DE202020104632U1

DE202020104632U1 - Federbeinlager

Info

Publication number: DE202020104632U1
Application number: DE202020104632.2U
Authority: DE
Original assignee: Rollax GmbH and Co KG
Current assignee: Rollax GmbH and Co KG
Priority date: 2020-08-11
Filing date: 2020-08-11
Publication date: 2021-11-15
Anticipated expiration: 2030-08-12

Abstract

Federbeinlager mit zwei ringförmigen Gehäusehalbschalen (10, 12), die jeweils einen Laufring (18, 20) eines Lagers (16) aufnehmen und von denen eine (12) Teil eines Federtellers (28) für eine Schraubenfeder (30) des Federbeins ist, und mit einer an diese Gehäusehalbschale (12) angespritzten Dichtlippe (42, 44) zur Abdichtung des von dem Wälzlager (16) eingenommenen Raumes, welche Dichtlippe aus einem Material besteht, das weicher ist als das Material der Gehäusehalbschale (12), dadurch gekennzeichnet, dass an eine Fläche (36) des Federtellers (28), die ein Widerlager für die Schraubenfeder (30) bildet, eine Federauflage (38) angespritzt ist, die aus dem gleichen Material besteht wie die Dichtlippe (42, 44).

Description

Die Erfindung betrifft ein Federbeinlager mit zwei ringförmigen Gehäusehalbschalen, die jeweils einen Laufring eines Lagers aufnehmen und von denen eine Teil eines Federtellers für eine Schraubenfeder des Federbeins ist, und mit einer an diese Gehäusehalbschale angespritzten Dichtlippe zur Abdichtung des von dem Wälzlager eingenommenen Raumes, welche Dichtlippe aus einem Material besteht, das weicher ist als das Material der Gehäusehalbschale.
Ein Beispiel eines bekannten Federbeinlagers dieser Art wird in DE 20 2014 103 674 U1 beschrieben. Das in den Gehäusehalbschalen aufgenommne Lager ist in diesem Beispiel ein Wälzlager. Es könnte sich jedoch auch um ein Gleitlager handeln. Die Gehäusehalbschale, die den Federteller bildet, besteht aus Kunststoff, weist jedoch eine Versteifungseinlage aus Metall auf.
Aus DE 10 2010 015 712 A1 ist ein Federbeinlager (Gleitlager) bekannt, bei dem der Federteller ebenfalls durch eine Verbundstruktur aus Metall und Kunststoff gebildet wird. An die aus Metall bestehende Oberfläche des Federtellers, die das eigentliche Widerlager für die Schraubenfeder bildet, ist hier eine Dämpfungsschicht aus einem weicheren Kunststoff angespritzt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Federbeinlager zu schaffen, das gute Dämpfungseigenschaften aufweist und sich besonders rationell fertigen lässt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an eine Fläche des Federtellers, die ein Widerlager für die Schraubenfeder bildet, eine Federauflage angespritzt ist, die aus dem gleichen Material besteht wie die Dichtlippe.
Die Materialeinheitlichkeit der Federauflage und der Dichtlippe erlaubt es, diese beiden Komponenten in einem einzigen Arbeitsgang in einem einfach aufgebauten Formwerkzeug zu spritzen.
Offenbart ist somit zugleich auch ein Verfahren zur Herstellung eines Federbeinlagers gemäß Anspruch 1, bei dem die Dämpfungsschicht und die Dichtlippe in einem Arbeitsgang gespritzt werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Federbeinlagers sind in den Unteransprüchen angegeben.
In einer Ausführungsform sind die Dichtlippe und die Federauflage in einem Stück ausgebildet.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:

1 einen axialen Teilschnitt durch ein erfindungsgemäßes Federbeinlager; und
2 einen Schnitt durch das komplette Federbeinlager.

Das in 1 gezeigte Federbeinlager weist zwei ringförmige Gehäusehalbschalen 10, 12 aus Kunststoff auf, die zusammen ein Gehäuse 14 für ein Wälzlager 16 bilden.
Das Wälzlager 16 weist zwei im Querschnitt etwa viertelkreisförmige Laufringe 18, 20 auf, die jeweils in einer der Gehäusehalbschalen 10, 12 aufgenommen sind. Zwischen den Laufringen 18, 20 sind in einem Käfig 22 Lagerkugeln 24 gehalten, die in den beiden Laufringen abrollen. Die Berührungspunkte der Lagerkugeln 24 mit den beiden Laufringen 16, 20 bilden mit der Achse A des Federbeinlagers (2) einen Winkel von etwa 45°, so dass das Lager sowohl Radialkräfte als auch Axialkräfte aufnehmen kann.
Die obere Gehäusehalbschale 10 bildet an der Oberseite eine Stützfläche 26 für eine Tragstruktur (Top Mount), auf der sich die Karosserie eines mit dem Federbeinlager ausgestatteten Fahrzeugs abstützt. Die untere Gehäusehalbschale 12 ist Teil eines Federtellers 28, der ein Widerlager für das obere Ende einer Schraubenfeder 30 eines Federbeins des Fahrzeugs bildet. Diese Gehäusehalbschale 12 ist durch eine Einlage 32 aus Metall versteift und bildet eine zylindrische Führungsfläche 34, die von der obersten Windung der Schraubenfeder 30 umgeben wird und an die sich am oberen Ende radial nach außen eine ringförmige Lagerfläche 36 anschließt, die rechtwinklig zur Achse A des Federbeinlagers orientiert ist. An die Führungsfläche 34 und die Lagerfläche 36 ist eine Federauflage 38 angespritzt, die aus einem Kunststoffmaterial besteht, das weicher ist als das Kunststoffmaterial der Gehäusehalbschale 12 und deshalb in der Lage ist, etwaige Vibrationen der Schraubenfeder 30 wirksam zu dämpfen.
Die Gehäusehalbschalen 10, 12 begrenzen miteinander einen ringförmigen Raum, der das Wälzlager 16 aufnimmt und sowohl am inneren Umfangsrand als auch am äußeren Umfangsrand durch Dichtlippen 40, 42, 44 abgedichtet ist. Alle Dichtlippen 40, 42, 44 sind an die Gehäusehalbschale 12 angespritzt und bestehen aus dem gleichen Material wie die Federauflage 38. Die Dichtlippen 42 und 44 am äußeren Umfangsrand sind in einem Stück mit einem Teil der Dämpfungsschicht 38 ausgebildet, der den äußeren Umfangsrand der Gehäusehalbschale 12 sowie auch einen freiliegenden äußeren Umfangsrand der Einlage 32 umschließt. Da das Material der Dichtlippen weicher ist als das Kunststoffmaterial der Gehäusehalbschale 12, wird eine zuverlässige und dennoch reibungsarme Abdichtung des Ringraumes erreicht, der das Wälzlager und ein geeignetes Schmiermittel aufnimmt. Die Dichtlippen 40 und 42 dichten an dem Kunststoffmaterial der Gehäusehalbschale 10 ab. Die Dichtlippe 44 dichtet an einem nach unten vorspringenden zylindrischen Kragen der Gehäusehalbschale 10 ab, der am unteren Ende einen Hinterschnitt 46 bildet, der von der Dichtlippe 44 hintergriffen wird. Auf diese Weise erfüllt die Dichtlippe 44 zugleich die Funktion, die beiden Gehäusehalbschalen, beispielsweise während der Montage, formschlüssig zusammenzuhalten.
Bei der Herstellung können die Gehäusehalbschalen 10, 12 getrennt als KunststoffSpritzteile hergestellt werden. Im Fall der Gehäusehalbschale 12 können beispielsweise in einem ersten Schritt die Einlage 32 mit dem härteren Kunststoffmaterial der Gehäusehalbschale umspritzt werden. In einem weiteren Schritt werden dann die Federauflage 38, die Dichtlippen 42, 44 und wahlweise auch die Dichtlippe 40 in einem einzigen Arbeitsschritt in einem gemeinsamen Spritzgießwerkzeug an die Gehäusehalbschale 12 angespritzt. Da die Dichtlippen und die Federauflage 38 aus demselben Material bestehen, kann die Schmelze unter weitgehender Nutzung gemeinsamer Fließwege aus einer gemeinsamen Schmelzekammer zugeführt werden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 202014103674 U1 [0002]
DE 102010015712 A1 [0003]

Claims

Federbeinlager mit zwei ringförmigen Gehäusehalbschalen (10, 12), die jeweils einen Laufring (18, 20) eines Lagers (16) aufnehmen und von denen eine (12) Teil eines Federtellers (28) für eine Schraubenfeder (30) des Federbeins ist, und mit einer an diese Gehäusehalbschale (12) angespritzten Dichtlippe (42, 44) zur Abdichtung des von dem Wälzlager (16) eingenommenen Raumes, welche Dichtlippe aus einem Material besteht, das weicher ist als das Material der Gehäusehalbschale (12), dadurch gekennzeichnet, dass an eine Fläche (36) des Federtellers (28), die ein Widerlager für die Schraubenfeder (30) bildet, eine Federauflage (38) angespritzt ist, die aus dem gleichen Material besteht wie die Dichtlippe (42, 44).
Federbeinlager nach Anspruch 1, bei dem die Dichtlippe (42, 44) in einem Stück mit der Federauflage (38) ausgebildet ist.
Federbeinlager nach Anspruch 2, bei dem die Dichtlippe (42, 44) an einem Teil der Federauflage (38) gebildet ist, der einen äußeren Umfangsrand der Gehäusehalbschale (12) umschließt.
Federbeinlager nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die Dichtlippe (42, 44) eine von mindestens zwei Dichtlippen (40, 42, 44) ist, die den Raum, in dem das Lager (16) aufgenommen ist, sowohl am inneren als auch am äußeren Umfangsrand abdichten, wobei alle Dichtlippen aus demselben Material bestehen.