DE203304C

DE203304C -

Info

Publication number: DE203304C
Application number: DE1907203304D
Authority: DE
Filing date: 1907-06-21
Anticipated expiration: 1927-06-22

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 203304 KLASSE BBa. GRUPPE

RUDOLF SIEGMUND in,MILWAUKEE.

betätigten Steuervorrichtung für letzteres.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Juni 1907 ab.

Wird die Beaufschlagung von Turbinen mit langen Rohrleitungen rasch geändert, z. B. um bei plötzlichen Entlastungen der Turbine diese möglichst schnell abzustellen und ein »Durchgehen« zu vermeiden, so entstehen hierbei wegen der lebendigen Kraft des Wassers Druckerhöhungen in der Leitung. Zur Vermeidung dieser werden Druckregulierapparate verwendet, die in die Rohrleitung eingebaut

ίο sind und welche selbsttätig Wasser aus der Leitung austreten lassen, derart, daß die Wasseräblaßvorrichtung um denselben Betrag geöffnet wird, um den der Wasserweg durch die Turbine geschlossen wird und umgekehrt.

Diese Druckregulierapparate weisen -ein Auslaßorgan auf, das von einer durch Druck oder Geschwindigkeitsänderung in der Rohrleitung beeinflußten Steuervorrichtung verstellt wird. Das Neue des vorliegenden Erfindungsgegen-Standes besteht darin, daß das Auslaßventil so angeordnet ist,. daß das Druckwasser auf sein öffnen hin wirkt," daß das Ventil durch einen starr mit ihm verbundenen und unter Druckwasserwirkung stehenden Kolben so lange im Gleichgewicht gehalten wird, bis durch Verstellung eines an sich bekannten Steuerorganes der Druck unter dem Kolben geändert wird. Die Verstellung des Steuerorganes kann durch dessen Verbindung mit einer der bekannten Turbinenbeaufschlagungs-Regulierung oder aber durch eine sog. Manometersteuerung erfolgen; in ersterem Falle wird daher die Eröffnung des Ablaßventiles von der Geschwindigkeitsänderung in der Rohrleitung, in letzterem Falle durch Druckerhöhung in der Rohrleitung abhängig sein.

. In beiliegender Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.

An das Gehäuse der Turbine ist eine Wasserablaßvorrichtung α angeschlossen. In dieser ist ein Tellerventil b vorgesehen, das an einer achial verstellbaren Stange c befestigt ist. Die letztere reicht in eine Kammer d, die an der Ablaßvorrichtung vorgesehen ist, und trägt einen Kolben e, der in der Kammer d geführt ist. Die Kolbenstange tritt durch den Deckel g der Kammer aus und ist an dem freien Ende eines Hebels h angelenkt, der auf dem Deckel drehbar und mit dem andern freien Ende mit dem Steuerhebel i gelenkig verbunden ist. Der Steuerhebel- i ist einerseits mit der Regulierungsvorrichtung für die Beaufschlagung der Turbine verbunden und andererseits mit der Stange k eines Steuerkolbens I, der in einer Bohrung ^verstellbar angeordnet ist.

Zwischen der Kammer d und der Bohrung q und zwischen letzterer und dem Wasserablauf sind Kanäle m und η vorgesehen; ferner ist an der Bohrung q eine Leitung p angeschlossen, die in den Wasserablauf unterhalb des Ventils b einmündet.

Bei plötzlichem Abschluß der Turbine durch den Hebel i wird die Stange k und das Steuerventil I derart verschoben, daß Raum d durch Kanal m mit dem Kanal fi verbunden wird. Der Teller b kann jetzt durch den auf ihm lastenden Wasserdruck nach unten geöffnet werden, jedoch nur so weit, als der Beaufschlagungsänderung der Turbine entspricht, denn der Rückführungshebel h (bewegt vom

ίο Kolben e) führt das Ventil I wieder in die Mittelstellung zurück. Letztere kann nicht überschritten werden, denn dann würde der Raum d mit der Druckwasserleitung in Verbindung treten und deren Druck ein Anheben des Kolbens e und damit auch ein Schließen des Ventiles b bewirken.

Zur Verstellung des Steuerkolbens I durch den Wasserdruck können alle an sich bekannten Hilfsmittel verwendet werden, ferner kann

dessen Bewegung durch Ölbremsen usw. regu- 20 liert werden.

Claims

Pa tent-Anspkuch:

■ Selbsttätiger Druckregler an Rohrleitungen von Wasserkraftmaschinen mit veränderlicher Durchfiußmenge, mit einem Tellerventil und einer durch die Druck- oder Geschwindigkeitsänderungen in der Rohrleitung betätigten Steuervorrichtung für letzteres, dadurch gekennzeichnet, daß das Tellerventil (b) sich infolge des auf ihm lastenden Flüssigkeitsdruckes zu öffnen strebt, aber durch einen starr mit ihm verbundenen Kolben (e) im Gleichgewicht 35· gehalten wird, bis durch eine an sich bekannte Steuervorrichtung (i, ■ h, k, I) der Druck unter dem Kolben geändert wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.