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Die
Erfindung betrifft ein Schraubwerkzeug für Schrauben mit einem Mehrkant-
insbesondere Sechskant-Schraubenkopf bzw. für eine derartig gestaltete
Mutter, insbesondere einen Schlagringschlüssel, mit einem innenprofilierten
Ring zum Umfassen des Schraubenkopfes, welcher Profilinnenabschnitte
aufweist zum formschlüssigen
Angriff zumindest im kantennahen Bereich an den Mehrkantflächen mit
einer in eine Durchgangsgewindebohrung des Ringes eingeschraubten
Madenschraube zum Angriff an einer der Mehrkantflächen.
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Ein
derartiges Schraubwerkzeug in Form einer Nuss ist aus der
US 2,961,905 vorbekannt.
Dort besitzt die Madenschraube eine kegelstumpfförmige Stirnseite. Sie ist also
angespitzt und erstreckt sich mit ihrer Achse in der Diagonalen
des Ringes. Durch Aufstecken der Nuss auf eine rundgedrehte Mutter bzw.
auf einen rundgedrehten Schraubenkopf kann durch Anziehen der Madenschraube
deren Spitze in das Material des Schraubenkopfes bzw. der Mutter hinein
gedrückt
werden, um so einen Formschlusseingriff zu erzielen, der eine Drehmomentübertragung
auf einen rundgedrehten Schraubenkopf oder eine rundgedrehte Mutter
ermöglicht.
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Die
EP 0 713 442 B1 beschreibt
ein ähnliches
Werkzeug ebenfalls zum Lösen
von Schrauben mit rundgedrehten Köpfen. Dort besitzt der Ring
zwei sich diametral gegenüberliegende
Bohrungen, in welche angespitzte Madenschrauben in Diagonalrichtung
aufeinander zu eingeschraubt werden können.
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Eine
Nuss mit zwei in einem Winkel von 60° jeweils in Diagonalrichtung
in den Ringraum eingeschraubte Madenschrauben zeigt die
US 5,123,310 . Auch hier
greift die Madenschraube im Zentrum der Mehrkantfläche an.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine ein Abrutschen eines
Ringschlüssels,
insbesondere eines Schlag-Ringschlüssels an einer Mutter oder
einem Schraubenkopf verhindernde Positionierhilfe anzugeben, mittels
welcher auch hohe und insbesondere durch Schläge aufgebrachte Drehmomente übertragen
werden können.
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Gelöst wird
die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung.
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Der
Anspruch 1 sieht zunächst
und im Wesentlichen vor, dass die Achse der eine flache oder ballige
Stirnfläche
aufweisenden Madenschraube parallel versetzt zur Diagonalen des
Ringes verläuft. Bevorzugt
besitzt die Madenschraube eine flache Stirnfläche. Diese flache Stirnfläche greift
flächig
an der Mehrkantfläche
des Schraubenkopfes oder der Mutter an. Der Angriff erfolgt dabei
aber nicht im Flächenzentrum,
sondern im Mehrkantkantenbereich der Mehrkantfläche. In einer Weiterbildung
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Profilinnenabschnitte des
Ringes dachartig in den Ringraum ragende Vorsprünge ausbilden. Eine derartige
Ausgestaltung der Profilinnenabschnitte ist grundsätzlich bekannt.
Sie dient dazu, den Schlüssel
nicht nur in um 60° versetzt liegenden
Stellungen anzusetzen, sondern in um 30° versetzt zueinander liegenden
Stellungen. Die dachartigen Vorsprünge können darüber hinaus verrundete Firsten
und auch verrundete Täler
aufweisen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Achse der Madenschrauben
eine der Dachflächen
im Wesentlichen senkrecht durchdringt. Je nach Orientierung des Schlüssels gegenüber dem
sechskantigen Schraubenkopf bzw. der sechskantförmigen Mutter greift die Madenschraube
dann entweder flächig
an der Mehrkantfläche
an oder nur mit einer Kante. In jedem Falle ist es aber möglich, hohe
und insbesondere schlagartig auftretende Drehmomente über die
Madenschraube zu übertragen.
Das erfindungsgemäße Schraubwerkzeug
ist bevorzugt ein Schlag-Ringschlüssel. Dieser Schlag-Ringschlüssel zeichnet
sich dadurch aus, dass sich ein Arm in der Ringebene radial auswärts erstreckt.
Das Ende des Armes wird materialverstärkt ausge bildet, so dass dort
Hammerschläge
aufgebracht werden können.
Derartige Schlag-Ringschlüssel
werden insbesondere zum Lösen
von Muttern bzw. Schrauben mit einer großen Schlüsselweite (30 mm und mehr)
verwendet. Aus Sicherheitsgründen
und um ein Verlieren des Werkzeuges zu vermeiden, ermöglicht es
die Erfindung, den Schlüssel
an der Schraube oder der Mutter anzusetzen und ihn dort durch Festziehen
der Madenschraube zu fixieren. Dabei drückt die Madenschraube gegen
eine der Mehrkantflächen.
Dieser Mehrkantfläche
gegenüberliegende
Mehrkantfläche
der Mutter oder des Schraubenkopfes wird dadurch gegen die ihnen
zugeordneten Dachschrägen
der Profilinnenabschnitte gedrückt.
Die Mutter ist dadurch fest eingespannt. Sodann wird mit einem Hammer auf
das Schlagende des Armes des Schlüssels ein Schlagimpuls aufgebracht,
der über
die Madenschraube auf die Schraube oder die Mutter übertragen
wird. Da die Schlag-Ringschlüssel
verhältnismäßig kurze
Arme besitzen, kann die Schraube oder die Mutter durch Drehen des
Armes vollständig
gelöst werden,
ohne dass zuvor die Madenschraube wieder gelöst werden muss. Die gelöste Schraube
bzw. die gelöste
Mutter verbleibt dann im Ring und geht ebenfalls nicht verloren.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung in Form eines Schlag-Ringschlüssels in der Draufsicht bei
nicht eingeschraubter Madenschraube,
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2 die
Seitenansicht bei eingeschraubter Madenschraube,
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3 eine
Darstellung gemäß 1 mit
eingeschraubter Madenschraube und auf einen Schraubenkopf aufgesetzt,
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4 eine
Darstellung gemäß 3 jedoch um
einen Winkel von 30° versetzt
auf einen Schraubenkopf aufgesteckt,
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5 eine
Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels
gemäß 1,
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6 die
Seitenansicht des zweiten Ausführungsbeispiels
mit eingeschraubter Madenschraube,
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7 eine
Darstellung des zweiten Ausführungsbeispiels
gemäß 3 und
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8 eine
Darstellung des zweiten Ausführungsbeispiels
gemäß 4
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Die
beiden Ausführungsbeispiele
betreffen Schlag-Ringschlüssel.
Der aus Stahl bestehende Schraubenschlüssel besitzt einen Ring 1.
Ringinnenseitig befinden sich Profilinnenabschnitte 3 in
Form von dachartigen Vorsprüngen.
Jeder dachartige Vorsprung besitzt einen Dachfirst 10.
Unter Ausbildung jeweils eines Tales 11 liegen insgesamt
zwölf Vorsprünge 3 nebeneinander.
Einer der Vorsprünge 3 besitzt
eine Gewindebohrung 6, die sich im Bereich der Dachfläche 14 des
Vorsprunges 3 befindet.
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Die
Diagonale 9 erstreckt sich durch den Mittelpunkt des Ringes.
Die Achse 7 der Gewindebohrung 6 erstreckt sich
parallel zur Diagonalen 9. Die Achse 6 ist um
etwas weniger als die Umfangserstreckung eines Vorsprunges 3 von
der Diagonalen 9 versetzt. Die zur Gewindebohrung 6 parallel
verlaufene Diagonale 9 schneidet das Tal 11 des
die Gewindebohrung 6 aufweisenden Vorsprunges.
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In
die Gewindebohrung 6, die ein Feingewinde aufweisen kann,
ist eine Gewindeschraube 8 eingeschraubt. Die Stirnfläche 8', die in den
Ringinnenraum weist, ist im Ausführungsbeispiel
flach ausgebildet, so dass die Achse der Schraube die Stirnfläche 8' senkrecht schneidet.
Auf der gegenüberliegenden
Stirnfläche
der Madenschraube 8 befindet sich eine Sechskanteinstecköffnung für ein Schraubwerkzeug,
mit dem die Madenschraube angezogen werden kann.
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Eine
Mehrkant- insbesondere Sechskant-Mutter findet im Ringinnenraum
derartig Aufnahme, dass die Mehrkantflächen in ihrem kantennahen Bereich
von den Dachflächen 14 der
Vorsprünge 3 flächig beaufschlagt
werden. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß der 1 bis 4 werden die
Dachflächen 14 von
Ebenen gebildet. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß der 5 bis 8 sind die
Dachflächen
nur in ihrem mittleren Bereich nahezu eben. Die Mehrkantflächen 4 liegen
dem zufolge in tangentialer Anlage an den Dachflächen 14.
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Die
Dachfirste 10 und die Täler 11 sind
verrundet, so dass die Vorsprünge 3 insgesamt
eine Wellenform ausbilden. Auch hier durchdringt die Madenschraube 8 eine
Gewindebohrung 6, deren Achse 7 sich parallel
zur Diagonalen 9 erstreckt, welche durch das Zentrum eines
Tales 11 geht.
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Der
Ring 1 kann in zwei verschiedenen Winkelstellungen (3 bzw. 7 oder 4 bzw. 8)
auf einen Mehrkant-Schraubenkopf 2 aufgesetzt werden. Bei
dem Zustand, den die 3 bzw. 7 darstellen,
erstreckt sich die Dachfläche 14, welcher
die Madenschraube 8 zugeordnet ist, etwa parallel zur Mehrkantfläche 4 des
Schraubenkopfes 2, so dass die Stirnfläche 8' der Madenschraube 8 im Wesentlichen
flächig
gegen den der Mehrkantkante 5 benachbarten Abschnitt 4' der Mehrkantfläche 4 anliegt.
Durch Anziehen der Madenschraube 8 mit einem entsprechenden
Werkzeug kann die Stirnfläche 8' in feste Anlage
gegen die Mehrkantfläche 4 gebracht
werden, so dass die der Madenschraube gegenüberliegende Mehrkantfläche 4 gegen
die ihr zugeordneten Dachflächen 14 gepresst
werden. In dieser Stellung kann auf das Schlagende 13 des
vom Ring 1 radial abragenden Armes 12 ein Schlag
aufgebracht werden, um auf die Mutter bzw. den Schraubenkopf den
Drehmoment zu übertragen.
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Beim
Zustand, den die 4 und 8 zeigen,
liegt die Dachfläche 14,
der die Gewindebohrung 6 zugeordnet ist, nicht in Anlage
an einer der Mehrkantflächen 4.
Die Mehrkantfläche 4 liegt
vielmehr in Anlage an der dazu benachbarten Dachfläche 14.
Dies hat zur Folge, dass die Achse der Madenschraube nicht senkrecht
zur Mehrkantfläche 4 verläuft, sondern
in einem spitzen Winkel dazu. Wird die Madenschraube 8 angezogen,
so schneidet sich der Rand ihrer Stirnfläche 8' geringfügig in die Mehrkantfläche 4 ein.
Auch in diesem Zustand läßt sich auf
die Schraube bzw. den Schraubenkopf, ein Drehmoment durch Schlagbeaufschlagung
des Schlagendes 13 übertragen.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für
sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird
hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.