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Die Erfindung bezieht sich auf eine Abdeckscheibe zur Überdeckung eines eine Trinköffnung aufweisenden Deckels einer Getränkedose.
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Eine Getränkedose besteht in der Regel aus einem einteiligen, zylindrischen Behälter aus Aluminium oder Weißblech, wobei die Getränkedose an der offenen Stirnseite mit einem aufgefalzten Deckel luftdicht verschlossen ist. Der Deckel weist üblicherweise eine ovale Ritzlinie als Sollbruchlinie und eine angenietete Aufreißlasche auf, die beim Anheben das angeritzte Oval durch Hebelwirkung ins Doseninnere drückt und so eine Ausguss- bzw. Trinköffnung erzeugt. Nach dem Öffnen der Getränkedose wird die Aufreißlasche wieder in die ursprüngliche Position gebracht. Eine solche Getränkedose ist auch unter dem Namen Ring-Pull Dose bekannt. Die in Europa meistverbreiteten Dosengrößen sind für 0,33 und 0,5 Liter Inhalt vorgesehen.
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Ein Getränk in der geöffneten Getränkedose zieht häufig Insekten an, wie beispielsweise Bienen, Wespen, Fliegen oder auch Ameisen, die unbemerkt über die Ausgussöffnung in die Getränkedose eindringen können. Dies ist für einen Trinker des Getränks zumindest sehr unangenehm. Im Fall von Bienen oder Wespen kann es sogar lebensbedrohlich sein, wenn diese Tiere beim Trinken des Getränks in den Mund gelangen.
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Um dies zu vermeiden, beschreibt die
DE 20 2012 006 695 U1 eine Abdeckung für eine Getränkedose, die eine an einem Deckel der Getränkedose angeordnete Aufreißlasche aufweist, wobei die Getränkedose mit Hilfe der Aufreißlasche und einer an der Aufreißlasche angeordneten ringförmigen Grifföffnung geöffnet werden kann, indem die Aufreißlasche entlang einer Sollbruchlinie auf der Stirnwand der Getränkedose eingedrückt wird. Die Abdeckung weist Mittel auf, um eine Ausgussöffnung der Getränkedose nach dem Öffnen wieder zu verschließen und umfasst einen Schutzdeckel, der mit über 50% seiner Umfangsfläche an einem Rand der Getränkedose anliegt. Der Schutzdeckel ist um einen im Mittelpunkt der als Deckel dienenden Stirnwand angeordneten Niet parallel zur Stirnwand drehbar gelagert, wobei der Niet auch die Aufreißlasche an dem Deckel befestigt. Sonach kann der Schutzdeckel nach der Öffnung der Getränkedose mit Hilfe des Ring-Pull-Verschlusses manuell um den Niet über die Ausgussöffnung gedreht werden, so dass diese durch den Schutzdeckel bedeckt ist. Dabei dreht die Aufreißlasche des Ring-Pull-Verschlusses mit. Diese Abdeckung erfordert eine Modifizierung der Herstellung der Getränkedose.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abdeckscheibe der eingangs genannten Art zu schaffen, die ein Benutzer bedarfsweise an einem Deckel einer Getränkedose zur Überdeckung der Trinköffnung festlegen kann, und die keinen Eingriff in die Herstellung der Getränkedose oder deren Handhabung bei der Abfüllung erfordert. Im Weiteren soll die Abdeckscheibe kostengünstig herstellbar sein.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst.
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Eine Abdeckscheibe weist einen Außendurchmesser zur Überdeckung eines eine Trinköffnung aufweisenden Deckels einer Getränkedose und mindestens einen Schlitz zur klemmenden Durchführung einer Metallasche der Getränkedose auf.
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Die Abdeckscheibe lässt sich beliebig auf eine Getränkedose auflegen und zur ihrer Lagesicherung an der Metallasche, die zum Öffnen der Dose verwendet wird, festklemmen, indem die Abdeckscheibe mit ihrem Schlitz auf die Metalllasche aufgeschoben wird. Dies ist sowohl im geschlossenen Zustand der Getränkedose, in dem die Metalllasche auf dem Deckel aufliegt, als auch im geöffneten Zustand, in dem die Metalllasche üblicherweise von dem Deckel absteht möglich. Die Abdeckscheibe kann auf den gebördelten Rand des Deckels der Getränkedose aufgelegt werden und schützt derart vor dem Eindringen von Schmutz und/oder Insekten oder dergleichen in das Innere der Getränkedose. Die Abdeckscheibe kann aufgrund ihres Durchmessers, der größer als der Durchmesser des Deckels bemessen ist, auch als Untersetzer verwendet werden, da der Durchmesser des Bodens einer zylindrischen Getränkedose den Durchmesser des Deckels entspricht. Selbstverständlich kann die Abdeckscheibe, die beispielsweise aus einem Papierwerkstoff, einem Metall oder Kunststoff gefertigt ist, dekorativ oder informativ bedruckt sein, beispielsweise auch mit einer Werbung.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
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Um eine beliebig ausgerichtete Verwendung der Abdeckscheibe zu ermöglichen und eine gute Klemmwirkung auf Metalllaschen, die in ihren Abmessungen, insbesondere in der Breite geringfügig variieren können, zu erzielen, sind bevorzugt zwei gegenläufig gekrümmte Schlitze im Zentrum der Abdeckscheibe beabstandet zueinander angeordnet.
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Damit ein weitergehender Freiraum für die Metalllasche zur Verfügung gestellt und die Elastizität des Materials bzw. dessen Rückstellwirkung und Klemmwirkung genutzt werden kann, mündet jeder der gekrümmten Schlitze mit mindestens einem seiner Enden in einen geradlinig verlaufenden Schlitzabschnitt. Zweckmäßigerweise sind die geradlinig verlaufenden Schlitzabschnitte parallel und beabstandet zueinander angeordnet und enden beabstandet vom Rand der Abdeckscheibe.
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Damit die Abdeckscheibe leicht recyclebar und kostengünstig fertigbar ist, ist sie aus einem Papierwerkstoff gefertigt. Bei dem Papierwerkstoff kann es sich um eine relativ reißfeste Qualität, beispielswiese einen so genannten Airlaid-Werkstoff, ein relativ dickes Papier, also ein Papier mit einem verhältnismäßig hohen Gewicht, oder eine Pappe handeln.
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Nach einer Weiterbildung weist die Abdeckscheibe eine sternförmige oder kreuzförmige oder zylindrische Einstanzung zum Durchstoßen auf. Zweckmäßigerweise ist die Einstanzung mit ihrem Zentrum auf einem Radius zwischen 10mm und 15mm, bemessen von Zentrum der Abdeckscheibe, angeordnet. Die Einstanzung kann mit einem Trinkhalm, der auch als Getränkehalm, Strohhalm oder Trinkrohr bezeichnet wird, durchstoßen wird, um eine minimale Öffnung zum Trinken aus der geöffneten Getränkedose mittels des Trinkhalms bei der auf den Deckel der Getränkedose aufgelegten Abdeckscheibe zu ermöglichen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigt:
- 1 eine Darstellung einer geschlossenen Getränkedose,
- 2 eine Teildarstellung der Getränkedose nach 1 mit einer Abdeckscheibe nach der Erfindung,
- 3 eine Teildarstellung der geöffneten Getränkedose,
- 4 eine Teildarstellung der Getränkedose nach 3 mit der Abdeckscheibe,
- 5 eine Draufsicht auf eine alternative Abdeckscheibe und
- 6 eine Draufsicht auf eine Abdeckscheibe in weiterer alternativer Ausgestaltung.
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Eine handelsübliche Getränkedose 1 weist einen oberseitigen Deckel 2 auf, der mit dem Dosenumfangsblech 3 randseitig gebördelt ist. Der Deckel 2 ist mit einer ovalen Ritzlinie 4 als Sollbruchlinie und einer angenieteten Metalllasche 5 versehen. Bei Angeben eines Anfassabschnitts 6 der Metalllasche 5 versagt die Ritzlinie 4 aufgrund der Hebelwirkung der Metalllasche 5 und ein Betätigungsabschnitt 7 der Metalllasche 5 drückt den von der Ritzlinie 4 umfassten Deckelabschnitt 8 ins Innere der Getränkedose 1, wonach eine Ausguss- bzw. Trinköffnung 9 gebildet ist.
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Um den Deckel 2 der Getränkedose 1 abzudecken und damit dessen Verschmutzung und/oder ein Eindringen von Schmutz und/oder Insekten oder dergleichen in das Innere der Getränkedose 1 zu verhindern, ist eine Abdeckscheibe 10 vorgesehen, die einen Schlitz 11 aufweist, durch die der Anfassabschnitt 6 der Metalllasche 5 schiebbar ist, und zwar sowohl im geschlossenen Zustand der Getränkedose 1 als auch in deren geöffnetem Zustand. Da die aus einem Papierwerkstoff gefertigte Abdeckscheibe 10 relativ dünn ist, lässt sie sich im geschlossenen Zustand der Getränkedose 1 zwischen den Deckel 2 und den Anfassabschnitt 6 der Metalllasche 5 führen, wobei die Abdeckscheibe 10 mit ihrem peripheren Rand 12 auf einem Bördelrand 13 des Deckels 2 der Getränkedose 1 aufliegt und durch den Anfassabschnitt 6 der Metalllasche 5 auf den Deckel 2 vorgespannt ist.
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Ist die Getränkedose 1 geöffnet, dann ist der Anfassabschnitt 6 der Metalllasche 5 zu dem Deckel 2 beabstandet und ragt in eine zu dem Deckel 2 entgegengesetzte Richtung. In dieser Lage der Metalllasche 5 ist die Abdeckscheibe 10 zum Überdecken des Deckels 2 und damit auch der Trinköffnung 9 mit ihrem Schlitz 11 derart auf den der Anfassabschnitt 6 der Metalllasche 5 geschoben, dass sie mit ihrem peripheren Rand 12 auf dem Bördelrand 13 des Deckels 2 aufliegt.
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Um einen relativ großen Freiraum zum Einführen des Anfassabschnitt 6 der Metalllasche 5 bereitzustellen, weist die Abdeckscheibe 10 in ihren Zentrum zwei gegenläufig gekrümmte Schlitze 11 auf, die zueinander beabstandet sind und derart eine ellipsenartige Kontur bilden. Von jedem der gekrümmte Schlitze 11 geht ein geradlinig verlaufender Schlitzabschnitt 14 ab, wobei die Schlitzabschnitte 14 des einen gekrümmten Schlitzes 11 parallel und beabstandet zu den Schlitzabschnitten 14 des gegenüberliegenden gekrümmten Schlitzes 11 angeordnet sowie ausgerichtet sind und beabstandet vom peripheren Rand 12 der Abdeckscheibe 10 enden.
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Zum Trinken bei einer geöffneten Getränkedose 1 mit aufgelegter Abdeckscheibe 10 mittels eines Trinkhalms weist die Abdeckscheibe 10 mindestens eine Einstanzung 15, die beispielsweise sternförmig oder kreuzförmig gestaltet ist, um einen auszustanzenden Abfall zu vermeiden, die auf einen Radius von ca. 10mm bin 15mm um das Zentrum der Abdeckscheibe 10 an einer geeigneten Position vorgestanzt ist, auf. Die Einstanzung 15 ermöglicht ein Durchstechen der Abdeckscheibe 10.
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Bezugszeichenliste
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- 1.
- Getränkedose
- 2.
- Deckel
- 3.
- Dosenumfangsblech
- 4.
- Ritzlinie
- 5.
- Metalllasche
- 6.
- Anfassabschnitt
- 7.
- Betätigungsabschnitt
- 8.
- Deckelabschnitt
- 9.
- Trinköffnung
- 10.
- Abdeckscheibe
- 11.
- Schlitz
- 12.
- Rand
- 13.
- Bördelrand
- 14.
- Schlitzabschnitt
- 15.
- Einstanzung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012006695 U1 [0004]