DE202020104858U1

DE202020104858U1 - Vorrichtung zum Desinfizieren von Einrichtungsgegenständen in Krankenhäusern

Info

Publication number: DE202020104858U1
Application number: DE202020104858.9U
Authority: DE
Original assignee: Kluge & Fielitz Reha Reinigungs & Desinfektionssysteme GmbH
Current assignee: Kluge & Fielitz Reha Reinigungs & Desinfektionssysteme GmbH
Priority date: 2020-08-21
Filing date: 2020-08-21
Publication date: 2020-09-11
Anticipated expiration: 2030-08-22

Abstract

Vorrichtung zum Desinfizieren von Einrichtungsgegenständen in Krankenhäusern insbesondere Matratzen besteht aus einer nach außen abdichtbaren Reinigungskammer (1), die einen Boden (11) mit einem Gitterrostbelag, Seitenwände (12) und eine Decke (13) aufweist und mit einer sich über die gesamte Breite erstreckenden Tür (14) verschließbar ist dadurch gekennzeichnet, dass im Deckenbereich ein oder mehrere Vernebelungsköpfe (2) für Flüssigkeiten angeordnet sind.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Desinfizieren von Einrichtungsgegenständen in Krankenhäusern und ist insbesondere geeignet, solche Gegenstände, die gegen eine Einwirkung von Flüssigkeiten empfindlich sind, mit Desinfektionsmitteln zu behandeln.
Zur Reinigung und Desinfektion von Einrichtungsgegenständen in Krankenhäusern in Form von Gestellen, Behältern oder dergleichen, insbesondere zum Reinigen und Desinfizieren von Krankenhausbettgestellen und Krankenfahrstühlen sind bereits einige technische Lösungen vorgeschlagen worden.
Die in der DE 71 28 076 U1 vorgestellte Erfindung zum Desinfizieren von Einrichtungsgegenständen in Krankenhäusern besteht darin, dass die Vorrichtung eine die zu desinfizierenden Gegenstände aufnehmende Kammer aufweist. In der Kammer sind Düsen so angeordnet, dass sie die zu desinfizierenden Gegenstände mit einer Desinfektionsflüssigkeit besprühen. Erfindungsgemäß sollen diese Düsen an einem Sprühwagen befestigt sein, der durch die Kammer bewegt wird.
Auch die DE 21 36 561 B2 schlägt eine Vorrichtung zum Desinfizieren von Einrichtungsgegenständen mit einer die zu desinfizierenden Gegenstände aufnehmenden Halterung vor, an der auf die zu desinfizierenden Gegenstände gerichtete, eine Desinfektionsflüssigkeit versprühende, an einem Sprühwagen angeordnete Düsen entlangbewegbar sind. Die Vorrichtung ist ebenfalls in einer abgedichteten Kammer untergebracht, wobei die Kammer zur Aufnahme vollständiger Betten einschließlich Bettgestell und Matratzen ausgebildet ist. In der Kammer ist eine Hubvorrichtung zum Abheben der Matratzen vom Bettrost vorgesehen, und die Düsen sind teils auf das Bettgestell und teils auf die Matratzen gerichtet.
Auch die in der DE 10 2011 003 782 A1 vorgestellte Reinigungsvorrichtung weist mindestens eine Reinigungskammer mit einer Fluidquelle zur Beaufschlagung des Reinigungsguts auf. Weiterhin soll eine Plasmaquelle vorhanden sein, um mindestens ein Plasma in einem Gas zu zünden und so ein Reaktivgas zu erzeugen. Durch die Reinigungsvorrichtung soll das Reaktivgas mit zumindest einem Teil des Reinigungsguts in Kontakt gebracht werden.
Bei der in der DE 35 45 867 A1 beschriebenen Einrichtung zum Reinigen von Gestellen, Behältern oder dgl., insbesondere zum Reinigen und Desinfizieren von Krankenhausbettgestellen, ist im Arbeitsbereich der Düsen ein Fahrboden vorgesehen, der quer zur Bewegungsrichtung des zu reinigenden Gestells geneigt ist. Auf der tief liegenden Seite des Fahrbodens sind oberhalb seiner Ebene Stützrollen für das Gestell vorgesehen. Zu beiden Seiten des Fahrbodens sind in Bewegungsrichtung gesehen Düsen angeordnet.
Nachteilig bei allen vorgeschlagenen Lösungen ist, dass der zu reinigende Gegenstand durch die Reinigungsflüssigkeit abgespült wird. Dadurch kann die zur Reinigung eingesetzte zumeist wässrige Lösung in den Reinigungsgegenstand eindringen und diesen schädigen.
Daraus erwächst die Aufgabe der Erfindung, eine Desinfektionseinrichtung zu schaffen, in der auch die Bestandteile der Krankenhausbetten, die nicht mit wässrigen Lösungen gespült werden können, einer keimtötenden Behandlung zu unterziehen. Erfindungsgemäß soll das geschehen, indem feuchtigkeitsempfindliche Bestandteile der Krankenhauseinrichtung in einer Reinigungskammer einem Nebel aus desinfizierenden Substanzen ausgesetzt werden.
Zur Erzeugung eines derartigen Nebels kann die Reinigungskammer mit einem oder mehreren Vernebelungsköpfen wie in der DE 698 19 017 T2 beschrieben ausgerüstet werden. Ein solcher Vernebelungskopf für Flüssigkeiten mit verschiedenen Viskositäten, der Flüssigkeiten mit Abmessungen unter 1 µm erzeugt und sie verteilen kann, um einen Nebel oder ein Aerosol zu bilden, ist wie folgt ausgebildet. Der Vernebelungskopf besteht aus einem Körper, in dem eine offene Misch- und Fraktionierkammer vorhanden ist, die mit einer Austrittsdüse und an der gegenüberliegenden Basis mit einer Bohrung für die Zuleitung von Druckgas versehen ist. Der Einlass der zu vernebelnden Flüssigkeit im Körper ist so ausgebildet, dass er mit einer Bohrung in Verbindung steht. Der Einlass ist über eine Leitung mit einem Vorrat der zu vernebelnden Flüssigkeit verbunden. Die Bohrung ist weiterhin mittels einer Leitung mit einer Druckgasquelle verbunden. Die Flüssigkeit wird durch einen Unterdruck in die Misch- und Fraktionierkammer angesaugt, der durch den Durchtritt des Gasstroms von der Bohrung in die Kammer zur Auslassdüse erzeugt wird. Die in der Kammer herrschenden Wirbel zerteilen die Flüssigkeit und vermischen sie mit dem Druckgasstrom, sodass ein äußerst feiner Nebel entsteht, der sich auf dem zu desinfizierenden Gegenstand niederschlägt.
Zur Lösung der Aufgabe wird eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs vorgeschlagen. In den Unteransprüchen werden weitere sinnvolle Ausgestaltungen der Lösung aufgezeigt.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Desinfizieren von Einrichtungsgegenständen in Krankenhäusern besteht aus einer die zu desinfizierenden Gegenstände aufnehmenden, nach außen abdichtbaren Kammer. Diese Kammer ist prinzipiell wie bekannte Reinigungskammern aufgebaut. In derartigen Reinigungskammern sind auf die zu desinfizierenden Gegenstände gerichtete Düsen angeordnet, die eine Desinfektionsflüssigkeit versprühen.
Zur Aufnahme empfindlicher Materialien, die durch das Besprühen mit einem Waschfluid geschädigt werden könnten, wie beispielsweise den Schaumstoffkernen vollständiger Matratzen, die die Flüssigkeitsmengen aufsaugen könnten, schlägt die erfindungsgemäße Lösung vor, dass anstelle der herkömmlichen Sprühdüsen Vernebelungsköpfe für Flüssigkeiten eingesetzt werden. Derartige Vernebelungsköpfe sind in der Lage, unter Zuhilfenahme von Druckluft Tröpfchen desinfizierender Flüssigkeiten mit Abmessungen unter 1 µm zu erzeugen. Diese bilden einen Nebel oder ein Aerosol, wobei in der Kammer durch die über die Vernebelungsköpfe einströmende Druckluft Wirbel entstehen, die den Nebel verteilen, sodass sich der äußerst feine Nebel auf dem zu desinfizierenden Gegenstand niederschlägt.
Eine derartige Reinigungskammer, die einen Boden mit einem Gitterrostbelag, Seitenwände und Decke aufweist und die mit einer Tür oder zwei sich über die gesamte Breite erstreckende Türen verschließbar ist, kann über mindestens ein fahrbares Gestell, dessen Ausmaße dem Innenraum der Kammer angepasst sind, zur Aufnahme vorzugsweise mehrerer Schaumstoffkerne von Matratzen verfahrbar ausgebildet sein.
Es ist ebenfalls im Sinne der Erfindung, wenn eine Reinigungskammer, die zur Reinigung von Krankenhausbetten, Krankenfahrstühlen und ähnlichen transportablen, therapeutisch anwendbaren Utensilien dient, mit zusätzlichen Vernebelungsköpfen versehen ist, die wahlweise anstelle der Sprühdüsen zuschaltbar sind. Eine derartige Reinigungskammer kann nach dem Einsatz zur Reinigung von Krankenhausbetten und anschließender Trocknung für die Desinfektion der von der flüssikeitsdichten Hülle befreiten Schaumstoffkerne der Matratzen eingesetzt werden, indem anstelle der Reinigungsdüsen die zusätzlichen Vernebelungsköpfe eingeschaltet werden.
Figurenliste
Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnungen 1 und 2 anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert werden. Dabei zeigt:

1 eine mit einem Matratzenkern bestückte Reinigungskammer (1) und
2 eine schematische Schnittdarstellung eines Vernebelungskopfes (2).

Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Desinfizieren von Matratzen in Krankenhäusern besteht aus einer nach außen abdichtbaren Kammer. Im Deckenbereich sind zwei Vernebelungsköpfe (2) für Flüssigkeiten angeordnet. Ein solcher Vernebelungskopf (2) für Flüssigkeiten, der Flüssigkeiten mit Abmessungen unter 1 µm erzeugt und sie verteilen kann, um einen Nebel (5) zu bilden, ist wie folgt ausgebildet. Der Vernebelungskopf besteht aus einem Körper (21), in dem eine offene Misch- und Fraktionierkammer (22) vorhanden ist, die mit einer Austrittsdüse (23) und an der gegenüberliegenden Basis mit einer Bohrung (24) für die Zuleitung von Druckgas versehen ist. Der Einlass der zu vernebelnden Flüssigkeit im Körper ist so ausgebildet, dass er mit einer Bohrung in Verbindung steht. Der Einlass ist über eine Leitung (25) mit einem Vorrat der zu vernebelnden Flüssigkeit verbunden.
Eine derartige Reinigungskammer (1) weist einen Boden (11) mit einem Gitterrostbelag, Seitenwände (12) und eine Decke (13) auf und ist mit einer sich über die gesamte Breite erstreckenden Tür (14) verschließbar. Über ein fahrbares Gestell (3), dessen Ausmaße dem Innenraum der Kammer angepasst sind, kann ein Schaumstoffkern (4) einer Matratze hineingefahren werden. Zwei Vernebelungsköpfe (2) erzeugen unter Zuhilfenahme von Druckluft Tröpfchen einer desinfizierenden Flüssigkeit. Diese bilden einen Nebel, wobei in der Kammer durch die über die Vernebelungsköpfe einströmende Druckluft Wirbel entstehen, die den Nebel verteilen, sodass sich der äußerst feine Nebel auf dem Schaumstoffkern (4) einer Matratze niederschlägt und diesen keimfrei macht.
Bezugszeichenliste

1: Reinigungskammer
11: Boden
12: Seitenwände
13: Decke
14: Tür
2: Vernebelungskopf
21: Körper
22: Fraktionierkammer
23: Austrittsdüse
24: Bohrung
25: Leitung
3,: Gestell
4: Schaumstoffkern
5: Nebel

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 7128076 U1 [0003]
DE 2136561 B2 [0004]
DE 102011003782 A1 [0005]
DE 3545867 A1 [0006]
DE 69819017 T2 [0009]

Claims

Vorrichtung zum Desinfizieren von Einrichtungsgegenständen in Krankenhäusern insbesondere Matratzen besteht aus einer nach außen abdichtbaren Reinigungskammer (1), die einen Boden (11) mit einem Gitterrostbelag, Seitenwände (12) und eine Decke (13) aufweist und mit einer sich über die gesamte Breite erstreckenden Tür (14) verschließbar ist dadurch gekennzeichnet, dass im Deckenbereich ein oder mehrere Vernebelungsköpfe (2) für Flüssigkeiten angeordnet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass ein Vernebelungskopf (2) für Flüssigkeiten, der Tropfen mit Abmessungen unter 1 µm erzeugt und verteilen kann, um einen Nebel oder ein Aerosol zu bilden, aus einem Körper (21) besteht, in dem eine offene Misch- und Fraktionierkammer (22) vorhanden ist, die mit einer Austrittsdüse (23) und an der gegenüberliegenden Basis mit einer Bohrung (24) für die Zuleitung von Druckgas versehen ist, wobei der Einlass für die zu vernebelnden Flüssigkeit im Körper so ausgebildet ist, dass er mit einer Bohrung in Verbindung steht und der Einlass über eine Leitung (25) mit einem Vorrat der zu vernebelnden Flüssigkeit verbunden ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 und/ oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass ein fahrbares Gestell (3), dessen Ausmaße dem Innenraum der Kammer angepasst sind, vorhanden ist, das geeignet ist, einen oder mehrere Schaumstoffkerne (4) von Matratzen in der Reinigungskammer (1) zu platzieren.
Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass zwei Vernebelungsköpfe (2) vorhanden sind, die unter Zuhilfenahme von Druckluft einen äußerst feinen Nebel erzeugen, der sich auf dem Schaumstoffkern (4) der Matratzen niederschlägt und diese keimfrei macht.