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Technisches Sachgebiet
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Die technische Lösung betrifft einen für Schienenfahrzeuge vorgesehenen verstellbaren Sitz.
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Stand der Technik
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Bei Fernreisen mit dem Zug werden von den Fahrgästen bevorzugt Sitze verwendet, die ein verstellbares und für ihren Körper bequemes Sitzen möglich machen. Ein idealer Sitz sollte den Fahrgästen eine ergonomisch günstige Position für das Sitzen und die Entspannung bieten, gleichzeitig sollte er jedoch nicht in den Raum sonstiger Reisenden reichen. Eine ergonomisch vorteilhafte Formgebung der Rückenlehne sollte die lordotische Wölbung der Wirbelsäule kopieren, d.h. er sollte vor allem im Lendenbereich sowohl in der Sitzposition als auch in der Entspannungsposition geformt sein. In die Entspannungsposition wird der Sitz am häufigsten durch ein horizontales Verschieben des Sitzkissens nach vorne gebracht. Für einen maximalen Komfort der Fahrgäste wird in Abhängigkeit von der Verschiebung des Sitzkissens auch die Rückenlehne ergonomisch verformt. Lösungen, die eine Veränderung der Rückenlehnengeometrie in Abhängigkeit von dem Verschieben des Sitzkissens ermöglichen, sind heutzutage sehr oft und es gibt mehrere Typen davon.
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Eine grundlegende Ausführung eines ergonomisch vorteilhaften Sitzes offenbart das Patent
DE102009050903 . Während der untere Bereich der Rückenlehne mit dem Sitzkissen verbunden ist, ist der obere Bereich der Rückenlehne am Sitzrahmen oder an der Wand des Verkehrsmittels befestigt. Im Verlaufe des horizontalen Vorschubs des Sitzkissens in Richtung nach vorne vergrößert sich der Winkel zwischen der Rückenlehne und dem Sitzkissen und der Sitz geht somit in die Entspannungsposition über.
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Die vorteilhafte Ergonomie sowohl in der Sitz- als auch in der Entspannungsposition kann bei einigen Lösungen durch die Veränderung der Geometrie des Lenden- oder Rückenbereichs der Rückenlehne erreicht werden. Die Veränderung der Geometrie kann in mehreren Methoden erfolgen und sie hängt vom Typ des Sitzes ab.
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Im Patent
EP2548763 wird die Veränderung der Geometrie des Rückenbereichs durch die Wirkung eines drehbaren Bogenelements auf ein in die Rückenlehne des Sitzes eingebautes flexibles flaches Rückenelement durch die Bewegung des Sitzkissens in Richtung nach vorne erreicht. In der Grundstellung bildet das Bogenelement, das drehbar am Sitzrahmen befestigt ist, mit der horizontalen Achse des Sitzkissens einen stumpfen Winkel und mit seinem oberen Bereich berührt es an beiden seinen Seiten ein verschiebbares L-Element, das mit dem verschiebbaren Sitzkissen verbunden ist. Bei der Bewegung des Sitzkissens in Richtung nach vorne erfolgt auch das Verschieben des verschiebbaren L-Elements, das über das drehbare Bogenelement auf die flachen Rückenelemente zu wirken beginnt und während der Verkleinerung des Winkels zwischen dem Bogenelement und der horizontalen Sitzkissenachse erfolgt eine allmähliche Hinausschiebung eines flexiblen Rückenelements in Richtung der Bewegung des Sitzkissens und somit auch die Veränderung der Geometrie des Rückenbereichs der Rückenlehne.
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Sinngemäß funktioniert auch die in der Patentanmeldung
DE102014118061 beschriebene Erfindung. An das Sitzkissen ist ein Druckstück befestigt, das beim Verschieben des Sitzkissens nach vorne auf die flexiblen Rückenelemente wirkt, die somit den Lendenbereich der Rückenlehne verformen.
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Eine weitere Möglichkeit, wie man die Rückengeometrie verändern kann, ist in der Patentanmeldung
EP2998157 beschrieben. Das Sitzkissen ist fest mit einem verschiebbaren L-Element verbunden, das während des Vorschubs des Sitzkissens nach vorne mit einem Hebel auf ein flaches Element wirkt, das in seinen 2/3 drehbar im Sitzrahmen gelagert ist. Durch die drehbare Bewegung wirkt der untere Bereich des flachen Elements auf den flexiblen Sitzrahmen in Richtung des Vorschubs des Sitzkissens.
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Die Patentanmeldung
EP2805848 offenbart den Sitz mit einer variablen Rückenlehnengeometrie mit Hilfe von einem rotierenden Flügel, der mit seinem unteren Bereich mechanisch am Sitzkissen des Sitzes befestigt ist. Während des Verschiebens des Sitzkissens in Richtung nach vorne wird der Flügel mit seinem unteren Bereich dahinter gezogen, dies verursacht eine schwenkbare Bewegung um das rotierende Element im oberen Bereich des Sitzkissens und deshalb wird die Geometrie der Rückenlehne im Lendenbereich verändert.
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Wesen der technischen Lösung
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Die oben aufgeführten Mängel werden bis zu einem gewissen Grade durch einen verstellbaren Sitz gemäß der vorliegenden technischen Lösung beseitigt. Der Sitz umfasst ein Rahmengestell, eine Rückenlehne, ein Sitzkissen und ein schwingendes Element. Das Sitzkissen wird in dieser Lösung als derjenige Bereich verstanden, der das Gewicht des Fahrgastes aufnimmt und aus einer Konstruktion, zum Beispiel einem Rahmengestell, besteht und eine Polsterung umfasst, wo die Polsterung entweder mit dem Rahmengestell des Sitzkissens verbunden ist und mit einem Stoff oder einem anderen Oberflächenschutz verdeckt ist oder die Polsterung wird auf einer Trägersubstanz befestigt, die auf dem Rahmengestell gespannt ist, wobei das Sitzkissen verschiebbar in der Richtung ist, die ungefähr horizontal ist und dessen Schubbewegung gegenüber dem Rahmengestell des Sitzes ausgeübt wird, das unbeweglich ist. Die Rückenlehne wird in dieser Lösung als derjenige Bereich verstanden, der zur Unterstützung des Fahrgasts und zum Übertragen der Kraft vom Rücken des Fahrgasts dient. Wobei die Rückenlehne zumindest aus einem Rahmengestell der Rückenlehne und einem Stützbereich aus einer Trägersubstanz und einer Polsterung oder aus einer Polsterung, die mit einem Stoff oder einem anderen Oberflächenschutz verdeckt ist, besteht. Das Rahmengestell bildet einen festen unbeweglichen Teil des Sitzes und umfasst zwei Hauptteile den Rückenbereich und den Sitzbereich. Das Sitzkissen wird an das Rahmengestell beweglich und zwar translational angeschlossen. Weiterhin ist eine Rückenlehne an das Sitzkissen drehbar angeschlossen, wobei die Rückenlehne ferner an das Rahmengestell befestigt ist. Das schwingende Element enthält einen vertikalen Bereich und einen horizontalen Bereich, wobei der vertikale Bereich auf seiner unteren Seite mit der ersten Seite des horizontalen Bereichs verbunden ist. Das schwingende Element ist drehbar entweder an das Sitzkissen oder an die Rückenlehne oder an die Achse der Drehverbindung des Sitzkissens und der Rückenlehne an der Verbindungsstelle des horizontalen und des drehbaren Teils des schwingenden Elements angeschlossen. Der horizontale Bereich des schwingenden Elements umfasst auch die zweite Seite, die im Führungsglied in der Nähe des Sitzbereichs translational gelagert ist. Beim Vorschub des Sitzkissens nach vorne wird also das schwingende Element durch die mechanische Verbindung des Sitzgestells in die Rückenlehne eingedrückt und dadurch wird die Rückenlehne in die gewünschte ergonomische Position verformt.
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In einer bevorzugten Ausführung ist das schwingende Element in zwei Positionen, eine Standard- und eine Entspannungsposition, verstellbar, wobei das Ende der zweiten Seite des horizontalen Bereichs in der Standardposition näher dem Rückenbereich ist und in der Entspannungsposition ist das Ende der zweiten Seite des horizontalen Bereichs weiter vom Rückenbereich. Das Führungsglied ist so angeordnet, dass das darin geführte schwingende Element mit der Ebene des translatorischen Vorschubs des Sitzkissens einen Winkel größer als 1° einschließt. Das Führungsglied ist also vorteilhaft angeordnet, sodass die Mitte des Querschnitts der zweiten Seite des horizontalen Bereichs des schwingenden Elements beim Anliegen am Führungsglied niedriger (oder höher) liegt als die Mitte des Querschnitts der ersten Seite des horizontalen Bereichs des schwingenden Elements. Eine solche vorteilhafte Anordnung des Verstellmechanismus ermöglicht, die gewünschten Veränderungen der Form der Rückenlehne zu erreichen und gleichzeitig eine kleine Einbaulänge des Sitzes aufrechtzuerhalten.
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In einer alternativen vorteilhaften Ausführung ist das schwingende Element ebenfalls in zwei Positionen, eine Standard- und eine Entspannungsposition, verstellbar, wobei das Ende der zweiten Seite des horizontalen Bereichs in der Standardposition näher dem Rückenbereich des Rahmengestells ist und in der Entspannungsposition ist das Ende der zweiten Seite des horizontalen Bereichs weiter vom Rückenbereich des Rahmengestells. Das Führungsglied ist beliebig angeordnet, um den horizontalen Bereich des schwingenden Elements zu führen. Die Erhöhung des Drehwinkels des vertikalen Bereichs des schwingenden Elements bei der Translation des Sitzkissens wird mittels der Form des horizontalen Bereichs erreicht, die über die gesamte Länge keine gerade Linie ist. In einer vorteilhaften Ausführung ist der horizontale Bereich des schwingenden Elements als gerade mit dem zweiten geraden Bereich ausgeführt, der damit den Winkel von zumindest 1° in der senkrechten Ebene gegenüber der Ebene des Vorschubs des Sitzkissens einschließt, die ungefähr in Richtung des Positionsvektors des Vorschubs des Sitzkissens (also ungefähr bei der Seitenansicht des Sitzes) liegt oder als gerade mit dem Bereich ausgeführt ist, der in der senkrechten Ebene gegenüber der Ebene des Vorschubs des Sitzkissens liegt, die ungefähr in Richtung des Positionsvektors des Vorschubs des Sitzkissens (also ungefähr bei der Seitenansicht des Sitzes) eine glatte Kurve ist oder ist der gesamte horizontale Bereich eine glatte Kurve. Eine solche vorteilhafte Anordnung des Verstellmechanismus ermöglicht, die gewünschten Veränderungen der Form der Rückenlehne zu erreichen und gleichzeitig eine kleine Einbaulänge des Sitzes aufrechtzuerhalten.
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In einer vorteilhaften Ausführung ist die Rückenlehne in deren oberen Bereich translational und drehbar an den Rückenbereich angeschlossen. Mit Vorteil ist die translational drehbare Verbindung der Rückenlehne mit drehbaren oder gleitenden Gliedern ausgeführt, die in den Führungsnuten des Rückenbereichs aufgenommen sind. In einer anderen vorteilhaften Ausführung ist die Rückenlehne mit dem Rückengestell mittels eines fest mit dem Rückenbereich des Rahmengestells verbundenen Zapfens verbunden, wo der Zapfen in die Nut im oberen Bereich der Rückenlehne überragt. In einer vorteilhaften Ausführung hat der Druckbereich des vertikalen Bereichs des schwingenden Elements die Form einer Gerade oder einer konkaven Kurve oder einer konvexen Kurve oder einer Sinuskurve. In einer vorteilhaften Ausführung umfasst ferner der verstellbare Sitz ein Druckstück, das an die Rückenlehne von der Seite des schwingenden Elements befestigt ist. Mit Vorteil ist das Druckstück eine gespannte Textilie, die vorteilhaft die Rechteck- oder Quadratform haben kann. In einer alternativen vorteilhaften Ausführung ist das Druckstück aus Metall, Kunststoff oder Holz ausgeführt und es ist mit dem vertikalen Bereich des schwingenden Elements verbunden. Vorteilhaft kann das Druckstück aus mehreren Teilbereichen bestehen.
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Figurenliste
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- In der 1 ist der Schnitt durch den Sitz mit dem Druckstück und dem Führungsglied im Sitzkissenbereich dargestellt.
- In der 2 ist die axonometrische Ansicht des Sitzes mit dem Schnitt in der Rückenlehne und im Sitzkissen mit einer sichtbaren Trägersubstanz und einem schwingenden Element dargestellt.
- In der 3a ist der Sitz im Schnittbild in der Standardposition dargestellt. In der 3b ist der Sitz im Schnittbild in der Entspannungsposition dargestellt.
- In der 3c ist der Sitz im Schnittbild in der Standard- sowie in der Entspannungsposition dargestellt.
- In den 4a bis 4c sind das Führungsglied im Detail und darin geführtes freies Ende des schwingenden Elements dargestellt.
- In der 5 ist Detail eines separaten Führungsglieds in mehreren Ansichten dargestellt.
- In der 6 ist Detail der Lagerung des schwingenden Elements dargestellt.
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Ausführungsbeispiele der technischen Lösung
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In der 1 ist ein verstellbarer Sitz mit einer variablen Geometrie von der Grundposition in die Entspannungsposition. Der verstellbare Sitz, dessen festsitzender Teil ein Rahmengestell 1 ist, das in drei Bereiche geteilt ist - den Sitzbereich 11, den Rückenbereich 12 und den oberen Bereich 13. Der Sitzbereich 11 des Rahmengestells 1 ist ein ungefähr waagerechter Bereich. Der Rückenbereich 12 des Rahmengestells 1 ist ungefähr vertikal und ist mit dem Sitzbereich im ungefähr senkrechten Winkel fest verbunden. Der obere Bereich 13 des Rahmengestells 1 ist eine Verlängerung des Rückenbereichs des Rahmengestells 1 in diesem Ausführungsbeispiel in Richtung ungefähr senkrecht auf den Sitzbereich 11 des Rahmengestells 1. An den oberen Bereich 13 des Rahmengestells 1 ist die Kopfstütze 2 fest angeschlossen, am Rückenbereich 12 des Rahmengestells 1 ist translational und drehbar die Rückenlehne 3 befestigt und am Sitzbereich 11 des Rahmengestells 1 ist translational das Sitzkissen 4 befestigt. Das Sitzkissen 4 bewegt sich gegenüber dem Sitzbereich 11 des Rahmengestells in der Ebene des Vorschubs des Sitzkissens 1. Im Ausführungsbeispiel ist diese Ebene ungefähr horizontal. In einer alternativen Ausführung ist die Rückenlehne 3 am Rahmengestell 1 nur drehbar befestigt oder nur translational. Die Dreh-Translationsverbindung der Rückenlehne 3 mit dem Rahmengestell 1 ist mittels Dreh-Translationsglieder ausgeführt, die in den Führungsnuten 10 des Rückenbereichs 12 befestigt sind, die im oberen Bereich des Rückenbereichs 12 des Rahmengestells 1 angeordnet sind, und mittels daraus vorspringenden Zapfens, der in die Öffnung im oberen Bereich der Rückenlehne 3 eingeschoben ist. Des Weiteren ist die Rückenlehne 3 in ihrem unteren Bereich drehbar mit dem Sitzkissen 4 verbunden, das translational mit dem Sitzbereich 11 des Rahmengestells 1 verbunden ist. Die Translationsverbindung des Sitzkissens mit dem Rahmengestell 1 ist beliebig ausgeführt, zum Beispiel durch verschiebbare Glieder, die in den Führungsnuten des Sitzbereichs 11 befestigt sind. Am Sitzkissen 4 ist an der Stelle der Achse der Drehverbindung des Sitzkissens 4 und der Rückenlehne 3 mechanisch das schwingende Element 5 angeschlossen, das die Dreh-Translationsbewegung ausübt.
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In der 2 ist das Detail des schwingenden Elements 5 dargestellt. Das schwingende Element 5 besteht aus dem vertikalen Bereich und dem horizontalen Bereich, wobei der vertikale Bereich des schwingenden Elements 5 den Druckbereich 8 umfasst und der vertikale Bereich hat zum Beispiel eine dem Buchstaben U ähnliche Form, wo das offene Ende der U-Form niedriger liegt als das verbundene Ende der U-Form, und der horizontale Bereich des schwingenden Elements 5 durch zwei in Bewegungsrichtung des Sitzkissens 4 gerichtete Schenkel gebildet wird, wovon jeder Schenkel von einem anderen Ende des offenen Endes der U-Form des vertikalen Bereichs des schwingenden Elements 5 ausgeht. Der horizontale Bereich des schwingenden Elements 5 wird auf der zweiten Seite im Führungsglied 7 des Sitzbereichs 11 geführt, wobei die zweite Seite derjenige Teil des vertikalen Bereichs des schwingenden Elements ist, der am entfernteren Ende von der Drehaufnahme des schwingenden Elements 5 liegt. Das Führungsglied 7 des Sitzbereichs 11 kann sowohl auf einer Seite des Sitzes als auch auf zwei Seiten angeordnet werden, alternativ kann jedoch auch nur ein oder mehrere Führungsglieder 7 verwendet werden, die ideal auf dem Sitzbereich 11 angeordnet sind. Die zweite Seite des horizontalen Bereichs des schwingenden Elements 5 wird in den Führungsgliedern 7 des Sitzbereichs 11 geführt, d.h. verschiebbar gelagert. Alternativ kann nur das Anliegen auf den Teil des Führungsglieds 7 in dem Fall verwendet werden, wenn das schwingende Element so gelagert ist, dass das zweite Ende des horizontalen Bereichs des schwingenden Elements 5 mit Vorspannung gelagert ist, die seinen freien Vorschub in der Gegenrichtung von dem Teil des Führungsglieds 7 verhindert, an dem es anliegt. Die Verbindungsstelle des vertikalen und des horizontalen Bereichs des schwingenden Elements 5 ist auf der ersten Seite des horizontalen Bereichs und der unteren Seite des vertikalen Bereichs des schwingenden Elements 5. Der horizontale Bereich des schwingenden Elements 5 liegt in der ungefähr horizontalen Ebene und der vertikale Bereich des schwingenden Elements 5 liegt in der ungefähr vertikalen Ebene. Der vertikale Bereich des schwingenden Elements 5 kann in alternativen Ausführungen mehrere Formen haben, zum Beispiel die Form des Buchstaben V, oder der vertikale Bereich des schwingendem Elements kann aus einem einzigen Stück bestehen. Alternativ kann der horizontale Bereich des schwingenden Elements 5 durch nur ein freies Ende oder mehrere als zwei freien Enden gebildet werden. In einigen Ausführungen kann der vertikale Bereich des schwingenden Elements 5 eine kompliziertere Form haben, in den am meisten bevorzugten Ausführungen wird der vertikale Bereich durch einen geformten Draht gebildet. An der Stelle des Übergangs des vertikalen Bereichs des schwingenden Elements 5 in den horizontalen Bereich des schwingenden Elements 5 ist das schwingende Element 5 drehbar am Sitzkissen 4 befestigt. Alternativ kann das schwingende Element 5 in der Nähe dieser Verbindung befestigt werden. Freie Enden 6 der Schenkel des horizontalen Bereichs des schwingenden Elements 5 werden in den Führungsgliedern 7 des Sitzbereichs 11 geführt, die seitlich des Sitzbereichs 11 des Rahmengestells 1 angeordnet sind. Das Führungsglied 7 ist so angeordnet, dass das darin geführte schwingende Element 5 mit der Ebene des translatorischen Vorschubs des Sitzkissens 4 einen Winkel größer als 1° einschließt. Das Führungsglied 7 ist also vorteilhaft angeordnet, sodass die Mitte des Querschnitts der zweiten Seite des horizontalen Bereichs des schwingenden Elements 5 beim Anliegen am Führungsglied niedriger (oder höher) liegt als die Mitte des Querschnitts der ersten Seite des horizontalen Bereichs des schwingenden Elements 5. Ungefähr auf der Ebene des Druckbereichs 8 des vertikalen Bereichs des schwingenden Elements 5 ist an der Rückenlehne 3 seitens des schwingenden Elements 5 das Druckstück 9 angeschlossen, das zu einer gleichmäßigen auf die Rückenlehne 3 vom vertikalen Bereich des schwingenden Elements 5 ausgeübten Kraftverteilung dient. Das Druckstück 9 ist vorteilhaft eine Textilie in der Rechteckform oder in der Quadratform, die an der Rückenlehne 3 seitens des schwingenden Elements 5 befestigt ist. Die Textilie wird in dieser Ausführung gespannt und ihre Fläche überragt die durch zumindest das obere Drittel des Druckbereichs 8 des schwingenden Elements 5 abgegrenzte Fläche. Die Textilie wird zum Beispiel an zwei entgegengesetzten Enden am Rahmengestell 1. des Sitzes oder der Rückenlehne 3 befestigt, sodass die erste Befestigung an einer dem Sitzbereich 11 näher liegenden Stelle ist und die zweite Befestigungsstelle ist an einem dem Sitzbereich 11 fernliegenderen entgegengesetzten Ende der Textilie. Das Druckstück 9 ist für die Verteilung der durch das schwingende Element 5 ausgeübten Kraft bei der Bewegung des Sitzkissens 4 bestimmt, sodass die Rückenlehne 3 gleichmäßig über die gesamte Länge gebogen wird. Und gleichzeitig verhindert es die Deformation des Materials des Sitzkissens durch die Einwirkung des Druckbereichs 8 des schwingenden Elements 5. In einer alternativen Ausführung kann der Druckbereich 8 eine gerade Form, die Form einer konvexen oder einer konkaven Kurve, die Form einer Sinuskurve oder die Form einer anderen vorteilhaften Ausführung aufweisen. In einer anderen Ausführung kann das Druckstück 9 aus Kunststoff bestehen, wobei das Druckstück 9 in dieser Ausführung am Druckbereich 8 des vertikalen Bereichs des schwingenden Elements 5 befestigt ist. In einer anderen Ausführung kann das Druckstück 9 aus Holz, aus Metall oder aus einem anderen geeigneten Material bestehen. In dieser alternativen Ausführung kann das Druckstück 9 aus mehreren einzelnen Teilen bestehen, zum Beispiel aus fünf.
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In der 3 ist ein Mechanismus einer variablen Geometrie eines verstellbaren Sitzes von der Grundposition in die Entspannungsposition dargestellt. In der Grundposition (3a) schließen die Rückenlehne 3 und das Sitzkissen 4 den kleinsten Winkel ein und gleichzeitig ist das schwingende Element 5 in der Grundposition. Beim Übergang in die Entspannungsposition (3c) erfolgt der Vorschub des Sitzkissens 4 in der horizontalen Richtung. Gleichzeitig erfolgt ein entsprechender Vorschub der Rückenlehne 3 in der vertikalen Richtung und zu deren Kippen so, dass der Winkel zwischen dem Sitzkissen 4 und der Rückenlehne 3 größer ist als in der Standardposition. Das vertikale Schieben des oberen Endes der Rückenlehne 3 wird im Verlaufe der Veränderung der Position von der Standardposition (3a) in die Entspannungsposition (3b) in diesem Ausführungsbeispiel am oberen Ende durch die Führungsnuten 10 der Rückenlehne geführt, die im oberen Bereich des Rückenbereichs des Rahmengestells 1 angeordnet sind. An den Führungsnuten 10 des Rückenbereichs ist die Rückenlehne 3 mittels einer translational-drehbaren Verbindung (Zapfen) befestigt. Durch den Vorschub des Sitzkissens 4 in der horizontalen Richtung wird ferner die Positionsveränderung des schwingenden Elements 5 verursacht, dessen freie Enden 6 der Schenkel durch die Führungsglieder 7 des Sitzbereichs geführt werden, die seitlich des Sitzbereichs des Rahmengestells 1 angeordnet sind. Die Führungsglieder 7 sind in diesem Ausführungsbeispiel so angeordnet, dass das darin geführte schwingende Element 5 mit der Ebene des translatorischen Vorschubs des Sitzkissens 4 den Winkel α von 1° bis 7° einschließt, jedoch wird jeder Winkel im Bereich von 1° bis 45° bevorzugt. Das Führungsglied ist zum Beispiel so angeordnet, dass die Mitte des Querschnitts der zweiten Seite des horizontalen Bereichs des schwingenden Elements 5 beim Anliegen am Führungsglied 7 niedriger (oder höher) liegt als die Mitte des Querschnitts der ersten Seite des horizontalen Bereichs des schwingenden Elements 5. Eine solche vorteilhafte Anordnung des Verstellmechanismus ermöglicht, die gewünschten Veränderungen der Form der Rückenlehne 3 zu erreichen und gleichzeitig eine kleine Einbaulänge des Sitzes aufrechtzuerhalten.
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In einer alternativen Ausführung ist das schwingende Element 5 ebenfalls in zwei Positionen, eine Standard- und eine Entspannungsposition, verstellbar, wobei das Ende der zweiten Seite des horizontalen Bereichs in der Standardposition näher dem Rückenbereich 12 des Rahmengestells 1 ist und in der Entspannungsposition ist das Ende der zweiten Seite des horizontalen Bereichs weiter vom Rückenbereich 12 des Rahmengestells 1. Das Führungsglied 7 ist beliebig angeordnet, um den horizontalen Bereich des schwingenden Elements 5 zu führen. Die Erhöhung des Drehwinkels des vertikalen Bereichs des schwingenden Elements bei der Translation des Sitzkissens 4 wird mittels der Form des horizontalen Bereichs erreicht, die über die gesamte Länge keine gerade Linie ist. Eine Ausführung kann verwendet werden, in der der horizontale Bereich des schwingenden Elements 5 als ein gerader Bereich mit dem zweiten geraden Bereich ausgeführt ist, der damit den Winkel von zumindest 1° in der senkrechten Ebene gegenüber der Ebene des Vorschubs des Sitzkissens 4 einschließt, die ungefähr in Richtung des Positionsvektors des Vorschubs des Sitzkissens 4 (also ungefähr bei der Seitenansicht des Sitzes) liegt oder als ein gerader Bereich mit dem Bereich ausgeführt ist, der in der senkrechten Ebene gegenüber der Ebene des Vorschubs des Sitzkissens 4 liegt, die ungefähr in Richtung des Positionsvektors des Vorschubs des Sitzkissens (also ungefähr bei der Seitenansicht des Sitzes) eine glatte Kurve ist oder ist der gesamte horizontale Bereich eine glatte Kurve. Eine solche vorteilhafte Anordnung des Verstellmechanismus ermöglicht, die gewünschten Veränderungen der Form der Rückenlehne zu erreichen und gleichzeitig eine kleine Einbaulänge des Sitzes aufrechtzuerhalten.
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In allen vorteilhaften Ausführungen ist im Prinzip notwendig, dass beim Verschieben von der Standard- in die Entspannungsposition der vertikale Bereich des schwingenden Elements zumindest um 1° gedreht ist. Durch den Vorschub der freien Enden 6 der Schenkel des schwingenden Elements 5 wird ein Kippen des vertikalen Bereichs des schwingenden Elements 5 in der Bewegungsrichtung des Sitzkissens 4 bewirkt. Durch das Kippen des vertikalen Bereichs des schwingenden Elements 5 in der Bewegungsrichtung des Sitzkissens 4 wird auf das Druckstück 9 Kraft ausgeübt, wodurch eine Ausbuchtung des unteren (Lenden-) Bereichs der Rückenlehne 3 entsteht.
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Die Größe des Vorschubs des unteren (Lenden-) Bereichs der Rückenlehne 3 auf der Ebene des Druckbereichs 8 des vertikalen Bereichs des schwingenden Elements 5 Δx wird durch die Gleichung definiert:
Δx = ΔL + (sin(Δα) · a),
wo ΔL der gesamte Vorschub des Sitzkissens 4 in der horizontalen Richtung ist, Δα dem Winkel entspricht, den der vertikale Bereich des schwingenden Elements 5 in der Standardposition mit dem vertikalen Bereich des schwingenden Elements 5 in der Entspannungsposition einschließt, und a ist die Höhe des vertikalen Bereichs des schwingenden Elements, gemessen vom Übergang des vertikalen Bereichs des schwingenden Elements 5 in den horizontalen Bereich des schwingenden Elements 5 in die höchste Stelle des Druckbereichs 8 des vertikalen Bereichs des schwingenden Elements 5. Der Winkel Δα entspricht dem Winkel, den der horizontale Bereich des schwingenden Elements 5 in der Standardposition mit dem horizontalen Bereich des schwingenden Elements 5 in der Entspannungsposition einschließt. Der horizontale Bereich des schwingenden Elements schließt in der Standardposition mit der Ebene des translatorischen Vorschubs des Sitzkissens 3 den Winkel β in der Größe 0° bis 45° ein. Die Größe des Winkels β hat einen Einfluss auf die resultierende Größe des Winkels Δα.
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Die Form der Rückenlehne in der Entspannungsposition kopiert besser die Form des menschlichen Körpers. Der Vorschub des höchsten Teils des vertikalen Bereichs des schwingenden Elements ist größer als der Vorschub des Sitzkissens 1. Dadurch wird eine Verringerung des Winkels zwischen dem Sitzkissen 4 und dem Lendenbereich der Rückenlehne 3 erreicht und infolgedessen wird auch die ergonomische Form erreicht. Das Verknüpfen der Bewegung des schwingenden Elements 5 mit der Bewegung des Sitzkissens 4 und der Rückenlehne 3 mittels einer Drehverbindung an der Stelle der Verbindung der Rückenlehne 3 und des Sitzkissens 5 ermöglicht die Verwendung des Rahmengestells mit einer kleinen Einbaulänge.
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In den 4a bis 4c ist das Ausführungsbeispiel des Führungsglieds 7 dargestellt, in dem das freie Ende 6 des schwingenden Elements 5 geführt wird. In diesem Ausführungsbeispiel ist eine Öse das Führungsglied 7, die mit einem Element für die Befestigung am Sitzbereich 11 des Rahmengestells 1 versehen ist. Fas Führungsglied 7 kann jedoch auch in der Form des Buchstaben U oder eines Halbkreises ausgeführt werden, wesentlich ist, dass das Führungsglied das schwingende Element 5 um den gewünschten Winkel beim Vorschub des Sitzkissens 4 ausschlagen kann. Ein Ausführungsbeispiel des Führungsglieds 7 ohne das schwingende Element 5 ist in der 5 dargestellt.
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6 veranschaulicht das Ausführungsbeispiel der Lagerung des schwingenden Elements 5. In der Figur sind das schwingende Element 5, das Druckstück 9 befestigt am Druckbereich 8 des schwingenden Elements 5, die Rückenlehne 3 und der Bereich des Sitzkissens 4 dargestellt, auf dem das schwingende Element 5 an der Verbindungsstelle dessen horizontalen und vertikalen Bereichs befestigt ist. Die Führungsglieder 7 führen die freien Enden 6 der Schenkel des schwingenden Elements. Die Führungsglieder 7 werden am Sitzbereich 11 des Rahmengestells 1 befestigt (die Verbindung ist übersichtshalber in der Figur nicht dargestellt).
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Bezugszeichenliste
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- 1 -
- Rahmengestell
- 2 -
- Kopfstütze
- 3 -
- Rückenlehne
- 4 -
- Sitzkissen
- 5 -
- Schwingendes Element
- 6 -
- Freies Ende der Schenkel
- 7 -
- Führungsglied
- 8 -
- Druckbereich des schwingenden Elements
- 9 -
- Druckstück
- 10 -
- Führungsnuten des Rückenbereichs
- 11 -
- Sitzbereich des Rahmengestells
- 12 -
- Rückenbereich des Rahmengestells
- 13 -
- Oberer Bereich des Rahmengestells
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009050903 [0003]
- EP 2548763 [0005]
- DE 102014118061 [0006]
- EP 2998157 [0007]
- EP 2805848 [0008]