DE2028693C3 - Verfahren zum Herstellen von standfesten Kunststoffbeuteln aus Verbundfolien und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents

Description

>■>

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von standfesten Kunstsloffbeuteln aus Verbundfolien mit verschweißbaren äußeren Kunststoffschichten für Verpackungszwecke, bei dem zwei Folienabschnilte aufeinandergelegt und entlang zweier aufeinanderliegender Längskanten verschweißt werden und im Bereich der Bodenfläche dc-s Kum^stoffbeutels wenigstens zwei, die Bodenfläche begrenzende Schweißnähte aufgebracht werden. Ferner betrifft ne Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Bekannt sind Verfahren zum Herstellen standfester Kunststoffbeutel, bei denen entweder der Beutel aus einem Folienstück durch Zurückklappen desselben und Verschweißen der aufeinanderlegenden Folienabschnitte an deren Seitenkanten oder aber aus mehreren Folienteilen hergestellt wird. Aus einschichtiger warmverschweißbarer Folie hergestellte Beutel haben relativ geringe Festigkeit und demzufolge schlechte Standetgenschaften, mangelnde Dichtheit auf Grund von Mikroporen und undichten Heißsiegelnähten und mangelnden Lichtschutz und sind daher für Langzeitverpackung von empfindlichem Verpackungsgut, insbesondere von Flüssigkeiten ungeeignet.

Bei derartigen Verpackungsfällen sind dagegen Verbundfolien mit wenigstens einer äußeren, verschweißbaren, beispielsweise auf einer Aluminiumfolie aufkaschierten Schicht, wesentlich besser geeignet. So sind beispielsweise Standbeutel mit W-förmig eingefaltetem Boden bekannt (US-PS 30 06 257), die aus je zwei Verbundmateriallagen mit einer warmverschweißbaren äußeren Schicht für die Seienwände und einem separat eingesetzten Folienstück für den Beutelboden zusammengesetzt und entlang der Verbindungsstellen, d. h. auch an den sich aus der Bodenform ergebenden Randkanten, verschweißt werden. Das Anbringen der Bodenschweißnähte bewirkt eine gewisse Versteifung der Beutel im Bodenbereich und eine damit verbundene Erhöhung der Standfestigkeit; jedoch lassen sich die Schweißnähte in der Großserienfertigung nicht mit genügender Sicherheil absolut dicht, insbesondere flüssigkeitsdicht herstellen, so daß die in dieser Weise

^l0

hergestellten Beutel keine praktische Anwendung gefunden haben.

Zur Erhöhung der Dichtheit des separat eingesetzten Bodens wurde daher bei der Herstellung anderer bekannter Verbundfolienbeutel (DE-AS 12 81 140) die Bodenschweißnaht durch zusätzliche Schräg- oder Kurvenschweißnähte entlastet, wodurch dem Beutel nach dessen Füllung auch eine charakteristische Bodenform gegeben wurde. Das Problem der Erzielung eines vollständig dichten Abschlusses vor alkm im Bereich der Schweißnähte, die Verhinderung einer Bildung von Mikroporen und vor allem der Delaminierungstendenzen in den über die Schweißnähte vorstehenden Schnittkantenbereichen der Laminate fand aber auch durch dieses bekannte Verfahren keine ausreichende Lösung. Darüber hinaus ergibt sich durch die Schrägoder Kurvenschweißung eine unerwünschte Verringerung der Beutelfüllmenge, und der Schwerpunkt des gefüllten Beutels wird in für die Standsicherheit ungünstiger Weise nach oben verschoben.

Hier schafft die Erfindung Abhilfe. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen von Kunststoffbeuteln aus Verbundfolie anzugeben, das im Bereich der besonders gefährdeten Schweißnähte eine bessere Dichtheit gegen Flüssigkeits- oder Gasdurchtritt gewährleistet und Delaminierungstendenzen der Einzelschichten unterdrückt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Überschweißen von Schweißnähten entlang ihrer Schnittkanten in einem zusätzlichen Verfahrensschritt, derart, daß Material der verschweißbaren Folienschichten vor die Folienstirnkanten verdrängt wird und diese versiegelt. Durch das beim Überschweißen vor die Folienstirnkante verdrängte Material, das die Folienstirnkanten zwischen den beiden äußeren Beutellagen vollständig abdeckt, sind alle Laminatschichten im vor allem gefährdeten Kantenbereich vor Delaminierungen geschützt. Darüber hinaus wird der weitere Vorteil erreicht, daß etwa in der Verschweißung vorhandene Mikroporen nach außen hin abgeschlossen und versiegelt werden und damit eine bei sogenannten Weichpackungen bisher unerreichte Dichtheit erzielt wird. In den erfindungsgemäß hergestellten Beuteln sind Flüssigkeiten bei absoluter Keimfreiheit über längere Lagerzeiten haltbar. Die erfindungsgemäß getroffene Maßnahme des Überschweißens erhöht darüber hinaus die Beutelfestigkeit sowie dessen Standfestigkeit.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt

Fig. I eine schematische Gesamtdarstellung des Herstellungsvorganges,

Fig.2 den Beutel mit verschweißten Bodenkanten,

Fig. 3 einen Schnitt durch den Beutel mit Schweißbacken,

Fig. 4 einen Schnitt durch den Beutel in der Überschweißstation u.id

Fig.5 eine Ansicht des fertigen Beutels mit Kerbstanzung.

Mit I ist die gesamte Vorrichtung bezeichnet, der die nicht weiter dargestellte Folienbahn von links zugeführt wird.

Wie durch die mit 2 bezifferte, groß herausgezeichnete Position gezeigt ist, wird die Folienlage 3 zunächst U-förmig, dann unter Bildung des Bodens 4 etwa W-förmig gefaltet. Die sich aus der W-förmigen Faltung 4 ergebenden Bruchkanten werden mittels der schräg gegeneinandergedrückten SchweiBbacken 5 je für sich verschweißt, d. h., daß diese voneinander frei

sind. Die Folienanlage ist in dieser Ausgestaltung in F i g, 2 gesondert dargestellt.

Die so geformte Folienlage 3 gelangt in die erste Station der Vorrichtung 6, und zwar werden hier mittels der Schweißbacken 7 die Längsnähte hergestellt, wie in Position 8 vergrößert gezeigt ist Da sich im Bodenbereich — siehe Position 9 und F i g, 3 — eine viertägige Schichtdicke und im übrigen Bereich der Beutelhöhe eine zweilagige Schichtstärke ergibt, wird mit unterschiedlichen Schweißtemperaturen in diesen Bereichen bei gleichzeitigem Druckausgleich der unterschiedlichen Beuteldicke durch Auflagen 10 auf den Schweißbacken 7 gearbeitet

In der nächsten Station sind die Kühlbacken 11 und dazwischen die Messer 12 vorgesehen, welche einmal das Kühlen der Längssehweißnähte und zum anderen das Trennen der Beutel 3 voneinander bewirken, Dies ist insbesondere der groß herausgezeichneten Position 13

■> zu entnehmen. Bevor die nunmehr vereinzelten Beutel in die Station 15 gelangen, werden sie gemäß der groß herausgezeichneten Position t4 der Spreizvorrichtung 19 auf den erforderlichen Abstand gebracht, und dann mit den leicht nach außen geneigten Schweißbacken 18

in einer Überschweißung unterzogen, wie bei Position 17 und in F i g. 4 gezeigt ist Durch diesen Schweißvorgang wird ein Überschweißen der äußeren Kunststoffschichten der Beutel 3 erreicht, so daß diese nach außen hin völlig versiegelt sind.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von standfesten Kunststoffbeuteln aus Verbundfolien mit verschweißbaren äußeren Kunststoffschichten für Verpackungszwecke, bei dem zwei Folienabschnitte aufeinandergelegt und entlang zweier aufeinanderliegender Längskanten verschweißt werden und im Bereich der Bodenfläche des Kunststoffbeutels wenigstens zwei, die Bodenfläche begrenzende Schweißnähte aufgebracht werden, gekennzeichnet durch ein Überschweißen von Schweißnähten entlang ihrer Schnittkanten in einem zusätzlichen Verfahrensschritt, derart, daß Material der verschweißbaren Folienschichten vor die Folienstirnkanten verdrängt wird und diese versiegelt

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsflächen der für die Oberschweißung verwen- i< > deten Schwe'Qbacken (18), bezogen auf die von den Längsschweißnähten definierte Ebene, von innen nach außen konvergieren.