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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Glasdeckel zum Verschließen einer Öffnung eines
Fahrzeugdaches, der eine mindestens zum Teil transparente Scheibe
aus Sicherheitsglas umfasst.
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Ein
solcher Glasdeckel ist beispielsweise aus der
DE 196 30 813 A1 bekannt,
wobei eine gewölbte
Scheibe aus Einscheiben-Sicherheitsglas an ihrer Unterseite mit
einem elektrochromen Element versehen ist, welches zum Fahrzeuginnenraum
hin mittels einer Kunststoffscheibe geschützt ist, welche mittels einer
als Kleber wirkenden Schicht des elektrochromen Elements an der
Glasscheibe befestigt ist.
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Ferner
sind Glasdeckel bekannt, welche an ihrer Unterseite mit einem Solarzellenverbund
laminiert sind, der an seiner Unterseite mit einer Abdeckfolie versehen
ist.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Glasdeckel mit oder
ohne Solarfunktion für
ein Fahrzeugdach zu schaffen, welcher einen möglichst guten Schutz der Insassen
und des Fahrzeuginnenraums bei Bruch des Glasdeckels bietet und
dennoch eine ästhetisch
ansprechende Ansicht aus dem Fahrzeuginnenraum bietet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
Glasdeckel, wie sie in den Ansprüchen
1, 5 bzw. 8 definiert sind. Dabei ist vorteilhaft, dass trotz des
Vorsehens einer die Fahrzeuginsassen bei Bruch der Scheibe vor Splittern
schützenden
Splitterschutzfolie mittels der beanspruchten Maßnahmen ein ansprechendes Erscheinungsbild
des Glasdeckels bezüglich
des Fahrzeuginnenraums gewährleistet
wird. Dies ist in so fern von Bedeutung, als die Splitterschutzfolie
von unten, d.h. im Sichtbereich, auflaminiert wird, wobei Abdrücke entstehen
können, welche
das ästhetische
Erscheinungsbild stören
können;
in diesem Zusammenhang fallen auch eventuell vorhandene kleinere
Folienfehler unmittelbar auf. Auch bei der Verwendung eines Verbunds
aus zumindest teilweise transparenten Solarzellen wird das ästhetische
Erscheinungsbild bezüglich
des Fahrzeuginnenraums ebenfalls von der Folien- bzw. Laminiergüte bestimmt.
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Das
Versehen der Folie mit einer definierten, nicht flachen Oberflächenstruktur
ist in so fern vorteilhaft, als eine definierte Oberflächenstruktur
das optische Erscheinungsbild in ästhetischer Hinsicht weniger
stört als
einzelne undefinierte Abdrücke.
Das spezifische Bedrucken in Teilbereichen ist insbesondere für Glasdeckel
mit einem teiltransparenten Solarzellenverbund vorteilhaft, wobei
dann die Bedruckung beispielsweise in Bereichen erfolgt, in denen Solarzellenverbinder
angeordnet sind, um die Solarzellenverbinder bezüglich des Fahrzeuginnenraums abzudecken.
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Das
Einfärben
der Folie erlaubt es, die Lichttransmission durch die Folie hindurch
zu verringern und so das optische Erscheinungsbild bezüglich des Fahrzeuginnenraums
im Falle der Verwendung eines Solarzellenverbunds zu verbessern.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft
näher erläutert. Dabei
zeigen:
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1 einen
Schnitt durch den seitlichen Randbereich eines erfindungsgemäßen Glasdeckels gemäß einer
ersten Ausführungsform;
und
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2 eine
Ansicht wie 1, wobei jedoch eine alternative
Ausführungsform
gezeigt ist.
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In 1 ist
eine erste Ausführungsform
eines Glasdeckels 10 dargestellt, welcher zum Verschließen bzw.
wahlweisen Freigeben einer Öffnung in
einer festen Dachhaut 12 vorgesehen ist. Es kann sich dabei
beispielsweise um den Deckel eines Schiebedaches, Schiebehebedaches,
Ausstelldaches oder Spoilerdaches handeln. Der Glasdeckel 10 umfasst
eine transparente Glasscheibe 14, die in ihrem Randbereich
mit einer umlaufenden Umschäumung 16 (beispielsweise
aus Polyurethanschaum) versehen ist, um ein Deckelinnenblech 18 im
Randbereich der Scheibe 14 an deren Unterseite zu befestigen.
Das Deckelinnenblech 18 dient als Trägeranordnung für die Glasscheibe 14,
um diese mit einer Verstellmechanik (nicht dargestellt) für den Deckel 10 zu
verbinden. Am Außenumfang
der Umschäumung 16 ist
eine Dichtung 20 vorgesehen, um bei geschlossenem Deckel 10 das
Eindringen von Feuchtigkeit in den Fahrzeuginnenraum 22 zu
verhindern. Ferner ist im Randbereich der Scheibe 14 an
der Unterseite im Bereich der Umschäumung 16 bzw. des
Deckelinnenblechs 18 eine Glasfritte 24 vorgesehen,
die als nicht-transparenter Sichtschutz dient, um die Umschäumung 16 und
das Deckelinnenblech 18 von oben abzudecken.
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Die
Glasscheibe 14 ist vorzugsweise aus thermisch vorgespannten
Einscheiben-Sicherheitsglas
(ESG) ausgebildet.
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In
ihrem zentralen, transparenten Bereich ist die Scheibe 14 an
ihrer Unterseite mit einem Folienverbund 26 laminiert bzw.
verklebt, wobei sich dieser zentrale Bereich bis zu der Fritte 24 erstreckt.
Der Folienverbund 26 ist an seiner Oberseite, d.h. an der der
Scheibe 14 zugewandten Seite, mit einer Klebefolie bzw.
Klebeschicht 28 versehen, welche dazu dient, eine darunter
liegende Schutzfolie 30 mit der Scheibe 14 zu
verkleben. Die Schutzfolie 30 ist reißfest und kratzfest ausgebildet.
In einem schematisch mit dem Bezugszeichen 32 bezeichneten
Randbereich wird der Folienverbund 26 so nach innen umgeschlagen,
dass die Klebefolie 28 aufeinander zu liegen kommt, bevor
der Folienverbund 26 mittels der Klebefolie 28 im übrigen Bereich
des Folienverbunds 26 an dem zentralen Bereich der Scheibe 14 befestigt
wird. In diesem Zustand ist der Folienverbund 26 hinsichtlich
seiner Grundfläche
kleiner als die Glasscheibe 14, jedoch größer als
deren zentraler transparenter Bereich. Nach dem Verklebungs- bzw.
Laminationsvorgang kann der umgeschlagene Bereich 32 von
der Unterseite der Glasscheibe 14 gelöst und nach unten geklappt
werden, siehe FIG. 4.
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Anschließend wird
das Deckelinnenblech 18 mittels der Umschäumung 16 an
der Glasscheibe 14 angeschäumt. Das Deckelinnenblech 18 ist
mit einem nach unten ragenden Befestigungsteil 34 mit einer
Bohrung 36 versehen, an welchem der umgeschlagene Bereich 32 des
Folienverbunds 26 mittels einer Schraubverbindung 38,
welche durch eine entsprechende Öffnung 40 in
dem umgeschlagenen Bereich 32 des Folienverbunds 26 und
durch die Bohrung 36 geführt ist, befestigt wird.
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Der
umgeschlagene Bereich 32 bildet mit dem verklebten Bereich
des Folienverbunds 26 eine Zugentlastungsfalte 42,
welche dazu dient, um zu verhindern, dass die Klebeverbindung des
Folienverbunds 26 im zentralen Bereich der Glasscheibe 14 durch
die Befestigung des umgeschlagenen Bereichs 32 an dem Deckelinnenblech 18 auf
Zug belastet wird, wenn sich der Deckel 10 beispielsweise durch
bei einer Hochgeschwindigkeitsfahrt auftretenden Kräfte elastisch
verformt. Auf diese Weise kann die Lebensdauer des Deckels 10 erhöht werden.
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Statt
einer Schraubverbindung 38 kann der umgeschlagene Bereich 32 auch
auf andere mechanische Weise, z.B. mittels einer Klemmverbindung, an
dem Deckelinnenblech 18 befestigt werden.
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Die
beschriebene Konstruktion dient dazu, sicherzustellen, dass auch
bei Bruch der Glasscheibe 14 eine gewisse mechanische Integrität des Deckels 10 erhalten
bleibt, indem der Folienverbund 26 auch bei zerbrochener
Scheibe 14 in seinem Randbereich, d.h. in dem umgeschlagenen
Bereich 32, mit dem von der Umschäumung 16 und dem Deckelinnenblech 18 gebildeten
Deckelrahmen, der auch bei zerbrochener Glasscheibe 14 erhalten
bleibt, aufgespannt bleibt. Dabei verliert der Folienverbund 26 zwar
seine Biegesteifigkeit, verbleibt jedoch in dem Deckel 10 an
Ort und Stelle und kann dadurch verhindern, dass einerseits Insassen
durch die zerbrochene Scheibe 14 nach außen geschleudert
werden und dass andererseits Splitter der Scheibe 14 oder
Gegenstände
von außen
in den Innenraum 22 eindringen können. Ferner sorgt der Folienverbund 26 im Falle
mutwilliger Zerstörung
der Glasscheibe 14 auch für einen gewissen Einbruchsschutz.
Die Splitter der zerbrochenen Glasscheibe 14 bleiben aufgrund
der Klebeschicht 28 an dem Folienverbund 26 hängen.
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Die
Schutzfolie 30 kann so ausgebildet sein, dass sie eine
definierte, nicht flache Oberflächenstruktur
aufweist. Dies kann einerseits dadurch erzielt werden, dass eine
entsprechend vorbehandelte Folie verwendet wird, oder dass in dem
Schritt, in welchem die Schutzfolie 30 an die Scheibenunterseite
laminiert wird, eine Matrize mit einer entsprechenden Oberflächenstruktur
verwendet wird, wobei sich diese Struktur während des Laminierens auf die
Folie 30 abdrückt.
Vorzugsweise wird dabei eine „genarbte" Struktur verwendet,
wie sie beispielsweise auch bei Armaturentafeloberflächen Verwendung
findet. Unter „genarbten
Oberflächenstrukturen" sollen Oberflächenstrukturen
verstanden werden, welche mit einem regelmäßigen Muster aus eingedrückten Vertiefungen
versehen sind.
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Alternativ
könnte
die Schutzfolie 30 auch mit einem aufgedruckten regelmäßigen Muster
versehen sein.
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Bei
der Klebefolie handelt es sich vorzugsweise um einen Poly(vinylbutyral)-Film
(PVB-Film) oder
um eine transparente PU-Folie, während
es sich bei der Schutzfolie 30 vorzugsweise um eine kratzfest
beschichtete Kunststofffolie, vorzugsweise eine mit Polysiloxan
beschichtete Poly(ethylenterephthalat)-Folie (PET-Folie), handelt.
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In 2 ist
eine Ausführungsform
gezeigt, bei welcher der Deckel als sogenannter Solardeckel ausgebildet
ist, wobei die Unterseite der Glasscheibe 14 mit einem
Solarzellenfolienverbund 60 versehen ist, welcher eine
Mehrzahl von elektrisch miteinander verbundenen Solarzellen 62 aufweist,
die zwischen zwei Schmelzklebefolien 64 und 66,
vorzugsweise aus EVA , angeordnet sind. Der Solarzellenfolienverbund 60 ist
dabei mittels der oberen Schmelzklebefolie 64 an der Unterseite
der Glasscheibe 14 angebracht. Der Schutzfolienverbund 26 ist
mittels der Klebefolie 28 an der unteren Schmelzklebefolie 66 an dem
Solarzellenfolienverbund 60 und damit an der Glasscheibe 14 befestigt.
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In
dem klebefolienfreien Randbereich 50 ist der Schutzfolienverbund 26 mittels
Perforationen 52 in der Umschäumung 16 verankert.
Dabei wird im Umfangsrandbereich des Folienverbunds 26 die
Klebefolie bzw. Klebeschicht 28 entfernt, so dass in diesem
streifenförmigen,
klebefolienfreien Randbereich 50 nur noch die Schutzfolie 30 vorhanden
ist. Der Folienverbund 26 ist dabei insgesamt mit kleinerer Grundfläche als
die Glasscheibe 14 ausgeschnitten, wobei jedoch der bezüglich der
Glasfritte 24 innenliegende zentrale Durchsichtsbereich
der Glasscheibe 14 kleiner als der ausgeschnittene Folienverbund 26 ist,
so dass zumindest der klebefolienfreie Randbereich 50 des
Folienverbunds 26 von der Fritte 24 von oben verdeckt
ist.
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Der
klebefolienfreie Randbereich 50 ist mit Perforationen bzw. Öffnungen 52 versehen,
die im wesentlichen regelmäßig über den
Randbereich 50 verteilt sind.
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Zunächst wird
der Folienverbund 26 in dem zentralen Bereich der Glasscheibe 14 mittels
der Klebeschicht 28 an der Scheibenunterseite angeklebt. Der
klebefolienfreie Randbereich 50 geht dabei keine Verbindung
mit der Glasscheibe 14 ein. Anschließend wird die so mit dem Folienverbund 26 verklebte Glasscheibe 14 in
einem üblichen
Schäumwerkzeug mit
einem geeigneten Material, beispielsweise Polyurethan, umschäumt, um
das Deckelinnenblech 18 an der Glasscheibe 14 zu
befestigen, wobei das Schäummaterial
durch die Perforationen 52 gelangt. Auf diese Weise kann
die Schutzfolie 30 in der Umschäumung 16 verankert
werden.
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Dabei
entspricht die Verankerung der Schutzfolie 30 der mechanischen
Befestigung des umgeschlagenen Bereichs 32 des Folienverbunds 26 bei
der Ausführungsform
gemäß 1,
wobei zwischen dem in der Umschäumung 16 verankerten
Bereich und dem mit dem Solarzellenfolienverbund 60 verklebten
Bereich des Schutzfolienverbunds 26 eine Entlastungsfalte 42 vorgesehen
ist, um eine Delamination bei intakter Scheibe 14 aufgrund
einer Zugbelastung der Klebeverbindung zwischen dem Schutzfolienverbund 26 und
dem Solarzellenfolienverbund 60, die aufgrund der Verankerung
des Bereichs 50 des Schutzfolienverbunds 26 in
der Umschäumung 16 entstehen
könnte,
zu verhindern.
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Bei
Bruch der Glasscheibe 14 verhindert der in der Umschäumung 16 verankerte
Schutzfolienverbund 26 ein Heraus- bzw. Hineinfallen der
Scheibensplitter und des Solarzellenfolienverbunds 60 und schützt somit
insbesondere den Fahrzeuginnenraum und die Fahrzeuginsassen.
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Bei
einer abgewandelten Ausführungsform kann
die untere Schmelzklebefolie 66 des Solarzellenfolienverbunds 60 entfallen,
so dass die Klebefolie 28 des Schutzfolienverbunds 26 direkt
mit den Solarzellen 62 bzw. der oberen Schmelzklebefolie 64 des Solarzellenfolienverbunds 60 verklebt
ist.
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Die
Fixierung des Schutzfolienverbunds 26 kann auch auf andere
Art als in FIG. 8 gezeigt erfolgen, beispielsweise mittels des in
der Ausführungsform
gemäß 1 gezeigten
Verfahrens.
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Die
Schutzfolie 30 kann beispielsweise in der Masse, d.h. über ihre
gesamte Dicke, eingefärbt
sein, um die Lichttransmission zu verringern. Alternativ oder zusätzlich kann
die Schutzfolie 30 in Teilbereichen bedruckt sein, um bestimmte
Abschnitte des Solarzellenfolienverbunds 60 zu verdecken.
Besonders zweckmäßig ist
es dabei, die Solarzellenverbinder zwischen den einzelnen Solarzellen 62 (die
Solarzellenverbinder sind in 2 nicht
dargestellt) mittels auf die Schutzfolie 30 aufgedruckten
Abdeckstreifen zu verdecken.
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Mittels
der geschilderten optischen Maßnahmen
bezüglich
der Schutzfolie 30 kann insgesamt ein homogeneres Erscheinungsbild
des Glasdeckels 10 bezüglich
des Fahrzeuginnenraums 22 erzielt werden, wobei insbesondere
störende
Bereiche eines eventuell vorhandenen Solarzellenverbunds verdeckt
werden können
und Folienfehler oder beim Laminieren verursachte Abdrücke kaschiert
werden können.
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- 10
- Glasdeckel
- 12
- feste
Dachfläche
- 14
- Glasscheibe
- 16
- Umschäumung
- 18
- Deckelinnenblech
- 20
- Dichtung
- 22
- Fahrzeuginnenraum
- 24
- Glasfritte
- 26
- Folienverbund
- 28
- Klebefolie
- 30
- Schutzfolie
- 32
- umgeschlagener
Bereich von r
- 34
- Befestigungsteil
- 36
- Bohrung
in 34
- 38
- Schraubverbindung
- 40
- Öffnung in 32
- 42
- Entlastungsfalte
- 50
- klebefolienloser
Randbereich von 26
- 52
- Perforationen
in 50
- 60
- Solarzellenfolienverbund
- 62
- Solarzellen
- 64,
66
- Schmelzklebefolien
von 60