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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fanschal, aufweisend einen Schriftzug und/oder eine Abbildung gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Anspruch 1.
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Schals sind als ein wärmendes oder schmückendes, langes, schmales, meist rechteckiges Textil, welches von seinem Träger um den Hals gelegt oder geschlungen werden kann, im Stand der Technik bekannt. Ebenso verhält es sich mit dem sogenannten Fanschal, bei dem es sich um einen speziellen Schal für Fans von Vereinen, Clubs und dergleichen handelt. Der Fanschal ist mit einem Schriftzug und/oder einer Abbildung, insbesondere einem Logo, versehen, die eine Verbindung zum jeweiligen Verein oder Club herstellen. Der Träger des Fanschals kann so seine Sympathie bzw. Zugehörigkeit zu dem Verein oder Club offen kundtun.
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Während handelsübliche Schals hauptsächlich in der kälteren Jahreszeit getragen werden, insbesondere um den Hals des Trägers zu wärmen, kommen Fanschals ganzjährig zum Einsatz. Diese werden von ihren Trägern hauptsächlich bei Veranstaltungen der jeweiligen Vereine oder Clubs getragen, beispielsweise bei einem Fußballspiel. Dabei steht mitunter nicht die wärmende bzw. schützende Funktion des Schals im Vordergrund, sondern die Assoziation des Tragenden mit dem jeweiligen Verein bzw. Club. Fanschals werden somit auch in den Sommermonaten, also auch bei höheren Temperaturen, getragen.
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Fanschals weisen zumeist einen aufgedruckten Schriftzug bzw. eine aufgedruckte Abbildung auf. Dies hat den Nachteil, dass die Schriftzüge bzw. Abbildungen nach mehreren Waschvorgängen verblassen, oder sich von dem Textilmaterial des Fanschals lösen. Zudem ist der Schriftzug bzw. die Abbildung nicht in die Garnstruktur des Schals selbst integriert, was sich negativ auf dem Tragekomfort als auch auf die Optik auswirken kann.
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Alternativ können Fanschals mittels der Jacquard Webetechnik hergestellt werden. Die Technik ermöglicht das Einweben eines Schriftzugs bzw. einer Abbildung direkt in die Gewebestruktur des Fanschals. Dabei werden Garne mit unterschiedlichen Farben miteinander verwoben.
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Handelsübliche Fanschals weisen jedoch ein ebenes Grundgewebe auf. Die äußeren Gewebefasern sind in Schallängsrichtung ausgerichtet, so dass eine möglichst ebene und glatte Schaloberfläche erzeugt wird. Dem Stand der Technik entsprechende Fanschals sind daher nur bedingt für die Aufnahme von Feuchtigkeit geeignet, und können aufgrund der glatten und festen Oberflächenstruktur ein unangenehmes Gefühl beim Kontakt mit der Haut des Trägers hervorrufen.
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Ausgehend vom Stand der Technik ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen verbesserten Fanschal bereitzustellen, welcher zu jeder Jahreszeit vom Träger genutzt werden kann und den Tragekomfort erhöht.
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Die vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fanschal mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Bei dem erfindungsgemäßen Fanschal handelt es sich um einen Schal, welcher speziell für Fans, beispielsweise von Clubs oder Vereinen, ausgebildet ist. Dafür weist der Fanschal einen Schriftzug und/oder eine Abbildung, insbesondere ein Logo auf. Bei dem Schriftzug handelt es sich bevorzugt um den Namen des Clubs oder Vereins, während die Abbildung vorzugsweise das Logo des Vereins oder Clubs darstellt. Durch Tragen bzw. Mitführen des Fanschals kann der Träger, mithin der Fan, seine Zugehörigkeit bzw. seine Sympathie für den auf dem Fanschal aufgeführten Club oder Verein kundtun.
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Der Fanschal ist Jacquard gewebt und der Schriftzug und/oder die Abbildung ist mittels der Jacquardwebetechnik in den Fanschal eingewebt. Die Jacquard Webetechnik ermöglicht die automatisierte Herstellung von gemusterten Textilien. Anstelle eines Aufdrucks oder einer Bestickung, können Schriftzüge oder Abbildungen so direkt in das eigentliche Schalgewebe eingewebt werden. Im Vergleich zur Drucktechnik hat dies den Vorteil, dass sich die Schriftzüge bzw. Abbildungen auch nach mehrmaligem Waschen des Schals nicht lösen. Die verwendeten Fasern bzw. Garne können bereits vor dem Webvorgang eingefärbt werden, so dass die Garne nicht mehr verblassen. Durch die Jacquard Webetechnik wird zudem sichergestellt, dass keine zusätzlichen Farbpigmente auf das Schalgewebe aufgebracht werden, die im Zweifel die Haut des Trägers reizen können. Die Farben kommen durch die Jacquard Webetechnik zudem besonders kraftvoll zur Geltung.
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Erfindungswesentlich ist nunmehr, dass der Fanschal aus einem Frottiergewebe ausgebildet ist. Das Frottiergewebe zeichnet sich dadurch aus, dass auf einer oder beiden Fanschalseiten Garnschlingen ausgebildet sind, die aus einem Grundgewebe hervorstehen. So wird ein lockeres Flormaterial ausgebildet, welches insbesondere zur Aufnahme von Feuchtigkeit geeignet ist. Da Fanschals insbesondere bei Veranstaltungen des jeweiligen Clubs oder Vereins getragen werden, welche auch im Sommer bei hohen Temperaturen stattfinden, kann der Fanschal zusätzlich als Schweißtuch genutzt werden. Wird der Fanschal bei niedrigen Temperaturen getragen, wirkt das durch das Frottiergewebe ausgebildete Flormaterial als zusätzliche Isolierschicht, und sorgt somit für eine angenehme Wärme der bedeckten Körperpartien. Zudem bietet das lockere Flormaterial im Vergleich zu herkömmlichen Fanschalausbildungen einen deutlich angenehmeren Tragekomfort.
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Das Frottiergewebe besteht bevorzugt aus einem drei Fadensystemen. Dies beinhaltet eine straff gespannte Grundkette, eine lose Schlingenkette aus der die Garnschlingen ausgebildet sind und einem Schuss.
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Bevorzugt weist der Fanschal eine Breite von 15 bis 30 cm auf, besonders bevorzugt von 20 bis 25 cm. Die Länge des Fanschals reicht bevorzugt von 100 cm bis 150 cm, besonders bevorzugt von 110 cm bis 130 cm.
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Vorzugsweise weist der Fanschal im Bereich seiner längsseitigen Enden jeweils eine Verriegelung auf. Die Verriegelung wird insbesondere dadurch ausgebildet, dass die im Bereich der Verriegelung befindlichen Nähte in Längsrichtung des Schals mehrfach vor- und zurückgenäht sind. Durch die Verriegelung wird ein Aufribbeln bzw. ein Lösen des Gewebes bzw. der Nähte der Fanschals verhindert.
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Die Verriegelung kann sich über die gesamte Breite des Fanschals erstrecken. Bevorzugt weist die Verriegelung in Längsrichtung des Fanschals eine Länge von 2 bis 4 cm auf, insbesondere 3 cm. Dies hat sich im Rahmen der Erfindung als besonders vorteilhaft für einen sicheren Sitz der Nähte bzw. des Gewebes herausgestellt.
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In einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist das Frottiergewebe aus Zwirnfrottier ausgebildet. Zwirnfrottier ist weniger lang und flauschig als andere Frottierarten und ist darum besonders geeignet, um beim Weben Muster oder Strukturen entstehen zu lassen. Diese kommen so besonders zur Geltung. Ferner haben Frottierwaren aus Zwirnfrottier in der Regel kürzerstehende Schlingen, so dass diese viel Wasser aufnehmen können, aber auch schneller trocknen. Zwirnfrottier ist zusätzlich sehr stabil und deshalb besonders für einen Fanschal geeignet, da dieser mitunter hohen Belastungen ausgesetzt ist.
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Der Fanschal ist insbesondere aus einem Garn aus Baumwolle oder einem Baumwollpolyestergemisch ausgebildet. Diese Materialien können vor dem Webvorgang eingefärbt werden, bieten einen angenehmen Tragekomfort und sind zudem maschinenwaschbar.
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Besonders bevorzugt ist das Garn ein NE 20/2 Florgarn.
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Vorteilhaft ist, wenn das verwendete Garn bereits vor dem Webvorgang eingefärbt ist. Um mittels der Jacquard Webetechnik die Schriftzüge bzw. Abbildungen auf dem Fanschal auszubilden, werden insbesondere Garne mit unterschiedlich eingefärbten Farben miteinander verwebt. Je nach Farbkomplexität des Schriftzuges bzw. der Abbildungen können hier eine Vielzahl von unterschiedlichen eingefärbten Garnen verwendet werden. Das Einfärben erfolgt besonders bevorzugt durch ein Tauchbad, so dass das eingefärbte Garn langfristig seine Farbe behält. Auch durch mehrere Maschinenwaschvorgänge bleicht die Farbe nicht aus.
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Der Fanschal hat bevorzugt ein Flächengewicht von 300 bis 600 g/m2, besonders bevorzugt von 350 bis 550 g/m2 und ganz besonders bevorzugt von 400 bis 450 g/m2. Dieses Flächengewicht hat sich als guter Kompromiss zwischen Tragekomfort, Feuchtigkeitsaufnahme sowie Gewicht herausgestellt.
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Das Grundgewebe weist vorzugsweise eine Höhe bzw. Stärke von 2 bis 15 mm, bevorzugt von 4 bis 12 mm und besonders bevorzugt von 5 bis 10 mm auf. Eine entsprechende Höhe des Grundgewebes stellt eine ausreichende isolierende Wirkung des Fanschals bei niedrigen Temperaturen sicher. Zudem wirkt ein entsprechend ausgebildetes Grundgewebe des Fanschals stabilisierend.
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Die längsseitigen Enden des Fanschals können Fransen aufweisen. Je nach Ausgestaltung der Fransen kann dem Fanschal so eine zusätzliche individuelle Note verliehen werden.
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Der Fanschal weist bevorzugt eine Florhöhe von 2 bis 15 mm, bevorzugt von 3 bis 10 mm, besonders bevorzugt von 4 bis 8 mm auf. Über eine entsprechende Florhöhe hält der Fanschal die bedeckte Körperstelle des Trägers bei niedrigen Temperaturen warm, zudem wird die Aufnahme von Feuchtigkeit erleichtert. Die Florhöhe ist dabei so gewählt, dass der Fanschal Schmutzresistent ist und ein angenehmes Tragegefühl ermöglicht.
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Die Ränder des Fanschals können mit einem Schrägband eingefasst sein. So wird verhindert, dass die Ränder des Fanschals ausfransen.
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Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung. Bevorzugte Ausgestaltungsvarianten werden in schematischen Figuren dargestellt. Diese dienen dem einfacheren Verständnis der Erfindung. Es zeigen:
- 1 einen erfindungsgemäßen Fanschal in einer Draufsicht und
- 2 den erfindungsgemäßen Fanschal im Schnitt A-A der 1.
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In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet, auch wenn eine wiederholte Beschreibung aus Vereinfachungsgründen entfällt.
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1 zeigt einen Fanschal 1, welcher einen Schriftzug 2 sowie zwei jeweils in Form eines Logos aufweist. Der Fanschal 1 ist Jacquard gewebt und der Schriftzug 2 sowie die sind mittels der Jacquard Webetechnik in den Fanschal 1 eingewebt. Der Schriftzug 2 und die müssen somit nicht nachträglich auf den Fanschal 1 aufgedruckt werden, was ein angenehmeres Tragegefühl ermöglicht sowie ein späteres Ablösen des Schriftzuges 2 oder der durch mehrmalige Waschvorgänge oder häufigen Gebrauch verhindert.
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Erfindungsgemäß ist der Fanschal 1 aus einem Frottiergewebe 4 ausgebildet. Dies ist insbesondere in 2 gezeigt, in der die Schnittansicht A-A der 1 dargestellt ist. Der Fanschal 1 weist ein Grundgewebe 5 auf, aus dem beidseitig Garnschlingen 6 hervorstehen. Das Gewebe besteht aus einem Dreiphasensystem, nämlich eine straff gespannte Grundkette, einer losen Schlingkette, welche die Garnschlingen 6 ausbildet, sowie einem Schuss. Der erfindungsgemäße Fanschal 1 bietet für den Träger einen angenehmeren Tragekomfort sowohl im Sommer als auch im Winter. Im Winter wird durch das Frottiergewebe 4 und insbesondere den Garnschlingen 6 eine zusätzliche Isolierschicht gebildet, welche die bedeckte Körperstelle des Trägers zusätzlich wärmt. Im Sommer kann der Fanschal 1 aufgrund des Frottiergewebes 4 auch als Schweißtuch bzw. Handtuch verwendet werden, da durch das Frottiergewebe 4 die Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit des Fanschals 1 im Vergleich zu herkömmlichen Fanschals deutlich gesteigert ist.
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Der Fanschal 1 weist eine Breite B von 15 bis 30 cm und eine Länge L von 100 bis 150 cm auf.
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Der Fanschal 1 weist im Bereich seiner längsseitigen Enden 7 jeweils eine Verriegelung 8 auf. Zur Ausbildung der Verriegelung 8 sind die Nähte im Bereich der Verriegelung 8 in Längsrichtung des Fanschals 1 vor- und zurückgewebt. Dadurch wird sichergestellt, dass sich das Frottiergewebe 4 auch nach langfristigem Gebrauch nicht löst.
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Die Verriegelungen 8 erstrecken sich über die gesamte Breite B des Fanschals 1 und weisen in Längsrichtung (X) des Fanschals 1 eine Länge LV von 2 bis 4 cm, insbesondere 3 cm auf.
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Das Frottiergewebe 4 ist aus Zwirnfrottier ausgebildet. Dieses ist besonders robust und für die Aufnahme von Feuchtigkeit geeignet.
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Der Fanschal 1 ist aus einem Garn aus Baumwolle oder einem Baumwollpolyestergemisch ausgebildet, insbesondere ist das Garn ein NE 20/2 Florgarn.
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Das Frottiergewebe 4 ist durch unterschiedlich eingefärbte Garne ausgebildet. Die Garne sind bereits vor dem Webvorgang, insbesondere durch Tauchbaden, permanent eingefärbt. Durch den Jacquardwebvorgang werden die unterschiedlich eingefärbten Garne derart verwebt, dass sowohl der Schriftzug 2 als auch die ausgebildet werden. Mittels dieser Technik kommen die eingesetzten Farben deutlich und langanhaltend zur Geltung.
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Der Fanschal 1 weist ein Flächengewicht von 300 bis 600 g/m2 auf, bevorzugt von 350 bis 550 g/m2 und insbesondere von 400 bis 450 g/m2.
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Das Grundgewebe 5 weist vorzugsweise eine Höhe HG von 2 bis 15 mm, bevorzugt von 4 bis 12 mm und besonders bevorzugt von 5 bis 10 mm auf. Eine entsprechende Höhe HG des Grundgewebes 5 stellt eine ausreichende isolierende Wirkung des Fanschals 1 bei niedrigen Temperaturen sicher. Zudem wirkt ein entsprechend ausgebildetes Grundgewebe 5 des Fanschals 1 stabilisierend.
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Die längsseitigen Enden 9 des Fanschals 1 weisen Fransen 10 auf. So kann der Fanschal 1 zusätzlich individualisiert werden.
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Der Fanschal 1 weist eine Florhöhe HF von 2 bis 15 mm, bevorzugt von 3 bis 10 mm, besonders bevorzugt von 4 bis 8 mm auf. Diese Florhöhe HF hat sich als sehr robust und langlebig sowie als optimal für die Aufnahme von Feuchtigkeit, insbesondere Schweiß herausgestellt.
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Der Fanschal 1 weist einen umlaufenden Rand 11 auf, der mit einem Schrägband eingefasst ist. So wird ein Ausfransen des Fanschals 1 an den Rändern verhindert.
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Bezugszeichen:
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- 1
- Fanschal
- 2
- Schriftzug
- 3
- Abbildung
- 4
- Frottiergewebe
- 5
- Grundgewebe
- 6
- Garnschlingen
- 7
- Bereich der längsseitigen Enden
- 8
- Verriegelung
- 9
- längsseitige Enden
- 10
- Fransen
- 11
- umlaufender Rand
- B
- Breite
- L
- Länge
- LV
- Länge
- HF
- Florhöhe
- HG
- Höhe