiedener Hinsicht
zu einem technischen Fortschritt. Es sei dazu in Eürae folgendes hervorgehoben. Überraschend .wird eine Passivierung des
Aluminiums vermieden, das bedeutet ein störungsfreies Arbeiten und die Möglichkeit der kontinuierlichen Verfahrensweise.
Der Zusatz von QueeksilberBalzen, welcher bei Verfahren gemäß
dem Stande der !Eechnik erforderlich ist, erübrigt sich hier.
Es sind auch keine aufwendigen Operationen zur Isolierung von
Zwischenprodukten und zur Reinigung des Hauptproduktes epforderlieh.
Das Verfahren arbeitet wärmebilanzmäßig günstig und
* läßt sich elegant regeln.
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** f
Es wurde in einer Anlage, wie sie in der Figur dargestellt ist,
gearbeitet. Der Reaktor enthielt 75 kg Al-Späne ( durchschnittliche
Spangröße 35 BM )j welches eine Packungsdichte
von 0,6 kg/l aufwies. Mittels der !Pumpe 3 wurden kontinuierlich
stündlich 8 1 11-gew.^ige Salzsäure über die leitung 6 in ι
den Reaktor gefördert. Gleichzeitig wurden über das Einfüllrohr 4 Aluminiumspäne in größeren Zeitabständen (4-8 Stünden
) in den Reaktor gegeben, so-daß der Verbrauch von ca.
1 kg/Std. ausgeglichen wurde. lia oberen Teil des Reaktors setzte
eine heftige Reaktion ein, welche neben der Wasserstoff entwicklung ein Sieden der Salzsäure und Rückfluß über den Kühler 5
zur Folge hatte. In Fließrichtung wurde durch die fortschreitende Reaktion immer mehr Salzsäure verbraucht und es bildete
sich gleichzeitig entsprechend weiter Aluminiumsalz. Die fortschreitende Verdünnung der Salzsäure hatte zur Folge, daß f
die Heftigkeit der Reaktion im unteren Teil des Reaktors nachließ und die Temperatur des Reaktionsgemisches langsam abnahm.
Um auch hier noch eine genügend intensive Reaktion zu ermöglichen» wurde mittels der Elektroheizung 7 Wärme zugeführt.
Dadurch resultierte im unteren Teil des Reaktors eine Reaktionstemperatur von eswa 9O0C. Die Durchlaufzeit der Salzsäure bzw.
der flüssigen Anteile des Reaktionsgemisches ( Kontaktzeit )
betrug 6 1/2 Stunden. Von Zeit zu Zeit wurde der angefallene
sedimentierte Löserückstand über das Abschlämmventil 10 entfernt.
209815/140 4
Als Endprodukt fiel in der Yorlage 11 eine wässrige 47
$ige Lösung von basischem Aluminiumchlorid der angegebenen allgemeinen
Formel an, in der η = 1,4 "bedeutet. Der pH-Wert dieser
■ . ' ■ ■
Lösung betrug 3»2. In Bezug auf die eingesetzte Salzsäure ist
die Umsetzung vollständig. Das gleiche gilt» abgesehen von den
sehr geringen Verlusten aus .dem Sumpf 10, auch für das Alumlnium.
· .
2 0 9 3 1 r:> I U 0
Claims (4)
1. ^erfälireii zur Herstellung von basischen Aluminiuffiehloriden
der allgemeinen Formel
in der π eine 2?ahl von Ϊ bis; 5», Vöizugswöise 1' öde* 2,
M- wäasaiigea? Lclsaitig: dü!pc& linrsÄtgung: vom Aluminium
*,= daß man dösi
Jföüuffii«iuöi in föiaa: von Späüeti,, G*dCp:st>:· ^c^iüla* öde* dgl?.
fesHibe** vtaftegii und" bei 3l&ispT3*8im!r νοηΛ etwa 20 bir
utsi?ea? AUß^öMuö vO.n Ijuft S4*- bis 15-gew.^ige Salzsäure
i; ffiit Kontaktzeiten von etwa 2 bis 8 Stunden
durcb: däiesfes; Sestb.ett strömen bzw. rieseln YdQt, wobei
diBff- dudelt ReaJEticm ^erbraufente Alutfiniüm kontinuierlich
ersetzt und der s&cli· bildende Wasserstoff abgeführt wird;.
2. ?e*fahi?en nacth Aiis^ruch f-, dadurch gekennzeiohnet, daß man
dss? Festbfett bSiw. Realefeionsgemi&cb, in Teilbereichen, vor-
^ IM Aüstifittsi3e3?eich und/oder steigernd itf Fließ-
3. Verfahren Wäaii den; Ansprilehen· 1 und 2>
daÄuifch
net;,; daß" matt aus? dfem Festftett bzw. dem Reaktioiisgemiscii im
Eintrittsbereieh, vorzugsweise mittels RückflußkUhlung,
· Wärme abführt.
4. T&^Es^wm^ tfm&- dfew
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«fer*
f M^ 45t
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β, IFmxtmlsmw meßt ä&m
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