DE20206859U1

DE20206859U1 - Doppelverbinder

Info

Publication number: DE20206859U1
Application number: DE20206859U
Authority: DE
Original assignee: Fischerwerke Artur Fischer GmbH and Co KG
Current assignee: Fischerwerke GmbH and Co KG
Priority date: 2002-04-30
Filing date: 2002-04-30
Publication date: 2003-09-04
Anticipated expiration: 2012-05-01

Description

M 2084 29.04.2002

Beschreibung
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Doppelverbinder

Die Erfindung betrifft einen Doppelverbinder mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 insbesondere zum Verbinden von Tübbingen im Tunnelbau.

Beim Bau von Tunneln wird die eigentliche Tunnelröhre aus einer Vielzahl von Ringsegmenten aus Stahlbeton, sog. Tübbinge, zusammengesetzt. Dabei stellt jeder Tübbing jeweils einen Umfangsabschnitt dar. Zwischen die Tübbinge werden Dichtungen eingelegt, die ein späteres Eindringen von Wasser in die Tunnelröhre verhindern.

Zur Verbindung der Tübbinge sind unterschiedliche Systeme bekannt (Kolic, D.; Wagner, H.; Schulter, A.: &ldquor;Development of Dowelled Connectors for Segmental Linings", Felsbau, Vol. 18 (2000) No. 6, S. 32 - 40). Wurden früher vor allem Schraubverbindungen gewählt, so werden heute zunehmend Dübel als Doppelverbinder verwendet. Diese zeigen ein deutlich besseres Verhalten bezüglich der späteren Bildung von Rissen in den Tübbingen, da die Dübel im Gegensatz zu Schraubverbindungen auch eigens für die Aufnahme und Ableitung von Querkräften gestaltet sind. Bei den verwendeten Dübeln handelt es sich um Spreizdübel, die überwiegend aus Kunststoff hergestellt sind. Diese haben allerdings den Nachteil, dass ihre Ausziehfestigkeit deutlich begrenzt ist. Insbesondere ist ein Kriechverhalten über längere Zeiträume nicht vermeidbar. Hierdurch verringern sich die Anpresskräfte zwischen den Tübbings, wodurch die Wirkung der Dichtung vermindert wird. Im Weiteren kann ein Spalt entstehen, der zum Eindringen von Wasser in die Tunnelröhre führt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Doppelverbinder mit höherer Dauerauszugsfestigkeit zu schaffen, der zur Aufnahme von Querkräften geeignet ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Dabei wird in beiden zu verbindenden Bauteilen eine Verankerung mittels einer

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aushärtbaren Masse hergestellt. Der Doppelverbinder weist an beiden Enden einen Verankerungsbereich auf. Zur Verbindung zweier Bauteile wird in diese zunächst jeweils eine Aufnahmebohrung eingebracht und in diese eine aushärtbare Masse eingepresst. Anschließend wird der Doppelverbinder in eine der Aufnahmebohrungen eingesetzt und das andere Bauteil auf den Doppelverbinder aufgeschoben. Während der Aushärtezeit werden die Bauteile zueinander fixiert, was im Tunnelbau dadurch gegeben ist, dass sich die Vortriebsmaschiene zur Erstellung des Tunnelbohrlochs an den Tübbingen abstützt. Nach dem Aushärten ist der Doppelverbinder beidseitig fest verankert. Hierdurch können deutlich höhere Auszugsfestigkeiten und höhere aufnehmbare Querkräfte erreicht werden. Insbesondere die Dauerfestigkeit ist gegenüber den bekannten Dübel-Verbindungen deutlich erhöht. Da Bewegungen sowohl in der Ebene der Kontaktfläche als auch senkrecht hierzu verhindert werden, kann die Wirkung der Dichtungen auf Dauer sicher gestellt werden. Auch wird die Bildung von Rissen durch Verkantungen oder dgl. vermieden. Gleichzeitig kann durch das Prinzip der Verbund-Verankerung ein lateraler Versatz der Aufnahmebohrungen zueinander während der Montage problemlos ausgeglichen werden. Derartige Versatze sind toleranzbedingt bei der Fertigung und Positionierung der Bauteile und deren Aufnahmebohrungen unvermeidbar.

In einer bevorzugten Ausführung ist der Ankerbolzen aus Metall und weist jeweils einen oder mehrere Konen im Verankerungsbereich auf. Eine im mittleren Bereich aufgesetzte Manschette aus Kunststoff mit Dichtlamellen bewirkt eine Begrenzung der Verankerungsbereiche. Der eingebrachte Mörtel wird beim Einschieben des Doppelverbinders verdrängt und verteilt sich dadurch in der Aufnahmebohrung. Durch die Dichtlamellen wird ein Austreten aus der Aufnahmebohrung verhindert und gleichzeitig eine gleichmäßige Verteilung um den gesamten Umfang des Verankerungsbereichs des Doppelverbinders erreicht. Die Dichtlamellen sind derart elastisch gestaltet, dass sie auch im Falle eines lateralen Versatzes der Aufnahmebohrungen zueinander vollständig an der Wandung der Aufnahmebohrung anliegen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur 1 zeigt in einer Schnittdarstellung den Doppelverbinder 1 im montierten Zustand. In die beiden Bauteile 2 (beispielsweise Tübbinge aus Beton) sind Aufnahmebohrungen 3 eingebracht. In diese wird vor dem

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Einschieben des Doppelverbinders die aushärtbare Masse 4 eingebracht. Der Doppelverbinder 1 umfasst den Ankerbolzen 5 mit den beiden jeweils einen Konus 11 aufweisenden Verankerungsbereichen 6 sowie die Manschette 7 mit den Dichtlamellen 8. Die Manschette 7 kann beispielsweise aus Kunststoff hergestellt und durch einen Presssitz oder eine Klebeverbindung auf dem Ankerbolzen 5 aus Stahl fixiert sein. Die Dichtlamellen 8 verhindern ein Austreten der aushärtbaren Masse 4 aus den Aufnahmebohrungen 3 beim Einführen des Ankerbolzens 5. Sollte ein lateraler Versatz der Aufnahmebohrungen 3 gegeben sein (nicht dargestellt), so verformen sich die Dichtlamellen entsprechend aufgrund Ihrer Elastizität und bleiben an der Wand 9 der Aufnahmebohrungen 3 angelegt. Da der Ankerbolzen 6 deutlich schlanker ausgeführt ist als die Aufnahmebohrung 3, hat er für den Fall eines Versatzes entsprechendes Spiel, das durch die Masse 4 ausgeglichen wird. Während des Aushärtens der Masse 4 müssen die Bauteile 2 zusammengepresst werden, um die Rückstellkräfte der elastischen Dichtung 10 zu überwinden. Danach stellt der Doppelverbinder 1 eine dauerfeste Verbindung zur Aufnahme von Zug- und Querkräften dar, so dass die Dichtwirkung langfristig sichergestellt werden kann und es zu keinen Relativbewegungen der Bauteile 2 kommt.

Claims

1. Doppelverbinder (1) zum Verbinden zweier miteinander fluchtende Aufnahmebohrungen (3) aufweisende Bauteile (2), insbesondere von Tübbingen, dadurch gekennzeichnet, dass der Ankerbolzen (5) an beiden Enden Verankerungsbereiche (6) aufweist, die mittels einer aushärtbaren Masse (4) in den Aufnahmebohrungen (3) verankerbar sind.

2. Doppelverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verankerungsbereiche (6) jeweils mindestens einen Konus (11) aufweisen.

3. Doppelverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ankerbolzen (5) aus Metall ist.

4. Doppelverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Doppelverbinder (1) im mittleren Bereich eine Manschette (7) mit den Verankerungsbereich (6) begrenzende und einen lateralen Versatz der Achsen der Aufnahmebohrungen (3) ausgleichende Dichtlamellen (8) aufweist.

5. Doppelverbinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Manschette (7) aus Kunststoff ist.