DE2029334B2 - Reibscheibenkupplung, insbesondere fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
Reibscheibenkupplung, insbesondere fuer kraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Reibscheibenkupplung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
angegebenen Art.
Bei einer bekannten Reibscheibenkupplung (US-PS 42 691) besteht die Druckfederanordnung aus einer
mittig angeordneten Kegeldruckfeder, deren Federkraft über elastische, an der Gegendruckplatte abgestützte
Hebel auf die Druckplatte übertragen wird. Parallel zur Kegeldruckfeder sind zwischen Druckplatte und Gegendruckplatte
vorgespannte Blattfedern angeordnet, deren Vorspannkraft der Kegeldruckfeder entgegenwirkt,
um ein Abheben der Druckplatte von der Reibscheibe und der Gegendruckplatte nach dem
Entlasten der Übertragungshebel durch eine Lösevorrichtung zu bewirken. Die Federanordnung dieser
bekannten Reibscheibenkupplung hat den Nachteil, daß mit zunehmendem Verschleiß der Reibscheibe die
Vorspannung der Kegeldruckfeder abnimmt und gleichzeitig die Vorspannung der Blattfedern wächst.
Die Anpreßkraft für die Reibscheibe und damit das übertragbare Drehmoment der Kupplung nimmt daher
mit zunehmendem Verschleiß der Reibscheibe in noch stärkerem Maße ab, so daß nur ein Teil der
erforderlichen Ausrückkraft zur Drehmomentübertragung ausgenutzt werden kann. Der steilere Verlauf der
Kraftwege-Kennlinie der Kupplung führt außeraem zu einem stärkeren Anstieg der Betätigungskraft beim
Ausrücken der Kupplung, wodurch ein weiches Ein- und Ausrücken der Kupplung erschwert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Reibscheibenkupplung der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Art zu schaffen, bei der die Summe der auf die Kupplungsdruckplatte einwirkenden
Federkräfte innerhalb des durch Verschleiß bedingten Arbeitsbereichs der Kupplung möglichst unverändert
bleibt und die eine günstige Ein- und Ausrückcharakteristik ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst. Weitere vorteilhafle
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 5 angegeben.
Mi· den erfindungsgemäßen Maßnahmen wird die Schaffung einer Reibscheibenkupplung ermöglicht,
deren Anpreßkraft unabhängig vom Verschleiß der Reibscheibe während der Lebensdauer der Kupplung
im wesentlichen erhalten bleibt und deren Kraft-Wege-Kennlinie über den gesamten Verschleißbereich einen
im wesentlichen flachen Verlauf hat. Die hier/u erforderlichen konstruktiven Mittel sind einfach und
billig und erfordern keine nennenswerte Änderungen an der üblichen Ausbildung der Reibscheibenkupplung.
Weiterhin kann mit der Erfindung die Herstellung von Tellerfeder-Kupplungen verbilligt werden, da nicht
mehr so enge Herstelltoleranzen, wie sie zur Einhaltung der gewünschten Federcharakteristik seither erforderlich
waren, eingehalten werden müssen.
Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert und beschrieben.
Es zeigt
Fig.i einen Teillängsschnitt durch eine Reibscheiben-
Kupplung mit Tellerfeder im eingerückten Zustand,
Fig.2 eine Draufsicht eines Teilausschnittes von
Fig. 1,
Fig.3 einen Teillängsschnitt ein>r anderen Ausführungsform,
Fig.4 einen Teillängsschnitt durch eine weitere Ausführungsform,
Fig. 5 eine Draufsicht eines Teilausschnitts von Fig. 3und
Fig.6-8 den Ausführungsbeisp-elen entsprechende
Diagramme.
In Fig. 1 und 2 ist eine Anwendung der Federanordnung
auf eine membranartige Tellerfederkupplung dargestellt. Diese besteht im wesentlichen aus einem
Schwungrad 1, das eine erste, axial feste Gegendruckplatte bildet, welche an einer nicht gezeichneter
Antriebswelle befestigt ist, einer auf dem Keilwellentei! der angetriebenen Welle (nicht gezeichnet) angeordneten
Reibscheibe 2, einer zweiten axial beweglicher Druckplatte 3, welche verdrehfest mittels Zentrierfc
dem 4 mit dem Kupplungsdeckel 5 verbunden ist. Dei Kupplungsdeckel 5 ist seinerseits auf das Schwungrad 1
aufgeschraubt, die axial bewegliche Druckplatte 3 is! gemeinsam mit der Gegendruckplatte 1 bzw. derr
Schwungrad dazu bestimmt, die Reibscheibe 2 durch die Tellerfeder 6 zum Reibungsschluß zu bringen.
Die Tellerfeder 6 ist zwischen der Kupplungsdruck
platte 3 und dem Kupplungsdeckel 5 derart angeordnet
daß durch die Kraft der Feder die Kupplungsdruckplatte 3 gegen die Kupplungsreibscheibe 2 und diese
ihrerseits im weiteren Verlauf des Einkuppelvorgan^es gegen das Schwungrad 1 gepreßt wird. Beim Ein- und
Ausrückvorgang wird die Tellerfeder R wechselweise über die sowohl am Kupplungsdeckel 5 als auch an dem
profilierten Abstützring 7 kreisförmig angebrachte, ein Kipplager 8 bildende Sicken abgekippt. Durch öffnungen
der Tellerfeder 6, des Kupplungsdeckels 5 und Abstützringes 7 ragen im gleichen Abstand voneinander
eine Anzahl federnd gelagerter Bolzen 9, welche die Tellerfeder 6 axial elastisch am Kupplungsdeckel 5
halten und auf der Seite des Abstützringes 7 fest mit diesem vernietet sind. Der Umfangsteil der Tellerfeder 6
bildet eine Ringscheibe, die auf ringförmig axial vorstehende Nocken 10 der Kupplungsdruckplatte 3
aufliegt. Über die Ringscheibe greift eine an der Kupplungsdruckplatte 3 befestigte Mitnehn.erfeder 11.
wodurch die Kupplungsdruckplatte 3 beim Ein- bzw. Ausrückvorgang, der durch das Ausrücklager 12 an dem
inneren Teil der Tellerfeder 6, welcher eine Reihe von Federzungen 13 als Ausrückhebel aufweist, erfolgt.
kontinuierlich die von der Tellerfeder 6 erzeugten Axialwege als Abhub von der Kupplungsreibscheibe 2
mit ausführt.
Am Umfang einer Tellerfedei kupplung sind gem.
F i g. 1 vorzugsweise unter 120° drei aus Bleich gestanzte
Federhalterungen 14 am Außenrand des Kuppfungsdekkels mittels Nieten 15 befestigt. Die als Blattfedern
ausgebildeten Reaktionsfedern 16 sind, um eine funktionsbedingte Längenänderung zu ermöglichen, in
der Mitte geteilt. Die außenliegenden Enden der Blattfederteile sind mit der Federhalterung 14 fest
vernietet, während die gegeneinander gerichteten Enden sich über einen geteilten nutenförmigen Ring 18
an einem an der Kupplungsdruckplatte 3 ausgebildeten Bundbolzen 17 abstützen. Der Bundbolzen 17 gleitet in
seiner Achsrichtung im Nutenring 18.
Bei dem Auskuppelvorgang wird der Ausrückkrallkennlinie Ao folgend (Fig.6) die Tellerfeder 6 mit der
Federkennlinie fA (Fig. 6) an den Tellerfederzungen 13
durch das Drucklager 12 in Richtung auf die Kupplungsreibscheibe 2 bzw. das Schwungrad 1
gedrückt, wobei die Tellerfeder 6 über den Abstützring 7 abkippt und sich das Umfangteil derselben in
entgegengesetzter Richtung anhebt. Über die Mitnehmerfeder 11 folgt die Kupplungsdruckplatte 3 dieser
Bewegung und trennt die Kupplungsreibscheibe 2 vom Schwungrad 1, d. h. der Kraftschluß wird aufgehoben.
Die Reaktionsfeder 16, die in der Kupplung ohne Vorspannung in Hubrichtung angeordnet ist (Punkt E
der Federkennlinie nach F i g. b), wird von dem Ausrückvorgang im Bereich A außerhalb des Verschleißbereiches
Si, Si' nicht betroffen, so daß der Bundbolzen 17 beim Abhub der Kupplungsdruckplatte 3
von der Kupplungsreibscheibe 2 frei durch den geteilten Nutenring 18 gleitet.
. Durch den im Verlauf des Betriebes eintretenden Verschleiß wandert die Kupplungsdruckplaite 3 bei
zunächst von Po auf Pi, Pi' ansteigender und später
wieder auf Pn' abfallender Anpreßkraft auf das
Schwungrad 1 zu und belastet gleichzeitig über den Bundbolzen 17 die Reaktionsfeder 16. welche gemäß
der Federkennlinie /'«, /V eine Gegenkraft im Bereich .S (15
Si' entwickelt, die der Anpreßkraft Pi - P0 bzw. P' - P,,'
entspricht. Da sich die entgegengesetzt gerichteten Differenzkräfte aufheben, ergibt sich eine neue mehr
oder weniger waageredit verlaufende Federkennlinie /4", W" mit einer von Pi" auf Pc. Po reduzierten
Anpreßkraft innerhalb einer Toleranz Ps entsprechend
(a* bis Ϊα". fÄ". Außerdem entsteht eine neue mehr oder
weniger waagerecht verlaufende Ausrückkraftkennlinie im Verschleißbereich Si, Si' entsprechend A0", A0'".
Eine andere Ausführungsform der Federanordnung zeigt F i g. 3.
Hierbei wird an Stelle einer geteilten, gewellten Blattfeder eine Tellerfeder 21 verwendet, die auf der
Federhalterung 22 liegt und durch deren Bohrung, klemmend bzw. fest oder frei durchgleitend, ein an
einem Nocken der Kupplungsdruckplatte 3 befestigter Bundbolzen 24 hindurchragt, welcher mittels einer
Scheibe 25 als Widerlager und einem Sicherungsring 26 die Tellerfeder 21 in einer vorbestimmten Lage hält. Die
Tellerfeder 21 selbst ist je nach den Erfordernissen der Belastung als einfache Scheibe oder geschlitzte
Tellerfeder ausgeführt. Die Federhalterung 22 ist auf der der Tellerfeder 2t zugekehrten Seite mil einer
kreisförmigen Vertiefung 27 versehen, um bei fortgeschrittenem Verschleiß der Kupplungsreibscheibe 2 bei
Betätigen der Kupplung eine Verformung der Tellerfeder 21 in die entgegengesetzte Kegelform zu ermöglichen,
ohne Verwendung von teueren Tellerfedcrn mit trapezförmigem Querschnitt.
Die Funktions- und Bewegungs\erhältnisse bei der
BeLÜtigung der Tellerfederkupplung entsprechen denen
der Ausführung nach Fig. 1 und 2. die anhand der Diagramme b. 7 beschrieben wurden. Jedoch hat die
Anpreßkraft einen anderen Kennlinienverlauf /Y in F i g. 8. Dieser Kurvenverlauf zeigt bei gleicher normaler
Anpreßkraft P0 wie in den F i g. b. 7 eine wesentlich ausgeprägtere Krümmung, wodurch die während der
Abnutzung auftretende maximale Anpreßkraft P1' größer als P, und Po" größer als P0' ist. Dagegen zeigt
die als Reaktionsfeder wirkende Tellerfeder im Verschleißbereich Si' eine Gegenkraft nach dem
Kennlinienverlauf /«', welche im Zusammenwirken mit der Anpreßkraft nach Kurve /Y. den Federkennlinienverlauf
ΙΑ'" ergibt. Die Anpreßkraft Po im Neuzustand
der Kupplung (Punkt £ im Diagramm) ist somit auch hier gleich der Anpreßkraft Po' bei einem Verschleiß
von Si an der Kupplungsreibscheibe 2. Es erfolgt wiederum kein nennenswerter Anstieg der Anpreßkraft
Po und damit auch keine wesentliche Erhöhung der Ausrückkraft Ao auf beispielsweise A0' (F i g. b).
Das bedeutet, daß eine zu starke Krümmung der Federkennlinie, welche an sich nicht mehr zulässig ist
aber in Einbaulage E die vorgeschriebene Anpreßkraft Po aufweist, mit einer entsprechenden Reaktionsfeder
kraft kompensiert werden kann. Trotz von Pt auf Pi
erhöhter Anpreßkraft wird damit die Ausrückkraft A,," in den Grenzen der für die weniger gekrümmt«
Federkennlinie und die geringere Anpreßkraft P geltenden Ausrückkraft Ai' gehalten.
Daraus ergibt sich eine wesentliche Fertigungser leichterung, insbesondere nachdem eine stark ge
krümmte Federkennlinie mit abhängiger, unerwünsch hi.'ier Anpreßkraft P{ den gewünschten große:
Verschleißbereich Si' und eine flach gekrümmt Federkennlinie mit abhängiger, niederer erwünschte
Anpreßkraft P. einen unerwünscht kleinen Verschleiß bereich .S": mit sich bringt.
F1 g. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eine
Federanordnung an einer Tellerfederkupplung, bei de
das System auf die Tellcrfederzungen 31 wirksam win Auch bei dieser Anordnung kommt die Reaktionskra
Für die Reduzierung, der überhöhten Anpreßkraft von Pi auf Po bzw. Pi' auf P0' und damit für die Reduzierung
der Ausrückkraft von A0 auf A0" erst dann zur Wirkung,
wenn die Tellerfederzungen 31 bei einsetzendem Verschleiß gegen den Stützring 32 auflaufen. Zur
Federung sind dem Stützring 32 gegenüber mindestens drei in Vertiefungen 36 gleichmäßig am inneren Umfang
des Kupplungsdeckels 5 verteilte Tellerfedern 34 angeordnet und mit einem Haltebolzen 35, der durch
Bohrungen an Stützring 32, Tellerfeder 34 und Kupplungsdeckel 5 hindurchragl, mit diesem fest
vernietet. Funktion und Wirkungsweise entsprechen denen der Ausführung nach F i g. 3.
Es ist selbstverständlich, daß mit gleicher Wirkung eine Konstruktion nach Fig.4 auch am Umfangsrand
der Tellerfeder mit Abstützung am Kupplungsdeckel angeordnet werden kann, wie ebenso selbstverständlich
die Systeme nach Fig. 1 und 3 konstruktiv umgekehrt angebracht sein können, d. h., die Reaktionsfedern
können sich auf dem Umfangsrand des Kupplungsdekkels abstützen, wobei die Federhalterung mit dei
Kupplungsdruckplatte fest verbunden ist.
Die beschriebene Federanordnung kann sowohl be Schraubenfederkupplungen als auch für Mehrscheiben
reibungskupplungen zur Anwendung kommen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Reibscheibenkupplung, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
mit einer Ggendruckplatte, einer drehfest und axial beweglich mit dieser verbundenen
Druckplatte, die von einer Druckfederanordnung in Richtung auf die Gegendruckplatte gedrückt wird,
einer zwischen Gegendruckplatte und Druckplatte einspannbaren Reibscheibe und einer Lösevorrichtung,
die zum Abheben der Druckplatte von der Reibscheibe und der Gegendruckplatte dient, sowie
einer parallel zur Druckfederanordnung vorgesehenen Abstützfederanordnung, deren Vorspannung
kleiner als die Vorspannung der Druckfederanordnung ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abstützfederanordnung (16; 21; 34) als Re^ktionsfedeianordnung
ausgebildet ist, deren Federkennlinie (fit, /}?') im Bereich des Verschleißweges der
Druckplatte (3) der Federkennlinie (fA. &') der
Druckfederanordnung (6) im wesentlichen entgegengesetzt gleich ist.
2. Reibscheibenkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsdruckfeder
als Tellerfeder (6) ausgebildet ist und die Reaktionsfeder aus einer zweigeteilten Blattfeder
(16) besteht, deren außen liegende Enden mit der am Außenrand des Kupplungsdeckels (5) angeordneten
Federhalterung (14) verbunden sind, während ihre gegeneinander gerichteten Enden sich über einen
geteilten nutenförmigen Ring (18) an einem an der Kupplungsdruckplatte (3) befestigten Bundbolzcn
(17) abstützen.
3. Reibscheibenkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsfeder aus
einer Tellerfeder (21) besteht.
4. Reibscheibenkupplung np.ch Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Tellerfeder
(21) zugewandten Seite der Federhalterung (22) eine kreisförmige Vertiefung (27) vorgesehen ist.
5. Reibscheibenkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsdruckfeder
als Tellerfeder ausgebildet ist und die Reaktionsfederanordnung (32,34) im Bereich der Federzungen
(31) angeordnet ist.
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