DE202018101963U1 - Anlage zur schlammreduzierten Kalkwasserherstellung und Lösewasservorbehandlung durch Säureentkarbonisierung - Google Patents

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Abstract

Anlage zum Herstellen von Kalkwasser aus Kalkmilch und Lösewasser, mit einer Apparatur (1, 2, 4, 5) zur Dekarbonisierung des Lösewassers und einem Anlageteil (6, 8, 9) zum Herstellen des Kalkwassers durch Lösen der Kalkmilch in dem dekarbonisierten Lösewasser, dadurch gekennzeichnet, dass die Apparatur (1, 2, 4, 5) zur Dekarbonisierung des Lösewassers eine Säuredosierung (1) und eine nachgeschaltete Einrichtung (2, 4, 5) zur Ausgasung von Kohlenstoffdioxid aus dem Lösewasser umfasst.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Herstellen von Kalkwasser aus Kalkmilch und Lösewasser, mit einer Apparatur (1, 2, 4, 5) zur Dekarbonisierung des Lösewassers und einem Anlageteil (6, 8, 9) zum Herstellen des Kalkwassers durch Lösen der Kalkmilch in dem dekarbonisierten Lösewasser.
  • Stand der Technik
  • Kalkwasser wird im Rahmen der Trink-, Prozess- und Brauchwasseraufbereitung (z.B. auch in der Lebensmittelbranche und in Brauereien) eingesetzt, um Wasser zu entsäuern, aufzuhärten oder auch zu enthärten.
  • Der aktive Bestandteil von Kalkwasser ist gelöstes alkalisches Calciumhydroxid, welches mit sauren Wasserbestandteilen reagiert.
  • Zur Herstellung von Kalkwasser wird Kalkmilch benötigt, welche entweder als Fertigprodukt zugekauft werden kann oder durch das Ansetzen von Kalkhydrat oder das Löschen Branntkalk aufbereitet werden kann. Die Kalkmilch ist eine übersättigte Calciumhydroxid-Suspension, welche ungelöstes Calciumhydroxid sowie unlösliche Bestandteile enthält. Kalkwasser ist eine Calciumhydroxid-Lösung, die weitestgehend frei von Trübstoffen und ungelösten Bestandteilen ist.
  • Um aus Kalkmilch Kalkwasser herzustellen, wird die Suspension mit Wasser (Lösewasser) in einem dazu vorgesehenen Reaktor verdünnt (Löseprozess).
  • Dabei reagiert ein Teil des Calciumhydroxids mit dem im Wasser gelösten anorganischen Kohlenstoff (in Form von Kohlenstoffdioxid CO2 und Hydrogenkarbonat HCO3 -). Bei diesem Prozess entstehen unlösliche Fällungsprodukte (Calciumcarbonat und Magnesiumhydroxid). Die Menge der Fällungsprodukte wird wesentlich durch die Beschaffenheit des Lösewassers beeinflusst.
  • Diese Fällungsprodukte sowie unlösliche Bestandteile aus der Kalkmilch müssen aus dem Kalkwasser abgetrennt werden, bevor das klare Kalkwasser verwendet werden kann (Feststoffabtrennung).
  • Die Feststoffabtrennung der ungelösten Stoffe aus dem Kalkwasser kann durch Sedimentation in sog. Kalksättigern, konventionelle Tiefenfiltration, Ultra- oder Mikrofiltration oder Flockung mit anschließender Sedimentation z.B. mit Schräglamellenklärern erfolgen.
  • Die verfahrenstechnische Auslegung des Trennprozesses ist abhängig von der Konzentration der unlöslichen Bestandteile und somit abhängig von der Beschaffenheit des Lösewassers. Die Größe der Trennstufe beeinflusst maßgeblich die Investitionskosten der Gesamtanlage. Bei hohen Feststoffkonzentrationen sinkt bei Filtrationsverfahren die mögliche Filtergeschwindigkeit, die Filterlaufzeit sinkt und der Spülwasserbedarf steigt. Bei Sedimentationsverfahren sinken die mögliche Flächenbelastung sowie der Abscheidegrad. In beiden Fällen steigt damit die Baugröße der erforderlichen Apparate der Trennstufe.
  • Der durch den Trennapparat abgeschiedene feststoffreiche Schlamm ist ein Reststoff der Kalkwasserherstellung. Zur Reduzierung der Schlammmenge kann dieser weiterhin eingedickt werden.
  • Das Lösewassers kann vorbehandelt werden, um den Anteil des gelösten anorganischen Kohlenstoffs (in Form von Kohlenstoffdioxid CO2 und Hydrogenkarbonat HCO3 -) und damit die Menge der Fällungsprodukte beim Löseprozess zu reduzieren. Der Einsatz dieser Verfahren zur Entsalzung des Lösewassers (zum Beispiel Umkehrosmose) ist allerdings sehr aufwendig (hohe Investitionskosten; sehr hohe Betriebskosten durch hohen Energieeinsatz; in der Regel Einsatz eines Antiscalants erforderlich; Anfall von salzhaltigem Konzentrat, welches entsorgt werden muss).
  • Weitere Maßnahmen zur Reduzierung des Kalkwasserverbrauchs und des Kalkschlammanfalls sind nicht aus dem Stand der Technik bekannt.
  • Aufgabe und Lösung der Erfindung
  • Aufgabe der Erfindung: Es sollen die oben genannten Nachteile des Standes der Technik vermieden werden.
  • Diese Aufgabe wird bei einer Anlage zum Herstellen von Kalkwasser aus Kalkmilch und Lösewasser der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Apparatur (1, 2, 4, 5) zur Dekarbonisierung des Lösewassers eine Säuredosierung (1) und eine nachgeschaltete Einrichtung (2, 4, 5) zur Ausgasung von Kohlenstoffdioxid aus dem Lösewasser umfasst.
  • Die Anlage ermöglicht durch die Lösewasseraufbereitung mittels Säure-Entkarbonisierung eine erhebliche Reduzierung der Schlammmenge bei der Herstellung von Kalkwasser.
  • Erfindungsgemäße Vorteile gegenüber Verfahren ohne Lösewasser-Vorbehandlung
  • 1) Reduzierung der benötigten Menge an Kalkmilch zur Herstellung des Kalkwassers durch Verminderung der Fällungsprozesse.
  • Durch die Vorbehandlung des Lösewassers mittels Säure-Entkarbonisierung erfolgt zunächst eine Verschiebung des Dissoziationsgleichgewichtes von Kohlensäure im Lösewasser durch Säuredosierung (wie z.B. Salzsäure, Schwefelsäure oder Salpetersäure o.a.) bis auf einen pH-Wert von etwa pH 4,3. Bei diesem pH-Wert liegt der anorganische Kohlenstoff zu ca. 99 % als gelöstes CO2 vor. Der Säurebedarf des Wassers zum Erreichen des gewünschten pH-Wertes richtet sich nach der Säurekapazität des Rohwassers.
  • Durch eine anschließende physikalische Entsäuerung, also eine Ausgasung der freien Kohlensäure (CO2), wird der anorganische Kohlenstoff (in Form von Kohlenstoffdioxid CO2 und Hydrogenkarbonat HCO3 -) größtenteils aus dem Wasser entfernt.
  • Durch die Vorbehandlung des Lösewassers mittels Säure-Entkarbonisierung wird der Verbrauch von Kalkmilch reduziert, da der Bedarf an Calciumhydroxid für die Fällungsreaktion mit CO2 und HCO3 - erheblich reduziert wird. Folglich kann das Calciumhydroxid im Sättiger zum überwiegenden Teil im Lösewasser dissoziieren und verweilt stabil in Lösung.
  • 2) Erheblichen Reduzierung des Schlammanfalls (Calciumkarbonat und Magnesiumhydroxid) und damit Verringerung des Aufwandes für Verwertung / Entsorgung.
  • Durch die Vorbehandlung des Lösewassers mittels Säure-Entkarbonisierung wird erreicht, dass die Fällungsprodukte der Reaktion zwischen Kalkwasser und anorganischem Kohlenstoff in ihrer Menge erheblich reduziert werden. Nach der Feststoffabtrennung (z.B. durch Filtration) und weiterer Eindickung wird der Schlammanfall zur Kalkwasseraufbereitung im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen stark reduziert.
  • 3) Reduzierung des technischen Aufwandes für die Feststoffabtrennung, d.h. geringere Anforderung an die Abscheidung durch die verringerte Menge an Fällungsprodukten.
  • Durch die Verringerung der Fällungsprodukte wird der technische Aufwand für die Feststoffabtrennung deutlich vermindert.
  • Im Fall einer Filtrationsstufe als Trennapparat bedeutet dies, dass die Dimensionen des Filters kleiner ausgelegt werden können, die Filterlaufzeit wird verlängert, das heißt, der Filter muss seltener rückgespült werden und der Druckabfall während des Filtrationsprozesses steigt langsamer an, was einen günstigeren Energieverbrauch und eine geringere Spülwassermenge zur Folge hat.
  • Auch bei anderen Trennprozessen ergeben sich durch die geringere Partikelfracht Vorteile bei der Prozessauslegung, der Prozesseffizienz und dem Energieverbrauch.
  • 4) Gewährleistung einer hohen Qualität des Kalkwassers.
  • Aufgrund der Verringerung der Fällungsprodukte und den unlöslichen Bestandteile im Ablauf des Sättigers wird der nachgeschaltete Trennprozess weniger belastet, was sich vorteilhaft auf die Qualität des Kalkwassers auswirkt. Beispielhaft für eine Sedimentationsstufe ist bei einer geringen Partikelfracht mit einer geringeren Ablauftrübung zu rechnen, als es bei einer hohen Partikelfracht der Fall wäre.
  • 5) Geringer Abwasseranfall durch eine optionale Rückführung und damit Verringerung des Aufwandes für Verwertung / Entsorgung.
  • Durch eine mögliche Rückführung des Klarwassers in den Zulauf des Löseprozesses entsteht als Reststoff nahezu ausschließlich ein entwässerter Schlamm (Minimierung des Abwassers).
  • Erfindungsgemäße Vorteile gegenüber alternativen Verfahren zur Lösewasser-Vorbehandlung nach dem Stand der Technik (Umkehrosmose)
  • 6) Deutliche Reduzierung der Anlagenkosten
  • Im Fall einer Vorbehandlung des Lösewassers durch Umkehrosmose sind bestimmte Komponenten vorzusehen, welche für einen großen Anteil der Anlagenkosten verantwortlich sind. Dazu zählen insbesondere die Membranracks, Druckrohre, Umkehrosmosemodule und Hochdruckpumpen.
  • Bei der erfindungsgemäßen Lösewasservorbehandlung durch eine saure Entkarbonisierung hingegen sind vergleichsweise geringe Investitionskosten zu erwarten (lediglich Dosiereinrichtung, Mess- und Regeleinrichtung, Chemikalienbehälter).
  • 7) Deutliche Reduzierung der Betriebskosten (Strom)
  • Eine Umkehrosmose ist durch den hohen zu überwindenden osmotischen Druck ein energieintensives Verfahren. Der hohe Stromverbrauch der Hochdruckpumpen ist zum einen verantwortlich für hohe Energiekosten, zum anderen ist eine entsprechende Anbindung an das Stromnetz erforderlich, welcher ggf. zuerst realisiert werden muss.
  • Weitere Betriebskosten entstehen durch den regelmäßigen Austausch der Umkehrosmosemodule.
  • Bei der erfindungsgemäßen Lösewasservorbehandlung durch eine saure Entkarbonisierung begrenzen sich die Betriebskosten auf die Säure und die Energiekosten für den Gasaustausch.
  • 8) Vermeidung Einsatz von Antiscalants
  • Bei Umkehrosmoseanlagen werden die Wasserinhaltsstoffe zur effizienten Nutzung der Wasserressourcen höchstmöglich aufkonzentriert. Bei diesen Konzentrationen jedoch werden die Löslichkeit einiger Salze lokal überschritten, was zu einer mineralischen Schicht auf der Membranoberfläche führt. Diese schränkt die Permeabilität der Membran massiv ein und muss daher vorgebeugt werden. Dies wird mit der Zugabe von Kristallisationsinhibitoren, sogenannten Antiscalants erreicht, welche die Löslichkeit entsprechender Salze erhöht bzw. die Kristallisation dieser verzögert.
  • Neben der Säure ist bei der erfindungsgemäßen sauren Entkarbonisierung kein weiterer Chemikalieneinsatz erforderlich.
  • 9) Vermeidung Konzentratanfall, welches entsorgt werden muss
  • Das bei einer Umkehrosmose anfallende Konzentrat muss entsorgt werden. Die Einleitung in die Kanalisation ist meist mit sehr hohen Kosten verbunden und ist auch von prozesstechnischer Seite vom Kläranlagenbetreiber oft unerwünscht. Für die Einleitung in einen Vorfluter ist eine behördliche Erlaubnis notwendig, welche sich nach den Konzentratbestandteilen und der Gewässerqualität des Vorfluters richtet. Besonders für Vorfluter mit geringem Abfluss muss die Genehmigungsfähigkeit des Vorhabens kritisch betrachtet werden. Zudem wird je nach Entfernung zum Vorfluter eine lange Rohrleitungen benötigt. Für den Bau einer solchen Trasse ist ebenfalls eine behördliche Genehmigung erforderlich.
  • Die Aufbereitung des Konzentrates zum Erreichen einer behördlichen Genehmigung erfordert weitere technische Schritte und ist neben der Errichtung der Trasse kostenintensiv.
  • 10) Ökologische Vorteile (Energieeinsparung, kein Eintrag von Antiscalants in aquatische Umwelt)
  • In der erfindungsgemäßen Anlage werden, im Gegensatz zur Lösewasserherstellung durch Umkehrosmose, keine energieintensiven Hochdruckpumpen benötigt. Die eingesparte elektrische Energie, welche in der Regel zum Großteil aus fossilen Primärenergieträgern stammt, trägt dazu bei, den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 zu reduzieren.
  • Weiterhin fällt kein Konzentratstrom an, welches mit Antiscalant versetzt ist. Dieses kann den ökologischen Zustand des Vorfluters negativ beeinflussen.
  • Überwundene technische Schwierigkeiten
  • Der Erfinder hat bei der Entwicklung der erfindungsgemäßen Anlage die folgenden technischen Schwierigkeiten in nicht naheliegender Weise überwunden.
  • Natürliches Wasser enthält in der Regel ein Puffersystem aus freier Kohlensäure, Hydrogencarbonat und Bicarbonat. Diese Spezies aus gelöstem anorganischem Kohlenstoff können je nach pH-Wert und Säure- bzw. Laugenzugabe ineinander umgesetzt werden. So wird auch die Zugabe von basischem Calciumhydroxid gepuffert. Gelöstes Calciumhydroxid tritt erst dann im nennenswerten Maß auf, wenn der gesamte anorganische Kohlenstoff zu schwerlöslichem Calciumcarbonat umgesetzt wurde. Daher muss üblicherweise eine größere Menge Calciumhydroxid dosiert werden, als später im Kalkwasser vorhanden ist, und genau dieser Anteil fällt als ungewünschtes Nebenprodukt in Form von Schlamm (Calciumcarbonat und Magnesiumhydroxid) an.
  • Bei der Konzeption der Anlage zur schlammreduzierten Kalkwasserherstellung wird in den ersten beiden Verfahrensschritten der gelöste anorganische Kohlenstoff (in Form von Kohlenstoffdioxid CO2 und Hydrogenkarbonat HCO3 -) aus dem Wasser entfernt. Durch die Säurezugabe wird im ersten Schritt das chemische Gleichgewicht des Lösewassers so verschoben, dass der gelöste anorganische Kohlenstoff zu ca. 99 % als gelöstes CO2 vorliegt. Da dieses im Gleichgewicht mit dem CO2 in der Luft steht, kann dieses durch einen Gasaustausch aus dem Wasser weitestgehend entfernt werden.
  • Für ein Lösewasser ohne dieses Puffersystem ergeben sich die genannten technischen und wirtschaftlichen Vorteile zur Kalkwasserherstellung. Auch im Vergleich zu einer Lösewasservorbehandlung mit Umkehrosmose ergeben sich durch den Einsatz der Säure-Entkarbonisierung erhebliche Vorteile.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angeführt.
  • Ausführungsbeispiel
  • Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher beschrieben.
  • Es zeigt 1 die erfindungsgemäße Anlage zur schlammreduzierten Kalkwasserherstellung nach einem Ausführungsbeispiel.
  • Dem Rohwasser wird im ersten Schritt Säure (wie z.B. Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure o.a.) dosiert, um einen pH-Wert von z.B. 4,3 einzustellen. Somit liegt der gelöste anorganische Kohlenstoff überwiegend als gelöstes CO2 vor.
  • In einem Apparat zur Entfernung von Kohlenstoffdioxid 2 (z.B. Kolonne, Flachbettbelüfter, Membranentgasung o.a.) wird das gelöste CO2 weitestgehend entfernt (möglichst < 3 mg/l). Zum Gasaustausch kann Luft oder auch ein anderes Trägergas verwendet werden und es kann am Abluftausgang des Apparates ein Vakuum angelegt werden, dies gilt insbesondere für die Membranentgasung mit einem Membrankontaktor.
  • Zur Kalkwasserherstellung kann dosierfertige Kalkmilch in einem Behälter 6 genutzt werden. Alternativ kann die Kalkmilch auch vor Ort hergestellt werden.
  • Das Lösewasser und die Kalkmilch 7 werden zur Kalkwasserherstellung 8 gemischt und in einen Sättiger (Verweilzeitbehälter) 9 gegeben, wo das in der Kalkmilch enthaltene Calciumhydroxid gelöst wird. Für die Reaktions- und Lösezeit sind z.B. zwischen 3 und 8 Minuten anzustreben. Das Verweilzeitverhalten sollte möglichst so gestaltet werden, dass eine Kolbenströmung erreicht wird und Kurzschlussströmungen weitgehend ausgeschlossen werden. Ggf. ist ein gewisser Energieeintrag zur Homogenisierung und zur Vermeidung von Sedimentation von Partikeln zu gewährleisten.
  • Zur Entfernung der unlöslichen Bestandteile und der Fällungsprodukte aus dem Kalkwasser gibt es verschiedene Varianten:
  • Das Verfahren zur Feststoffabtrennung kann auf unterschiedliche Art und Weise realisiert werden:
  • Die vermutlich kostengünstigste Variante ist eine Kalkwasserfiltration mit konventionellem Tiefenfilter 10 (z.B. als Sand- oder Mehrschichtfilter).
  • Der Überstau des Filters kann auch als Verweilzeitbehälter genutzt werden. Die Rückspülung 13 erfolgt mit Kalkwasser durch die Spülwasserpumpe 12 aus dem Vorlagebehälter 11. Eine Spülung mit Luft / Druckluft erfolgt nur in Ausnahmefällen (Vermeidung Karbonatisierung). Es ist eine Schlammwasserbehandlung 15 erforderlich (z.B. Absetzbecken mit Rückführung des Klarwassers 16 zur Kalkwasserherstellung vor Reaktionsbecken und Eindicker / Schlammentwässerung).
  • Alternative Verfahren zur Entfernung der unlöslichen Bestandteile und der Fällungsprodukte aus dem Kalkwasser sind:
    • - Ultra- oder Mikrofiltration mit Membranen aus Keramik oder Polymer; beste Kalkwasserqualität, aber relativ aufwendig und nur mit regelmäßigen Säurespülungen möglich (z.B. dreimal täglich) mit anschließender Neutralisation.
    • - Rückspülung mit Kalkwasser aus dem Vorlagebehälter. Es ist eine Schlammwasserbehandlung erforderlich (z.B. Absetzbecken mit Rückführung des Klarwassers zur Kalkwasserherstellung vor Reaktionsbecken und Eindicker / Schlammentwässerung).
    • - Rückspülbare Automatikfilter.
    • - Abtrennung mittels Kompaktflockungsanlage und Absetzanlage (Lamellenklärer); bei Bedarf mit Schlammentwässerung / Nacheindickung und ggf. mit Rückführung des Klarwassers zur Kalkwasserherstellung vor Reaktionsbecken).
    • - Abtrennung in einem Kalksättiger.
    • - Einsatz anderer Verfahren zur Partikelabtrennung.
  • Sonstige Anforderungen / Hinweise:
    • - Alle Behälter mit aufbereitetem Lösewasser, Kalkmilch und Kalkwasser sollten gegen übermäßigen Luftaustausch (CO2-Zufuhr) geschützt werden.
    • - Alle Anlagenteile mit Kalkmilch / Kalkwasser sollten für Reinigungsprozesse gut zugänglich sein bzw. mit einer automatischen Reinigungsanlage ausgestattet sein.
  • Als Verfahren zur Schlammbehandlung können alle gängigen Verfahren zur Schlammeindeckung wie zum Beispiel Sedimentation, Entwässerung in Containern o.ä. eingesetzt werden. Durch die Rückführung des dabei entstehenden Klarwassers in den Prozess wird der Anfall von basischem Abwasser deutlich minimiert bzw. komplett vermieden.
  • Vergleichsbeispiel: Aus dem Stand der Technik bekannte Anlage:
  • Ohne Vorbehandlung durch Säurezugabe und Belüftung verweilt im Lösewasser der gelöste anorganische Kohlenstoff. Bei Zugabe von Kalkmilch reagiert das darin enthalte Calciumhydrogenkarbonat mit dem gelösten Kohlenstoffdioxid oder Hydrogencarbonat zu Calciumkarbonat, welches ausfällt und erheblich zur Schlammmasse beiträgt. Auch bei dem Ansetzen von Kalkhydrat oder dem Löschen von Branntkalk findet diese Reaktion statt, wenn als Lösewasser nicht entkarbonisiertes Wasser eingesetzt wird. Daher ist bei gleicher Menge an hergestelltem Kalkwasser eine größere Kalkmilchmenge erforderlich, als es bei der erfindungsgemäßen Anlage der Fall ist.
  • Auch die Stufe zur Partikelabtrennung muss bei Verzicht auf die Lösewasservorbehandlung deutlich aufwendiger gestaltet werden. Im Fall einer Tiefenfiltration zur Partikelabscheidung muss diese bei einer hohen Partikelkonzentration im Gegensatz zum erfindungsgemäßen Beispiel größer dimensioniert werden. Andernfalls würde der Filter nach bereits kurzen Laufzeiten eine schlechte Ablaufqualität haben und schnell einen hohen Differenzdruck aufbauen. In jedem Fall jedoch ist eine große Spülwassermenge erforderlich, um den hohen Schlammanfall im Filter zu entfernen.
  • Für die Trennverfahren Ultra- und Mikrofiltration ist auch eine größere Dimensionierung notwendig, ansonsten ist mit einem schnell ansteigenden Differenzdruck zu rechnen. Auch hier steigt die Spülwassermenge mit der erhöhten Partikelkonzentration an.
  • Im Fall einer Flockungsanlage zur Partikelabscheidung ist neben der größeren Dimensionierung auch ein höherer Chemikalienaufwand notwendig.
  • Im Vergleich zu einer Lösewasservorbehandlung mittels Umkehrosmose ergeben sich durch den Einsatz der Säureentkarbonisierung erhebliche Vorteile (Einsparung von Investitionskosten und Betriebskosten, Vermeidung Konzentratanfall, ökologische Vorteile).
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
  • Möglichkeit zur Nachrüstung der erfindungsgemäßen Anlage für bestehende Anlagen. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit zur Nutzung von schlechteren und damit günstigen Kalksorten sowie eine geringere Trübung des Kalkwassers
  • Insbesondere durch den Einsatz einer konventionellen Filtration zur Entfernung der unlöslichen Bestandteile aus dem Kalkwasser wird eine besonders kostengünstige Variante sichergestellt.
  • Die entwickelte Anlage ist automatisierbar.
  • Der Reinigungsaufwand wird durch die verminderte Schlammmenge reduziert.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Säuredosierung
    2
    Apparatur zur Entfernung von Kohlenstoffdioxid
    3
    Entkarbonisiertes Lösewasser
    4
    Luft bzw. Trägergaszufuhr
    5
    Abluft
    6
    Kalkmilchbehälter
    7
    Kalkmilchdosierung
    8
    Kalkwasserherstellung
    9
    Sättiger (Verweilzeitbehälter)
    10
    Apparatur zur Partikelabtrennung
    11
    Vorlagebehälter
    12
    Spülpumpe
    13
    Spülwasser
    14
    Schlammwasser
    15
    Schlammwasserbehandlung
    16
    Klarwasserrückführung
    17
    Kalkwasserdosierung

Claims (7)

  1. Anlage zum Herstellen von Kalkwasser aus Kalkmilch und Lösewasser, mit einer Apparatur (1, 2, 4, 5) zur Dekarbonisierung des Lösewassers und einem Anlageteil (6, 8, 9) zum Herstellen des Kalkwassers durch Lösen der Kalkmilch in dem dekarbonisierten Lösewasser, dadurch gekennzeichnet, dass die Apparatur (1, 2, 4, 5) zur Dekarbonisierung des Lösewassers eine Säuredosierung (1) und eine nachgeschaltete Einrichtung (2, 4, 5) zur Ausgasung von Kohlenstoffdioxid aus dem Lösewasser umfasst.
  2. Anlage zum Herstellen von Kalkwasser aus Kalkmilch und Lösewasser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schlammwasserbehandlung (15) mit einer Klarwasserrückführung (16) zur Kalkwasserherstellung (8) und/oder zu einem Sättiger (9), der der Kalkwasserherstellung (8) nachgeschaltet ist, vorgesehen ist.
  3. Anlage zum Herstellen von Kalkwasser aus Kalkmilch und Lösewasser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Feststoffabtrennung eine Kalkwasserfiltration mit konventionellem Tiefenfilter (10) eingesetzt wird.
  4. Anlage zum Herstellen von Kalkwasser aus Kalkmilch und Lösewasser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälter mit aufbereitetem Lösewasser, Kalkmilch und Kalkwasser gegen übermäßigen Luftaustausch und CO2-Zufuhr geschützt sind.
  5. Anlage zum Herstellen von Kalkwasser aus Kalkmilch und Lösewasser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagenteile mit Kalkmilch / Kalkwasser für Reinigungsprozesse gut zugänglich bzw. mit einer automatischen Reinigungsanlage ausgestattet sind.
  6. Anlage zum Herstellen von Kalkwasser aus Kalkmilch und Lösewasser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Nachrüstung bisheriger bestehender Anlagen mit der erfindungsgemäßen Anlage möglich ist.
  7. Anlage zum Herstellen von Kalkwasser aus Kalkmilch und Lösewasser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage automatisierbar ist.
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