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Die Erfindung betrifft einen Behälter, insbesondere Kosmetikbehälter.
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In Kosmetikbehältern werden zumeist flüssige oder pastöse Substanzen aufbewahrt. Dies über einen längeren Zeitraum, mitunter einige Wochen, Monate oder länger. Zumeist bestehen entsprechende Behälter aus Kunststoff. Wird der Behälter nicht mehr benötigt, so muss er in der Regel aufwändig entsorgt und ggf. recycelt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Behälter, insbesondere Kosmetikbehälter, anzugeben, bei welchem ein aufwändiges Recyceln vermieden werden kann.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Behälter, insbesondere Kosmetikbehälter, mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der erfindungsgemäße Gegenstand ist ein Behälter, insbesondere Kosmetikbehälter, der ein Gehäuse und einen vom Gehäuse eingeschlossenen Vorratsraum aufweist, wobei in dem Vorratsraum eine flüssige oder pastöse Substanz, insbesondere ein Kosmetikum, aufgenommen werden kann oder aufgenommen ist. Dabei weist der Behälter im Wesentlichen biologisch abbaubares Material, insbesondere Naturkautschuk, auf oder besteht im Wesentlichen aus biologisch abbaubarem Material, insbesondere Naturkautschuk.
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Ein derartiger Behälter ließe sich, wenn der biologisch abbaubare Anteil entsprechend hoch ist, kompostieren, insbesondere in der Biotonne entsorgen. Die anderen Bestandteile des Behälters würden bei der Nachbehandlung des Komposts ausgesiebt und einer anderen Verwertung zugeführt werden. Ein derartiger Behälter ist umweltfreundlich und würde nach der Kompostierung lediglich - wenn überhaupt - eine Minimalmenge an Abfall erzeugen.
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Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Vorratsraum des Behälters ferner dazu ausgebildet ist, die flüssige oder pastöse Substanz mindestens über einen vorgegebenen Zeitraum, insbesondere mindestens eine Mehrzahl Wochen, zu halten. Flüssige oder pastöse Substanzen sind in der Regel von Alterungsprozessen betroffen, wobei Kosmetika als besonders empfindlich gelten, weil leichte Veränderungen die Wirkung der Kosmetika schon deutlich herabsetzen können.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des Behälters ist der Vorratsraum von einer diesen wenigstens teilweise umschließenden Gehäuseinnenseite begrenzt, wobei die Gehäuseinnenseite so ausgebildet ist, dass sie die Diffusion der flüssigen oder pastösen Substanz durch die Gehäusewand oder eine durch die flüssige oder pastöse Substanz induzierte chemische oder physikalische Veränderung, insbesondere Schwächung, der Gehäuseinnenseite hemmt oder verhindert. Dabei geht es nicht allein um die Beständigkeit des Behälters, sondern ebenfalls um die Beständigkeit der flüssigen oder pastösen Substanz.
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Eine Veränderung der Zusammensetzung, sei es durch Diffusion einer Teilsubstanz oder chemische Veränderung durch die Reaktion mit der Gehäusewand, kann die Wirkung der Substanz stark verändern.
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Als besonders vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die Gehäuseinnenseite eine, insbesondere fettabweisende, Innenbeschichtung oder Inneneinlage aufweist. Gerade pastöse Substanzen haben einen hohen Fettanteil, so dass eine fettabweisende Innenbeschichtung oder gar eine fettabweisende Inneneinlage dazu ausgelegt ist, die Substanz vor einer Reaktion oder dem Eindringen in die Gehäusewand abzuhalten. Eine Innenlage im Sinne der Erfindung kann auch ein ggf. herausnehmbarer Innenbehälter oder eine herausnehmbare Einlage sein.
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Besonders vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die Innenbeschichtung oder Inneneinlage einen Synthesekautschuk umfasst oder daraus besteht. Synthesekautschuk hat gegenüber dem Naturkautschuk den Vorteil, dass sich die Eigenschaften des Materials gezielt in dessen Herstellungsprozess einstellen lassen. So ist es möglich, den Synthesekautschuk optimal auf die zu bevorratende flüssige oder pastöse Substanz einzustellen. Des Weiteren kann dabei die Zusammensetzung des Synthesekautschuks so gewählt werden, dass er ebenfalls gut biologisch abbaubar ist, so dass sich der Anteil der nicht kompostierbaren Teile des Behälters verringern oder gar ganz vermeiden lässt.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Behälters umfasst dieser eine in den Vorratsraum führende Öffnung, durch die die flüssige oder pastöse Substanz in den Vorratsraum eingefüllt bzw. daraus entnommen werden kann. Um die Haltbarkeit einer flüssigen oder pastösen Substanz lange zu gewährleisten, muss neben der Reaktionsträgheit der Innenwand auch die Diffusion der bevorrateten Substanz insgesamt oder zumindest von Bestandteilen derselben verhindert und auch der langandauernde Kontakt mit der Umgebungsluft vermieden werden. Am einfachsten erreicht man dies, indem der Behälter gefüllt und anschließend verschweißt oder versiegelt wird. Das hat allerdings den Nachteil, dass nach dem Öffnen des Behälters dieser nicht mehr luftundurchlässig verschlossen werden kann, so dass mit dem Öffnen der Alterungsprozess durch Luftkontakt einsetzt. Akzeptabel ist dies nur bei kleinen Mengen, die nach dem Öffnen schnell, also kurzfristig, aufgebraucht werden. Bei größeren Mengen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, gezielt eine Öffnung anzubringen, die sich öffnen und wieder verschließen lässt.
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Als besonders vorteilhaft hat sich dabei erwiesen, wenn der Behälter einen vom übrigen Behälter entfernbaren oder jedenfalls einen zu öffnenden Deckel umfasst, welcher im Wesentlichen biologisch abbaubares Material, insbesondere Naturkautschuk, umfasst oder daraus besteht. Mit einem Deckel lässt sich eine angeordnete Öffnung öffnen und auch wieder verschließen, so dass die flüssige oder pastöse Substanz nach einer Teilentnahme wieder von der Außenluft abgeschlossen ist und der Alterungsprozess wieder gestoppt wird. Dabei ist die Verwendung von biologisch abbaubarem Material vorteilhaft bei der Verwertung, da der Deckel zusammen mit dem Gehäuse kompostiert werden kann. Bei der Verwendung von Naturkautschuk kann der Behälter, bestehend aus Gehäuse und Deckel ein einheitliches geschmacklich ansprechendes Objekt darstellen.
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Insbesondre eignet sich der oben beschriebene erfindungsgemäße Behälter in seiner Verwendung zum Aufbewahren von Kosmetika zu verwenden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
- 1 - zeigt das Gehäuse eines erfindungsgemäßen Behälters und einen Deckel in perspektivischer Ansicht,
- 2 - zeigt ein Schnittbild eines geöffneten Behälters, wobei der Deckel über dem Gehäuse dargestellt ist.
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1 zeigt auf der rechten Seite ein in etwa quaderförmiges Gehäuse 1 eines Behälters. Die Gehäusewand 4 umschließt einen Vorratsraum 2, der auf der Oberseite durch eine Öffnung 5 zugänglich ist. Durch die Öffnung 5 hindurch ist ein Teil der Gehäuseinnenwand 3 gezeigt. Die gezeigte quaderförmige Ausführungsform des Gehäuses 1 ist willkürlich gewählt. Die Form kann beliebig, wie beispielsweise kugelförmig, zylindrisch, oval in zwei oder drei Dimensionen, tetraedrisch, pyramidal, kegelförmig oder sonst wie beliebig ausgeführt sein.
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Auf der linken Seite in 1 ist der Deckel 6 dargestellt, der entsprechend der quaderförmigen Ausführungsform rechteckig ausgeführt ist. Unten an der rechteckigen Form des Deckels 6 ist, eine Verschlusspassung 7 angeordnet, die beim Auflegen des Deckels 6 auf das Gehäuse 1 so in die Öffnung 5 passt, so dass sie dies möglichst luftundurchlässig abschließt und so verhindert, dass sich beispielsweise Oxidationsprozesse der, in dem Vorratsraum befindlichen flüssigen oder pastösen Substanz fortsetzen.
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Die 2 zeigt ein Schnittbild mittig durch die Längsseite des Behälters 1 und entsprechend durch den Deckel 6. Die Gehäusewände 4 begrenzen den Vorratsraum 2, der von oben durch die Öffnung 5 befüllt und durch dieselbe auch entleert werden kann. Die Öffnung 5 kann durch den Deckel 6, an dem unten eine Verschlusspassung 7 angeordnet ist, verschlossen und wieder geöffnet werden.
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Der Deckel 6 und das Gehäuse 1 bestehen bevorzugt im Wesentlichen aus biologisch abbaubarem Material. Dabei handelt es sich bei dem biologisch abbaubarem Material bevorzugt um Naturkautschuk. Um die Gehäusewand 4 für eine eingefüllte flüssige oder pastöse Substanz undurchlässig und chemisch inert zu machen, weist die Gehäusewand 4 auf der Gehäuseinnenwand 3 eine Beschichtung oder Inneneinlage auf. Gerade bei pastösen Substanzen ist dabei die Innenbeschichtung oder Inneneinlage fettabweisend ausgeführt. Vorteilhafterweise besteht die Innenbeschichtung oder Inneneinlage aus Synthesekautschuk, der gegenüber dem Naturkautschuk in seinen Eigenschaften angepasst werden kann. So kann die Gehäuseinnenseite 3 der Gehäusewand 4 sowohl inert gegenüber der eingefüllten Substanz ausgeführt werden und trotzdem biologisch abbaubar sein.